Induktions- oder Gasesse

spherooo

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Hallo Zusammen.

Da mir meine ersten Schmiedeversuche sehr viel Freude bereitet haben, möchte ich nun eine bessere Esse.

Zur Zeit habe ich mit einem selbstgebauten Induktionsheizer geschmiedet.
Eine ZVS-Schaltung mit 48V (ca. 2,5kW), die hat den Stahl allerdings immer nur bis maximal dunkelrot-rot erhitzt (dafür sehr schnell :))

Neulich fand ich dann einen günstigen Induktionsheizer (nicht aus China bzw. nicht aus China geliefert:) )
.........
das Teil sieht in meinen Augen gut aus, mit Frequenzanpassung sollte das den Stahl schmelzen können.

Was micht allerdings vom Kauf abhält ist die "Haltbarkeit", denke bei einer Gasesse kann weniger defekt werden.

Ein weiterer Grund für eine Induktionsesse wäre die Möglichkeit in geschlossenen Räumen wie zb. im Keller zu schmieden.

Wie seht ihr das? Gibts hier Leute die von Gas auf Induktion umgestiegen (oder auch umgekehrt) sind und
wie sind eure Eindrücke.

Freue mich auf euere Antworten :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hab zwar noch nie was anderes als Steinkohle zum Schmieden genutzt, aber ich glaube Induktion ist eher suboptimal zum Schmieden. Vorallem Feuerschweißen stelle ich mir sehr schwierig vor, da du keine sauerstoffarme Atmosphäre hinbekommen wirst, außer du machst das unter Schutzgas, aber dann hat sich das mit dem Keller auch erledigt. Und 15kW stelle ich mir auch schwierig im Keller vor, es sei denn du hast deine Hauselektrik auf 65A Strom ausgelegt. :argw:

Ein weiterer Vorteil bei der Gasesse ist, dass du größere Sachen gleichmäßig erhitzen kannst. Da du die Frage im Messerforum stellst, nehme ich mal stark an, dass du Messer schmieden magst. Die bekommst du aber echt nur schwierig gleichmäßig mit Induktion erhitzt, denke ich. Weichglühen stelle ich mir auch etwas umständlich mit Induktion vor, mit Gas hast du da bessere Chancen. Ich sehe echt keinen Vorteil gegenüber einer Gasesse, abgesehen von der Erwärmungsgeschwindigkeit des Stahls. ;)
 
Es gibt einige Messermacher in den USA und Andernorts, die Intuktionsschmieden verwenden und sie sind eben besonders gut zum Härten geeignet.
Auch Feuerschweißen geht, man benutzt WD40 oder ein anderes Öl das beim abbrenne eine Schutzschicht aus Kohlenstoff zurück lässt.
Auf der Tupe findet man einiges zu dem Thema!
 
Induktionsspulen zur Erwärmung werden auch in Gesenkschmieden (ohne Schutzgas) eingesetzt.
Ich hätte jedoch als Hobbymessermacher leichte bedenken wegen der Stromrechnung...

Hamurra-e: Danke für die Links... :cool:
 
Re: AW: Induktions- oder Gasesse

Ich hätte jedoch als Hobbymessermacher leichte bedenken wegen der Stromrechnung...

Ich immernoch wegen den 65A Strom. Ich bezweifle, dass er 10mm² Leitungen im Keller liegen hat.

Das Ding an WD40 und Co ist halt auch, dass man dann wieder nicht den Keller nutzen kann, womit sämtliche Vorteile eigentlich hin wären. Und die Industrie hat nicht nur ne kleine Induktionsschleife wie bei dem Ding, sondern extra dafür gebaute Öfen... das ist schon ein großer Unterschied. ^^
 
Da wurde im Bladesmithforum schon rege darüber geplabbert, das Ergebnis war das irgendeiner berechnet hat,dass der Stromverbrauch sehr gering ist, weil ja nur dann angeschaltet wird wenn man es benutzt :teuflisch
Im Keller ist immer ein Problem wenn es ums Heiß machen usw geht, klar; aaaaaber wenn man vorsichtig ist und den allseits vergessenen "gesunden Menschenverstand" einsetzt dann geht doch recht viel :glgl:
Was die meisten vergessen ist, dass im Amiland mit 110 V gearbeitet wird und man dort 220V als Starkstrom (Spannung) ansieht. Außerdem Wird der Strom ja hochtransformiert und man arbeitet mit Induktion!!!
Ich hab schon seit Jahren ein Auge auf solche Freunde geschmissen, aber da ich eh keine Werkstatt habe muss ich das ganze eben aufs Eis schieben...:hmpf:
 
Re: AW: Induktions- oder Gasesse

Da wurde im Bladesmithforum schon rege darüber geplabbert, das Ergebnis war das irgendeiner berechnet hat,dass der Stromverbrauch sehr gering ist, weil ja nur dann angeschaltet wird wenn man es benutzt :teuflisch

Das ist schon klar, problematisch sind aber noch immer die 65A die kurzzeitig fließen. Normale Hauselektrik ist auf 16A ausgelegt, das entspricht rund 3kW. Nehmen wir an, die Sicherung fliegt nicht sofort. Dann fließen für vielleicht 20s unsere 65A. Das hat zur Folge, dass sämtliche Klemmverbindungen, die bis zum Keller vorhanden sind, verdammt heiß werden und evtl sogar anfangen anzuschmelzen. Falls du mir nicht glaubst, such mal im Internet nach 1,5mm² Klemmen und 8mm² Klemmen. Der Größenunterschied ist bezeichnend. Dazu kommt noch, dass du das Ding safe fest installieren musst , einfach in die Steckdose stecken ist nicht, der Stecker schmilzt dir während ner Schmiedesession. Und was so eine 1,5mm² Leitung an Wärme produziert ist auch lustig, wenn du 15kW ziehst. Je nachdem wie lang die ist, brauchst du keine Heizung mehr. :irre:

PS: Bei 25m Leitung mit perfekten Klemmstellen ohne Widerstand wären das ~1,26kW Leistung auf deiner Leitung. 10/10
 
Moment, es gibt sicher solche Strombrenner, aber es gibt auch leichtere Variationen mann muss ja nicht die Industrieausführung wählen :steirer:
Was deine Stromberechnung betrifft gebe ich dir schon recht, hab selber mehrere Jahre als Elektrohelfer (bin Elektroniker also keine Elektriker, darum Helfer :irre:) am Bau gearbeitet und habe mehr als genug unterdimensionierte und schön Warme Kabel entlastet :ahaa::ahaa:
Was kleinere Induktionsheizer betrifft, hier eine kleine Auswahl und da reicht sehr wenig Spannung:
https://www.youtube.com/results?search_query=induktionsheizer
 
Wie man doch sehen kann, wenn man mal ein paar dieser Videos anschaut, dann kann man sehen das auch wenig Strom am Eingang der Schaltung verwendet wird.
Keiner sagt, dass es einfach ist solche Dinger in betrieb zu nehmen oder selbst zu bauen (obwohl es nicht schwer ist wenn man sich auskennt), aber es ist machbar ohne das 16A fließen und die Sicherungen ausbrennen.
Bevor ihr Kritisiert schaut euch doch mehr als ein Video an und auch die Schaltungen die verwendet werden. Ich behaute auch nicht dass man mit den Kleineren Schaltungen vernünftig und auf Dauer Schmieden kann :steirer:
Aber zum härten von einem Messer ist es alle male ausreichen (natürlich nur wenn man keinen Superstahl verwendet der 1h auf 1050°C gehalten werden muss) wir reden hier ja noch immer von Hobby oder?
 
Re: AW: Induktions- oder Gasesse

Wie man doch sehen kann, wenn man mal ein paar dieser Videos anschaut, dann kann man sehen das auch wenig Strom am Eingang der Schaltung verwendet wird.

Aber zum härten von einem Messer ist es alle male ausreichen (natürlich nur wenn man keinen Superstahl verwendet der 1h auf 1050°C gehalten werden muss) wir reden hier ja noch immer von Hobby oder?
Mag ja sein, es ging hier doch aber speziell um den 15kW Boliden, den der TE vorgeschlagen hat. Mit relativ viel Leistung schafft er es ja aktuell auch nicht, den Stahl heiß genug zu erhitzen. (Siehe erster Post seinerseits)

Mit einem ~250 € DIY Wärmeofen kannst du übrigens leichter Wärmebehandeln, auch bei 1050 Grad die Temperatur für ne Stunde halten usw. Induktion stinkt dagegen echt nicht an. Den PID aus China, das Heizspulenmaterial aus nem Online-E-Dampfer-Shop und die Steine und Erdalkalisilikatfasermatte von der E-Bucht. Wozu Induktion? Damit kann man dann sogar Stähle vernünftig weichglühen, was ich als Hobbyschmied sehr vorteilhaft finde.
 
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