Jagdgebrauchsmesser mit leichtem Hang zur Dekadenz

Doc_Elli

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Horrido liebe Freunde des scharfen Geschmacks,



vor einiger Zeit kam ein Kunde auf mich zu, der von seinem Semi Custom japanischen Ursprungs etwas enttäuscht war.
Eine der typischen Coladosen - Walzlaminate, bissl geätzt bzw. brüniert und auf der Klingenwurzel prangte "VG 10"...
Die Schärfe hielt nicht mal eine Wildsau lang und ein Jagdkamerad von ihm kam mit seinem Feitl eines russischen Messermachers daher, dass nach intensiven Schweinekontakt noch problemlos Papier schnitt.
Die Trauer war groß und guter Rat Gold wert.


Nach kurzer Rücksprache mit Ademos wurde von ihm eine wirklich toll zeichnende Droppoint Klinge aus Damast von 1.2552 + 1.2767 nach meinem Entwurf angefertigt.
Dazu kam ein etwas üppig ausgeformter Griff aus australischem Mulga. Das ausgeprägten Parierelement ist recht schlicht gehalten, Neusilber mit schwarzem Vulcanfiber - Gürtel, Endkappe drauf, Riemenhülse rein - fertig.

Die Lederscheide in freundlichem Schwarz mit Gürtelschlaufe und Schließriemen. Die Gürtelschlaufe hatte ich auf Wunsch nachträglich noch mal umgearbeitet und davon aber keine Bilder gemacht....wenn der neue Besitzer welche macht, reiche ich die der Vollständigkeit wegen nach. :hmpf:

Um die Schnitthaltigkeit von dem kleinen Karbidmonsterchen zu testen, spaltete ich mit rasierscharf abgezogene Schneide Eichen Kaminholz, gurkte genüsslich über einen Bambusstab und eine alte trockende Schweinerippe (altes Falzbein), dass es fröhlich quitschte.
Danach war Papierschneiden noch fransenfrei möglich.


Die Maße waren 100 x 27 x 4 mm für die Klinge und 115 x 35 x 15 für den Griff.



Vielen Dank fürs schauen!

Gruß
Fabian
 

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Hallo Fabian

Da hast du aber ein schönes Messer aus der Klinge gebaut. Ich bin mal gespannt wie sich die Stahlkombi dann im Dauertest beim Jäger schlägt.
Ich habe aus dem gleichen Damastpaket ja noch 2 Jagdmesserklingen geschmiedet und die eine ist schon fertig für die Griffmontage. Ich habe nach deiner Beschreibung am Telefon auch gleich fleißig alles zerschnitten und gespalten was mir unters Messer kam.
Die Kombination werde ich sicherlich noch öfter machen.

Gruß Uwe
 
Gelungen!
Sehr schöner kleiner "worker"............man sieht förmlich das es schneidfreudig ist und dabei sicher in der Hand liegt.
Der Damast ist wundervoll!

Mit was habt ihr geätzt? und wie bekommt man es hin das er auf dem Klingenrücken nicht zeichnet,oder täuscht das?

Gruß Carsten
 
@Ademos:

Ja, Uwe. Mich hat das Ding überzeugt. Der Kontrast lässt sich einfach und mit tollem Ergebnis herausarbeiten und die Schnitthaltigkeit überzeugt ebenfalls. Ich bin auch sehr gespannt, wie es sich wirklich im Alltag beim Jäger schlägt.
Von der Kombi machst du definitiv noch mehr. :D


@Orgelfisch:

Uwe hat mit FeIIICl (Eisen 3 Chlorid) geätzt. Ich habe vor der Griffmontage noch mal kurz übergeschliffen, in Schwefelsäure angeätzt und dann über Nacht in löslichen Kaffee "gefinished".

Die Lagen auf dem Rücken lagen weniger als Haar fein auseinander. Die Kamera hats aus den Perspektiven, die ich fotografiert habe nicht drauf bekommen. Über 250 Lagen haben auf 4mm Klingenstärke eben nicht so viel Platz :D
 
Hallo Fabian,

danke für die Infos.
Das mit der Kamera und den vielen Lagen auf wenig Platz kann ich gut nachvollziehen.

Ich habe dieselben Erfahrungen auch mit löslichem Kaffee gemacht,die "Schwarzzeichner" haben einfach ein wirklich sattes Schwarz bekommen.Seit dem ätze ich ebenfalls über Nacht mit Kaffe.
Das waren bisher nur 2 Klingen,das Ergebnis allerdings sehr zu meiner Zufriedenheit.

Gruß Carsten
 
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