Ist Duroskopieren zuverlässiger?

MH Hosse

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Hallo
ich habe mir ein Duroskop zur Härteprüfung zugelegt. Nun steht in der Anleitung, daß Duroskopieren zur Härteprüfung sinnvoller und sicherer ist, als die Stationäre Härteprüfung nach Rockwell mit Eindringkörper. Speziell das prüfen von Messerklingen wird da sehr hoch gepriesen. Das Duroskop funktioniert mit Fallhammer im Rückprallprinzip. Es wird kein Abdruck im Material hinterlassen. Dadurch ist die Prüfung auch im Klingenbereich , wo die Klinge ganz dünn ist möglich, ohne die Klinge zu beschädigen. Mit dem Eindringkörper Härteprüfgerät kann man ja nur am Erl eine Messung durchführen, da die Eindruckstelle ja dann von Griffschalen verdeckt wird.
Das ganze klingt für mich ziemlich einleuchtend. Auch, so heißt es, wird die Härte tatsächlich im Randbereich gemessen, und nicht 2-3 Zehntel Millimeter tiefer. So würde sich dann eine Randschichtentkohlung feststellen lassen. Equotip funktioniert nach dem gleichen Prinzip, nur Digital.
Wer kennt sich von euch mit diesem Gerät aus und wie zuverlässig ist es, da ich bis jetzt nur mit dem Stationären Prüfgerät gearbeitet habe.
Stimmt den alles, was da in der Anleitung beschrieben wurde?
MfG MH Hosse :confused:
 
Schade daß keiner ein Duroskop hat. Oder zumindest damit bescheid weiß.
Trotzdem hoffe ich doch noch auf eine wissenswerte Antwort.
MH Hosse :confused:
 
Meine Idee als Unkundiger:

Wenn man ein Prüfstück herstellt und mit beiden Methoden misst, hätte man dann nicht einen Vergleich mit dem man arbeiten kann? :hmpf:

Wie gesagt ich bin kein Fachmann und ein Messer habe ich auch noch nicht gebaut. :)
 
Ich glaub nicht. Man müßte dann schonmal genau an der gleichen Stelle messen.
Innerhalb eines Bauteils/Klinge ist aber der Härteverlauf oft recht unterschiedlich.

Ich denke auch dass man die unterschieldlichen Messverfahren von dem Messergebnis her nicht vergleichen kann.
Die HRC Methode misst die Eindringtiefe eines definierten Prüfdiamanten an einem ganz bestimmten Punkt des Werkstücks.
Die Vickershärtemessung funktioniert vom Prinzip her sehr ähnlich, nur mit ner anderen Form des Diamanten.

Das Duroskop (übrigens noch nie gehört) scheint keine Eindringtiefe zu messen, sondern eine Art Elastizität des Bauteils. So wie sichs anhört wird dabei auf einer größeren Fläche gemessen. Inwieweit man dabei auf eine Oberflächenhärte schließen kann.?
Dabei würde dann sozusagen ein Mittelwert der Härte der Auftrefffläche und auch des ganzen Bauteils herauskommen.

Also ich glaub man kann die ermittelten Werte nicht vergleichen.

Ach so: bin auch kein Fachmann, und mache Messer höchsten kaputt :lechz: :lechz: :lechz:

Gruß Michael
 
Also, ich habe auch leider kein Duroskop. Ich hatte mal in jenem unaussprechlichen Versandauktionsgedönshaus beim Ersteigern Pech. Ich wollte das mal testen.
Theoretisch ist zunächst mal folgendes zu sagen:

Das Durometer mißt dynamisch, anderenVerfahren für Messer (HRC) ja statisch.
Dynamisch heißt hier, dass man die Rückprallhärte (Shore) misst. Als Vergleich ist ein glasharter (also nicht angelassener) eutektoider Stahl genommen (C 80 und sowas in der Art). Das sind dann 100 Skalenteile.

Ich weiss nicht so genau, welche Rolle das Werkstückgewicht spielt, und wie insbesondere dünne Werkstücke (Klingen) aufliegen müssen auf einer Grundplatte. Das müßte in der Bedienungsanweisung stehen.

Prinzipiell ist ein Vergleich ja gegeben durch die Sache mit dem glasharten Stahl.

Aber man kann durchaus mal Messungen im Vergleich zu einem HRC-Gerät machen, indem man ein Flachstück entsprechend herstellt.

Die nächste Frage ist, inwieweit die Fläche winklig sein darf, d.h. der Indentor prallt ja dann von einer Schrägen ab, wenn man eine Messerklinge mit Flachschliff hinlegt und untersucht.
In der Tat ist es wohl so, dass die Messung mit dem Durometer (das ja ein Skleroskop ist) nicht so sehr in die Tiefe geht. Hängt aber wohl auch vom Härtenniveau ab.

MT Hosse, kannst Du nicht mal einen Vergleich machen? Dir steht ja auch ein normales Härteprüfgerät zur Verfügung.

Wo gibts die Duroskope eigentlich normal zu kaufen, ich bin da nicht fündig geworden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich kann imr das immer noch nicht vorstellen. Wie groß ist denn die Fläche auf der der Prüfhammer auftrifft?
Und ich denk eben auch: Gut Unterbau ist ja immer der selbe? Der Gerätefuß sozusagen, aber dann wird doch der Rückprall des ganzen Werkstücks gemessen? Dicke und Form spielen da bestimmt eine Rolle, Temperatur wohl auch oder?

Gruß Michael
 
Beim unausschreiblichen Auktionshaus unter Suchbegriff " IMPACT-D & IMPACT-DL" wird gerade ein Härteprüfgerät (Rückprall) versteigert.
In der Artikelbeschreibung werden einige hier schon genannte Punkte angesprochen.
Unter anderem sollte jeder, der nicht Messerchen über 2kg testen möchte, die "Werkstücke ... mit einer Koppelpaste auf eine massive Unterlage" setzen.
 
Hallo
Danke für doch noch gekommenen Antworten. Jetzt kommt Licht ins Dunkel. Das Duroskop hat aufsteckbare Spitzen. Für Stahl, Draht, Schleifscheiben und weiche Werkstoffe wie Gummi, Plastik Leder oder Kork.
Die Klinge wird stehend von der Seite durch den Fallhammer getroffen. In der Anleitung steht in der Tat, daß der zu prüfende Körper satt aufliegen muß, da sonst ein unerwünschter Federeffekt entsteht, der das Meßergebnis verfälschen kann.
Als Test habe ich schon Versuche an einem Flacheisen aus 4034 er Stahl gemacht. Ich habe ihn auf 58 HRC gehärtet. Habe ihn auf der Rockwellstation geprüft. Beim Duroskop ist ein geringerer Wert von ca. 45 HRC rausgekommen.
Ich glaub auch, ich weiß jetzt warum. Nicht das Duroskop ist kaputt, sondern in einem anderen Thema mit Roman wurde beschrieben, daß die Randschicht bzw. Aussenhaut weicher ist. Roman mußte mehrere zehntel Millimeter entfernen, um die Härte anständig messen zu können.
Zur satten Auflage wird auch empfohlen, einen Ölfilm an die Auflage für die Klinge anzubringen. So wird zurückfedern vermieden. Auch die Auflage soll mindestens 2 Kg Gewicht haben, und sehr hart sein. Wenn ich diese Punkte alle bedenke, die es einzuhalten gilt, kommt mir die Rockwellstation sinnvoller vor.
Die Duroskope, die bei **** angeboten werden(die älteren) , werden nicht mehr hergestellt. Meines Wissens. :irre:
MH Hosse
 
Gerade bei der Vickers-Prüfung kann man doch die Prüflast in einem weiten Bereich variieren und somit auch bei verschiedenen Eindrücken untersuchen, ob sich die Härte mit der Eindringtiefe ändert.

Wegen dem Vergleich der Verfahren: In einem Praktikum sind mir mal Prüfplatten untergekommen, die eine genormte Härte haben, das wäre doch das Richtige!?

Woraus sind eigentlich die Prallkörper?


Gruß

Daniel
 
Hallo
leider kann ich mit der Liste wenig anfangen. Nicht vom Englisch her, sondern das Duroskop , das ich besitze, hat seine eigenen Umrechnungstabellen dabei. Das Duroskop ist die Bauart von LEESEN. Der Fallhammer ist aus Wolfram. Die Prüfspitzen ebenfalls. Der Fallhammer trifft auf die Spitzen und die dann den zu prüfenden Körper. Ich werde das Duroskop aber nur noch in Notfällen verwenden, da mir die Sache nicht so ganz geheuer vorkommt. Der Prüfkörper braucht nur mal nicht 100 prozentig anliegen, dann kommt schon ein ganz anderer Wert dabei heraus.
Das Gerät ist auch schon etwas veraltet(1960) und war damals vielleicht genial. Ich nehme neuerdings den Härtetester von Ernst. Der toleriert von +-0,5 HRC. Das denke ich ist am sichersten.
MH Hosse :super:
 
Gibt es bezüglich Rückprallmessung hier neue Erkenntnisse ?
Habe vor mir ein mobiles digitales Härteprüfgerät zu kaufen.
Wie muss ich die Klinge dabei spannen bzw. befestigen, damit ich hier ein einwandfreies Ergebniss erziehle ?
Oder ist eine Rückprallmessung völlig untauglich ?

Es gibt ja auch mobile Messgeräte, welche Einschlagen?
 
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