Kamo Shiro Orca R2

pebe

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Moin,

besitzt jemand hier das Orca und kann bestätigen, dass das Messer im Auslieferungszustand flach auf Null geschliffen ist?

Grüsse, pebe
 
Servus,

ich hatte mal eines zum Testen bei mir. Es ist der radikalste Serienlaser den ich kenne. Nur ein paar 1/100mm oberhalb der Wate, Schleifwinkel ca. 5-6° ab Shinogi-Line. Wenn da eine Facette dran ist, dann nur vom Gratentfernen. Ohne Mikrofase in stumpferem Winkel kollabiert die Schneide schnell, chippt oder legt sich um. Durch die Shinogi-Line ist das kein reiner Flachschliff, aber dennoch ist der "Knick" weniger ausgeprägt, als in der Regel bei solchen Messern.

Der leichte Schnitt bleibt einem aber im Gedächtnis. Das flutscht durch harte und kalte Möhren wie kaum was anderes.

Das ist einfach ein extremes Messer für Kenner und Laserfreaks.

Gruß, güNef
 
Moin pebe,

ich habe von Shiro Kamo sowohl ein Messer aus der Kurouchi Serie als auch aus der Honba-Zuke Serie und die Messer unterscheiden sich in Geometrie und Schliff wesentlich.

Mein Honba-Zuke ist ein reinrassiger Laser, extrem dünn geschliffen, leichter Hohlschliff, teilweise unter 0,1mm über der Schneidfase. Das Messer ist noch schneidfreudiger als mein Takamura R2 Migaki.

Mein Kurouchi ist eher userfriendly, also über die gesamte Klingenlänge nicht so dünn, über der Schneidfase hat es um die 0,2mm. Der "Knick" der Shinogi Linie ist deutlich ausgeprägter als beim Honba-Zuke.

Also eigentlich zwei völlig unterschiedliche Messer.

Ob das 1zu1 auch auf die verlinkten Messer zutrifft, kann man leider nicht unbedingt sagen, weil Shiro Kamo mit den Jahren seine Messer für soviele verschiedene Händler produziert und teilweise auch variiert hat (vgl. z.B. Eden Kanso, Black Dragon, Shinko Seilan usw.).

Wenn du sagst, was du konkret suchst, können wir vielleicht besser helfen.

Gruß,
Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, Daniel.

Dann wäre beim Honba Zuke sinnvoll eine Mikrofase ca. 18 Grad, mit feinem Stein geführt, zu setzen?

Was suche ich? Ein Laserspielzeug, dass den Titel Ausnahmesclicer verdient :steirer:.

Grüsse, pebe
 
Servus,

Bukowski hat das richtig erklärt, zu viele Unterschiede bei Kamo zwischen den einzelnen Serien um einen roten Faden klar zu definieren, der sich durch alle seine Arbeiten zieht.

Der zweite Link zeigt noch ein altes Kamo aus der Kamo-To-Serie ( Santoku klein und groß, Nakiri und Kenyo ) von vor gut 10 Jahren mit Ho-Holz und hellem Büffelhorn. Ich glaube nicht, dass es diese Messer noch gibt und tippe auf ein nicht aktualisiertes Foto. Alter Lagerbestand würde mich wundern, also anfragen bevor du kaufst. Wenn es wirklich noch ein Old Stock von damals ist, dann ist das schon ein extremer Laser und schneidet genial. Ich habe noch ein Santoku und ein Kenyo aus dieser Serie.

Das Orca ist da aber noch eine Nuance dünner, also noch extremer im Sinne einer schneidfähigen Geometrie.

Gruß, güNef
 
Danke für die Rückmeldungen.

Bei dem Laden mit der älteren Version meldet sich niemand und die neuesten News dort datieren von 2011, das wird wohl so sein, wie von güNef vermutet.

Bei Marco in der Schweiz gibt es das Orca extended, also mit noch mal 5mm höherer Klinge als Wa-Bunka mit 185mm Länge. Denke, ich werde mir dieses von einem Kollegen aus der Schweiz mitbringen lassen.

Das mit der Mikrofase seht ihr auch so?

Grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, Daniel.

Dann wäre beim Honba Zuke sinnvoll eine Mikrofase ca. 18 Grad, mit feinem Stein geführt, zu setzen?

Was suche ich? Ein Laserspielzeug, dass den Titel Ausnahmesclicer verdient :steirer:.

Grüsse, pebe

Ja, absolut. Die Stabilität, die die Schneide dadurch gewinnt, büßt man mit einem nur marginal spürbaren Einfluss auf die Schneidfreudigkeit ein.

Als Lektüre würde ich mal den Suchbegriff "Santoku-Wochen und PA-Berichte Kamo Orca/Kirime/Wakui" googeln.

Für mich ist das Kamo-To Honba-Zuke schon ein Ausnahme-Laser, das Orca hatte ich noch nie in der Hand, wenn es aber - und da würde ich güNef vertrauen - noch dünner ist, kann ich mir kaum ein schneidfreudigeres Messer vorstellen. Ich muss aber sagen, dass mein Kamo-To Honba-Zuke selbst im Vergleich zum Takamura R2 im Bereich der Schneide schon noch ein wahrnehmbar gesteigertes Gefühl der Fragilität mit sich bringt. Bei der Benutzung ist da schon Achtsamkeit geboten.

Ehrlich gesagt kommt mir der verlinkte Shop "Exquisit24" vom Gefühl her auch nicht so seriös vor. Es scheint aber auch woanders noch alte Kamo-To (Honba-Zuke) Exemplare zu geben:

https://www.echte-japanische-messer.de/produkte.php?gruppe=Kamo-to

https://www.manufactum.de/japanisches-kochmesser-kenyo-a84809/

Wie güNef sagt, würde ich aber in jedem Fall vorher beim Händler nachfragen.

Soll es denn unbedingt unbedingt Wa-Griff und Sanmai-Konstruktion sein? Ansonsten wären Takamura/Asagao R2 (als P/L-Sieger) und Sakai Yusuke extra thin (gibt es ab und zu bei BluewayJapan in der Bucht) vielleicht noch eine Alternative. Ich persönlich finde aber, dass die Kamo-To Serie für einen Serien-Laser am meisten Charme hat.

Gruß,
Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:
So ist‘s halt, wenn man erst mal anfängt..

Ok, ich buche das Orca mal als eines der schneidigsten Serienmesser ein und schwanke nach reichlich Lektüre zart, wo ein Kandidat lauern könnte, der klar auf Laserlinie liegt, überdurchschnittlich gut verarbeitet aber spürbar weniger kapriziös im Handling ist.

Wie passt dazu Suisin Inox Honyaki und welche anderen besonders wertige Alternativen?

Grüsse, pebe
 
Servus,

ein SIH, ein Ashi oder ein Konosuke schneiden zwar auch alle leicht und sind deutlich schneidkantenstabiler, kommen aber nicht an den extrem leichten Schnitt eines Orca's ran. Einzig ein Sakai Yusuke "extra thin" kommt sehr nahe und ist aus meiner Sicht der Klassenprimus unter den "Schwedenstahllasern" und trotz top Geometrie nicht so empfindlich wie ein Kamo. Allerdings muss die Schneide nach dem Auspacken genau kontrolliert werden, bei meinem Messer war sie unter dem Mikroskop leicht schartig und somit anfällig für Schäden. Mit ein paar Zügen auf einem Rika 5k ist die Schneide geschlossen gewesen und das Messer hat wirklich Spaß gemacht. Ich hab's an einen Sammler ( nur Laser mit Ebenholzgriff und Cremezwinge ) verkauft.

Dann gibt's noch ein paar japanische Exoten, deren Namen ich vergessen habe ( da müsste ich in meinem Fotoarchiv stöbern ), die sind aber wenig verbreitet in Europa und müssen oft über spezielle Shop's aus USA importiert werden, was die Sache unverhältnismässig verteuert.

Gruß, güNef
 
...ein SIH, ein Ashi oder ein Konosuke schneiden zwar auch alle leicht und sind deutlich schneidkantenstabiler, kommen aber nicht an den extrem leichten Schnitt eines Orca's ran.

Verstehe,

wie so oft, wollte sich hier vermutlich nur ein Rest von Vernunft bei mir bemerkbar machen, aber der würde wohl nur das gewünschte Ergebnis verwässern.

Gehen wir also an das Ende der Serienfahnenstange - kann künftig eigentlich nur stabiler werden :glee:

Grüsse, pebe
 
So weit, so gut.

Extended Version Deluxe. Handverlesen und Marco‘s Sonntagsschliff dran.

Einzig - noch 2 Tage Kofferraum-Härtung :D

Feedback hoffentlich in Kürze.

Grüsse, pebe

 
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Orca das KillerBunka

Endlich. Da liegt es nun, das Shiro Kamo Orca und schaut auf den flüchtigen Blick aus, als würde es sich um ein ordentlich gemachtes Industriemesser handeln.

Damit fange ich sozusagen mit dem einzig echten Wermutstropfen an. Das Klingenfinsih ist sehr gleichmäßig pur metallisch, keine hervorgehobenen Wolken, die Übergänge finden sich nur bei genauer Betrachtung beim Drehen in der Hand. Da fehlt halt a bissl die Aura des hammerschwingenden Japaners mit Kopftuch bei Glut und Feuer.

Die Verarbeitung ist nicht überall perfekt aber dennoch hinreichend ordentlich für mich. Die Kanten am Kehl sind leicht gebrochen, eine Seite deutlicher als die andere aber ausreichend um nicht unangenehm zu wirken. Auch am Rücken könnte es einen Ticken mehr sein, aber auch hier für mich nicht störend.

Der Erl nicht ganz mittig eingesetzt und daher auf einer Seite mit der Schablone nicht komplett abgedichtet. Da muss ich mich erst schlau machen, ob ich das besser ändere.

Der Griff liegt mir ausgezeichnet in der Hand, auch der Pinchgrip funktioniert bestens. Die sehr schöne Materialkombination mit dem Aluring ist sauber ohne spürbare Übergänge verarbeitet.

Am wichtigsten. Die Klinge ist tadellos gerade und gleichmäßig in Form und Bearbeitung.

Mit kleinen lösbaren Einschränkungen bin ich mit dem fit & finish absolut zufrieden und über den cleanen Look war ich mir im Vorfeld bewusst.

Wie schneidet das Orca?

Ich habe ja bereits ein Dutzend japanische Kochmesser, allerdings keines, was einem deklarierten Laser annähernd entspricht, bestenfalls solche mit deutlich leichterem Schnitt gegenüber Solinger Standard.

Schneidtest mit dem KillerOrca. Ist das noch schneiden, wenn ein Messer leichter durch eine Karotte geht als andere Messer durch Druckerpapier? Kein Klonk am Ende des Minischubs?

Nix. Aber auch gar nix, was ich bislang in der Hand hatte, schneidet wie dieses KillerOrca. Zum Glück konnte ich mich durchringen eines zu holen.

Mission accomplished.

Grüsse, pebe


 
Es gibt ja verschiedene Versionen: Normal 45mm hoch, Extended 51,5 mm hoch, Deluxe enxtended, Extended Silverline und Deluxe Extended Silverline. Deluxe heißt Aluspacer?, Was heißt Silverline? Ich sehe da zwar eine Schneidlage, aber was bedeutet das genau? Ist das ein Sandstrahlfinish?
 
Servus Tiffel,

Genau. Extended steht für höhere Klinge, Deluxe für Aluspacer und Silverline für das andere Klingenfinish, bei dem die Struktur deutlich besser zu erkennen ist. Hab inzwischen bei Marco Anfrage laufen, wie das gemacht ist.

Vermutlich würde ich heute die 20 SFR draufen legen, einfach weil‘s schöner ist. Als ich mit der Überlegung Orca anfing, war ich noch auf Kaufpreisnebengeräusche eingestellt und hatte ursprünglich das einfachste Modell gewählt.

Grüsse, pebe
 
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Ok, laut Marco sind bei Silverline die Klingen geätzt.

Sieht besser aus, aber das rauere Finish bremst auch stärker beim Schneiden.

Grüsse, pebe
 
Sieht besser aus, aber das rauere Finish bremst auch stärker beim Schneiden.
Seh ich auch so. Wenn man sich einen Laser kauft, der leicht schneiden soll, ist die raue Oberfläche kontraproduktiv. Da müsste man sich was anderes einfallen lassen. vielleicht polieren bis zur Shinogilinie. Oder nur 2cm ätzen damit die Mittellage zu sehen ist oder nach dem Ätzen über der Shinogilinie nochmal polieren/fein schleifen.
 
Mit ein bisschen Sonne gibt‘s auch Linien..

 
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