Ist Naxtra für den Messerbau geeignet?

JoGreis

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Hallo,

kennt hier jemand Naxtra, bzw. hat es bereits für den Messerbau verwendet? Mit der Suchfunktion habe ich hier im Forum nichts gefunden, daher möchte ich hier einmal in die Runde fragen.

Hier ein Link zum Datenblatt der TK. Vielleicht kann mir, dem absoluten Anfänger, jemand anhand dieser Daten weiterhelfen:
http://grobblech.thyssenkrupp-steel-europe.com/documents/1835/N-A-XTRA_800_(WDB_216)_deutsch.pdf

Hintergrund: Ich kann moderate Mengen dieses Materials kostenlos bekommen. Ein erster Versuch war meiner Meinung nach ganz vielversprechend. Allerdings weiß ich nicht, ob und wie ich z.B. solche Klngen härten soll.

Viele Güße

Jo

P.S. Frage an die Mods: ist das mit dem Link so OK? Ich war ein bißchen unsicher.
 
Nee hat einfach zu wenig Kohlenstoff. Besorg dir vom Schrottplatz alte Autofedern oder Feilen. Ist billig und mit den Federn hast du erstmal genug Material. Damit kannst du anfangen. Findest genug Infos hier im Forum. Einfach mal die Suche benutzen das hilft!
 
In der verlinkten Tabelle ist nur die Analyse von einer Sorte.
Ist das der den du meinst, JoGreis?

So allein ist der für Messer nichts, vielleicht kannst du den für andere Sachen gebrauchen.
 
Bei Naxtra handelt es sich um einen hochfesten Baustahl, z.B. zum Bau von Kranen etc. Der Stahl wurde entwickelt um die Blechdicken bei derartigen Geräten verringern zu können und somit Gewicht zu sparen. Die besonderen Eigenschaften des Stahls sind somit eine hohe Streckgrenze und besondere Zähigkeit des Materials.
Ein solcher Stahl hält es also aus, wenn z.B. an einem Kran ein tonnenschweres Gewicht hochgehoben wird. Der Stahl kann sich strecken und ist zäh genug, dass der Ausleger des Krans nicht abbricht.
Das sind natürlich ganz andere Eigenschaften, als wir sie bei einem Messer benötigen.
Entsprechend wurde auch die Legierung des Stahls eingestellt. Für die gewünschten Eigenschaften eines Messers hat der Stahl, wie Lürbker schon schrieb, tatsächlich zuwenig Kohlenstoff.
Wenn du was von dem Zeug kriegen kannst, bau ne Wippe für deine Kinder daraus, falls du welche hast, die wird sicherlich nicht brechen. Ein Messer dagegen wird aus dem Stahl nicht.

Was für einen ersten Versuch hast du denn gemacht? Den Stahl geschliffen? Das geht bei dem sicherlich recht einfach, bedeutet aber nicht, dass man daraus ein Messer herstellen kann, da mit einem Kohlenstoffanteil von <0.20 % keine schneidgeeignete Härte zu erzielen ist.

Woran man eventuell denken könnte, wäre es, diesen Stahl als Außenlagen um eine harte Schneidlage herum zu benutzen, d.h. die drei Lagen miteinander im Feuer zu verschweißen. Durch den Mangananteil würde dieser Stahl nach einer Ätzung recht dunkel zeichnen. Wenn man dann einen hell zeichnenden Stahl als Schneidlage hätte, könnte das einen schönen Effekt ergeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
An Außenlagen hätte ich auch gedacht, dort ist die Zähigkeit zu gebrauchen.
Aber ich würde da lieber was nehmen, das keine 1,5% Chrom hat, und auch möglichst wenig Silizium.
Das stelle ich mir eher schwer zu schweißen vor.
 
An Außenlagen hätte ich auch gedacht, dort ist die Zähigkeit zu gebrauchen.
Aber ich würde da lieber was nehmen, das keine 1,5% Chrom hat, und auch möglichst wenig Silizium.
Das stelle ich mir eher schwer zu schweißen vor.

Du hast recht, wäre nicht gerade ein Anfängerstahl zum schweißen, geht aber.
 
Mit ein wenig Sorgfalt wäre der Stahl schon noch zu verschweißen. Gerade bei Dreilagentechniken handelt es sich ja nur um eine Schweißung mit zunächst sauberem, zunderfreiem Material. Da es sich um um eine Feinkornqualität mit besonders guten Zähigkeitseigenschaften handelt, wäre ein Versuch als Außenlage eines Dreilagenstahls durchaus zu empfehlen.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Vielen Dank für die Antworten und Hinweise.
Schade, ich hatte gehofft, hier eine gute Quelle aufgetan zu haben.
Was ich in meinem ersten Post vergessen hatte war natürlich der Hinweis, dass ich damit nicht schmieden wollte, sondern Klingen aus dem ja in allen möglichen Stärken erhältlichen Material herausarbeiten.
Mit dem Schmieden werde ich mich zurückhalten. Da habe ich im Moment weder den Platz, noch die Werkzeuge, noch die Zeit, um mich damit intensiv zu beschäftigen.

Gut, was nicht ist, kann ja noch werden......

Ich denke, dann werde ich die Stücke, die ich hier habe, als Übungsstücke verwenden, um das Schleifen zu lernen, und mich dann nach geeignetem Material umsehen.

Vielen Dank nochmal für die Tipps.

Viele Grüße

Jo
 
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