Jede Menge Flugrost zu entfernen

Bunkertech

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Servus!

Ich habe hier so ca. 20 Drehmeißel, die alle mehr oder weniger Flugrost angesetzt haben.
Jetzt habe ich mir zur Konservierung TuffCloth Marine besorgt, nur sollte vorher der Flugrost runter.
Wie gehe ich bei der Menge an Arbeit vor? Vom Prinzip her ist es ja klar, mit Geduld und NevrDull, bzw. bei größeren Ansammlungen von Rost mit dem Polieraufsatz alles runterholen...
Gibt es einen Kompromiß aus "Effizienz" und Materialschonung?

Die Meißel sind alle aus HSS. (edit: wohl doch nicht, aber ein paar)

MfG Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ne ketzerische, dennoch ernstgemeinte Laienfrage:
Schadet der Flugrost (ausser in der Optik)?
Reicht es nicht, sie einfach zu benutzen?
 
Ich denke nicht, das der Flugrost die Funktion momentan stört.
Allerdings kann es dazu kommen, das nach ausgiebiger Benutzung und Nachschärfens, die Schneide irgendwann an den kleinen Rostporen ankommt. Dann beeintächtigt der Rost schon die Funtion.

Grüße!
 
Ich kann Dein Problem nicht ganz nachvollziehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Werkzeuge aus HSS (Bohrer, Drehlinge usw.) durch falsche Lagerung zwar Rost angesetzt haben, dieser sich aber ohne Probleme mit einer Drahtbürste im Polierbock ohne großen Aufwand abbürsten lässt. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut der Flugrost abgeht und keine Rostnarben vorhanden sind.
Bei normaler Lagerung brauchst Du keine HSS-Drehstähle konservieren. Und wenn die Stähle an der Schneide geschliffen werden, sollten eigentlich keine Rostporen mehr vorhanden sein.
Mach mal ein paar Bilder von den Stählen.
 
Hier mal drei Bilder , das erste ist die Lagerung, der Schrank ist immer schön verschlossen:




Einige Drehmeißel, mit mehr oder weniger Flugrost:




Hier habe ich den 3. von rechts mal vom "Groben" mit NevrDull befreit:




Die Meißel hängen jetzt seit etwas mehr als 10 Jahren darin. Und da ich sie recht selten benutzt habe, bin ich mit deren jetzigem Zustand nicht zufrieden. In nächster Zeit will ich sie öfter benutzen, und eben vorher wieder in Schuß bringen. Der Hohlmeißel im dritten Bild war vom Handschweiß ja schön flächig angegriffen. Deshalb möchte ich sie vorher mit dem TuffCloth behandeln, und dazu hätte ich sie gern blank.

Zum Schluß noch kurz ein Bild von dem Zeug was ich mit den Meißeln immer mal wieder mache. Die lustigen Griffe sollen mal Flaschenöffner werden:




Gruß Martin
 
Jetzt sieht die Sache schon anders aus. Das sind keine Drehmeißel, sondern laut Dick werden solche Drechselwerkzeuge als Drechseleisen bezeichnet. Bist Du Dir sicher, daß die alle aus HSS sind? Die normalen sind aus Werkzeugstahl, nur die sehr hochwertigen und entsprechend teuren sind aus HSS.
Ich würde die Drechseleisen mit Stahlwolle oder einem Vlies sauber machen. Wenn das nicht reicht, mit Schmirgelleinwand. Anschließend einölen und fertig. Wenn Du die Teile längerfristig schützen willst, gibt es z.B. Metallprotector von Molykote ( http://www.molykoteshop.de/ ).
 
rumag schrieb:
Das sind keine Drehmeißel, sondern laut Dick werden solche Drechselwerkzeuge als Drechseleisen bezeichnet.

Manche bestehen ja auch darauf, dass Drehmeissel keine sind sondern Drehstähle.
Es gibt da eben im Verlauf der Jahrhunderte viele Bezeichnungen wie auch bei Stemmeisen, Stecheisen usw..

Tatsächlich hatte ich auch "spanabhebende Werkzeuge für eine Drehmaschine zur Metallbearbeitung" erwartet und nichthandgeführte Drechselwerkzeuge.
Durch den Handschweiss werden immer immer anlaufen, Patina bilden, Flugrost habe ich allerdings noch nie gesehen.

Aber: Mit dem Holz kommt doch nur die Schneide in Berührung und durch das Schleifen bzw. Abziehen ist die doch immer metallisch blank, selbst wenn der Schaft verrostet sein sollte.
 
Ich sehe zwar auf Deinen Bildern nichts wirklich beunruhigendes, aber wenn es denn sein soll, hier mein Tipp :
Um angerostete Handwerkzeuge, z.B. in der Motorradwerkzeugrolle, wieder aufzumöbeln haben sich eine rotierende Draht- oder Messingdrahtbürste und/oder Stahlwolle (mit etwas Caramba) und eine abschließende Behandlung mit Ballistol ganz gut bewährt. In Deinem Fall würde ich allerdings die Schneiden der Drechselbeitel aussparen, da das danach norwendige Schärfen sicher länger dauert, als die Entrostung.

Um eine erneute Verrostung zu vermeiden, kann es nicht schaden, die Tür Deines "Drechselbeitelaufbewahrungsschränkchens" einen Spalt offen zu lassen, um den Niederschlag von Kondensationsfeuchtigkeit zu verhindern.
 
Für mich waren das bis jetzt immer Drehmeißel, um Mißverständnisse zu vermeiden, kann ich ja auf Drechseleisen umschulen.

Erstmal vielen Dank für die Antworten! Ich werde vorerst den Rost mit einer Messingdrahtbürste und der Polierwatte entfernen, aber die Patina belassen.

Martin
 
DACK schrieb:
und/oder Stahlwolle

Nie (!) Stahlwolle auf rostende Oberfläche anwenden!
Die mikroskopische Partikel, die auf der Oberfläche bleiben, werden selbst zu Rostkeime.

Besser: 1000er Schleifpapier mit ein bisschen Öl.

Gruss Enrico
 
Im guten Werkzeughandel gibt es auch gummigebundene Schleifklötze in verschiedenen Körnungen. Außerdem sind die rauhen Seiten von Topfschwämmen (oder Schleifvlies) für solche Arbeiten gut zu gebrauchen. Das nehme ich in bestimmten Fällen auch zum Waffenreinigen.
 
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