Inflation der Helligkeit oder gefühlte Dunkelheit V 2.0

ex Vento

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Hier mal wieder ein etwas philosofischer Beitrag von mir. Geht es euch auch so, daß eure Lampe gefühlt immer dunkler werden (also nicht tatsächlich und nachmessbar)
Wenn ich mich erinnere, war vor 10-15 Jahren die 6D Mag von einem Bekannten das Lichtmonster schlechthin. Das Teil war einfach nur sauhell, Licht ohne Ende. Ich hatte damals eine 4D, die auch noch ordentlich Licht machte. Man war begeistert:super:
Dann folgte eine Treklight (die mit SSC P4 versehen bei meiner Mutter immernoch gute Dienste leistet), die war ja schon fast so hell wie die 4D und nur wenig größer als eine Minimag. Dann eine Fenix P1, wieder heller und etwa auf 4D Niveau. Und das bei der größe (ist immernoch meine kleinste, jetzt auch mit P4) Dann folgte meine erste Surefire, ein E1L. Diese war dann heller als die Mag. Konnte ich mal schön bei einem Osterfeuer mit den Mags der Feuerwehrlete vergleichen:D Anschließend mußte es die (echte) 100lm Liga sein (Inova T1 und Ra Twisty) das gab nochmal ein ordentliches WOW (nein, nicht das Onlinespiel:D) sind die hell.
Jetzt kommt aber die Krux, als die Lampen jeweils neu waren, waren sie richtig hell, mittlerweile überlege ich aber immer schon ob die Batterien vielleicht schon alle sind, sind sie aber nicht, sind grade neu. Man gewöhnt sich eben schnell an viel Licht. Letztlich habe ich mir ein Mag 2D als Host für einen K2 Umbau geholt. Ich konnte es mir nicht verkneifen, sie nocheinmal mit normaler Birne zu testen. Das Ergebnis war recht erschütternd, wohlweißlich, daß dieses Licht vor 10-15 Jahren gut hell gewesen wäre und heute nurnoch als Funzel angesehen wird.
Also gibt es sie doch irgendwie, die Dunkelheit V 2.0
 
Wo ich dir nicht recht gebe: die Dunkelheit 2.0 gibt es in meinen Augen nicht, sie wird auch nicht kommen.

Wohl aber gebe ich dir beim Empfinden und der Gewöhnung recht.
Mir gehts auch so, wenn ich mit der großen Barbolight oder einer P7-Lampe leuchte... nehm ich gleich darauf eine "normale" Lampe mit Cree Q5 o.ä. zur Hand (die ja bei weitem nicht schwach auf der Brust sind), dann kommen sie mir schwach vor.
Das klappt auch in die andere Richtung. Wenn ich nachts durchs Haus geistere und eben kein Licht mache (und mich an das Dunkel gewöhne), dann kommt der große WOW-Effekt auch, wenn ich ein Malkoff o.ä. zünde.
Entscheidend ist also, woran du dich gewöhnst und wie du vergleichst.

Was ich damit sagen will:
Jede 200-Lumen-Lampe reicht absolut aus (von ein paar Spezialanwendungen mal abgesehen). Natürlich will die kranke Seele eines Flashaholics immer mehr, geht mir ja auch so. Aber das nicht, weils dunkler geworden ist ;)

"Ich brauch es nicht, so Sprach der Rabe, ich will es nur, damit ich's habe"...


Oder aber:
Die Dunkelheit 2.0 gibt es doch, nur ist sie nicht dunkler, sondern heller als früher. Jede Stadt wird auch nachts mit Licht überflutet, man findet kaum mehr eine dunkle Ecke. Dass dort von der Lampe mehr Leistung erbracht werden muss, um überhaupt als hell (heller als die Umgebung) empfunden zu werden, liegt auf der Hand. Da reichen eben keine 40-Mag-Lumen mehr...
 
Was ich damit sagen will:
Jede 200-Lumen-Lampe reicht absolut aus (von ein paar Spezialanwendungen mal abgesehen). Natürlich will die kranke Seele eines Flashaholics immer mehr, geht mir ja auch so. Aber das nicht, weils dunkler geworden ist ;)

Für 99% meiner Anwendungen würde eine LUX I Lampe reichen;)

Aber ich habe mir ja noch Potential gelassen, ich besitze noch keine MC-E/ P7 Lampe:D Ich warte noch auf ein K2 Version mit 4 Chips:rolleyes:
 
Also von der Lumenangabe ist meine Tiablo A9 die stärkste.
Bisher habe ich "noch" anderen Neukäufen widerstanden. Meine Novatac mit ihren 120 Lumen reicht mir persönlich vollkommen aus.
Momentan, bei ca. 30° im Schatten ist die P1 das Höchste der Gefühle.
Aber man wird ruhiger.
 
Hallo,
mir geht es ähnlich. Wenn ich meine Lampen regelmäßig benutze kommen sie mir irgendwie nicht mehr so hell wie am Anfang vor.
Ich denke, man gewöhnt sich einfach sehr an die Helligkeit, so daß sie einen nicht mehr so umhaut wie anfangs.
Ähnlich ist es bei anderen Dingen, z.B. einem schnellen Auto.
Selbst verwende ich allerdings auch oft die untersten Helligkeitsstufen einer Lampe, dann überrascht mich das Maximum um so mehr. :irre:
Ansonsten kann ich Michael bestätigen. Bis vor etwa einem Jahr wohnte ich auf dem flachen Lande, umgeben von Dunkelheit - ein Traum. :D
Mittlerweile lebe ich in einem größeren Dorf und bin gelegentlich auch in der Stadt in der Dunkelheit unterwegs.
In diesen "lichtverseuchten" Gegenden kommt selbst eine leistungsstarke Taschenlampe z.T. gar nicht zur Geltung.

Viele Grüße
Alex
 
Mir gehts ähnlich, als junger Jaust war ich schon begeistert von Taschenlampen, irgendwann kam die MiniMag und die Solitair. Dann folgte die 4D, zum Pizza austeilen :lach: Was für eine Power diese Lampen damals hatten, haben mich überall hin begleitet, abends durch den Wald oder auf Bunkertour in Dänemark.
Dann kam die Zeit der LEDs, ein Triple K2 Replacement für die 4D musste her :super: Und der WOW-Effekt war wieder einmal da! Die K2s müssen wohl mittlerweile den Hitzetod gestorben sein, meine EX10 ist deutlich heller, keine Spur von den angegebenen 360 Lumen des Replacements :mad: Vielleicht auch Dunkelheit 2.0 :confused:
Aber es stimmt, wer sich einmal an die P7, MCE oder Osram O-Star gewöhnt hat, dem reichen die Q5 und R2 nicht mehr. Dasselbe wird uns passieren nach der neuesten Generation, dann reichen die 1000 Lumen nicht mehr für ein "WOW".
Ist ja nur menschlich, immer höher, schneller, weiter, heller.
 
Hallo.

Das die meisten "Freaks" hier (ich bin selber einer ;)) immer auf der Suche nach der Lampe sind , die alles dagewesene in den Schatten stellt, liegt wohl in der Natur des Menschen, wie "Minifahrer"
schon sagte.

Dunkelheit V2.0 gibt es nicht.

Die Lichtverseuchte Stadt von "Grinsefalle" und "Grinsekatz" erwähnt, trifft die sache schon eher.

Das gab es allerdings auch schon zu Lux I/4D Zeiten (trotzdem bin ich froh bald aus der Lichtverseuchten Großstadt auf das dunkle Land zu ziehen :cool:).

Allerdings könnte ich mir vorstellen, das bei einigen Lampen, aufgrund ihres schlechten Heatsinkings/zu starker Ansteuerung, die Led Drastisch schneller Altert/Abnutzt als die Datenblätter versprechen.

Es gab hier schon Threads, da wurde eine Lampenserie mit Q5/R2 Binning verglichen, und der Unterschied war enorm, obwohl er eigentlich marginal sein sollte.
Verlieren Leds mit der Zeit an Helligkeit

Denn wäre der gefühlte Helligkeitsverlust eventuell Realität.

Ist imho auch alles ein reife/Lernprozess.
Heute ist mir das UI, der Formfaktor, ein niedriges Low, wichtiger als mehrere Hundert Lumen.

"Ich brauch es nicht, so Sprach der Rabe, ich will es nur, damit ich's habe"...

Der ist gut, trifft doch auf so viele "wichtige Nebensächlichkeiten"(Hobbys) zu.

Gruß,
Rainer.
 
Hallo, ich kann da auch nur sagen das ich alle Lampen hier im Haus auf Low nutze.
Selbst auf der Party letztens war meine M20 oder die TK-566 selten auf Mid oder gar auf High.
Echt gebraucht wurden sie sogar auch. Da der Verstärker im Dunklen stand und als einer daran fummelte und fluchte wurde es plötzlich hell :super: und ich stand lächelnd daneben mit Lampe in der Hand (TK-566 auf Low). ect.. ect...

Ich nutze die meisten meiner Lampen, bei normalem Gebrauch, nur kurz und selten auf High, aber gut wenn man mal kurz "richtig Licht" machen kann.:hehe:
 
Wie hell die Lampen sind erkennt man auch ganz gut, wenn man sie bei richtiger Dunkelheit einem Nichtflasheholic vorführt.
Als ich meinem Vater mal ein paar meiner Lampen bei richtiger Dunkelheit vorgeführt hatte, war er wohl so begeistert, dass er es gleich am nächsten Tag seinen Freunden erzählte:)
Dummerweise besuchte er uns eine Woche später mit seinen Freunden in der prallen Mittagssonne und fragte ob ich mal die kleinen hellen Lampen vorführen könnte:argw:, das war natürlich nicht so der Bringer in der Sonne.
Naja, zum Geburtstag bekommt er erstmal von mir eine E20 R2 (WH) Mod. (wegen der einfachen Bedienbarkeit), da kann er sich dann auch mal langsam an die helleren Lampen rantasten, und vielleicht steckt er dann ja noch ein paar seiner Freunde mit dem Taschenlampenvirus an:hmpf:

Gruß
Cuxhavener
 
Hallo,

bei mir ist das genauso die Jets stehen in der 1. Stufe auf ca 40%. Das reicht in 90% der Anwendungen aber man weis das man kann wenn man will :hehe::hehe:

Aber ich denke das wir alle nach dem KICK der Helligkeit suchen und es immer mehr sein kann als es ist. Irgendwan ist auf der Lampenverpackung auch so ein Aufdruck:
Achtung Helligkeit macht Süchtig. :glgl:
 
Ist ja nur menschlich, immer höher, schneller, weiter, heller.

Und das ist auch gut so, sonst hätten wir wohl keine Motivation gehabt
von den Bäumen zu steigen und anzufangen Werkzeuge zu bauen.:D

Aber ich möchte noch weiter gehen und das Ganze mal psychologisch
statt philosophisch betrachten.

M.M.n. widerstrebt es der menschlichen Natur im Dunkeln aktiv zu sein.
Dunkelheit weckt Urängste und macht schlechte Laune, also versuchen
wir uns eine möglichst helle Umgebung zu schaffen.
Deshalb werden wir auch nicht aufhören "mehr Licht" zu wollen,
bis wir es tatsächlich geschafft habe die Nacht zum Tag werden zu lassen.

Und ich finde auch nicht, daß die Mags oder meine alten Arbeitslampen
ausreichend gewesen wären.
Es gab halt nur nichts Besseres also fand man sich damit ab
und arbeitete mit dem was man hatte.
 
Was mir aufgefallen ist, ist dass meine Lampe immer nur ein bisschen heller ist - aber ein bisschen heller als so ziemlich alles!

  • Erst mit einer kleinen Schüsselanhänger-LED-Lampe für1,50€ verglichen: Schon ein bisschen heller, aber enttäuschend schlecht im Vergleich!
  • Dann gegen eine Lampe mit 3 5mm-LEDs von meiner Mitbewohnerin, gemeinsames Urteil: Ein bisschen heller, aber nichts was den Preisunterschied (25€/45€) rechtfertigt (die Verarbeitung mal außen vor).
  • Dann gegen die LED-Stirnlampe von meinem Vater: Beide ziemlich hell, meine ein bisschen heller.
  • Dann gegen den tonnenschweren Handscheinwerfer, den ich immer als "fast so hell wie ein Autoscheinwerfer" empfunden habe: Meine ITP C8 ist tatsächlich ein bisschen heller!
  • Und dann, ganz zum Schluss, gegen einen Autoscheinwerfer: Hier ist tasächlich der Autoscheinwerfer ein bisschen heller.

Wie kommts, dass der Unterschied immer nur "ein bisschen" ist, auch wenn von den Zahlen her Welten dazwischen liegen?
 
Wie kommts, dass der Unterschied immer nur "ein bisschen" ist, auch wenn von den Zahlen her Welten dazwischen liegen?

Gut erkannt. :)
Es liegt am "logarithmischen Sehen" - d.h. das Auge empfindet 100 Lumen nicht doppelt so hell wie 50 Lumen. Um eine Verdoppelung der 50 Lumen Helligkeit zu empfinden, brauchst du schon das vierfache Licht, also 200 Lumen (wenn ich nun nicht völlig falsch liege :glgl:. Die Mathematiker und Wissenschaftler korrigieren mich dann sicherlich!) - bei gleichem Lichtkegel.

Dazu kommt noch, dass es extrem vom Lichtstrahl selbst abhängt, wie hell die Lampe empfunden wird. Lumen beschreibt das Licht, das komplett vorne abgestrahlt wird.
Nun kann aber eine 40-Lumen Streamlight Propoly einen helleren Spot haben als eine X00 Lumen P7-Lampe, wenn diese eher auf breite Ausleuchtung ausgelegt ist.

Deshalb erwarten viele Lampen-Einsteiger von einer 900-Lumen P7-Lampe einen viel größeren Unterschied zu einer zb Q5-Lampe, als sie tatsächlich dann sehen. Manch einer wird etwas enttäuscht...
 
Deshalb erwarten viele Lampen-Einsteiger von einer 900-Lumen P7-Lampe einen viel größeren Unterschied zu einer zb Q5-Lampe, als sie tatsächlich dann sehen. Manch einer wird etwas enttäuscht...

Ich war am Anfang auch enttäuscht - weil ich nur die ersten beiden Vergleiche gemacht habe. Nachdem ich das gute Stück auch gegen die anderen Lampen antreten lassen habe, bin ich sehr zufrieden.
 
Hi,
das mit dem menschlichen Sehen hängt maßgeblich von folgendem Ab:

Zitat aus Wikipedia:
Das Weber-Fechner-Gesetz besagt, dass sich die subjektive Stärke von Sinneseindrücken proportional zum Logarithmus der objektiven Intensität des physikalischen Reizes verhält.

1834 bemerkte der Physiologe Ernst Heinrich Weber, dass ein Sinnesorgan ab einem bestimmten Intensitätsbetrag eine Veränderung registriert (differentielle Wahrnehmbarkeitsschwelle; englisch: just noticeable difference = gerade noch wahrnehmbarer Unterschied), die als Unterschied ΔR zum vorangehenden Reiz R in einem bestimmten, gleich bleibenden Verhältnis k zu diesem steht
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Weber-Fechner-Gesetz

Das mit dem Leuchten unserer Taschenlampe ist nochmal was Anderes.
Hier spielt das Energieerhaltungsgesetz eine Rolle.
Grob gesagt um doppelt so weit (bei gleich heller und gleich großer Fläche am Ziel) zu leuchten braucht man die 4 fache Energie.

Beides ist sehr komplex und hängt von einigen zusätzlichen Faktoren ab.
1. Wie ist das beleuchtete Ziel beschaffen? (dessen Reflektion)
2. Beleuchtete Fläche, fokusierung der Lampe
3. Wer es betrachtet, denn jeder hat etwas andere Augen mit abweichender Empfindlichkeit
4. Subjektives Empfinden.
ect... ect...

Hier steht einiges dazu:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=69968
 
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