Horl-Hilfe für Laien

KeT

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Hallo in die Runde,

als Neuling habe ich eine allgemeine Frage, die ich mir trotz Recherche in den Unterforen und der Horl Website nicht beantworten konnte.

Habe einen gebrauchten Horl 2 Pro mit Schärfe Set geschenkt bekommen.

Meine Frage:
Wenn die Messer eine gute Schärfe aktuell haben, trotzdem mit Diamantscheibe beginnen oder direkt Keramik und dann 3000/6000/Leder.
Der Vorgang wird immer komplett beschrieben, als müsste man die Messer auf jeden Fall immer mit Diamant bearbeiten.

Betroffene Meser wären:
(15Grad?)
1x Lolex, 1x Kai Shun Santoku, 2x Kai Shun Kochmesser

(20Grad?)
Daily Work Messer: 2x Kai Wasabi, 1x Zwilling Gemüsemesser, Victorinox Filetiermesser, 2x Dick

Besten Dank für eure Ratschläge
 
Hallo.

Wenn du lediglich ein TouchUp brauchst bei dem Messer würde ich auf keinen Fall die Diamantscheibe nutzen, damit trägst du unnötig viel Material ab. Dabei spielt das Schleifsystem keine Rolle, also Freihand/Horl/geführte Systeme wie Nowi/TSProf/EP Apex etc. Wenn man früh genug mit der Pflege anfängt wirst du ziemlich lange ohne Diamantscheibe auskommen. Bei mir ist's je nach Messer 2k oder 8k was beim Nachlassen einen Stein sieht, gröber nur bei Ausbrüchen oder wenn Freunde was richtig stumpfes mitgeben..
 
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Betroffene Meser wären:
(15Grad?)
1x Lolex, 1x Kai Shun Santoku, 2x Kai Shun Kochmesser

(20Grad?)
Daily Work Messer: 2x Kai Wasabi, 1x Zwilling Gemüsemesser, Victorinox Filetiermesser, 2x Dick
Da deine Messer – wenn du sie noch nicht mit dem Horl geschärft hast – zum Teil evtl. größere Schneidfasenwinkel haben als die Winkellehren mit 15° und 20° solltest du beim ersten Schärfen mit der feinen Scheibe kontrollieren, ob du die Schneidkante überhaupt triffst. Ansonsten schärfst du dir mit der feinen Scheibe evtl. einen Wolf bis du die Schneidkante erreicht hast.

Kontrollieren lässt sich das z.B. indem du die Schneidkante mit einem Edding bemalst und nach ein paar Zügen mit dem Horl nachschaust, ob der Edding an der Schneidkante entfernt wurde.
 
Wenn die Messer eine gute Schärfe aktuell haben
dann sehe ich keinen Handlungsbedarf, sondern erst, wenn die Schärfe merklich nachlässt.

Bei deinen "Daily Work Messern" würde ich nach dem Horl so lange wie möglich einen Wetzstahl nutzen. Erst, wenn das Wetzen zu lange dauert, um die Schärfe aufzufrischen, nimmst du wieder die Horl-Diascheibe, danach 3K und Leder (6k kann man machen, kann man lassen).

Wenn die Shuns auf den Winkel des Horls eingeschliffen sind, reicht ein Touch Up (Auffrischen der Schärfe) mit 3K und/oder 6K, sofern die Schärfe nicht schon zu stark nachgelassen hat oder Ausbrüche an der Schneide sind. VG10 hat eine höhere Standzeit, da kann sich der Aufwand des Schliffs mit den feinen Scheiben eher lohnen.
 
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Wenn die Shuns auf den Winkel des Horls eingeschliffen sind
.... dann würdest du meine Einteilung der Messer in 15/20 Grad auch so sehen? Oder eher alles Richtung 15? Kai sind mit 15 angegeben, Lolex macht keine Angaben und den Rest der Daily Worker habe ich aus dem Gedanken der Schneidhaltigkeit auf 20 gesetzt
 
Nach meiner Erfahrung ist 15 Grad die untere Grenze, weil das Messer (je nach verwendetem Schneidebrett) bei kleinen Winkeln dazu neigt, ins Brett zu "beißen". Das ist beim Rollschnitt (viele nennen Ihne "Wiegeschnitt") unangenehm und bremst den Arbeitsfluss.

Wenn die Messer vernünftig gehärtet sind, was bei all deinen der Fall sein sollte, kann eine Schneide 15 Grad durchaus vertragen. Du könntest also alle auf diesen Winkel einhorlen und dann eine 20 Grad Mikrofase mit der 3K/6K Schreibe anlegen.

Wenn du genau wissen willst, welchen Schneidenwinkel deine Messer haben, musst du die Wate mit einem Edding einfärben, dann mit dem Horl entlang fahren uns schauen, an welcher stelle Metall abgetragen wurde.
 
Super, danke für die Info. Darf ich noch fragen, wie man die Mikrofase mit 20 Grad nach dem einhorlen auf 15 Grad anlegt? Mit 3000/6000 auf der 20Grad Seite nacharbeiten?
 
Ja, aber nicht zu lange dran schleifen. Es geht sich darum eine gezielte Abnutzung der 15° zu bekommen ohne die ganze Wate auf 20° zu verbreitern, lediglich die obere Spitze damit diese nicht so leicht ins Brett eindringt
 
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