Abu
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Werte Messerfreunde,
die fetten Tage kündigten sich an und ich musste unbedingt nochmals raus, "Askese" üben, nächste Etappe auf dem Pilgerpfad. Das ungewöhnlich warme Winterwetter lockte, mehr aber noch ein neuer Begleiter. Am Vortag erst eingetroffen, wollte er gleich Gassi gehen, der "Schwarze Pud(d)el". Eine Wortschöpfung seines Machers Ozelott, aka Lars.
Kreativ wie der Name ist der ganze schneidige Racker: Außen Pud(d)el, innen Feile, sozusagen des Pud(d)els Kern. Beides verschmiedet, gaukelt es sogar einen Hamon vor; jeder Zentimeter ein Unikat. Ein archaisch anmutendes Schnitzeisen mit seiner eigentümlichen Klingenform. Mit seinem abgesenkten Griffende aus Ebenholz und dem tiefen Eingriff hinter der Klinge, ist es wie in meine Hand gegossen. An der Fingermulde habe ich die Kanten mit MicroMesh etwas gebrochen, den Anschliff entschärft. Bei intensivem Gebrauch drohte dort Aderlass. Lars liefert seine Messer (generell?) ohne Scheide. Für mich in diesem Fall ein Vorteil, denn ich hatte zwei erstklassig passende Hosen als Clip- und Neckischeiden verfügbar.
Hätte ich meine Frau gefragt, so würde sie sicher auf schönere Messer in meiner Vitrine verweisen. Recht hätte sie, aber mein Pud(d)el sollte kein Leben als Schoßhündchen führen. Er war eher Terrier für gemeinsame Abenteuer, und schon nach der ersten Runde stand das Resultat fest: ein tolles Tierchen! Saumäßig bissig und wendig mit seiner eigentümlichen Klingengeometrie. Die fiel mir gleich wieder ins Auge, als ich Lars' Abbildung seines "Gabentisches" für Buseck sah. Sie war bereits Eyecatcher bei einer bildlichen Präsentation des Messers. Kurz vor Buseck ist er mir dann zugelaufen, mein "Pud(d)el". Die Bewährungsprobe konnten wir kaum abwarten.
In den Zonen, wo Forstwirte ihr Interesse verlieren, werde ich meist mit verwachsenen, gezwirbelten Knüppeln fündig. Die kleine Klappsäge, wie die Brotzeit zur Standardausrüstung gehörend, machte die groben Schnitte, dann kam "Pud(d)el" zum Einsatz. Als Skinner befreite er das Holz von seinem Fell, sprich Rinde und Geäst. Ja, und dann musste ich gleich vor Ort noch ein bisschen schnitzen. Passend zum "Pud(d)el" gab der Knüppel ja schon Züge eines Caniden vor, spätere Rasse noch unklar. Das Messerchen verbiss sich rasant im Maul, formte es grob aus. Super, der "Schwarze Pud(d)el" mag klein sein, aber mit riesigem Spaßfaktor!
Schade, die noch warme Wintersonne neigte sich schnell, ich musste meine Schnitzerei unterbrechen. Hatte ja auch noch 10 km Wanderung vor der Brust, nun mit zwei tierischen Begleitern. Keine Ahnung, was der Busfahrer und Passanten auf der Heimfahrt dachten, zumindest forderte niemand Leinenzwang - für mich.
Daheim wird der Knüppel noch ordentlich ausgearbeitet und beschnibbelt. Mal sehen, wie sich Pud(d)el im Vergleich zum geschätzten Benchmark meiner Schnibbler schlägt, dem BRKT Adventurer. Dessen Schnitzeigenschaften hatte ich ja ausgiebig getestet (wen's interessiert s. "Pilgern mit...".) Ich werde über "Pud(d)els" Qualitäten noch berichten.
Aber schon mal hier meinen Dank und Anerkennung an Ozelott/Lars für diese Kreation!
Daten:
OAL 175 mm, Klinge 80 mm/70 mm scharf, Höhe max. 28 mm, Stärke 4 mm, Stahl 1.2842 + Puddeleisen, Griff Ebenholz, max. Breite 20 mm, Stahlpins
Mit schneidigem Gruß
Abu
die fetten Tage kündigten sich an und ich musste unbedingt nochmals raus, "Askese" üben, nächste Etappe auf dem Pilgerpfad. Das ungewöhnlich warme Winterwetter lockte, mehr aber noch ein neuer Begleiter. Am Vortag erst eingetroffen, wollte er gleich Gassi gehen, der "Schwarze Pud(d)el". Eine Wortschöpfung seines Machers Ozelott, aka Lars.
Kreativ wie der Name ist der ganze schneidige Racker: Außen Pud(d)el, innen Feile, sozusagen des Pud(d)els Kern. Beides verschmiedet, gaukelt es sogar einen Hamon vor; jeder Zentimeter ein Unikat. Ein archaisch anmutendes Schnitzeisen mit seiner eigentümlichen Klingenform. Mit seinem abgesenkten Griffende aus Ebenholz und dem tiefen Eingriff hinter der Klinge, ist es wie in meine Hand gegossen. An der Fingermulde habe ich die Kanten mit MicroMesh etwas gebrochen, den Anschliff entschärft. Bei intensivem Gebrauch drohte dort Aderlass. Lars liefert seine Messer (generell?) ohne Scheide. Für mich in diesem Fall ein Vorteil, denn ich hatte zwei erstklassig passende Hosen als Clip- und Neckischeiden verfügbar.
Hätte ich meine Frau gefragt, so würde sie sicher auf schönere Messer in meiner Vitrine verweisen. Recht hätte sie, aber mein Pud(d)el sollte kein Leben als Schoßhündchen führen. Er war eher Terrier für gemeinsame Abenteuer, und schon nach der ersten Runde stand das Resultat fest: ein tolles Tierchen! Saumäßig bissig und wendig mit seiner eigentümlichen Klingengeometrie. Die fiel mir gleich wieder ins Auge, als ich Lars' Abbildung seines "Gabentisches" für Buseck sah. Sie war bereits Eyecatcher bei einer bildlichen Präsentation des Messers. Kurz vor Buseck ist er mir dann zugelaufen, mein "Pud(d)el". Die Bewährungsprobe konnten wir kaum abwarten.
In den Zonen, wo Forstwirte ihr Interesse verlieren, werde ich meist mit verwachsenen, gezwirbelten Knüppeln fündig. Die kleine Klappsäge, wie die Brotzeit zur Standardausrüstung gehörend, machte die groben Schnitte, dann kam "Pud(d)el" zum Einsatz. Als Skinner befreite er das Holz von seinem Fell, sprich Rinde und Geäst. Ja, und dann musste ich gleich vor Ort noch ein bisschen schnitzen. Passend zum "Pud(d)el" gab der Knüppel ja schon Züge eines Caniden vor, spätere Rasse noch unklar. Das Messerchen verbiss sich rasant im Maul, formte es grob aus. Super, der "Schwarze Pud(d)el" mag klein sein, aber mit riesigem Spaßfaktor!
Schade, die noch warme Wintersonne neigte sich schnell, ich musste meine Schnitzerei unterbrechen. Hatte ja auch noch 10 km Wanderung vor der Brust, nun mit zwei tierischen Begleitern. Keine Ahnung, was der Busfahrer und Passanten auf der Heimfahrt dachten, zumindest forderte niemand Leinenzwang - für mich.
Daheim wird der Knüppel noch ordentlich ausgearbeitet und beschnibbelt. Mal sehen, wie sich Pud(d)el im Vergleich zum geschätzten Benchmark meiner Schnibbler schlägt, dem BRKT Adventurer. Dessen Schnitzeigenschaften hatte ich ja ausgiebig getestet (wen's interessiert s. "Pilgern mit...".) Ich werde über "Pud(d)els" Qualitäten noch berichten.
Aber schon mal hier meinen Dank und Anerkennung an Ozelott/Lars für diese Kreation!
Daten:
OAL 175 mm, Klinge 80 mm/70 mm scharf, Höhe max. 28 mm, Stärke 4 mm, Stahl 1.2842 + Puddeleisen, Griff Ebenholz, max. Breite 20 mm, Stahlpins
Mit schneidigem Gruß
Abu