IKBS Klingenlagerung Vorteile

svenm19740

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Hallo,
Ich sehe immer mehr Messer mit IKBS Klingenlagerung die aber meist nur aus den USA kommen. Nun würde mich mal interessieren wieso es in Deutschland so selten zum Einsatz kommt, da es doch als das non plus Ultra angepriesen wird. Hat es überhaupt Vorteile gegen über von Bronze-Washern? ist es zu empfehlen ein Messer mit diesem System zu kaufen? Frage da ich mir ein Flipper bauen lassen möchte der öffnet ohne die Klinge schleudern zu müssen und ich eigentlich lieber in Deutschland bauen lassen möchte.
Gruß Sven
 
Ich habe einen Flipper mit IKBS, der läuft und läuft.

Das ist kein Vergleich zu einem mit Washern.

Das Problem ist allerdings, dass Du nicht einfach so ein IKBS Flipper bauen darfst. Dies bedeutet, dass der Messermacher hierzu eine Genehmigung haben muss. Und soweit ich weiß ist der einzige deutsche Messermacher, der eine solche Genehmigung hat, Murat Klein.

Zudem müssen alle Messer, die das IKBS verwenden, als solche gekennzeichnet sein.

Insoweit ist die Auswahl an hiesigen Messermachern sehr begrenzt.
 
Besitze ein CRKT Ken Onion. Die klinge fluscht schon sahnig raus, auch bei dem kleinen Flipper. Zudem sitzt die Klinge dabei ohne erwähnentswertes Spiel.

Wenn Du Dir eins machen lassen willst, ist ja kein Problem, der Murat kanns doch ;-)

Gruß Jürgen
 
Man kann Flipper auch ohne Lager so bauen, das sie ohne Handgelenk öffnen. Ein Boguszewski macht das seit Zeiten als es noch kein Lager in Klappmesser gab. Besser sind dann aber Teflon- und keine Bronzegleitscheiben. Allerdings wird man dennoch nie das Gefühl eines Lagers bekommen, die Klinge läuft mit Lager völlig wiederstandslos.

Der größte Nachteil von IKBS sind IMO die losen und freiliegenden Kugeln, macht die Montage fummelig und ist Schmutz anfälliger. IKBS war ursprünglich als Lager für Balis gedacht, weil das IKBS sehr wenig Platz frisst, das ist der große Vorteil.

Lager in Klappmesser sind aber auch nicht neu, ein RJ Martin macht das schon länger als es IKBS gibt, der verwendet aber ein geschlossenes Nadellager. Der Nachteil das sich kleine Stahlkügelchen in die Laufflächen der Griffschalen - meistens aus Titan - fressen ist quasi kein Thema.

Solche Nadellager, und auch geschlossene Kugellager kann man inzwischen - speziell für Klappmesser - kaufen. Der Einbau erfordert - wie bei IKBS auch - aber eine Gewisse Dicke der Griffschalen/Liner, und es ist natürlich ein größerer Aufwand dahinter.

Das entscheidende bei jedem Flipper ist aber der Druck der Detentkugel, dann klappt das mit jedem Flipper.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab noch den Ikoma Forumsfolder mit IKBS. Es hat neben den erwähnten bei Demontage sehr fummeligen Kügelchen einen weiteren Nachteil: Beim einhändig Schließen kann man gar nicht so schnell den Daumen in Sicherheit bringen, wie die Klinge einklappt:teuflisch:glgl::irre:
Ich hab den Forumsfolder als nicht benutztes Sammlerstück aufgehoben, mußte mir aber schon angewöhnen, ihn zweihändig zu schließen.
 
Ich sehe immer mehr Messer mit IKBS Klingenlagerung die aber meist nur aus den USA kommen. Nun würde mich mal interessieren wieso es in Deutschland so selten zum Einsatz kommt, da es doch als das non plus Ultra angepriesen wird.

Von wem? :rolleyes:

Damit erst mal klar ist, wovon wir reden - hier wird gezeigt, wie das IKBS grundsätzlich aufgebaut ist:
http://www.ikbsknifetech.com/11/1504.html

Und hier sieht man, wie die Laufflächen "entstehen":
http://www.ikbsknifetech.com/20801.html

Ähm. :steirer: Ich hab ja einige Messer mit IKBS. Das funktioniert, wenn es ordentlich gemacht ist schon, keine Frage. Wenn man sich aber anschaut, wie das offenbar gemacht wird, kann man sich darüber wundern ;) Mechanisch/konstruktiv ist das alles, aber sicher nicht das Nun Plus Ultra.

CRKT baut in den Serienmessern ein IKBS mit eingelegter Stahllauffläche ein. Schon besser. Bei den verwendeten Alugriffschalen vermutlich auch nötig.

Zwischenzeitlich gibts auch mehr Messermacher, die anstelle des IKBS Kugellager mit Käfigen oder speziellen Kugellaufflächen aus gehärtetem Stahl einbauen. Zum Beispiel Brian Tighe: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=103139 (gibt natürlich auch noch andere).

Um zu Deiner Frage nach den Vorteilen zurückzukommen - IKBS und andere Kugellager in Foldern haben nur einen Vorteil, sie sind eine hübsche Spielerei. Ansonsten gibts nur Nachteile: Funktional nicht nötig, mechanisch handelt man sich nen Sack mehr Probleme ein, als man eh schon hat (Verschleiß, Schmutz, geforderte Präzision), Aufwand und Arbeitszeit sind höher, was der Kunde letztlich bezahlen muss. Gilt besonders, für "echte" Handarbeit. Wenn man wie Brian Tighe die CNC rödeln lässt, ist der Aufwand überschaubar, wenn die Konstruktion mal steht und läuft.

Wie mindtrip vollkommen richtig ausführt, es gibt Flipper die laufen, und welche die laufen nicht. Hängt nur davon ab, ob die Konstruktion stimmt - günstige Hebel, genug Druck auf dem Detent Ball und insgesamt saubere Passungen.

Ich würde die Frage nach den Kugellagern deswegen auch nicht so hoch hängen. Brauchen tut man das nicht. Brauchen tut man allerdings auch keinen Flipper und kein handgemachtes Messer. Spaß machen kann das schon :)

Und zu Deiner halb gestellten Frage, warum das in erster Linie aus den USA kommt: Mei, die machen halt auch mal was neues. Einfach so. Ob das jetzt irgendwelche neuen Stahlsorten, Kohlefaservarianten, Verschlusssysteme oder Klingenlager und schräge Designs sind. Liegt meiner Einschätzung auch daran, dass die dortigen Kunden weniger die Sinnfrage stellen. Kugellager ist cool, dann baut man das halt ein. Und es wird dann eben auch gekauft.

Pitter
 
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