Jaspis und Baikalit

Dimm

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Hier wollte ich ziemlich seltene Steine aus Russland vorstellen.
Zum Schärfen sind nut technischen Stahlarten geeignet.
Häufig sind helleren Stahlsorten härter, insgesamt ist Jaspis härter als alle Arkansas-Sorten und dadurch formstabiler.

Fremdfoto und Fremdinfo.
1-färbige Stahlsorte nehme ich als Ausgangspunkt- Stein 4.

Stein 1 (von links nach re.).
-mit schwach ausgeprägten Flecken- die feinste und gleich schnelle Sorte wie 1. Trägt gleichmäßig ab.
-Stein 2 mit Flecken mit verschwommenen Grenzen- „frisst“ Stahl schneller, ist etwas grober.
-Stein 3- mit gut zu merkenden klaren Flecken- die Hauptarbeit passiert überwiegend auf diesen Flecken, wobei das Ganze ist noch härter als vorherige Steinsorten. Schleifbild insgesamt sehr fein, aber etwas „nicht gleichmäßig fein“.

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Funktionsprinzip- die Steine funktionieren wie Feilen, potentiell ist die Feinheit von Oberflächengüte eines Steines abhängig (ich schreibe von Varianten- Stein 4 und 1).
 
Schnelligkeit.

Die ist von Steinsorte (teilweise), von Rauhigkeit der Oberfläche abhängig.
Dabei wird weitgehend unterschätzt, wie eben die Steinoberfläche ist- davon sind die Arbeitsqualität und Schnelligkeit erheblich abhängig.
 
Steinbearbeitung
Die Steine sind wohl am schwehrsten zu bearbeiten. Große Steine richtig flach zu machen und dann polieren dauert sehr- sehr lange. Von „Einbrechen“ wie man das mit Arkansas macht halte ich nicht viel, wobei einige damit zufrieden sind.
Ich bevorzuge ein ordentliches Polieren (oder anders zu sagen das lohnt sich für mich), da danach die Steine ewig funktionieren und müssen nicht mehr gerichtet und nachpoliert werden.
 
Schleifhygiene und arbeit mit Schleifpulver.

Schleifpulver für diese Steine muss sehr fein und gleichmäßig sein- sonst gibt’s Kratzer.
Ebenso können harte Partikel auf der Steinoberfläche Schaden verursachen.
Schon nach einem umwickeln in Parier sieht die Steinoberfläche so aus- Bild oben.
Ein bisschen abgewischt- Bild 2, gewaschen- ggf. später mach ich noch Bilder (oder auch nicht)

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Wie man damit Schleift

1 Mit Öl.
2 Mit wenig Druck.
3 Schleifbewegungen auf die Schneide zu, überkreuzende ggf. auch kreisende Schleifbewegungen.

Man kann damit harte und weiche Klingen finishen (wenn mans kann). Z.B. sehr harte Klingen- noch weniger drücken, Schleifgefühl ist von eigener Vorarbeit (Steinoberfläche) abhängig). Die Verunreinigungen hört man gut, also wenn was knistert, dann… Hygiene hat niemandem gestört (Schleifhygiene auch).

Wenn Öl auf der Steinoberfläche richtig schwarz wird- lieber d. Schmutz entfernen: z.B. beim Schärfen von HSS-Klingen machen die harten Karbide auf der Steinoberfläche die Schneide nicht schärfer...

Für Supermonster (CPM125V und co. gibt's auch andere Schleifmittel).
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum sind die Steine so selten?

Man schätzt hoch nur die Steine mit gleichmäßiger Struktur, ohne Risse und Verunreinigungen.
Man muss (sehr) große Steine sägen und nur dann sieht man, ob drin was Interessantes ist. Wirtschaftlich ist das nicht. Auch die weitere Bearbeitung ist schwer.
Es gibt auch Fälschungen. Die Steine über 18-20cm Länge sind kaum zu finden.

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Baikalit wurde in die Zeiten kalt. Krieges als Ersatz für Arkansas gedacht und in Baikal-Gebiet gefunden. Der Stein konnte Arkansas nicht ersetzen, da Steinstruktur in dem Fall nicht so gleichmäßig ist. Jedoch zum Schärfen/Finishen z.B. von HSS- Klingen, Arbeit mit Wasser und Öl, Arbeit mit Schleifpulver wird diese Steinsorte bevorzugt. Aktuell werden die Steine nicht mehr „produziert“ da das nicht wirtschaftlich ist.
 
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