Indoor Test - LKW Knives Compact Butcher O2

Artur

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Mein „Weihnachtsmesser“ ist eingetroffen. OK, etwas früh – aber ich will es für die üblichen Vorbereitungen zu den Feiertagen schon ein wenig testen. Es handelt sich um ein kompaktes „Jagdmesser“ welches aber von seiner Klingenform eher an ein chinesisches Kochmesser oder ein Hackmesser aus einer Metzgerei erinnert :hmpf:. Es wird von der kleinen polnischen Messerschmiede Libra Knife Works (LKW) gefertigt und zum Beispiel über LAMNIA vertrieben.
Zu den Daten:
Die Klinge besteht bei diesem Modell aus O2 (nicht rostfreiem Kohlenstoffstahl) mit einer Härte von HRC 60 und einer Klingenstärke von 4,4 mm. Die Oberfläche ist Stonewashed, was das Messer leicht rustikal erscheinen lässt. Die Länge der Klinge beträgt ohne die Schleifkerbe gerechnet 110 mm. Diese großzügige Schleifkerbe ist wohl eher ein Erkennungsmerkmal der LKW Messer und nicht als zusätzliche Fingermulde gedacht. Bei einer Gesamtlänge von 235 mm bringt es stolze 281 Gramm auf die Waage.
Das Messer wird mit einer schlichten Kydex-Scheide geliefert, in der das Messer spielfrei und sehr fest steckt. Anstelle eines TEK-LOK Gürtelsystems wurde lediglich eine einfache Schlaufe aus Kydex an die Scheide angeschraubt.
Zu dem kleinen Indoor-Test:
Trotz der Kategorie Jagdmesser lässt die Klingenform des Messers auf Fähigkeiten in der Küche schließen. Deshalb auch meine Kaufentscheidung – wenn sich ein Messer auch beim Kochen bewährt, dann hat man es viel öfter in Gebrauch und damit auch öfter Spaß.
Bearbeitet wurden weiches und hartes Gemüse, Fleisch und Kräuter. Dabei haben sich die durchgehende Klingenhöhe von 47 mm und der hoch angesetzte Griff sehr bewährt, da man wie bei einem großen Kochmesser mit angewinkelten Fingern ohne Abrutschen sehr effizient arbeiten kann. Mit der großen Klingenfläche lässt sich das Schnittgut auch gleich in die Pfanne transportieren. Der relativ dünn ausgeschliffene Flachschliff von 20 mm Höhe und die moderate Klingendicke machen das Messer überraschend schnittfreudig. Vielleicht trägt auch der verwendete O2-Stahl etwas zu der Schneidfreudigkeit bei. Kohlenstoffstahl in der Küche kenne ich allerdings bislang nur von meinen Roselli-Kochmessern.
Das Messer lässt sich angenehm greifen bzw. führen - gerade auch wegen der großen oberen Fingermulde. Alle Metallteile am Griff und die Griffschalen selbst sind gut abgerundet. Lediglich am Griffende waren die Micarta-Griffschalen etwas kantig, was sich mit Schleifpapier leicht beheben ließ. Die Klingenspitze ist eher eine Klingenvorderseite, an der wie am Klingenrücken eine falsche Schneide geschliffen wurde. Trotz der guten Kompromisse betreffend Stabilität und Schneideigenschaften wird aus dem Butcher definitiv kein Filetiermesser.
Faztit:
Das LKW Knives Compact Butcher macht als „taktisches Küchenmesser“ eine richtig gute Figur und sehr viel Spaß. Es kann in der Manteltasche oder im Rucksack problemlos mitgenommen bzw. geführt werden. Wie es sich Outdoor bewährt, wird sich noch zeigen – aber ich habe dabei ein gutes Gefühl.

Ein paar Bilder aus der Küche werde ich noch beifügen. Hoffentlich funktioniert der Link.

BILDER: https://www.magentacloud.de/share/sxo3.p8itz
 
Zuletzt bearbeitet:
Als ich die Bilder mit der Gurke gesehen habe, packte mich der Schreck ... "Hoffentlich übersteht das die filigrane Klinge". Schlussendlich ist doch nix passiert, wohl auch wegen deiner Schnitttechnik. :steirer:

Mir gefällt dein Messer, es bringt einen gewissen maskulinen Touch in die Küche. :super:
 
Das waren keine Gurken, das waren extra weiche Zucchinis.
Ich hatte etwas Sorge um die Klinge . . . wegen meiner :irre: Schnittechnik
 
Servus,
nachdem meine beiden Mädels in der afrikanischen Küche
schon mehrere Opinel Küchenmesser geschafft haben, sollte
ich ihnen vielleicht auch so ein Filigranteil besorgen. :)
Gruß
Rudi
 
Servus,

lustig-wunderliche Kitchenstory. ;) Versuch mal Süsskartoffel, Sellerie und frische Möhren damit zu schneiden. :hehe:

Wenn schon taktisch und Küche, dann ein E.R.Psycho. Der Name ist Programm. :haemisch:

Gruß, güNef
 
Servus,

lustig-wunderliche Kitchenstory. ;) Versuch mal Süsskartoffel, Sellerie und frische Möhren damit zu schneiden. :hehe:

Wenn schon taktisch und Küche, dann ein E.R.Psycho. Der Name ist Programm. :haemisch:

Gruß, güNef

Salü günef,
nach ein paar Wochen im Indoor-Einsatz hat sich das Butcher auch bei den härteren Zutaten wie Möhren oder Rotkohl gut bewährt. Die extrem hohe Klinge kompensiert die Klingendicke von 4mm recht gut, so dass man wirklich schneidet und nicht spaltet. Was etwas negativ auffällt, ist dass der O2 - Stahl durch säurehaltige Lebensmittel oder auch Rotkohl eine starke Patina ausbildet. Mich stört das nicht weiter, da ich genau wie bei meinen Roselli Küchenmessern den rustikaten Charakter dieser Klingen schätze aber sie auch entsprechend pflege.

Beste Grüße
Artur
 
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