Hss

schoene-messer

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Hallo zusammen,

ein Kunde von mir erzählte mir, dass er ein Messer mit einer Klinge aus "HSS"-Stahl eines Bandsägeblattes hat. Dieser Kunder hat leider kein Internet und kann deshalb im Forum die Frage nicht selbst stellen.
Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht so genau, was HSS genau für ein Stahl ist, nur dass er für Bohrer u.ä. verwendet wird.
Kann mir jemand sagen, ob es verschiedene "HSS" gibt und welche DIN-Bezeichnung der oder die dann hat/haben?
Ist es überhaupt ratsam, aus solchem Stahl ein Messer zu machen?

Viele Grüße

Erich
 
Die beiden sind aus M2 HSS . Soviel ich weiss steht HSS für High Speed (Cuting) Steel.

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Zuletzt bearbeitet:
Moin Moin

HSS wie bei HSS Bohrer kommt von Namen her vom englischen High Speed Steel .
Die HSS Bohrer bestehen aus einen legierten Werkzeugstahl mit einen Kohlenstoffgehalt bis 2,05 % und ca. 30 % Legierungszusätze wie Vanadium oder Nickel.
Die alte DIN war 17350 . Heute gibt es sicher eine neue EN ISO Nummer. Die ist mir aber nicht bekannt, müsste ich nachschlagen.

Bei den Bohrern wird unter HHS-G wie geschliffen oder HSS-E als höherwertiger Bohrer unterschieden . HSS-E ist mit Kobalt legiert.

Inweit sich dieser Stahl für Messer eignet, kann ich euch nicht sagen.

Dies als Info von einem Werkzeugfachmann.

Gruß Gerd
 
@south:

nix nickel!

wolfram, molybdän, vanadium, kobalt, chrom!
amerikanische bezeichnungen nach hauptlegierungsbestandteil:
t = tungsten = wolfram z.b. t2
m = molybdän z.b. m2, m42...

sorten gibt es viele, billigste und häufigste ist m2 / 1.3343 / s 6-5-2

kurzen blick auf die werkstoffnummer, wenns kein kugellagerstahl ist, aber trotzdem eine 1.3xxx ist, ist es mit hoher warscheinlichkeit ein schnellstahl

gugg mal hier rein http://www.messerforum.net/showthread.php?t=47715
war erst vor 3 tagen schonmal thema :)

interessant wären vielleicht auch:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=33088&highlight=*hss*+*schnellstahl*
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=444&highlight=*hss*+*schnellstahl*
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=38008&highlight=*hss*+*schnellstahl*
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=27383&highlight=*hss*+*schnellstahl*
 
Hallo Messerfreund,
die Bezeichnungen sind ja alle richtig, aber mal was zu den Eigenschaften, Schnellstahl so heißt er im deutschen - hier ist er übrigens auch erfunden worden - oder sogar Hochleistungsschnellstahl
sprich HSS, mit Verlaub das englische kam hinterher.
Er ist sehr hart, dadurch sehr schneidfähig und scharf, kann aber
keine großen Verwindungen ertragen , also von geringer Duktilität,
habe mehrere Haumesser aus alten Sägeblättern gebaut, eins ist sogar durch die Lederhose meines Freundes gegangen, aber wenn du an eine Stein kommst zerspringt es.
Die Wolfram legierten Stähle sindübrigens die besten , leider auch die teuersten, alte Sägeblätter von Mas´chinen sägen sind völlig ausreichend.
Tip , alle alten Holzbearbeitungswerkzeuge hatten 4 % Wolfram für
eine hohe Schneidleistung - back too the Roots (nicht gegen englisch )
 
Schnellarbeitsstähle wurden kurz vor 1900 erfunden und die Grundlegierungen kennt man seit etwa 1920. Legierungsvariationen haben weniger mit neuen, besonderen Eigenschaften zu tun, als mit den Kosten und der Verfügbarkeit der jeweiligen Legierungselemente.
Sie sind ausnahmslos mit ca 4 % Chrom legiert, weitere Legierungselemente sind Wolfram, Molybdän, Vanadium und gegebenenfalls Kobalt. Durch die hohe Legierung können die Stähle weniger C lösen, als unlegierte Stähle. Deshalb sind Schnellarbeitsstähle samt und sonders ledeburitisch, das heißt hoch verschleißfest aber relativ grobkörnig obwohl C-gehalte über 1 % eher selten verwendet werden. Durch die Erzielung der hohen Härte im Sekundärhärtemaximum sind Spannungen gut abgebaut, sodaß die Zähigkeit recht gut ist.
Schnellarbeitsstähle ohne Kobalt werden korrekterweise mit SS= Schnellarbeitsstahl bezeichnet, Stähle mit Kobalt als HSS. Weil das HSS-Hochleistungsschnellstahl gut klingt, wird es im Handel oft für die einfachen Schnellarbeitsstähle verwendet. Dieser Etikettenschwindel ist verzeihlich, aber irreführend. Kobaltschnellstähle vertragen mehr Hitze als die kobaltfreien und können daher für höhere Schnittgeschwindigkeiten eingesetzt werden. In allen anderen Eigenschaften sind sie den kobaltfreien Schnellstählen unterlegen.
M2 ist die amerikanische Bezeichnung für unseren Stahl 1.3343 oder S 652 nach der Prozentzahl der Legierungselemente (Wolfram 6 %, Molybdän 5 %, Vanadium 2 %) Bei vernünftiger Wärmebehandlung ist dieser Stahl recht zäh. Ein Freund hat sogar mal eine Machete daraus gemacht, die als Geschenk nach Brasilien gegangen ist-ich habe bisher nichts davon gehört, daß sie den Geist aufgegeben hat (was eine Machete natürlich auch nicht kann !) Kleine Messer können durchaus mit der vollen Härte von 64-66 HRC eingesetzt werden, für größere Klingen müßte man deutlich über das Sekundärhärtemaximum hinausgehen und auf Härten unter 60 HRC heruntergehen.
Die Eigenschaften der Schnellarbeitsstähle sind genauestens erforscht. Das Standardwerk ist W. Haufes "Schnellarbeitsstähle". Auch der kleine Stahlschlüssel gibt verläßlich und korrekt Auskunft über die Legierung und den Verwendungszweck.
Mit leicht erzürnten Grüßen U. Gerfin
 
ich empfehle für die nächsten fragen nach hss einfach copy und paste des obenstehenden beitrages *fg*

mit fast dem selben wortlaut wurde bis dato fast jede frage nach hss zu 100% beantwortet.

p.s.: die geduld das immer wieder neu zu schreiben hätte ich einfach nicht.:super:
 
"p.s.: die geduld das immer wieder neu zu schreiben hätte ich einfach nicht." - kababaer

... aber ich freue mich mal gewaltig über diese kompetente und aussagekräftige Antwort. Danke!

M7*M
 
Habe mir auch mal aus einem HSS Sägeblatt ein Filetiermesser von 28 cm gebaut wurde auch Haarscharf aber so richtig zufrieden bin ich nicht damit. Wie sieht es denn mit dem Feuerverschweißen,sprich einen Damast daraus zu machen um die Eigenschaften des HSS mit einem Weicheren Stahl (bessere Schärfbarkeit) zu kombinieren?
Hoffe ich werde jetzt nicht den Tread zerreden. Dann bitte verschieben. Bin noich nicht so lange dabei!

Gruß
Martin
 
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