Japan-Erstausstattung "zum Reinkommen" gesucht.

jugi

Mitglied
Beiträge
10
Ahoi zusammen,

ich hab leider den Fehler gemacht mich wieder mehr mit dem Thema Messer zu beschäftigen :glgl:

Eigentlich hatte ich das ganze abgeschlossen ("brauch ich nicht") und wollte mit meinen WMF Grand Class Messern glücklich werden (Hatte den "alten" 4er Block für 80€ geschossen - für den Preis keine schlechten Messer) - aber es geht einfach nicht…
Das 20er Kochmesser ist zu schwer (260g), zu dick, zu lang, zu stumpf und die Klingenform ist mir zu wuchtig/"rund", das 16er ist (nur) zum parieren cool (aber zu stumpf), das 11er wird viel zu selten benutzt und das Brotmesser war von Anfang an nicht zu gebrauchen (zu kurz, breit und stumpf)

Soviel zur Vorgeschichte. Ich war vor etwa einem Jahr, als mein Kumpel sich so richtig gute Messer gekauft hat (Suisin), schonmal an dem Thema dran und konnte mich damals nicht für eine Messerform entscheiden.

Option A: Nur ein gutes Santoku:
Beim Santoku könnte ich mich dann auf ein Messer konzentrieren, aber es hat, verglichen mit bspw. einem Nakiri der gleichen Serie, eben doch Nachteile beim Gemüseschneiden - und ich bin eher nicht so der Freund von Kompromissen.

Option B: Ein gutes Set:
Hier war ich damals schlicht überfordert von den ganzen japanischen Begriffen und Namen - und irgendwie gehts mir da immernoch so. Teilweise scheinen die gleichen Messer in verschiedenen Shops anders zu heißen oder es gibt sehr ähnlich heißende Messer, die aber nix miteinander zu tun haben :staun:

Ich würde jetzt gerne mit Option B im Hinterkopf mit so etwas wie einem Nakiri anfangen, mich mit dem Thema weiter vertraut machen (auch Pflege & Schleifen, ein gutes Brett, nochmal die Schnitttechnik verfeinern usw usf) und dann später (in einem Jahr oder mehr) ein Set von 3-5 wirklich guten Messern besorgen.

Was meint ihr? Das Tojiro wäre das günstigste der rausgesuchten (s.u.) und scheint hier im Forum ganz gerne empfohlen zu werden - ist aber einfach null "sexy". Das Wakui ist zwar das teuerste, aber auch das mit dem größten "habenwill"-Faktor :) Es hätte auch das potential "bleiben zu dürfen" - aber als Anfänger direkt 150€ ausgeben? Ist das nicht zu viel? :confused:

Hilfe! :) und Danke schonmal,
jugi




Hier noch der ausgefüllte Fragebogen:

*Geht es um die Erstanschaffung oder Erweiterung (d)eines Sortiments?
Neuanfang trifft es wohl eher. Europäische Messer sind da (s.o.), aber nix wirklich gutes.

*Ist die Anschaffung für berufliche oder private Verwendung gedacht?
Privat.

*Soll es eventuell ein Küchenmesser für Linkshänder werden?
Nein, Rechtshänder

*Liegen konkrete Vorstellungen vor?
Z.b. Japanischer oder Europäischer Stil, besondere Klingenformen oder Griffmaterialien

Japanische Form, tendenziell eher mit traditionellem Griff ("Wa-bocho") - welche es konkret werden weiß ich noch nicht.

*Falls nein, für welche Aufgaben soll das Küchenmesser eingesetzt werden (z.B. Brot schneiden, Gemüse putzen, Fische filetieren etc.)?
In erster Linie brauch ich einen Gemüsezerkleinerer - das ist bei mir >80% der Küchenarbeit und daher das wichtigste. Dazu etwas für Fleisch/Fisch, Kleinkram und (gekochte Kartoffeln) schälen, wobei ich bei den letzteren auch erstmal einfach den alten Kram weiterverwenden kann…


*Welche Bauform und ca. Länge?
Z.B. Kochmesser ca. 20cm; Petty ca. 12cm

Gute Frage…
Santoku oder Nakiri, Gyuto, Sujihiki, Deba/Petty?
Die Nakiri gefallen mir einfach rein visuell sehr gut :)


*Welcher Stahl?
Rostend oder Rostfrei? Monostahl oder Damast?

Form follows function, ich schränke mich da erstmal nicht unnötig ein - wobei ein späteres gutes Messer vermutlich rosten wird, daher sollte es da jetzt auch (sonst kann ich ja nix üben :))

*Welches Budget steht zur Verfügung?
Wieder eine gute Frage. So teuer, dass es einem wirklich guten Messer ähnlich genug ist, aber nich so teuer, dass es schade wäre es später in der Ecke liegen zu lassen. Vom Konto her gibts da erstmal keine Beschränkung (bzw die wäre ich sowieso nicht bereit auszugeben), es ist also eher eine Frage der Sinnhaftigkeit.

*Bezugsquelle?
Soll in einem Ladengeschäft oder per Versandhandel gekauft werden, Inland, EU, oder International?

Wenn gute Erfahrungen vorliegen kauf ich überall - der Verkäufer sollte allerdings schon englisch können - ich kann kein "asiatisch". :)


*Gibt es schon ein/mehrere Messer, die theoretisch in Frage kommen?
Bitte gebt die vollständige Bezeichnung(en) mit eventuellem link an.

Jein, Wakui (V2), Tojiro (Yasuki Shirogami), Shiro Kamo und Tadafusa sind so rein optisch was für mich, generell mag ich den "rauhen" bzw "rustikalen" Look deutlich lieber als so hochglanzpolierte Schmuckobjekte… Außerdem mag ich die Bambusgriffe nicht wirklich gerne - eher was dunkles.

Andererseits geht es jetzt noch gar nicht so sehr ums aussehen, daher geht auch alles andere.




Nachtrag: Wenn ich darf frag ich auch gleich noch nach ein paar Anhaltspunkten zum Theme Brett, Pflege und Schleifsteine :) Einfach ein paar Namen reichen mir denk ich schon, ich fang erst genau jetzt an mich damit weiter zu beschäftigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich ist ein Santoku universeller, aber wenn dir ein Nakiri besser gefällt lassen wir es mal dabei. Ich kann dir nicht sagen ob du viel oder wenig ausgeben sollst, aber ich kann dir sagen welches meine Favoriten wären bei dieser Entscheidung. Die teure Variante wäre das von dir schon Ausgesuchte Shiro Kamo Black Dragon oder Migaki. Die günstige ein Tojiro yasuki von Amazon direkt aus Japan, weil gute 20€ günstiger und daher als Einsteiger sehr gut. Dringend würde ich mich auch mit dem Schärfen von Messern auseinandersetzen. Tips aber nicht hier, sondern im Unterforum Wartung und Pflege. Die hellen Griffe sind nicht aus Bambus, sondern aus Honoki, Graumagnolie. Das ist das traditionelle Griffholz. Brett aus mittelhartem Holz z.B. Buche, Kirsche. Buche ist günstig, bei poco schauen. Schleifstein 1000/3000er Körnung z.B. Naniwa Homestone. Für deine WMFs ein Wetzstahl, Keramikstahl von knifetools oder microfeinzug von Eicker aus dem jR-Versand, günstige Stähle gibt es bei Markus Heucher, Mindestlänge=längste Klingenlänge. Damit kannst du weitersuchen und alles weitere dann in Wartung und Pflege.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich ist ein Santoku universeller, aber wenn dir ein Nakiri besser gefällt lassen wir es mal dabei.[…]
Das ist mir bewusst, ich wills aber mal probieren. Das ist aber auch ein Grund für die Bauchschmerzen bei dem Wakui.

[…]Die günstige ein Tojiro yasuki von Amazon direkt aus Japan, weil gute 20€ günstiger und daher als Einsteiger sehr gut.[…]
Ui, na da brauch ich ja dann wirklich nicht mehr lange zu überlegen, das ist ja unschlagbar günstig. Gibts da Stress mit Zoll o.ä.? Also lass ich die 20€ am Ende dann da?

[…]Dringend würde ich mich auch mit dem Schärfen von Messern auseinandersetzen. Tips aber nicht hier, sondern im Unterforum Wartung und Pflege.[…]
Jupp, bin ich dran und werde ggf. da auch nochmal nachfragen.

[…]Die hellen Griffe sind nicht aus Bambus, sondern aus Honoki, Graumagnolie. Das ist das traditionelle Griffholz.[…]
Ok :)

[…]Für deine WMFs ein Wetzstahl[…]
Bei dem Block war einer bei und damit bekomme ich die Dinger auch (kurzzeitig) schön scharf - wobei es sich dann immer eher nach "mikrosäge" anfühlt. Die Technik sollte ich einigermaßen richtig machen (youtube-videos und Fernsehköche als vergleich :D)
 
Zoll erst ab 150€. Umsatzsteuer müssen laut Amazon die Händler bezahlen. Das sollte also zu diesem Preis bei dir ankommen. Was ich so höre, klappt das normalerweise auch. Man ist natürlich davon abhängig, dass die Händler alles richtig ausfüllen, damit es durchgeht. Über amazon hat man schon eine gewisse Sicherheit, aber ausschließen, dass nichts schiefgeht kann natürlich keiner. Einen zusätzlichen Wetzstahl brauchst du dann nicht.
 
Ich würde eher ein Santoku empfehlen. Ein Nakiri ist aufgrund der fehlenden Spitze dann doch recht limitiert.

Die Tojiro Yasuki mit den Eisenflanken sind ziemlich reaktiv, deshalb würde ich ein pflegeleichtes Tadafusa immer vorziehen. Eden Kanso (ebenfalls von Sirou Mami) wurden auch noch nicht genannt, entspricht optisch vielleicht eher deinen Vorstellungen, hat allerdings auch rostende Flanken.
 
Und ich würde zusätzlich zum Wunschobjekt Nakiri ein 21er-Gyuto empfehlen :p Nämlich für die 15-20% deiner Aufgaben für die dann doch etwas mehr Klingenlänge und eine Spitze verlangen, z.B. Fleisch. Das kann ein Gyuto mMn auch besser als ein viel zu kurzes "Tranchiermesser" mit 15-18cm. Dazu dann noch ein Schnippelmesser von Herder mit ca. 10cm Klinge, Klassiker oder K1, und du hast eigentlich alles was du brauchst.

Bei mir verteilt sich die Last auf Gyuto (75%), Nakiri (15%) und Gemüsemesser (10%). Das Nakiri benutze ich nicht weils sein muss, sondern weil's mir Spaß macht. Ohne Nakiri ginge es definitiv auch, umgekehrt finde ich aber dass man ohne Gyuto nicht auskommt wenn tierische Proteine regelmäßig auf dem Speiseplan stehen.

Viele Grüße
Philipp
 
Na ja. Jugi hat ja noch seine WMF's, die im Prinzip ja nicht schlecht sind, wenn sie ordentlich geschärft sind. Deshalb ist das wichtigste das Schärfen. Und zur Probe ein rostendes japanisches, damit er den richtigen Umgang mit rostenden Messer übt und wenn das gar nicht behagt, soll er halt in Zukunft einen Bogen um rostende Messer machen. Ich halte den Pflegeaufwand für verkraftbar. Das Wichtigste ist gleich spülen und gut abtrocknen. Es ist eigentlich eine Frage der Gewohnheit.
 
Klar. Es klang nur so als ob er Interesse daran hätte die WMFs gleich komplett abzulösen. Budget scheint ja vorhanden zu sein. Am Tojiro Shirogami Nakiri erst einmal den Umgang und das Schleifen zu "üben" ist natürlich auch sinnvoll.
 
Na da scheine ich ja alles richtig "geplant" zu haben :)

Ich hab das Tojiro und einen 1000/3000er Stein jetzt mal bestellt und werde mir mal vorsichtig einen Eindruck verschaffen.

Die WMFs sollen ersetzt werden, aber nicht sofort. Und auch ich möchte ein Nakiri, weil ich mir davon einfach Spaß erhoffe :) Später kommen dann sicherlich noch weitere Messer(formen) hinzu, dann vielleicht auch ein langes Gyuto.

Erstmal dürfen/müssen die WMFs noch etwas weitermachen - ich werd wohl auch die mal übern Stein ziehen (schieben)


Kurz und schmerzlos, danke für die prompte Hilfe!

Nächster Halt: Üben, üben, üben :)
 
Kurzes Update: Das Messer kam nicht an und ich bekomme jetzt mein Geld wieder… Der Zoll hats wohl einkassiert - ärgerlich, aber was solls.
Ich hab mir jetzt doch ein Santoku bei Tojiro Deutschland bestellt und werde es dann halt damit testen :)
 
Ich hab die Aussage nur vom Verkäufer - vielleicht hat ers auch nie verschickt? Das würde erklären, warum er mir quasi sofort das Geld wiedergeben wollte…
 
Vielleicht hat er realisiert, dass er noch Mehrwertsteuer zahlen muss, was seine Kalkulation durcheinanderbringt.
 
Schau Dir evtl auch mal die Messer von Goko Hamono an. Geschrieben wurde über die im Forum schon genug, habe ebenfalls eines und kann die sehr empfehlen wenn Dir nach Wabi-Sabi ist.
 
Das Santoku ist da. Sieht erstaunlich gut aus (Sticker sind mittlerweile ab) und relativ scharf auch ist es auch (OOTB). Papiertest klappt, rasieren mit etwas druck so einigermaßen, Tomaten im Druckschnitt wie durch Butter, allerdings beim choppen eher weniger (schafft das überhaupt irgendein Messer? :D), Gurke "asia style schälen" klappte sowieso und beim Gurke durchschneiden hatte ich dann den "Aha"-Effekt: ich wollte "mit etwas weniger Druck als sonst" durchdrücken und das Messer fiel regelrecht durch die Gurke - war quasi schon durch, als ich anfangen wollte :D

Einzig beim Gurkenschale "druckschnittchoppen" hab ich die oberen 2-3mm nicht richtig erwischt (das passierte mit schon beim WMF gerne mal - ich hab mir da vermutlich einfach ne blöde Technik angewöhnt)

Anbei noch ein kurzer Schnappschuss von der Aktion - weiter Vorstellen brauch ich das Messer ja aber vermutlich nicht mehr, oder?

 
Zurück