hss m42

lazedress

Mitglied
Beiträge
664
Hallo,
Ich könnte an einen Streifenhobelmesser (500 x 13 x 2 mm)aus einer Tersa Hobelmesserwelle kommen. Es ist schon gehärtet (wahrscheinlich auf Maximalhärte, da Glasspröde). Kann man das zum Schmieden verwenden, oder weichglühen und feilen ?
 
Du schreibst unter der Bezeichnung HSS M 42, ohne zu erklären, woher diese Bezeichnung kommt. Ich vermute, es handelt sich um die Stahlbezeichnung, die auf den Stählen zu sehen ist. Der Einsatzzweck würde auch zu der sich aus der Bezeichnung ergebenden Stahlsorte passen. Gehen wir also mal davon aus, daß es sich um den Stahl HSS M 42 handelt: Das ist ein hochleggierter amerikanischer Schnellstahl, der unserem Stahl 1.3247 entspricht. Die Legierung ist- auf die wesentlichen Elemente beschränkt etwa: 1,1 % C, 2 % W, 1o % Mo, 1 % Van, 4 % Chrom.und 8 %Kobalt. Er wird mit einer Anlasshärte von etwa 67 HRC eingesetzt- die Glashärte und Sprödigkeit sollte also niemanden verwundern. Da die Abmessungen recht klein sind, ist Schmieden nicht erforderlich, es ist aber im Temperaturbereich von ca. 1o5o Grad bis 9oo Grad durchaus möglich. Weichglühen geht ebenfalls ohne weiteres bei Temperaturen um 8oo Grad, es braucht aber sene Zeit. Da es sich um einen gängigen Schnellstahl handelt, sollte jede vernünftige Härterei ihn ordenlich härten können. Zur Erzielung einer besseren Zähigkeit würde ich deutlich über das Härtemaximum hinausgehen und bei mindestens 6oo Grad anlassen. Bei den Schnellstählen sollte man die Wärmebehandlung grundsätzlich den entsprechend ausgerüsteten Profis überlassen. Man kann es auch selbst machen, muß aber doch eine gewisse Ausrüstung und Kenntnisse und Erfahrung haben.
Wenn man mit Schnellstählen als Klingenwerkstoff arbeiten will, was durchaus bedenkenswert ist, da sie Höchsthärte und Verschleißfestigkeit mit guter Zähigkeit vereinen, empfiehlt es sich die kobaltfreien Varianten zu verwenden. Kobalt wird den Schnellstählen zur Erhöhung der möglichen Schnittgeschwindigkeit wegen der besseren
Anlassbeständigkeit beigegeben, vermindert aber die Zähigkeit. Besser geeignet wären da die großen Metallsägeblätter aus dem Stahl 1. 3343.
Ein Freund hat aus einem solchen Blatt durch hohes und nach Zonen differenziertes Anlassen eine sehr brauchbare Machete gemacht.
Also: Es spricht nichts dagegen, den Stahl sicherzustellen und zu verwenden- feine Schneiden darfst Du allerdings nicht erwarten.
Gruß Ulrich.
 
Zurück