Infos zu Axtfund

teddybaer-antik

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Hallo,
leider habe ich keinen Vorstellungsthread gefunden,
daher hier kurz im voraus:
Ich heisse Daniel,
stamme aus NRW und sammle eigentlich historische Spielzeuge der Firma Steiff und bin hier auch in einigen Foren als Experte tätig.
Nun habe ich eine Frage zu diesem Axtfund:
axt001.jpg

axt002.jpg

axt003.jpg

wer kennt vielleicht die genaue Bezeichnung und vor allem das Alter?
Würde mich dann gerne einmal in Sachen Spielzeugbestimmung revanchieren.

Herzliche Sammlergrüße,

Daniel
 
Hallo
Die Schneide war bestimmt mal gerade, könnte ein Tischlerbeil sein mit Nagelzieher.
Wie sind denn die Maße?
Thomas
 
Da die Seite, welche auf dem letzten Foto nach oben weist, plan zu sein scheint, würde ich auf ein Behaubeil tippen.


Ookami
 
Ein Behaubeil, wie Ookami schrieb. Einen Nachbau gibt es zum Beispiel von Gränsfors.
Eine Altersbestimmung ist sehr schwer, da es diese Beile in ähnlicher Form vom Frühmittelalter bis heute gab und gibt. Eine Materialanalyse könnte helfen und ein Versuch, die Herstellungsweise zu rekonstruieren (sehr eingeschränkt). Von beidem rate ich ab. Beides würde zumindest die Patina zerstören. Der Fundort spielt natürlich auch eine Rolle: Je trockener desto alt.

Grüße Willy
 
Vielen Dank erst einmal für die Anmerkungen;

die Größe ist etwa 16 x 15cm,
der Fundort schlammig.
Ich habe das Gefühl,
das eine exakte Bestimmung wie oben beschrieben wohl Anhand von Bildern nicht wirklich möglich ist...
In absoluter Fundnähe gab es noch mehrere etwa 12 bis 15cm große, scheinbar handgeschmiedete Nägel; ist das vielleicht noch ein Hinweis?

HSG,

Daniel
 
hallo,
neben meiner messerleidenschaft, bin ich auch hobbyarchäologe und sondengänger.
ich würde diese augenscheinlich recht modern verarbeitete beilklinge nicht zu alt datieren. maximales alter etwa 200 jahre.eher jünger. trotzdem ein sehr schönes stück!
grüße lenipo
 
Ich habe eins in gutem Zustand, das die gleiche Form aufweist. Das ist noch von meinem Großvater und ist um 1930 entstanden, also noch nicht besonders alt. Geschmiedete Nägel waren zu der Zeit auch sehr gebräuchlich. Da wirst du wohl kaum auf eine nähere Altersangabe kommen, wenn der Fundhorizont keine weiteren Hinweise hergibt.

Gruß
Uli
 
Hallo und vielen Dank an Alle für die hilfreichen Auskünfte.
Da der Fundort keine weiteren Hinweise birgt,
belasse ich es mal bei der groben Zuordnung und freue mich trotzdem über das gefundene Werkzeug.

HSG,
Daniel
 
der runde Rostfleck an der Seite verdeckt wohl eine Hersteler/Schmiedemarke. Lässt sich diese Stelle unter (Hobby)Archäologen freilegen?

Bringt bestimmt noch einen Hinweis zum Vorschein
 
Mit der Elektrolyse lass das aber keinen Historiker, Archäologen oder so hören; die bekähmen direkt einen :jammer:.
 
AW: Infos zu Beilfund

Museen entrosten sowas häufig mit einem Essigbad, in das möglichst feine Aluspäne gegeben werden. Axtkopf in das Bad legen und mit den Aluspänen abdecken. Jeden Tag vorsichtig mit einer alten Zahnbürste die Oberfläche reinigen. Nach dem Reinigen sorfort mit Paraffin auskochen, fertig.
Ich habe den Beilkopf für mein Schmiedemuseum erworben.

Die Korrosion ist stabil und muss nicht akut behandelt werden. Der Kopf ist vermutlich spätmittelalterlich, er ist symmetrisch geschmiedet und hat alle Spuren einer gekonnten manuellen Herstellung. Das Beil ist vermutlich verloren gegangen bei einer Flussüberquerung oder einer Bootsfahrt, denn es hat keine Defekte, die auf Entsorgung schließen ließen. Die Fundsituation unter Wasser hat dafür gesorgt, dass wenig Sauerstoff an die Beilklinge kam. Daher ist die Rostschicht nur dünn, wohl auch durch das Abschmirgeln durch den Flusssand (Das Gleiche gilt übrigens für die in diesem Zusammenhang gefundenen Nägel; vielleicht ist da eine Zimmermannskiste über Bord gegangen).

Der Stielrest im Auge ist noch mit Metallkeilen befestigt.

Gruß

sanjuro
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenn mich auch etwas mit alten Eisenfunden aus...

Du solltes Deinen Fund behutsam etsalzen. Das tust Du indem Du Ihn in Destiliertem Wasser einlegts, und regelmäßig das Wasser wechselst.

Der Rost geht dann von alleine ab. Nach ca. einem Jahr dürfte das Salz dann drasen sein. Danach noch schön mit mikrokristallinem Wachs einreiben...

Von einer Elekrolyse würde ich die Finger lassen, da machst Du mehr kaputt ;-)

Gruß

Frischling
 
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