Jagdtaschenmesser (ausschliesslich Made in Germany!) - Entscheidungshilfe

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Izy

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Hi Leute,

nach einer erfolgreichen Kaufberatung hier und vielen indirekten durch das Mitlesen anderer Kaufberatungen bzw. generell im Forum benötige ich von euch Experten eine Entscheidungsunterstützung bezüglich eines klappbaren Jagdtaschenmessers (2 oder 3-teilig). Was mir extrem wichtig ist, ist das es
ein Stück Deutschland ist und somit ausschliesslich "Made in Germany" und von sehr guter Qualität inkl. Hirschhorn-Schalen. Ich will es für immer behalten und bei pfleglicher Behandlung soll es ein leben lang halten können. Werde nicht auf die Jagd damit gehen sondern will es ausschliesslich als Alltags-Messer.

Eigentlich habe ich schon 5 Messer in der Auswahl, daher wollte ich eine Entscheidungshilfe von euch da ich nicht weiss ob eins oder mehrere dieser Messer auch wirklich Made in Germany sind bzw. wie die Qualitätsmerkmale so sind. Dabei kommt es mir nicht unbedingt auf eine 100% Super Verarbeitung im mü-Bereich an, sondern eher auf die Langlebigkeit.

Die 5 zur Auswahl stehenden verlinke ich unter dem Fragenkatalog.


* Hast Du Dich über die aktuelle Gesetzgebung zu Messern informiert?
Hinweis: Keine Diskussionen über das Waffengesetz in der Kaufberatung!
Wer ein Messer kauft, sollte das aktuelle WaffG kennen. Wer es nicht kennt, kann im Recht-Forum nachfragen (nachdem er die IMSW (www.messer-werkzeuge.de) Seite gelesen hat).


Bin informiert.


* Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?
Beides hat seine Vor- und Nachteile. Feststehende Messer sind robust und es kann keine Mechanik versagen, dafür sind sie größer und nicht überall zu führen.
Bei Klappmessern: Soll es sich einhändig oder nur beidhändig öffnen lassen?


Klappmesser, zweihändig.


* Wofür soll das Messer verwendet werden?
Zwischen Apfelschälen, Brieföffnen und Feuerholz hacken ist ein Unterschied. Soll das Messer eher im Büro- oder Outdoorumfeld zum Einsatz kommen? Ist es als Rettungsmesser geplant? Als Zweitmesser?


Obwohl es ein Jagdtaschenmesser ist wird es von mir nicht für die Jagd eingesetzt und auch sonst nicht für grobe Outdoor-Tätigkeiten, sondern als Alltags-Messer. Daher wird es wohl eher mit normalen Lebensmitteln in Berührung kommen oder mal bisschen Holz zum Schnitzen, Schnüre trennen und kleinere Pakete öffnen.


* Von welcher Preisspanne reden wir?
Bei Messern ist die Preisspanne sehr groß. Ein Opinel bekommt man ab 6 Euro, für handgemachte Messer kann man durchaus auch mehrere Tausend Euro ausgeben. Die gängigen Gebrauchsmesser liegen in etwa im Preisbereich von 80 bis 200 Euro.


Aufgrund der absoluten Anforderung das es Made in Germany sein muss(!) und auch sehr langlebig sein soll habe ich mir ca. 200€ als maximalen Rahmen vorgestellt.


* Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)
Im Büro reicht sicher eine 6 cm lange Klinge an einem 80 Gramm Messer. Im Wald sollte es natürlich etwas heftiger sein, z.B. eine 12 cm Klinge. Klassische Camp- oder Bowie-Knives sind noch deutlich größer.


Klinge maximal 10cm. Gewicht des Messers insgesamt ist dabei egal. Alle meine 5 unten verlinkte Messer erfüllen meine Anforderungen an Gewicht, Klingengröße etc.


* Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?
Während manchen ein Griff aus Hirschhorn wunderbar gefällt, muss es für andere Holz oder Carbon sein. "Taktisch" in all seinen Spielarten gegen klassische Formen wie Laguiole oder Taschenveitl. Welches Finish soll die Klinge haben? Beschichtet, poliert, satiniert, Acid washed oder etwas ganz anderes?


Hirschhorn-Schalen finde ich an so einem Messer wunderschön. Auch diese Anforderungen erfüllen alle 5 unten verlinkte Messer.


* Welcher Stahl darf es sein?
Grundsätzlich stellt sich die Frage nach rostendem oder rostträgem Stahl. Rostender Stahl kann schärfer ausgeschliffen werden und bleibt dabei zäher als rostträger Stahl. Dafür rostet er eben auch schneller. Bei den rostträgen Stählen muss man (vereinfacht gesagt) Schärfbarkeit gegen Schnitthaltigkeit abwägen. Je schnitthaltiger, desto härter und desto schwieriger nachzuschärfen - wieder stark vereinfacht gesagt. Wenn der Stahl eine große Rolle spielt, bitte vorher die Forensuche bemühen!


Da das Messer auch mit Lebensmitteln (Brotzeit etc.) in Berührung kommen wird wäre mir rostträge oder rostfrei lieber. Da ich aber jedes meiner Messer
auch sehr gut pflege würde ich auch keine Bedenken bezüglich nicht rostfrei haben. Stahl sollte gut sein, im Bereich von 440C-Stahl.
Victorinox-Stahl Qualität als minimum.


* Klinge und Schliff?
Die FAQ enthält Artikel zur Klingencharakteristik, Klingenformen und Schliffarten, die euch helfen zu entscheiden was für euer Messer sinnvoll ist.


Alle 5 unten verlinkten Messer erfüllen bereits meine Anforderung an den Schliff.


* Linkshänder?
Soll das Messer mit der linken Hand bedienbar sein, weise darauf hin.


Bin rechtshänder.


* Bei Klappmessern: Welche Verschlusssysteme kommen in Frage?
Die gängigen Verschlüsse ("Locks") sind: Liner Lock, Framelock, Backlock (oder Lockback) und Axis Lock. Wenn ein Messer keinen Verschluss hat, spricht man oft von "Slipjoint". Bitte im Zweifel die Forensuche bemühen.
Springmesser sind ein weiterer Sonderfall, bei dem auch besondere rechtliche Aspekte zu beachten sind.


Alle 5 unten verlinkten Messer sind verriegelbar und erfüllen meine Anforderungen an das Verschluss-System.

* Bezugsquelle?
Soll in einen Ladengeschäft, oder im Versandhandel gekauft werden? Inland, EU oder Ausland?


Nur Inland von vertrauenswürdigen Online-Händlern.


* Verschiedenes?
Alles, was oben nicht abgedeckt wurde: Gibt es bevorzugte Hersteller oder evtl. sogar ein Messer, das als Anhaltspunkt dienen kann?


Hier nun die 5 Messer die zur Auswahl stehen. Schonmal vorab sorry falls es nicht gewünscht ist explizite Händler hier zu verlinken. Ich präferiere keinen dieser Händler sondern verlinke nur zur Anschauung der Messer. Falls nicht gewünscht bitte bescheidgeben.

1. Puma TEC Jagdmesser
http://www.schneidwarenkontor.de/product_info.php?products_id=4153

Ideale Klingenlänge (knapp 9cm) und Puma hat einen guten Ruf, allerdings bin ich mir nicht sicher ob die PUMA TEC Serie komplett
in Deutschland gefertigt wird. Falls nicht, wäre das ein Ausschlusskriterium. Wäre dankbar für Hinweise.


2. Hartkopf Damast Jagdtaschenmesser (der Exot ;) )
http://www.outdoorcuxland.de/epages...cts/HE-326111&ViewAction=ViewProductViaPortal

Schöne Optik wegen dem Damast, allerdings nicht rostfrei und ohne Korkenzieher (den ich doch zu einigen Anlässen vermissen würde :) ).
Falls der Aufpreis zu den anderen wegen dem Damast gerechtfertigt ist bzw. komplett Made in Germany wäre das auch ein guter Kandidat für mich.

Gibt es hier eventuell Zweifel an 100% Made in Germany oder an der Qualität?


3. Böker Jagdmesser Trio
http://www.boker.de/taschenmesser/boeker/jagdmesser/110636.html

Anhand der Bilder wunderschöne Hirschhorn Schalen aber wohl etwas weniger "rustikal" als die anderen. Was mir super an diesem Messer gefällt ist die robuste
4mm breite Klinge, der schöne Aufdruck auf der Klinge und das in die Schalen eingelassene Bökertree-Symbol. Bin mir bei Böker ziemlich sicher das es sich hier
wirklich um Made in Germany handelt. Somit ist das schonmal ein Messer wo ich von vornherein wüsste das ich nichts falsch machen würde. Ausser jemand von euch hat andere Erfahrungen gemacht.


4. Otter Jagdtaschenmesser HH2 S (der Sympathieträger ;) )
http://www.otter-messer.de/product_...gdtaschenmesser-HH-2-S--Rostfrei-Klingen.html

Auch wenn die Optik sehr rustikal anmutet hat dieses Messer für mich etwas sympathisches (nicht nur wegen dem Super Preis von 63 Euro). Ich glaub das liegt wohl daran das Otter ein Image als Familienbetrieb hat wo alles noch per Hand gefertigt wird. Nach einer kurzen Frage bei Otter bekam ich ausserdem heraus das die Klingenbreite leider nur 2,1mm beträgt. Hätte mir da schon 3mm gewünscht. Nächster Nachteil ist das hier leider auch der Korkenzieher fehlt. Sehr gut gefällt mir aber widerum der Aufdruck auf der Klinge und die rustikalen Hirschhorn-Schalen.

Wie sind hier eure Erfahrungen mit der Qualität? Könnte dies ein Messer sein was ewig hält bei guter Behandlung/Pflege? Wie schaut es mit 100% Made in Germany aus (gerade wegen dem Preis bin ich mir da nicht 100% sicher)?


5. Linder Weidmann 440C Jagdtaschenmesser (bisheriger Favorit!)
http://www.amazon.de/edles-Jagdtasc...DOM8/ref=sr_1_5?ie=UTF8&qid=1346690003&sr=8-5

Mein bisheriger Favorit u. a. auch aus optischen Gründen. Klinge ist ideal (knapp 9cm) und 3,1mm stark. Schöner Aufdruck auf Klinge und wunderschön in die Schalen eingelassenes Linder-Schild. Verarbeitung sieht auf den Bildern auch super aus.

Aber wie schaut es hier mit Langlebigkeit und 100% Made in Germany aus?

=============

Kurze Info noch nachträglich. Bin nicht jemand der mehrere Messer bestellt und dann nur das behält wo am Besten gefällt. Ich will auch nicht unbedingt mehr als eins dieser Messer besitzen, da mich auch noch andere Messer interessieren. Daher geht es mir hier besonders darum möglichst nicht das falsche zu erwischen bzw. eigentlich das richtige zu erwischen :)

Darum möchte ich mir auch möglichst sicher sein ein Produkt in den Händen zu halten das auch wirklich in DE hergestellt wurde und eben sehr lange hält bzw. für Langlebigkeit gebaut wurde. Suche somit ein echtes Stück deutsche Wertarbeit! :steirer:

Vielen Dank schonmal vorab für jede Hilfe!

Wünsche allen eine schöne Restwoche!
 
Puma-TEC ist komplett aus China-Fertigung.
Bei Otter wäre ich mir auch nicht sicher, einfach wegen des Preises.
Hartkopf fertigt in Deutschland, aber ich würde nicht den Damast nehmen (der ist zum Anschauen*), es gibt sie ja auch in rostfreiem Stahl, 1.4110 soweit ich weiß.
Meine Favoriten wären Böker oder Hartkopf, ich hatte schon das Vergnügen, beide zu begrabbeln, und weil Böker eine 440C-Klinge verwendet, wären das die 10%, die den Ausschlag zu Gunsten des Böker geben würden.

*ich weiß, man kann damit auch hervorragend schneiden, aber wer tut das schon?
 
Moin

Von den genannten Messern würde ich persönlich auch am ehesten das Böker nehmen.

Wenn du aber das Puma streichst, dann wird ja wieder ein Platz frei:D

Da würde ich dann meinen Favoriten hinpacken: Hubertus Jagdmesser "Drückjagd".

Hubertus ist eine schmucke Manufaktur in Solingen und die Messer werden garantiert dort gefertigt..... habe ich mir schon selber angesehen.

Die Otter werden übrigens auch bei Otter gemacht, - da war ich letztes Jahr zu Besuch.

Aber die Messer von Hubertus sind einfach schon von der Verarbeitung eine ganz andere Klasse.
Und der Service ist auch solide.

Gruß
chamenos
 
Danke für die Infos!

Ja, das Hubertus Drückjagd sieht wirklich gut aus. Ist hiermit in die Liste aufgenommen :)

Wisst ihr eventuell noch die Klingenstärke?

Wird dann wohl eins dieser hier werden:

- Hubertus Drückjagd
- Böker Trio
- Linder Weidmann

Das Hartkopf und Otter sehen zwar auch gut aus, aber der Korkenzieher ist ab und an doch ziemlich nützlich (gerade als Brotzeitmesser) :steirer:

Was kann man denn so über das Linder Weidmann sagen? Komplett deutsche Fertigung?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Linder: die Fa. unterscheidet auf ihrer HP genau zwischen Solinger Messern und solchen aus aller Welt. Das Weidmann ist aus der Kategorie "made in Solingen".
Ich habe noch was entdeckt: Von Puma gibt es neben dem rund 300 € teuren 210943 auch eine günstigere Reihe um die 170€, die dem Linder sehr ähnlich sieht (#210211). Das dürfte auch aus deutscher Produktion sein.

btw: mein Händler hat mal gesagt, die kämen auch aus der gleichen Produktionsstätte.
 
Tag Izy,

ist ja echt witzig, ich hatte vor ein paar Wochen das gleiche vor wie du, ich war auf der Suche nach einem neuen EDC und es musste ein deutsches Jagdtaschenmesser aus Solingen sein !!

Ich kenne nun glaub "alle" aktuellen Jagdtaschenmesser -Made in Germany- die auf dem Markt so sind :hmpf:, die von dir genannten Favoriten hatte ich alle des öfteren in der Hand, auch mehrere Stücke von gleichen Modellen, wobei ich sagen muss als bekennender Böker-Sympathisant war eigentlich bei mir schon klar, dass es wieder ein Baumwerk-Messer werden würde ..... .

Aber ich muss wirklich sagen, dass mich die Bearbeitung von Puma und Linder wirklich durchgängig bei allen Stücken die ich begutachtete der versch. Modelle und das waren nicht wenig, sondern so ca. 3-5 Stück pro Modell, wirklich entäuscht hatten, vorallem bei Puma, da diese doch den höchsten Preis hatten.

Egal, lange Rede kurzer Sinn, es war wieder einmal komischer Weise für mich das Böker, dass überzeugt hat als Jagdtaschenmesser non plus ultra.

Ich persönlich kann wirklich absolut dieses Modell empfehlen, natürlich wirst du auch bei diesem eventuell irgend einen nicht nennenswerten "Bearbeitungsfehler" finden, aber diesen findest du an jedem Messer das teils handwerklich hergestellt wurde in einer Manufaktur.

Ich bin hell auf begeistert mit diesem Messer, dass ich nun seit ein paar Tagen als EDC trage.

Pro
Böker Jagdtaschenmesser Trio:


- 440 C
- wunderschön bearbeitete Griffschalen
- TOP-Gesamtverarbeitung
- erfüllt alle deine Voraussetzungen

Ich wünsch dir noch viel Spaß beim Entschluss, ich hoffe ich konnte dir helfen.
 
Ein Geheimtipp wäre noch Diefenthal!

Richtig solide und massiv gebaut, und auch guter Stahl..

Dieses Spezielle Otter HH2 ist m. E. nicht made in Solingen, sonst würde es auf der Klinge draufstehen, oder?

Bei Puma wird Vieles nicht in Solingen hergestellt, etwas undurchsichtig.

Grüße
 
Hallo,
das von Chamenos verlinkte Hubertus habe ich auch - sehr zu empfehlen!
NUR: Du möchtest dieses Messer ja nicht zur Jagd tragen sondern JEDEN TAG..
Das Hubertus ist recht schwer, wird also wohl langfristig im Haus bleiben.

Daher mein Tip:
Hubertus 12.311.HH.01
http://www.messerforum.net/showthre...sser-Hubertus-12-311-HH-01&highlight=hubertus
für jeden Tag sehr gut zu tragen, elegante Form, guter Stahl, Made in Germany und ein sehr typisch deutscher "Federmesser Drücker" !

Dieses Messer ist jedenfalls mein Picknick Messer.

Gruss
surfer
 
Vor ein paar Monaten informierte mich Hubertus allerdings auf Anfrage, dass keine Federmesser-Drücker mehr hergestellt werden :(
Demnach gäbe es nur noch die mehrteiligen 12er Lockback-Messer.
 
Sehr schönes Messer surfer. Habe mal im Internet dannach gesucht. Scheint wohl nicht mehr verfügbar zu sein. Schade.

Wegen dem Gewicht. Habe so oder so immer meinen EDC-Organizer dabei. Mein Buck 110 war da bisher auch immer mit dabei und das neue würde es sozusagen ersetzen.

Danke auch an alle anderen. Meine Suche habe ich jetzt noch etwas mehr eingeschränkt.

- Hubertus "Drückjagd" (einfach nur "WOW"). Kennt jemand eventuell noch die Klingenstärke des Messers? (Dank an Chamenos)

- Böker Jagdmesser Trio. Habe bereits zwei Messer von Böker Manufaktur. Unter anderem das Böker Buddy das ich zwar nie wirklich ausgiebig benutzt habe, das
mir von der Verarbeitung/Qualität etc. aber super gefällt. Ich weiss jetzt schon das ich mit Böker schonmal nichts falsch machen kann. (Dank an Denny)

Eins dieser zwei wirds wohl werden. Nach dem Wochenende und bisschen Sinnieren werde ich mich für eins der beiden entscheiden.
 
Das Hubertus ist wirklich klasse, wird so seit den 40ern von Gräfrath (später Hubertus) hergestellt.
Klingenstärke... momentan nicht parat, aber robust, so ca. 3,etwas mm am Ricasso.

Im Messermagazin gabs mal einen Test übe den grossen Bruder des 12.321.HH.00

Kann ich Dir bei Bedarf schicken.



Gruss
surfer
 
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