Hydraulikaggregat als Prägepresse

Dietmar

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Hallo, hier ist noch mal Dietmar. Zunächst nochmal herzlichen Dank an alle
die mir in Fragen Hydraulikaggregat geholfen haben.
Nutzen wollte ich das Ding als Presse zum Prägen von Muster in Damast-
rohlinge. Das Ganze habe ich mir so vorgestellt:
Die Werkzeuge der Presse werden als Wechselwerkzeug gefertigt.
In diese Matrizen werden ganz nach Gusto Muster eingearbeitet:
Z.B. Rillen mit der Flex, Bohrungen oder Fräsungen.
Das ausgeschmiedete Damaststück wird erwärmt und dann glühend in die Presse eingelegt. Nach den Pressen erscheint das eingearbeitete Muster erhaben. Nun schleife ich den Damast plan und schmiede den Messerrohling fertig. Ich habe das auf meiner Presse probiert, aber die drückt nur 26 t
und das ist zu wenig Power.
Diese technik gibts bestimmt schon in tausenden Werkstätten. Was Neues
erfinde ich damit bestimmt nicht. Ich denke mit einer 40 -50 t Presse
wird das schon gehen. Was meint Ihr dazu? Gruß Dietmar
 
Hallo Dietmar,

es kommt in erster Linie darauf an, wie groß die Fläche des erhabenen Musters auf dem Stempel ist, da hier festgelegt wird, wie hoch der Druck sein muß, den Du brauchst um das Muster in den Stahl zu drücken. Ergo: je größer die Fläche der erhabenen Musterteile auf dem Stempel, desto größer der Druck!

Wenn ich mir so meine Presse anschaue und den Druck, auf den sie gerade eingestellt ist (250 bar), sowie die Größe der Fläche meines flachen Gesenkes (60 x 150 mm) und sehe, daß ein gut gelbwarmes Stück Stahl damit geebnet wird, denke ich, daß der Druck von 250 bar, bei meiner Presse ergibt das eine Kraft von etwas mehr als 23 Tonnen, ausreicht um das Muster in den Stahl zu drücken.
Durch die Zunahme der Fläche in der Tiefe des Gesenkes ergibt sich eine automatische Erhöhung der aufzubringenden Kraft, da diese aber fest eingestellt ist (durch das evtl. vorhandene Druckbegrenzungsventil oder die Maximalleistung des Hydraulikaggregates) wirkt dies wie ein Tiefenanschlag. Dadurch wird schon fast verhindert, daß die Presse das Werkstück ins Nirwana drückt! Ein zu großer Druck kann durchaus dazu führen, daß aus dem Stück Damast für eine Klinge ein Stück Dünnblech wird.
Da ja auch nicht das ganze Werkstück in einem Arbeitsgang mit dem Muster versehen werden muß, man kann ja sich wiederholende Musterteile hintereinander stempeln, indem man das sich wiederholende Muster einfach ein Stück überlappen lässt und schon hat man die Fläche auf die sich der Druck aufteilt minimiert und somit auch die erforderliche Kraft gesenkt.

Im Klartext:

So soll das Muster in der fertigen Klinge aussehen:

OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO

der Stempel hierzu sieht so aus:

OOOOO

gestempelt wirs wie folgt:

1. Arbeitsgang

OOOOO

2. Arbeitsgang

OOOOOOOO

3. Arbeitsgang

OOOOOOOOOOO

4. Arbeitsgang

OOOOOOOOOOOOOO

usw.

Egal ob Wellen, Rosen oder was auch immer, das Muster in einem Stück Damast wird sich ja immer wiederholen, wenn nicht, wird das dann wahrscheinlich eh etwas aufwendiger und das kann man dan ja auch mal "von Hand" machen

Badger
 
Na ja, genauso. Aber wie gesagt 26 t auf 100 x 50 mm haben das nicht geschafft. Sicher muß ich beim Prägen aufpassen das mein Werkstück nicht zu sehr gequetscht wird. Und das mit den Überlappen habe ich mir
auch so vorgestellt. Jedoch - je komplizierter das Muster, desto
schwieriger der neue Ansatz. Aber wir wollen es uns ja auch nicht zu einfach machen. Gruß Dietmar
 
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