indisches Damast ancientarms

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In einem anderen Forum wurden diese ancientarms-Messer auch schon ausgiebig in einem Passaround getestet und wie folgt beschrieben:

Einigermassen ansehnliche Messer für die Vitrine.
Zum Gebrauch (mit ca. 54HRC) NICHT zu empfehlen! :rolleyes: :mad:

Wird aber auch keiner so bl... naiv sein, für 30.- Euro eine Abel-Balbach-Hennicke.........-Damastqualität zu erwarten!? Oder?:rolleyes: :irre:
 
Ich raff' es einfach nicht, dass da immer und immer und immer wieder Leute drauf 'reinfallen.

Kauft euren Damast von Leuten, die Euch sagen, was drin ist und wie das Material wärmebehandelt wurde.

Kauf von Leuten in Eurer Nähe und Ihr habe die Möglichkeit, auftretende Probleme mit diesen Angaben sofort und ohne Umstände zu beheben.

Kauft von Leuten, die wissen, was sie tun und ihr werdet solche Probleme in aller Regel (jedem unterlaufen mal Fehler) erst gar nicht bekommen.

Und akzeptiert die alte Regel: you get what you pay for.
 
Ich wollte euch mal fragen ob die Messer von (ancientarms) aus Indien was taugen???
Habt ihr schon damit Erfahrungen gesammelt ist das was für das Geld???

Erfahrungen habe ich keine gemacht, nur darüber gelesen und Bilder gesehen. Das reicht mir aus:(

Mir fällt dazu etwas ein :

Das Gesetz der Wirtschaft

Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden gerechte Beute solcher Machenschaften.

Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen.
Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles.
Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.

Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten.

Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen.
Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen


John Ruskin, engl. Sozialreformer (1819-1900)


Bei den Bildern die ich bis jetzt von diesen Messern gesehen habe,
würde ich die nicht in meine Vitrine legen.
 
Das Gesetz der Wirtschaft

Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte, . . .

Hallo

Dazu möchte ich ein entschiedenes NEIN einwerfen.

Diese Betrachtung berücksichtigt nicht das eklatante Löhngefälle und den teilweise völligen Verzicht auf Sicherheitsbestimmungen in Ländern wie eben z.B. Indien. Wenn ich einen Tageslohn von 5,-Euro für den indischen Schmied ansetze, davon ausgehe das die zum Schmieden nötige Holzkohle aus dem nahegelegenen Wald kommt und nichts kostet, ausser der Arbeit der Kinder des Schmieds und das Material aus unserem Wohlstandsschrott stammt der zu hunderttausenden Tonnen nach Indien verschifft wird, dann kann da für sehr wenig Geld eine gute Klinge geschmiedet werden.
Das das aber nicht so ist liegt einfach daran, dass da jemand den Hammer in der Hand hat, der eben keine wirkliche Ahnung von seinem Handwerk hat und Dinge produziert die so aussehen als ob. Und in 99% der Fälle reicht das ja auch.

Jeder der das hier ließt, hat garantiert Kleidungsstücke in seinem Schrank die für Cent-Beträge in Fernost genäht wurden, oder inder Küche Haushaltsgeräte, die in China für ein Geld montiert wurden, für das hierzulande niemand auch nur vor die Tür gehen würde.

Günstiger heißt eben nicht automatisch schlechter.
Zumindest bezogen auf das Produkt. Hier geht das (notwendige) Minus zu Lasten der Produzierenden.

Bei den angesprochenen Messern liegt das Qualitätsmanko nicht am Preis, sonder daran, das der7die Handwerker eben schlicht keine Ahnung davon hat, wie er "gute" Messer machen kann.
Das es auch anders geht zeigen z.B. die Kukris aus dem hier vertretenen Gurkha-Imports.com. Das sind einwandfrei gemachte Teile, an denen ma n jede Menge Spaß und Gebrauchsnutzen hat für ein sehr, sehr niedriges Geld. Würde ich mir so ein Messerchen von einem Deutschen Profie schmieden lassen, bin ich mir nicht sicher, ob es "besser" wäre. Das vierfache würde es aber auf jeden Fall kosten. Und das ohne einen Zwischenhändler, der auch noch davon lebt.

Resümee: Die Teile sind grottenschlecht, weil sie mies gemacht sind und nicht, weil sie billig sind.

Gruß aus Berlin

chamenos

(Sollten hier noch reichlich Vertipper drin sein, liegt das an den drei Pflastern, die seit gestern meine Fingerchen zieren. Sch...ß Messingblech :mad: )
 
Ohje..., im weitesten Sinne eines meiner Lieblingsthemen. Ich muss dazu etwas schreiben (wenn es zuviel ist, schmeißt es raus)

Es gibt dazu einen Spruch (ich weiß leider nicht mehr von wem er ist):
Ich bin zu arm, um mir billige Sachen leisten zu können.

Ich nenne diesen ganzen Plunder immer "China-Dreck" (egal wo es herkommt). "Taschenlampen", die nach original einer Minute den Geist aufgeben (mein kleiner Sohnemann hat das von der Oma bekommen und hat gleich zu weinen begonnen), "Wasserkocher", dessen Deckel nicht schließt und beim Ausgießen runterfällt, "Küchenmesser", die sich nicht schleifen lassen, T-Shirts, die nach einmal waschen wie ein Putzlappen aussehen usw usw. Dreck halt.

Warum das alles in Anführungszeichen???? Genau. Das sind nämlich gar keine Taschenlampen etc. Das sind Surrogate. Sieht aus wie eine Taschenlampe, ist aber gar keine. In Wirklichkeit ist das Form gewordene Umweltverschmutzung. Dinge ohne Funktion, mit abgekupfertem Design und in schäbigster Verarbeitung.

Neulich kam mir die Idee, dass ich eine Lederhose zur Jagd brauche. Da bin ich zu einem kleinen deutschen Hersteller gefahren, der hat mir das Ding auf den Leib geschneidert, Ledersorte und Farbe konnte ich aussuchen, an welcher Stelle ich welche Tasche mit welchen Knöpfen haben möchte, konnte ich mir auch aussuchen. 10 Tage später war das Teil fertig. Der absolute Knaller. Hat den Arbeitslohn von einer Woche gekostet, da ist doch eine Hose locker wert, die ewig hält und alle meine Anforderungen erfüllt. Und dann geht man mal zwecks Vergleich zu F.... oder K.... und guckt sich den Schrott an, der da aus aller Herren Länder für den Gegenwert von 3 Arbeitstagen angeboten wird.
Dasselbe gilt für Schuhe. Billige Schuhe sehen nach ein paar Wochen aus wie hingeschissen. Gute Schuhe entwickeln Charakter. Die sind nicht teuer, sondern ihren PREIS WERT. Halten nämlich 10 Jahre und entfalten ihre volle Ästhetik erst nach 3 Jahren.

Bei Wein hat das jeder kapiert.

Irgendjemand hat hochwertige Dinge mal "patina-fähig" genannt. und genau so ist es auch.

Und so kauft sich mancher eine Damast-Surrogat und ist überrascht, wenn es irgendwie scheiße aussieht und auch nix gescheites draus gemacht werden kann.

Die Jungs produzieren halt, was nachgefragt wird. Kauft Schrott und sie werden weiterhin Schrott produzieren. Die verdienen ihr Geld damit (und das ist auch völlig in Ordnung).

So. Das war mein Wort zum Sonntag.
 
Um jetzt mal von den Grundsatzdiskussionen wegzukommen: ich glaube, daß es auch hier Unterschiede (beim indischen Damast) gibt. Vielleicht gibt es doch den einen oder anderen Schmied in Indien, der sein Handwerk versteht?
Bei Weberknives gibt es auch Klingen aus "indischem Damast", ausdrücklich als solche angeboten. Ich liebäugle seit einiger Zeit mit der dort erhältlichen Nickerklinge.
Kann jemand hierzu sachdienliche Angaben machen?

Matthias.
 
Nicht alle (aber die meisten!?:rolleyes: ) indischen Damastklingen müssen zwangsläufig schlecht sein.
Ich kenne zumindest einen deutschen Messermacher (der bekannt ist für seine Riesenfolder und superscharfen Klingen :D ) der solche bei seinen preiswerten Messern verwendet. Ich glaube nicht, dass er den letzten Schrott nehmen würde.

PS Um Spekulationen vorzubeugen, es handelt sich um Thomas Frohberg und er sagt auch ausdrücklich, dass es sich bei besagten günstigen Messern um indischen Damast handelt. (ca. 59 oder 60 HRC, wenn ich mich nicht irre?)
 
Damast kommt aus Indien und ein wenig weniger Arroganz wurde nicht schaden.Es gibt dort Schmieden die Top Qualität anbieten.Wenn man fur einige Euro doch Schrott kaufen will ist es logisch das Transportkosten, Verpackung ,Mehrwertsteuer, Einfuhrzoll usw das der bezahlte Preis in Indien deutlich unter 10€ liegt.Achim hatt recht :hier kennt man den Hersteller und bei Ihm bekommt man Top Qualität aber nicht umsonst was auch logisch ist.Aber in Europa gibt es auch jede menge Schrott und ich nenne keine Firmen.
 
Es geht hier nicht um indischen Damast generell,
sondern um den indischen Damast den Ancientarms anbietet!

Vielleicht sollte das nochmal hervorgeholt werden
 
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Aus aktuellem Anlass:

Mal wieder ist heute ein Messer aus indischer Fertigung zum Schärfen uns geschickt worden.
Der Kunde ist ahnunglos und hat das Messer im guten Glauben gekauft.

Nur bekam er es nicht scharf und schickte es deshalb zu uns.

Ich habe mal die Härte geprüft, es ist eine der härteren "Indischen Damastklingen" und kommt auf ganze tolle 46 hrc!:super:

Und seit Jahren nun kommen immer wieder diese Messer zu uns.
Und immer noch wird behauptet, diese Klingen hätten mind. 57hrc oder mehr. Wie eben bei diesem Messer heute auch dem Kunden wohl erzählt wurde.

Versuche damals, als der Indische Damast in D auf den Markt kam, ergaben, dass ein Aufkohlen nicht möglich ist und eine Nachhärtung, wie auch immer, keine oder kaum höhere Ergebnisse in der Härte erziehlt.

Auf dem Bild der Härteprüfeindruck.

Wer immer noch glaubt, gute gebrauchstüchtige Klingen aus indischer Fertigung im Handel bekommen zu können, ist wohl unbelehrbar!




Markus Balbach
www.schmiedebalbach.com
 

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