Indiskrete Frage...

Flaming-Moe

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Für diejenigen, die nen Bandschleifer benutzen:

Schleift ihr freihand oder benutzt ihr eine Halterung, die den Winkel beim Schleifen konstant hält?

Oder ist das gegen die Ehre eines Messermachers???
Ich hab sowas im Buch von Terzuola gesehen.

Mit Feilen komme ich inzwischen recht gut zurecht, aber ich frage mich, ob das mit nem Bandschleifer auch umzusetzen ist.

Ist es möglich, der Kurve an der Schneide einigermaßen zu folgen und den Winkel auch da einzuhalten oder erfordert das ne Menge Übung???

Nur mal so interessehalber...
 
Ich finde freihand gehts besser, aber übe es doch zuerst an einem billigen Baustahl-Flacheisen.
 
fobbel und ich sprechen da aus erfahrung. mach erstmal ein paar aus billigem reststahl und probier viele verschiedene methoden aus und dann wirst du schon selber sehen was für dich am besten ist

Grüße Buddy
 
Viel üben ist richtig!
Billigststahl ist auch richtig.
Zu Beginn Freihand klappte auch sehr gut, aber oft gings halt doch daneben: a new knife was born!!! Das ging mir auf den Keks. Eine Vorrichtung mußte her.
Inzwischen geht es mit einer von einem Freund zusammen entwickelten und gebauten Maschine = besser = fast perfekt, aber immer noch von Hand.
Schau auf meine website da siehst du das Teil. Derzeit arbeite ich mit fünf verschiedenen Bandschleifern und zwei Tellerschleifern und diversen Vorrichtungen zum wechseln. Vieles selbst gebaut. Neuestes Teil ist ein gestern eingeweihter Tellerschleifer mit Links/Rechtslauf in 380V. Selbst gebaut von meinem Freund Herbert (ich hab ein wenig gebohrt und gestrichen).
Begonnen hat es mit 20 Feilen! Ging mir zusehr auf die Bandscheiben.
Nebenbei, das Teil von Terzuola ist prima.
Gruß
Wolfgang
 
@Wolfgang
dein bandschleifer ist echt genial, soweit ich das von den fotos her beurteilen kann. ist klever gelöst. mein lob für dich/euch. aber leider für die meisten nicht lohnend oder einfach zu teuer, da sie damit kein geld wieder reinhohlen.

Grüße Buddy
 
Bezieht sich die Frage auf Hohl- oder Flachschliff, oder ist sie generell gestellt ?

Ich hab meinen Schleifer noch nicht allzu lang, benutze ihn freihändig, um zu schlichten, vorher wird gefeilt.
Letzte Woche hat es mich in den Fingern gejuckt, und ich hab eine Klinge mit Hohlschliff versehen, auch freihändig.
Aber aus speziellen Gründen gleich am "lebenden" Objekt, d.h. an der aktuellen Klinge, ohne vorher zu üben, war zwar zeitaufwendig (Nacharbeiten mit Stein), hat sich aber gelohnt !, es war auch nicht am Band, sondern an der versauten 200er Naßscheibe, man gut, dass ich sie nicht doch schon gereinigt hatte ;)

Gruß Andreas/L
 
Original geschrieben von Wolfgang Dell

Schau auf meine website da siehst du das Teil. Derzeit arbeite ich mit fünf verschiedenen Bandschleifern und zwei Tellerschleifern und diversen Vorrichtungen zum wechseln.
Gruß
Wolfgang

Dein blauer Eigenbau-Bandschleifer sieht ziemlich interessant aus.

Sehe ich das richtig, die Klingen werden von unten an die zur Tischoberfläche parallelen Lauffläche des Bandes gehalten???
Oder hab ich das Foto fehlinterpretiert???

Die Frage bezog sich allgemein auf die Arbeitsweise der Messermacher hier im Forum.

Ich hab gestern meinen neu erworbenen Mini-Bandschleifer ausprobiert, fand es aber etwas schwierig, den Winkel über die gesamte Länge einer Klinge gleich zu halten.
Ich hab das (lange) Küchenmesser zwar hinbekommen, aber der Schliff ist etwas konvex und nicht total flach.

Da ist wohl wirklich üben angesagt...
 
Grundsätzlich immer Freihand, ob Hohl- oder Flachschliff. Setzt einiges an Übung voraus, ermöglicht aber auch die "fast unmöglichen" Schliffe. Hier ein paar Ansichten von 2 Hohlschliffmessern, die gerade heute morgen fertig geworden sind:
schliff6.jpg

schliff7.jpg

schliff4.jpg

schliff5.jpg

schliff1.jpg
 
Frage zur Freihandtechnik an Guenter :

Die beiden Messer sehen sehr gut aus !

Sie haben geschätzt eine Klingenhöhe von mind. 35mm, aber eine sehr flache Wölbung.
Hast Du ein sehr grosses Kontaktrad (> 400mm), oder hast Du die Klingen mehrmals stufenweise entlang der Klinge angesetzt und zuletzt evtl. vorhandene Wellen ausgeglichen ?
Mir wurde diese Technik letztes WE von einem hiesigen Damastschmied mit dem Zusatz erklärt, dass die erste Seite einfacher als die zweite sei, weil bei der Zweiten ein gewisser "Anhaltspunkt" fehlt.

Oder arbeitest Du quer vom Griff zur Spitze in einem Arbeitsgang, der dann bis zur gewünschten Tiefe wiederholt wird ?

Gruß Andreas/L
 
@ Flaming-Moe
Hab bisher alles freihand geschliffen, allerdings klappte das am Anfang nicht sofort. Die erste Klinge hab gleich mal versaut. Danach mit 'nem Reststück geübt bevor die nächste Klinge in Angriff genommen wurde. Mit der Zeit wird's immer einfacher. Übung macht den Meister.
Den letzten Schliff mach ich dann auf 'nem Tellerschleifer. Ich finde es dort einfacher eine ebene Fläche hinzubekommen.

Muß dazu sagen daß mein Bandschleifer ein Baumarkt billigteil ist. Mit richtigem Gerät geht's garantiert besser.
 
@ luftauge: beide Klingen haben eine Breite von 27mm, bei einer Dicke von 5 bzw 6,5mm und sind mit einem 300mm Kontaktrad geschliffen. Ich habe auch schon mit kleinerem Kontaktrad einen flachen Hohlschliff gemacht: ich schleife, zumindest bei Klingen unter 150mm Länge, immer in einem Zuge vom Ricasso bis zur Spitze durch (beim Finish bei allen Klingen). Erst beide Seiten an der Schneide, dann die oberste Bahn, dann die Mitte und eventuell noch die zwei dabei entstehenden Kanten extra. Zum Schluß mit leichtem Kippen der Klinge immer eine halbe Bandbreite versetzt von der Schneide zum Rücken. Wenn man nicht so viel Übung hat und einen Anhaltspunkt, besonders für die zweite Seite, braucht, kann man auch erst einen Flachschliff aufziehen, und den dann ausschleifen.
 
@ Flaming Moe, ja, das Messer kommt von unten, das Platen ist oben, wie bei eine Fräsmaschine. Ist auch in allen achsen verstellbar. Ich bewege nur das "Wägelchen" auf dem das Messer aufgespannt ist.
Ich mache grundsätzlich nur Flachschliff. Warum? Gefällt mir einfach besser. Mit der Maschine ist Hohlschliff natürlich auch möglich, Platen wegbauen, Kontaktrad dran, fertig los!
Wolfgang
 
:staun:

Günter, die Messer sind genial. Davon bin ich wohl noch geschätzte 14000 Übungsstunden am Bandschleifer entfernt...
 
Ich kann mich auch nur anschließen, mit etwas Übung und Zeit wirds freihand immer besser.. Ich arbeite auch mit so einem Baumarkt Tischbandschleifer und hab dafür immer nur Bänder bekommen bei denen an der Stelle wo das Band zusammengefügt ist einen Huppel hatten, damit hatte ich auch keine für mich zufriedenstellenden Ergebnisse.

Dank eines Tips aus dem Forum, ich glaub von Wolfgang, bin ich auf die Fa,Scharnau gestoßen, deren Bänder find ich super und ohne Übergang gemacht sind, die laufen sehr ruhig und auf Anhieb hatte ich bessere Ergebnisse. Ich kann die Fa nur weiterempfehlen, die KK711X Bänder halten bei mir auch dreimal so lange als die drei Marken die ich zuvor ausprobiert habe und kosten zudem viel weniger als die die ich zuvor hatte, außerdem bieten die fast jede Bandlänge an die es gibt. Die Bänder waren auch innerhalb von 4 Tagen geliefert.

freagle
 
@ Guenter :

Dann ist das die Technik, die mir neulich erklärt wurde !
Ist in Worten schwieriger zu umschreiben, als es am Gerät gezeigt zu bekommen.

Meine Klinge ist nur ca. 90mm lang und 20mm an den Flanken hoch, ich hab an der Naßscheibe die Ecke zwischen Umfang und Stirn als Fläche genutzt und später die Wölbung mit einem Sensenstein nachgezogen - der hat genau die passende Wölbung, entspricht einem mittleren D von ca. 2m, je nach Winkel, den man beim Schleifen zur Scheibenachse anhält.

Gruß Andreas/L
 
Ja, die Fa. Scharnau bei Berlin ist nur zu empfehlen, freundliche und kompetente Bedienung. Schnelle Lieferung und Bänder ohne "Hubbel".
Wolfgang
 
Freihändig natürlich!

Besonders für Ungeübte sind die langsamer laufenden Bandschleifer (eigentlich für Holz gedacht) zu empfehlen, es dauert zwar länger, aber dafür hat man auch die KLinge nicht so schnell ruiniert.

Ausserdem mal ausprobieren ob es am waagrecht oder am senkrecht laufenden Band besser geht.
 
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