Jeremiah Johnson Bowie Rekonstruktion

mila

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Hallo,
Ein guter Freund von mir hat sich das Film-Messer aus dem einschlägigen Trapperfilm "Jeremiah Johnson" (1972) nachgebaut.
Hauptdarsteller Robert Redfort benutzte in dem Film im Orginal ein
Western W 49.
Dieses, in den USA sehr populäre Messer, wurde erstmals Ende der Fünfziger Jahre von der Firma Western, mit dem Klingenstahl 0170-6C produziert und sogar im Vietnamkrieg eingesetzt.

Etwas später ging Western pleite und das Label und das Design wurde dann von Coleman aufgekauft. Noch viel später wurde das ganze dann von der Firma Camillus produziert, welche dann 2009/10 leider pleite ging.
Mit den unterschiedlichen Herstellern änderte sich mit den Jahren auch Klingenstahl und Schliff, bis dieses wunderschöne, klassische Bowie schließlich zu einem Billigprodukt aus 420 HC mit Hohlschliff verkam.
Hierzulande ist dieses Messer so gut wie unbekannt, zu unrecht wie ich finde.

Die rekonstruierte Klinge wurde von Thomas Huber (Stahlwerk) nach Vorlagezeichnung aus 1.2552 geschmiedet und mit leicht balligem Schliff versehen.

Klingenlänge 24 cm
Klingenstärke 5,5 mm
Griffmatrial Palisander
Parierstange und Schraubnieten sind aus Messing.

Ein Rustikaler Trapper-Hauer für echte Liebhaber.


 
Leider sind solche schönen und großen Messer seit der 12 cm "Mausefalle" kaum noch Neu-gemacht zu sehen.

Klasse das Bowie !

Grüße Knifefaan
 
Wow!

Ich suche schon sehr lange nach dem "perfekten" Bowie!
Dieses Modell kommt da schon sehr nahe ran!
Leider muss ich wiedermal feststellen das ich wohl nicht um den Aufpreis für ein handgemachtes rumkomme...

Werde dieses Modell aber auf jeden Fall stark in meinen eigenen Plan miteinbeziehen!

Mfg Markus
 
Schönes Bowie:super:
Wenn man seinen Karl May gelesen hat, stellt man sich genau sowas vor:)

Servus
Gottfried
 
Klasse Teil :super: So ein großes Bowie macht schon richtig Laune :cool:

Ich konnte mich zwar nicht mehr an den gekröpften Griff erinnern, aber der macht schon Sinn. Na, da werde ich wieder den Film ansehen "müssen". Ich bin ja bestimmt noch zweistellig :D

Gruß Th.
 
sehr schön, habe mich sofort verleibt in dieses messer, aber wird es nicht in zukunft die leder schnur durch schneiden der scheide ?

danke für's schauen
 
Hallo Mila,
das ist mal ein schönes Messer! Es wirkt sehr "echt" was ich von den meisten industriellen Nachbauten nicht sagen kann.Zumindest ist das mein Eindruck.
Wuchtige Klinge, riesige Parierstange, das macht Laune!

Kannst Du noch ein paar Details zur WB und zur Geometrie geben?

Grüße aus Heidelberg!
less
 
Hallo,
ich bin Martin, der Freund von Mila und schreibe heute hier einfach mal was,
denn ich habe das Messer gebaut und mir gehört es auch.

Erst mal Danke für das positive Feedback, freut mich daß es euch gefällt.
Mit diesem Messer habe ich persönlich mein Traummesser gefunden.
Ein wildnistaugliches Allzweck-Werkzeug mit rustikalem, schönem Design.
Gedacht ist es als mein Survival-Hauptmesser.
Da ich auf Trapper und Indianer und den echten wilden Westen stehe, (nicht Karl May)
kam da nur ein Bowie für mich in Frage.

Ich schmiede selber erst seit einem Jahr und baue seit ein paar Jahren Messer.
Doch ich wollte mir so ein kompromissloses, einsaztaugliches Messer dann lieber doch von einem
Berufsschmied machen lassen.
Meine Wahl fiel dann schnell auf Thomas Huber, Stahlwerk Berlin.

Zur Wärmebehandlung kann ich leider nicht viel sagen, ich weiß nur daß er es dreimal angelassen hat.
Ich würde Th.Huber als excellenten Materialkenner und Vollprofi bezeichnen, der 100%ig weiß was er da tut.
Besucht doch mal seine Seite und schaut euch die „Damastimpessionen„ an.
Nach eigenen Angaben stellt er nur „Leistungsmesser“ her (metallurgisch gesehen), daher riet er mir zu 1.2552 für mein Messer.
Da ich mir nur Monostahl leisten konnte, folgte ich gern seinem Rat.
Die Schneide ist jedenfalls schön hart und schnitthaltig, so wie sie sein sollte.
Bei Abholung der Klinge meinte er, ich könne diese jetzt bedenkenlos „mißbrauchen“.

Ich denke also, mit der WB sollte alles stimmen.

Die Messertasche ist so wie im Film und ich habe sie dem Messer recht gut angepasst, so daß
ich nicht glaube, daß das Lederband mit der Zeit durchgeschnitten wird.

Die Klingengeometrie habe ich freihändig gezeichnet nach den Orginalfotos vom Western W49.
Dazu hatte ich eine Orginal-Griffschale zur Verfügung.
Den Schliff wollte ich sowie beim Film-Messer, leicht ballig.

Ich hoffe ich konnte eure Fragen beantworten,
Grüße aus Berlin, Martin
 
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