Infos zu polnischem Pfadfindermesser gesucht

DirkH

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Hallo,

ich hoffe, ich bin hier im richtigen Unterforum.

Gibt es hier im Forum Mitglieder aus Polen bzw. Leute, die sich mit polnischen Messern auskennen?

Ich bin auf der Suche nach Pfadfindermessern. Diese habe ich bei einem Besuch 1989 bei den polnischen Pfadfindern (heißen glaub ich Harzersche?) gesehen. Die Messer gehörten wohl zur Grundausstattung und es gab 2 verschiedene Ausführungen.

Also wenn jemand dazu Informationen haben sollte, oder besser noch Bezugsmöglichkeiten kennt, wäre ich überaus erfreut.

Danke schonmal vorweg.
Dirk
 
Ich grabe diesen uralt Thread mal wieder aus, da es Neuigkeiten gibt.

Leider wurde ich ja hier ganz schön im Regen stehen gelassen :irre:

Nichtsdestotrotz habe ich mich auf die Suche begeben und bin nun endlich fündig geworden. Aber hier die Bilder!

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Leider wurde ich ja hier ganz schön im Regen stehen gelassen
Wenn keiner was schreibt, kannst du getrost davon ausgehen, dass auch keiner was beizutragen hat.
Posts wie "ich weiß zwar überhaupt nix, schreibe hier aber trotzdem was" wollen wir nämlich genau nicht haben.
Ist doch schön, dass du jetzt doch noch was gefunden hast und uns teilhaben lässt.
 
Der Satz von mir war auch nicht als Vorwurf gedacht, sondern sollte ein wenig als Scherz verstanden werden.

Der Hersteller dieser Messer ist oder besser war übrigens die Firma Gerlach in Polen.

Das obere Messer habe ich dann auch von einem Verkäufer aus Polen erstehen können.

Das zweite Messer, dass neuerer Bauart ist, habe ich sogar aus den USA bekommen!
 
Hallo Dirk,
warum wohl keiner damals geantwortet hat? Mich gab's hier noch nicht und diese Messer sehen wie Messer aus, kommen aber dem Werkzeug Messer nicht wirklich nahe. Das Modell auf demm oberen Bild kenne ich noch gut, habe es einmal selbst besessen und, soweit möglich, benutzt, aber in Wirklichkeit mehr getragen... Leider. Der Griff neigt zu (Aus-)Brüchen (auch altersbedingt), die Klinge ist aus einem "ich will nicht scharf werden" - Stahl und wenn es einem tatsächlich gelingt eine Schneide herzustellen, so ist diese nach der ersten geschälten Kartoffel wieder kaputt - ok, nicht ganz so schnell.

Das Messer-Dings auf dem unteren Bild habe ich gesehen und befummelt aber nie benutzt. Es mutet etwas "wertiger" an, sonst wird es wahrscheinlich keine signifikanten Unterschiede geben. Beide "Messer" taugen zum Buddeln in der Erde und zum Herauskratzen der Mörtels aus den Fugen des Mauerwerkes, falls uns jemand zumauert und wir tatsächlich in eine Überlebens-Situation geraten.

Wenn es dich in Richtung der Ostblock-Messer zieht, kann ich dir noch das 6H4-Bajonett empfehlen sowie das wz.98 Militär-Messer (Sturm-Messer) des polnischen Herstellers Gerlach. Das 6H4 habe ich, kann man sogar benutzen, das wz.98 kenne ich nur von Bildern und Berichten- so'n hässliches Glock-Feldmesser aber noch einen Tick robuster und bruchfester, glaube ich... Es ist aus 1.4028 gefertigt, die (Feder-)Härte liegt zw. 46-52 HRC, ähnlich wie das Eickhorn-Bajonett. Ein richtiges Kampfmesser... :teuflisch

In einer Sammlung finden diese Schöpfungen sicherlich ein berechtigtes Dasein.
 
Vielen Dank für diese ausführlichen Informationen.

In der Tat hatte ich zumindest vor, die Messer zu schärfen und gelegentlich beim Pilze sammeln einzusetzen. Dafür wird es hoffentlich reichen.

Ich möchte die Messer nicht groß beanspruchen.

Dass das nichts wirklich Hochwertiges ist, ist mir durchaus bewußt.

Es sind auch eher "Erinnerungsstücke", da ich gerade dabei bin, die Messer / Pfadfindermesser und Taschenmesser meiner Kindheit und Jugend neu zusammenzutragen.
 
Vielen Dank für diese ausführlichen Informationen.
(...)
Es sind auch eher "Erinnerungsstücke", da ich gerade dabei bin, die Messer / Pfadfindermesser und Taschenmesser meiner Kindheit und Jugend neu zusammenzutragen.

Das kann ich gut verstehen aber hier sage ich trotzdem: Früher war nicht alles besser :D
 
Moin

.............. da ich gerade dabei bin, die Messer / Pfadfindermesser und Taschenmesser meiner Kindheit und Jugend neu zusammenzutragen.

Kannst du denn dann etwas dazu sagen, warum die Rautenlilie auf dem alten Modell durch die Internationale Lilie auf dem Neuen Messermodell ersetzt wurde?

Gab es da eine "inhaltlichen Wandel" innerhalb der Polnischen Pfadfinderbewegung?

Gruß
chamenos
 
Dazu kann ich leider gar nichts sagen!

Ich selbst bin DDR-Kind und war im Jahre 1989 in einem Pionierlager/Ferienlager in Polen. Also mitten im Wald am See.

Wir als DDR-Kinder hatten unsere Uniformen (weiße Hemden mit roten Halstüchern)! Sehr sinnvoll bei dieser Gelegenheit! :D

Die polnischen Kinder trugen eine Uniform in Khaki oder Grau, das weiß ich gar nicht mehr so genau. Auf jeden Fall gehörte zur Ausrüstung besagte Messer dazu, die uns natürlich gut gefallen haben.

Als nette Anekdote am Rande haben einige von uns die Messer getauscht, gegen Schokolade. Da waren die polnischen Kinder ganz verrückt drauf.
Danach kamen deren Aufpasser zurück zu unseren Begleitlehrern und forderten die Messer zurück. Die Schokolade gab es nicht zurück, die war natürlich lange aufgegessen.

Aber was es nun speziell mit dem Design der Lilie auf sich hat, weiß ich nicht.
 
Servus Dirk,

So, hier geht es los. Alle Messer aus der Nachkriegszeit. Vor dem Kriege - meistens finnischen Iisakki Jarvenpaa Partiopuukkot, oder Bajonetten.

1) 40-er und 50-er: nur selbsgemachte Messer, nach finnichem Partiopuukko; od. von kleinen Herstellern, die noch zu dieser Zeit existierten; auch Bajonetten

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2) 60-er: Scoutmesser, hersteller Gerlach, Griff aus schwarzem bzw. dunkelbraunem Bakelit

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3) 70-er: Scoutmesser, hersteller Gerlach, Griff aus schwarzer Plastmasse, oder Alu (sehr selten)

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4) 80-er: Scoutmesser, hersteller Gerlach, Griff aus schwarzer Plastmasse (von sehr schlechtem Qualitaet)

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5) 70-er bis heute: Scout/Jagdmesser, hersteller ENTO (Wroclaw/Breslau), als "Elchmesser" benannt

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6) Heutzutage, verschiedene Scoutmesser "made in China". Auch gerne Taschenmesser. Eigentlich heute tragen harcerze (Scouts) die Messer sehr selten, nur im Freien...

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Gruss aus Breslau,
K
 
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