Ist Kohlenstoffstahl geschmacksneutral?

..... Diese überholten Regeln werden weiter fleißig gepflegt, damit man auch sehen kann, wer die "feine Etikette" bis ins letzte Tüpfelchen beherrscht. Sprich: wer gehört zur feinen Gesellschaft und wer nicht.....Es ist also vornehm, wenn die etwas fest geratene Kartoffel über den Tisch saust.....
Die Regeln sind durchaus nicht überholt; jeder Kulturkreis hat seine eigenen. Es ist immer eine Frage, ob man dazugehören möchte.

Und wenn Dir die Kartoffel über den Tisch rollt: auch die Beherrschung der Werkzeuge gehört dazu. Und Deinen Koch solltest Du gleich entlassen!

Gruß

sanjuro
 
Tja,

Gabeln sind eine relativ ''neue'' Erfindung.
Bis vor wenigen hundert Jahren wurde feste Nahrung mit den Fingern gegessen bzw. vom Knochen genagt.
Suppe oder Brei mit einem Holzlöffel.....
Siehe als Informationsquelle z.B. die Asterix-Hefte :D
Da sieht man auch, dass bei den kultivierteren Römern danach Fingerschalen herum gereicht wurden, um die Finger wieder zu reinigen.

Die Essenszutaten wurden meist schon vor dem Kochen zerkleinert.
Der Kohlenstoffmessergeschmack verteilt sich beim Kochen (so, nun ist es nicht ganz OT).

So einfach ist das.

Gruss, Sanji.
 
Und wenn man nicht ganz so weit zurückdenkt, sondern nur 1..2..3 Generationen, dann waren dort eben Gabeln und Löffel beim "Sonntagsbesteck" aus Silber bzw. versilbert, und die Messer hatten eine Stahlklinge. Dann passts wieder mit den Kartoffeln und der Gabel...

Artischocke kommt übrigens auch gut auf "Kohlestoffklingen".

Grüße
Rainer
 
OT:

Die Regeln sind durchaus nicht überholt; jeder Kulturkreis hat seine eigenen. Es ist immer eine Frage, ob man dazugehören möchte.
Nur gibt es sinvolle Regeln und Regeln, die längst jeden Sinn verloren haben. Die werden dann künstlich von denen am Leben gehalten, denen es lediglich um das Getue geht. Im Klartext: Sie wollen mehr scheinen als sie sind.

Gruß, Bernhard
 
Die Regeln sind durchaus nicht überholt; jeder Kulturkreis hat seine eigenen. Es ist immer eine Frage, ob man dazu gehören möchte.

Gruß

sanjuro

Sanjuro...du sprichst mir aus der Seele. Egal woher einer kommt...die Frage ist letztendlich immer die, ob man will oder nicht will.
Bei angeblich überholten Regeln, denke ich meistens gar nicht an den Sinn oder Unsinn dieser Regeln, als vielmehr an die kulturelle Bildung der Infragesteller.
Grüße
 
Ich denke, unsere Altvorderen haben das gewusst und deshalb z.B. Obstmesser mit einer Bronzeklinge verwendet (irgendwo muss ich noch so ein Ding haben - da steht auf der Klinge etwas von Stahlbronze...)

/QUOTE]

So was wohl, Obstmesserchen (Gesamtlänge 16cm); in den vornehmeren Kreisen durfte es auch eine Silberklinge sein wie beim abgebildeten klappbaren Obstmesser
 

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...die Frage ist letztendlich immer die, ob man will oder nicht will.
Das sehe ich auch so.
Bei angeblich überholten Regeln, denke ich meistens gar nicht an den Sinn oder Unsinn dieser Regeln, als vielmehr an die kulturelle Bildung der Infragesteller. ...
Das nicht.
Entweder die Regel ist überholt oder nicht.
Und die Stärke eines Arguments ist völlig unabhängig davon, wer es äußert.

Die Regel um der Regel Willen ist Unfug, ebenso wie das Brechen der Regel um des Regelbruchs Willen.
Jeder Regel hat ein Sinn zu Grunde zu liegen. Wenn kein Sinn (mehr) zu Grunde zu liegt, muss man die Regel abschaffen.

Der Wille zu kultureller Zusammengehörigkeit kann durchaus ein guter Grund für Regeln sein.
Aber es kann auch sehr vernünftig sein, Regeln in Frage zu stellen und unvernünftig, das nicht zu tun.
Das aktuelle WaffG ist dafür nur ein Beispiel.

„Form follows function“ ist auch für Tischmanieren eine sinnvolle Regel.
Wenn die bei Tisch liegende Klinge nicht geschmacksneutral ist, sollte man die Kartoffel nicht damit teilen.
Wenn sie geschmacksneutral ist, spricht fast nichts dagegen.
Nur, wie völlig richtig gesagt, ob man (dazu gehören) will oder nicht.

Nebenbei: Es wäre mir ein großes Vergnügen, mit einem so schönen Obstmesser wie Torels meine Kartoffeln zu schneiden. :D

In diesem Sinne,
Steffen
 
Hallo!

Da ich mir bald ein japanisches Messer zulegen will:

Hat jemand Erfahrungmit den für die japaner 'typischen' Stahlsorten,
also Aogami 2, 1 und super bzw Shirogami?
Schmecken die genannten Gemüse/Obstsorten dann auch nach Stahl?
Wie stehts mit rostträgem SKD12?
Hatte eigendlich nicht vorgehabt mir was aus VG10 zu kaufen, aber mein Eisen nehm ich dann doch lieber mit einem saftigen Steak zu mir. :steirer:

Danke schon mal!

Peter
 
Hallo!
Hat jemand Erfahrungmit den für die japaner 'typischen' Stahlsorten,
also Aogami 2, 1 und super bzw Shirogami?
Schmecken die genannten Gemüse/Obstsorten dann auch nach Stahl?
Wie stehts mit rostträgem SKD12?
Peter


Aogami 2, 1 und super bzw Shirogami? Ja, hab ich....
Schmecken ... nach Stahl? Ja, manchmal ein bischen, mal mehr mal weniger, kommt u.a. drauf an, was und wie man schneidet....
Und bei rostträgen Stählen merkt man in der Regel gar nichts....

Die genannten Stähle sind in der Regel sowieso nur die Zwischenlage, Kontakt mit dem Schnittgut haben grossflächiger die Aussenlagen.
Wenn die aus einem Material bestehen, die leicht mit dem Schnittgut reagieren können, kann man das manchmal merken.

Ich versuchs mal so:

Eine Schweinelende von den Silberhäutchen befreien mit einem Aogami-Petti mit ''rostenden'' Aussenlagen: kein Problem.

Eine Zwiebel damit ganz fein schneiden, das merkt man schon.

Dazu benutze ich ein Nagiri mit Aogami-Schneidlage und rostträgen (!) Aussenlagen. So hab ich die atemberaubende( :glgl: ) Schärfe des Kohlenstoffstahls ohne dessen Nachteile bei heiklem Gemüse.


Gruss, Sanji.
 
Dazu benutze ich ein Nagiri mit Aogami-Schneidlage und rostträgen (!) Aussenlagen. So hab ich die atemberaubende( :glgl: ) Schärfe des Kohlenstoffstahls ohne dessen Nachteile bei heiklem Gemüse.

Was is das denn für eins und wo hast du es denn gekauft?
(nein, ich bin gar nicht neugierig) :irre:

Gruss, Peter
 
Was is das denn für eins und wo hast du es denn gekauft?
(nein, ich bin gar nicht neugierig) :irre:
Gruss, Peter

Gibts bei:
http://www.dick.biz
''Tadafusa Kochmesser, Azumagata''
zu finden unter ''Hocho aus Meisterhand'' Artikel Nr. 719078
gibts auch als Santoku, das kenn ich aber nicht.
Wurde schon mal hier im Forum empfohlen.
Nichts zum Hacken da sehr dünne Klinge, aber für feine Schnitte einfach nur geil :super:
Überhaupt ist Aogami mit rostfreien Aussenlagen ist mein Favourit bei Küchenmessern.

Gruss, Sanji.
 
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