Japanische Naturschleifsteine Jnats

@Ernst Voller
Deinem Shoboudani-Bild schließe ich mich gerne an đŸ€—
Ich habe meinem noch einen Eichenholzsockel spendiert.

Anhang anzeigen 309834

Um meinen Maruoyama und meinen Shoboudani iromono drĂ€ngelt sich regelmĂ€ĂŸig das Shirogami 2 :D::
@neko Herzlichen Dank fĂŒr die tollen Steine đŸ’Ș

Anhang anzeigen 309835

Viele GrĂŒĂŸe
Rainer

Das ist aber auch ein sehr schöner Iromono đŸ„°
Schlammbaden at it's best.

VG EV
 
Faszination und "Aufregerritis" liegen da bei mir dicht beeinander: wo ist die Internetseite/Buch o.Ă€. wo einfach mal die ganzen "Steine" exakt dargelegt werden in welcher Matrix sich welche Kristalle genau wie befinden...

Beim Belgier weiss ich um die Granate... Aber ansonsten ist mir nix dazu bekannt, alle loben nur die Steine, beschwören das ĂŒben usw..... Laber, Laber (sorry;-))) Körnung sind oft nicht angegeben (verstĂ€ndlich), aber letztlich sind die Steine doch nicht vom Mond gefallen, sondern immer ganz konkrete mineralogische Schichten, die man eigentlich so exakt beschreiben könnte, wie den Stahl den man damit schĂ€rft.

Oder irre ich mich (hoffentlich) und es gibt das tolle Standardbuch "Schleifsteine der Welt-gestern und heute" von Professor Crystalbreak? Das wĂŒrde mich interessieren.
 
Alex Gilmore hat ein Buch darĂŒber geschrieben. Habs aber nicht gelesen. Auf seiner Seite japanstones.com gibt's aber einiges zu lesen dazu.

Zur chemischen und mineralogischen Zusammensetzung ists halt schwierig, weil die Gruppe der Silikatminerale so riesig ist. Außerdem unterscheiden sich Naturprodukte halt voneinander. Bei Stahl und synthetischen Schleifsteinen weiß man halt, was drin ist, weil das drin ist, was man reingetan hat.
 
Einen Standard bei Jnats gibt es nicht wirklich. Habe ich versucht zu erklÀren. Im Grunde muss man sich auf die Erfahrungen, insbesondere Alex Gilmore, verlassen.
Sich damit beschĂ€ftigen, gute (wirklich nur gute) Videos ansehen, einen vertrauensvollen Dealer mit Ahnung finden, BauchgefĂŒhl, jemanden fragen, wissen was man will,
was man machen möchte (schleifen oder nur polieren, beides geht auch).
Das Sparschwein sollte etwas geöffnet sein, nicht irgendeinen kaufen, nicht jeder ist geeignet, ... so habs ich gemacht.
 
Alex Gilmore hat ein Buch darĂŒber geschrieben. Habs aber nicht gelesen. Auf seiner Seite japanstones.com gibt's aber einiges zu lesen dazu.

Zur chemischen und mineralogischen Zusammensetzung ists halt schwierig, weil die Gruppe der Silikatminerale so riesig ist. Außerdem unterscheiden sich Naturprodukte halt voneinander. Bei Stahl und synthetischen Schleifsteinen weiß man halt, was drin ist, weil das drin ist, was man reingetan hat.
ja, ich meinte das eher so, dass: wenn man bei verschiedenen Steinen (Arkansas, Belgier blau, gelb usw.) mal gute Tabellen hÀtte was genau drin ist und in welcher Verteilung/Kristallgrösse/Körnung) dann könnte man seine Schleiferfahrung besser ins VerhÀltnis setzen, insofern man dann von anderen Steinen auch diese Daten hat.

So schaue ich halt mit meinem Mikroskop auf den belgischen Brocken und sehe da irgendwie diese gar nicht so kleinen GranÀtchen und wundere mich. dass das trotzdem so poliert (und verstehs auch nicht). Viele Mineralien hin und her: die MohshÀrte derer ist ja durchaus vergleichbar, ebenso die Kristallformen, insofern sollten dann auch evtl. Steine unterschiedlicher minerale (also die die das abrasive Moment erzeugen) so in etwa vorstellbar sein (?)

Und Naturprodukte unterscheiden sich, aber innerhalb der LagerstÀtten /Zonen sollte es doch Àhnlich sein, bzw. auch dieses könnte man angeben: LagerstÀtte sowieso, Zone 4 hat Zusammensetzung xvc, mit ungefÀhrer Korngrösse xcs usw. ? Also mich deucht halt, dass diese Daten gar nicht gross erhoben wurden (?).

Mein das jetzt auch eher generell auf Natursteine, die japanischen sind sicher seehr verschieden und unterschiedlich, bei der Wissenschaft die die da draus machen (und es ja auch ist...)

Edith sagt: ich hab mich jetzt mal durch die Links gearbeitet- sehr schön! und dann hat mir YT dieses Video hier vorgeschlagen, was mir die Augen öffnete, daß leider keine echten Standards existieren, um Vergleichbarkeit herzustellen. Insofern hatte ich da etwas illusorisches visioniert;-) (und das Video bezieht sich ja niocht mal auf Natursteine!)
 
Zuletzt bearbeitet:
So schaue ich halt mit meinem Mikroskop auf den belgischen Brocken und sehe da irgendwie diese gar nicht so kleinen GranÀtchen und wundere mich. dass das trotzdem so poliert (und verstehs auch nicht).
Es kommt nicht nur auf die GrĂ¶ĂŸe an, sondern auch auf die OberflĂ€che, den angewendeten Druck und darauf an, ob die Schleifkörner gebunden, lose, und/oder mit Wasser oder Öl geschmiert sind.
 
Und Naturprodukte unterscheiden sich, aber innerhalb der LagerstÀtten /Zonen sollte es doch Àhnlich sein, bzw. auch dieses könnte man angeben: LagerstÀtte sowieso, Zone 4 hat Zusammensetzung xvc, mit ungefÀhrer Korngrösse xcs usw. ? Also mich deucht halt, dass diese Daten gar nicht gross erhoben wurden (?).
NatĂŒrlich kann man Steine genau untersuchen und die Daten angeben. Mir wĂŒrden die Daten vermutlich nicht viel mehr sagen, als die ĂŒblichen Bezeichnungen.

Ich habe zwei Ozuku Koppa aus einem alten Bestand. Fundort, Schicht und Zeit sollten also identisch sein. Aber die schleifen unterschiedlich. Man mĂŒsste schon sehr viel messen, um die Unterschiede innerhalb einer Schicht an einem Ort zu erfassen.

Es ist bekannt welche Steine fĂŒr welche Aufgabe geeignet sind. Und wenn man genauer auswĂ€hlen möchte, kann man bei einem HĂ€ndler kaufen, der die Steine testet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es kommt nicht nur auf die GrĂ¶ĂŸe an, sondern auch auf die OberflĂ€che, den angewendeten Druck und darauf an, ob die Schleifkörner gebunden, lose, und/oder mit Wasser oder Öl geschmiert sind.
ja, ich akzeptiers langsam, dass bei den Naturteilen "Körnungsangaben" einfach nicht sinnvoll sind, bzw. man nicht drumrum kommt, den konkreten "Stein" zu kennen. ;-) Nach stÀrkerem Nachdenken auch logisch, da der letztliche Abtrag ja auch stark von der Kristallform abhÀngig ist (und die Kristallgrösse nur ein Parameter ist).

Was mich aber trotzdem noch interessieren wĂŒrde, im Hinblick auf Karbidhaltige StĂ€hle, wie hoch die HĂ€rte der Schleifkristalle letztich ist. Mit den Diamantsteinen kann man ja letztlich auch die Karbide schleifen und damit die Schneide besser formen, als wenn der Stein nur die Matrix abtrĂ€gt um die Karbide. Geht das auch mit Korund (also Aluminiumoxid)-also gibt es hier auch Natursteine auf Korundbasis? Anders gefragt: in welchem ĂŒblichen HĂ€rtebereich bewegen sich die Natursteine gegenĂŒber welchen HĂ€rtebereichen eigentlich bei den Karbiden? (meine mineralogischen Heimstudien sind leider seeeehr lange her)
 
Geht das auch mit Korund (also Aluminiumoxid)-also gibt es hier auch Natursteine auf Korundbasis?
Korund ist in der Natur sehr selten. Dass es ein Sedimentgestein daraus gibt ist eher unwahrscheinlich.

Ich habe mich in letzter Zeit ein wenig in die Materie eingelesen. Aber alles, was ich gefunden habe war die relativ unspezifische Aussage, dass es sich um Silikate handelt.
Da wĂŒrden als Untergruppe auch die Granate dazu gehören. Und interessanterweise zĂ€hlt man im englischen Sprachraum auch SiO2 dazu...
 
Ich bin jetzt kein Mineraloge, aber die Jnats sind Sedimentgestein. Sie bestehen wohl idR aus Silicaten verschiedenster AusprĂ€gung. Silicate sind viel weicher als Korund. Korund wird man in solchen Meeresablagerungen eher nicht finden. In Silicaten können die einzelnen Bausteine unterschiedlich miteinander verknĂŒpft sein, 1- 2- oder 3-dimensional. Daraus (unter anderem) ergeben sich unterschiedliche Kristallaufbauten und daraus wiederum unterschiedliche Bruchrichtungen und unterschiedliche KorngrĂ¶ĂŸen. Diese Körner brechen im weiteren Verlauf des Schleifvorgangs zu kleineren Körnern, wodurch sich im Laufe der Zeit im Slurry immer feinere Körnungen ausbilden und das Schliffbild stetig verfeinern.
 
Hier und hier

Anscheinend bleiben die abrasiven Partikel, wie sie sind, lediglich der bindende Ton wird feiner, wodurch er stÀrker schmierend wirkt im Laufe des Steinprozesses.

Interessant wÀre noch, ob carbidreiche StÀhle den Schlamm anders bearbeiten, hier geht es um klassischen Carbonstahl.
 
  • Like
Reaktionen: AJK
Sehr interessant. Nach der EDX-Analyse im REM handelt es sich tatsÀchlich um SiO2.
Um der, im deutschsprachigen Raum ĂŒblichen Nomenklatur treu zu bleiben, handelt es sich um ein Oxid und nicht um ein Silikat.

Anders gefragt: in welchem ĂŒblichen HĂ€rtebereich bewegen sich die Natursteine gegenĂŒber welchen HĂ€rtebereichen eigentlich bei den Karbiden?
Die SiO2 Modifikation alpha-Quarz ist weniger hart als Korund und hat in etwa die gleiche HĂ€rte wie Zementit (FeC3).
 
Zum polieren hatte mal jemand auf japsis hingewiesen, nur banksteine daraus sind nicht zu bekommen. Gibt es eigentlich vergleichbare steine wie die jns auch aus europa oder werden solche steine nur in japan hergestellt? Die preise sind recht gesalzen.
 
Sehr interessant. Nach der EDX-Analyse im REM handelt es sich tatsÀchlich um SiO2.
Um der, im deutschsprachigen Raum ĂŒblichen Nomenklatur treu zu bleiben, handelt es sich um ein Oxid und nicht um ein Silikat.


Die SiO2 Modifikation alpha-Quarz ist weniger hart als Korund und hat in etwa die gleiche HĂ€rte wie Zementit (FeC3).
Bei SteinhÀrten bitte in Mohs angeben. Quarz hat eigentlich 7 (der hier auch??), Korund 9 und Diamant 10. Silikate wie Granat liegen auch um die 7 lediglich Topas ist bei 8.
Zementit hat bis 6, insofern ist eben Eisenkarbid noch gut mit den Silikaten oder Quarz schleifbar.

Theoretisch weiter gedacht ist Wolframstahl mit demzufolge Wolframcarbid (MohshÀrte auch um die 9,5?) dann nur mit Diamant schleifbar in dem Sinne, dass die Karbide dann auch mit abgeschliffen werden.

Heisst dann fĂŒr mich - weiter theoretisch gedacht - dass beim schleifen hochvergĂŒteter MesserstĂ€hle mit Natursteinen eigentlich nur die Matrix abgeschliffen wird und die Karbide dann rauspurzeln. Endergebnis dann zwischen MikrosĂ€ge und Feinreibe;-))). Da denke ich nun ĂŒber meine bisherigen "Polituren" mit Natursteinen nach (ob die dann sinnvoll sind?????) oder besser gleich nur Stroppy Stuff auf Holz o.Ă€.?

@Caligula Minus : Jaspis ist auch letztlich nur Quarz, also MohshĂ€rte 7, sollte sich also wenig nehmen (wenns das ĂŒberhaupt als Sediment, o.Ă€. gibt, also Körnchen in Matrix eingelegt;-)
 
  • Like
Reaktionen: AJK
Theoretisch weiter gedacht ist Wolframstahl mit demzufolge Wolframcarbid (MohshÀrte auch um die 9,5?) dann nur mit Diamant schleifbar in dem Sinne, dass die Karbide dann auch mit abgeschliffen werden.
Die reinen Wolframkarbide WC und W2C versucht man ja eigentlich bei der WB zu vermeiden. Gut behandelte Messer aus den einfachen KaltarbeitsstĂ€hlen wie 1.2419, 1.2442 oder 1.2562 haben vermutlich ĂŒberwiegend Mischkarbide aus Fe,W und C oder evtl sogar Fe,W,Cr und C. Ich könnte mir vorstellen, dass die deutlich unter der MohshĂ€rte von 9.5 liegen.
 
@Caligula Minus : Jaspis ist auch letztlich nur Quarz, also MohshĂ€rte 7, sollte sich also wenig nehmen (wenns das ĂŒberhaupt als Sediment, o.Ă€. gibt, also Körnchen in Matrix eingelegt;-)

Soweit ich mich erinnere, Besonderheit von technisch. Jaspis- ordentlich Granat-Gehalt in der Struktur.

Und nur technische saubere Sorten sind fĂŒrs SchĂ€rfen geeignet.
 
Zuletzt bearbeitet:
DIe Ergebnisse sind unintuitiv, aber leicht erklÀrbar.

1. Diamantplatten schleifen gröber, wenn sie mit zu großen Diamanten, die nicht der ausgezeichneten Körnung entsprechen, kontaminiert sind.
2. Grobe Schleifpartikel können trotzdem ein relativ feines Schleifergebnis liefern, wenn die OberflÀchen der Partikel relativ stumpf ist -- genau wie bei den Belgiern mit den annÀhernd sphÀrischen Granaten.
3. Die Feinheit des Schliffs ist druckabhĂ€ngig, daher schleift man grob (z. B. beim AusdĂŒnnen oder AusbrĂŒche reparieren) mit viel Druck und spĂ€ter, besonders beim Entgraten, mit geringem Druck.
 
Danke fĂŒr den link bzgl Jnat slurry (y). Dazugelernt und fĂŒr mich neue Erkenntnisse, insbesondere des erwĂ€hnten Nakayama Asagi.
Will mich nicht beschweren, doch geht es hier um Jnats und nicht um Diamond Plate Progression.
 
DIe Ergebnisse sind unintuitiv, aber leicht erklÀrbar.

1. Diamantplatten schleifen gröber, wenn sie mit zu großen Diamanten, die nicht der ausgezeichneten Körnung entsprechen, kontaminiert sind.
2. Grobe Schleifpartikel können trotzdem ein relativ feines Schleifergebnis liefern, wenn die OberflÀchen der Partikel relativ stumpf ist -- genau wie bei den Belgiern mit den annÀhernd sphÀrischen Granaten.
3. Die Feinheit des Schliffs ist druckabhĂ€ngig, daher schleift man grob (z. B. beim AusdĂŒnnen oder AusbrĂŒche reparieren) mit viel Druck und spĂ€ter, besonders beim Entgraten, mit geringem Druck.
Danke, ich fiel schom vom Glauben ab;-)
Danke fĂŒr den link bzgl Jnat slurry (y). Dazugelernt und fĂŒr mich neue Erkenntnisse, insbesondere des erwĂ€hnten Nakayama Asagi.
Will mich nicht beschweren, doch geht es hier um Jnats und nicht um Diamond Plate Progression.
Ja, richtig, sorry, aber schĂ€rfen als "Wissenschaft" hört halt nicht bei den Jnats auf. Ich finde aber dass man anhand genormter (haha, s.o-Kontamination...) Medien, dann letztlich ein besseres VerstĂ€ndnis fĂŒr die natĂŒrlichen Steine bekommt, bzw. was da abgeht. Ich zumindest habe genau hier mit der "GegenĂŒberstellung" mehr gelernt, als wenn ich dass einfach so "hingenommen" hĂ€tte, dass jeder Stein irgendwie anders ist. Man wills ja irgendwie begreifen und verstehen, da brauchts manchmal auch Umwege. Bitte also um Gnade fĂŒr die Abschweifungen.
 
ZurĂŒck