Kamo-To-Santoku 180, der leichteste Schnitt

güNef

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Servus,

Kamo-To-Santoku 180mm

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da ich immer mein Kamo-To-Santoku als mein schneidfähigstes Messer nenne, möchte ich es mal kurz vorstellen, vielleicht klärt sich dann das Bild warum ich dieses Messer bei jedem Vergleich heranziehe und sich alle anderen, wenn es um den „leichten Schnitt“ geht daran messen müssen und mit unheimlicher Regelmässigkeit daran scheitern!

Wenn es um die pure Schneidfähigkeit geht ist mir noch nix untergekommen, das noch leichter Schneiden kann. Und ich habe schon Kaliber wie das papierdünne Kotetsu, ein paar dünne Custom’s und eine ganzen Haufen von Jürgen Schanz ausgedünnte Messer dagegengehalten.
Bestenfalls gleich, aber noch leichter im Schnitt, nö Fehlanzeige! Seit ich mit den dünnsten Messern verglichen habe bin ich gelassener geworden, nach meiner Erfahrung kommt da nichts mehr nach und wer sich den Kehlshot anguckt wird sich auch fragen, wo und wie man an den ersten Millimetern nach der Wate noch was weglassen kann. Von daher, danke Hr. Kamo! ;)

Der „Killerschliff“

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Gewicht: 108gr bei einer Gesamtlänge von 325mm

Klingenlänge: 190mm, davon effektive Schneide 180mm

Klingenhöhe: 46mm

Klingenstärke: unmittelbar nach dem Horn 3,65mm, schon 50mm weiter nur mehr 1,7mm, 10 vor der Spitze 0,48mm

Griff: achteckiges Ho-Holz unbehandelt mit heller Hornzwinge

An der Wate unter 0,10mm durchgehend, 6mm über der Wate von hinten nach vor 0,50/0,40/0,30!!!!!! :staun:

Kernstahl: Aogami II, Flanken reaktives Eisen

Die Schärfbarkeit ist Aufgrund der dünnen Schneide und dem Profil ein Kinderspiel, die erreichbare Schärfe die höchste von allen meinen Messern.

F&F: ist schwach und nicht besonders!

Standzeit: keine Ahnung, da ich dieses Messer immer auf höchster Schärfe halte und nach jedem Gebrauch auf meinem abgerichteten Honyama abziehe!

Schneidkantenstabilität: Nur vorsichtiger Zugschnitt, also keine Ahnung!

Die Klinge ist mit einer milden Curry-Senf-Paste patiniert worden, da sie sehr reaktiv ist. Das Problem ist jetzt behoben, die Klinge hat einen matten Grauton und reagiert kaum mehr. Nur starke Obstsäuren verändern die Oberfläche immer wieder. C-Stahl lebt!

Jetzt ein paar Bilder und Schluss!

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Gruß, güNef
 
Darf ich dich daran erinnern, dass du mir das Messer bei Claudia Rudi im "Flohmarkt des Messerkontors" vor der Nase weggeschnappt hast... :mad:

Als Wiedergutmachung verlange ich die Herausgabe deines Ashi Nakiris mit dem schönen Ebenholzgriff und der cremefarbenen Hornzwinge...:D


Du hattest ja mein Custom Santoku von Burgvogel zu Gast. Ich nehme an das Messer konnte dem Kamo nicht beikommen, obwohl es besser schneidet als mein Kamo-To Santoku in 135mm das ich zu hause in Köln habe. Mein Burgvogel kommt übrigens bei 6mm über der Wate auf Werte von 0,69 / 0,62 / 0,53.

War es nicht so, dass dein Kamo von Jürgen Schanz nachgeschliffen wurde, oder verwechsel ich da was ?

Gruß, kup
 
Du hattest ja mein Custom Santoku von Burgvogel zu Gast. Ich nehme an das Messer konnte dem Kamo nicht beikommen, obwohl es besser schneidet als mein Kamo-To Santoku in 135mm das ich zu hause in Köln habe. Mein Burgvogel kommt übrigens bei 6mm über der Wate auf Werte von 0,69 / 0,62 / 0,53.

Das geschanzte Gussstahl-Burgvogelsantoku ist in deiner Ausführung (dünngeschliffen) ein Geheimtipp um wenig Geld, wenn man den Originalgriff dranlässt, reaktiven Stahl mit wilder Patina mag und es schätzt wie fein sich der C-Stahl ausschleifen lässt. Wenn ich nicht schon so gut bestückt wäre, hätte ich einen Versuch gestartet und ein Gebot abgegeben, ein super Messer keine Frage!

Geknackt hat es mein Kamo aber nicht! :D

War es nicht so, dass dein Kamo von Jürgen Schanz nachgeschliffen wurde, oder verwechsel ich da was ?

Das Kamo-To-Santoku ist original, hatte etwas Flugrost und ein kleine Macke am Klingenrücken, was angesichts des bescheidenen F&F nicht ins Gewicht fällt! ;)

Mein Kamo-To-Kenyo hat Jürgen überarbeitet! :ahaa:


Gruß, güNef
 
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Servus,

Und was hast Du vorher für ein Theater gemacht :glee::adoration::irre: ...

tja, hinterher ist man immer klüger, aber:

Die Superlativen in der Beschreibung von Funktion ( zischt beim Schneiden, klatscht alles andere gegen die Wand, hinterlässt gläserne Schnittflächen usw. ) und die Akzeptanz eines, wenn ich es wohlwollend sagen darf, "bescheidenen" F&F haben meine Kritik verdient und ich hatte meine Zweifel und diese mussten ausgeräumt werden.

Heute bin ich gelassener wenn mal wieder schwadroniert wird, weil ich nicht mehr suche. :D

Ich hatte mit meinem Exemplar zunächst mal Glück das es so geschliffen ist, wie es geschliffen ist und das Claudia fachkundig ist und meine Fragen nach Geometrie, Nagelgängigkeit, Klingenstärke usw. nachgekommen ist und diese beantwortet hat.

Dann habe ich gekauft! Bei mir zischt es nur mit viel gutem Willen in der Beschreibung des Schneidgeräusches, an die Wand geklatscht sind keine von den guten Messern, allerdings kommt auch keines dran vorbei und gefühlt schneidet es unfassbar leicht, dass ist wahr und für jeden, ob Erfahren oder Laie nachvollziehbar. Ob ein leichter Schnitt wie dieser, jetzt auch der besser Schnitt ist, muss jeder für sich herausfinden.

Das Kehlbild und die Messwerte unterfüttern meine Aussage und nach über einem Jahr sind viele dünne und dünnste Messer bei meiner Tür rein und wieder raus und keines war ein Wunderding gewesen, dass noch dünner, noch besser, noch schneidfähiger war als das hässliche und leidlich gut gearbeitete Kamo.

Aber um dass herauszufinden durfte ich nicht glauben sondern musst kaufen! :D

So bin ich heute etwas klüger als gestern und der wirklich leichte Schnitt ist mir bekannt! ;)

Gruß, güNef
 
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Du musst wirklich ein außergewöhnliches Exemplar eines Kamo-To erwischt haben. Die Werte hinter der Wate sind da eindeutig.

Ich hatte in den letzten Monaten das Glück mit verschiedenen sog. Lasern zu schneiden. Messer die zu den schneidfreudigsten uns bekannten hochos gehören. Darunter waren auch aus der Kamo-To Serie ein Kenyo, zwei Santoku und das Nakiri.

Aber.... das 170mm Kotetsu iron clad Bunka von Krassi hatte den leichtesten Schnitt von allen getesteten Lasern. Kein einziges Messer konnte dieses widerstandslose Schnittgefühl simulieren.

Das 170mm Kotetsu Bunka ist deshalb für mich die absolute Referenz im Bereich des leichten Schnitts.
Du konntest ja dein Kamo mit dem Kotetsu vergleichen. Wenn ich dich richtig verstanden habe, gab es zwischen den beiden Messern eine Art Patt-Situation.

Angenommen man würde dich zwingen eine Reihenfolge festzulegen. Wie würdest Du dich entscheiden ?

Gruß, kup
 
Servus,

Du musst wirklich ein außergewöhnliches Exemplar eines Kamo-To erwischt haben. Die Werte hinter der Wate sind da eindeutig.

ja und ich mach mir da auch nichts mehr vor. Diese Serie ist zwar für ihre Schneidfähigkeit fast schon berüchtigt, aber ich bin überzeugt, dass nicht alle Exemplare dieser Reihe im Anschliff ident sind! Ich hab mit Glück ein extrem dünngeschliffenes erwischt, jemand wie du, der mit mehr Schmackes arbeiten möchte, wäre vielleicht nicht so erfreut über diese aussergewöhnliche Klingengeometrie.

Ich hatte in den letzten Monaten das Glück mit verschiedenen sog. Lasern zu schneiden. Messer die zu den schneidfreudigsten uns bekannten hochos gehören. Darunter waren auch aus der Kamo-To Serie ein Kenyo, zwei Santoku und das Nakiri. Aber.... das 170mm Kotetsu iron clad Bunka von Krassi hatte den leichtesten Schnitt von allen getesteten Lasern. Kein einziges Messer konnte dieses widerstandslose Schnittgefühl simulieren.

Ich habe noch das Kenyo aus dieser Reihe und habe im Zuge des Messerzirkels noch ein Nakiri-To testen dürfen. Das Kenyo ist auch eine Klasse für sich, nur hat Jürgen diese Klinge einmal überarbeitet, deshalb mag ich das nicht vergleichen. Das Nakiri kommt nach meiner Erinnerung auch nicht an diese beiden Klingen ran, obwohl es wirklich gut schneidet.

Das 170mm Kotetsu Bunka ist deshalb für mich die absolute Referenz im Bereich des leichten Schnitts.
Du konntest ja dein Kamo mit dem Kotetsu vergleichen. Wenn ich dich richtig verstanden habe, gab es zwischen den beiden Messern eine Art Patt-Situation. Angenommen man würde dich zwingen eine Reihenfolge festzulegen. Wie würdest Du dich entscheiden ?

Genau, ab einem solchen Niveau beginnt in der Regel ein Geschwafel, um irgendwie ein Gefühl das man beim Schneiden wahrgenommen hat und deshalb ein Messer favorisiert, zu rechtfertigen. Beide Messer schneiden wunderbar leicht und sind kaum voneinander zu Unterscheiden. Keines der beiden ist deutlicher. Kein immer wieder klar wahrnehmbarer Unterschied! Ein Gefühl, das der Shinogi-Linien-Knick (Kamo) beim Gleiten einen winzigen Vorteil bringt ist eher theoretischer Natur, da physikalisch wahrscheinlicher, als die flachen und glatten Kotetsu-Flanken die sich je nach Schnittgut ansaugen. Und weil ich das weiß bin ich beeinflusst. ;)

In der Reihenfolge bleibt deshalb mein Kamo der zu erlegende Platzhirsch, weil bis heute kein anderes Messer klar und wiederholt merkbar leichter geschnitten hat. Dünner wird nicht mehr gehen, zumindest nicht die entscheidenden Millimeter hinter der Wate.

Deshalb liegt mein Focus jetzt auf einem Klingenschliff, der wie mein Kamo beginnt und der diesen entscheidenden Vorteil einiger hauchdünner Millimeter über der Wate beim Eindringen in das Schnittgut über die gesamte Klingenhöhe nicht mehr verliert. Jetzt geht's nur mehr weiter und in dem Fall leichter wenn die Reibung an den Flanken auf einige "Gleitpunkte" reduziert wird. Also s-Grind, Hohlkehle(n) und Pfeilspitzengeometrien.

Für konventionelle (Serien)Messer ist diese Tür zu, da wird nix mehr kommen, was leichter schneidet (im Sinne von Druck, Widerstand und Gleiten) als mein Kamo. Hier gibt es neben einem papierdünnen Anschliff noch anerkannte Faktoren, wie einen Shinogi-Knick, (ab der Shinogi-Kante nochmal ein zart konvexer Verlauf zur Wate) einen hoch schärfbaren Stahlkern und eine raue und grobporige Klingenoberfläche die einen "leichten" Schnitt noch unterstützen. Jetzt kann natürlich jemand daherkommen und behaupten er hat eine (konventionelle geschliffene) Klinge die das deutlich besser kann, gut soll sein.....;)

Überrascht hat mich das Schanz-Custom-Santoku von Pflaster, hier treffen eine sehr dünn geschliffene Klinge mit balligem Verlauf auf eine nur an die 2/10mm tiefe Kuhle in der rechten Klingenflanke und einen "mattpolierten" Klingenspiegel. Dieses Zusammenspiel lässt die Klinge unfassbar leicht schneiden (gleiten) ohne das man hier von Schnittgutfreisetzung sprechen kann. Ich meine diese Klinge saugt sich nicht so an den Schnittgutseiten an und "läuft" leichter. Das ist schon richtig gut, aber wenn man sich da verbeißt, lässt einem das nicht mehr los weil ich einfach vermute, dass hier noch eine klarer reproduzierbare Steigerung möglich ist, die nicht nur von Freaks "gefühlt" werden kann sondern auch von jedermann zu bemerken ist, wenn er mit einer konventionellen Klinge vergleicht. Ich möchte aber an dieser Stelle klipp und klar sagen; Das braucht kein Mensch! :irre:

Aber hier ist die Kochmesserecke vom MF, hier tummeln sich verrückte und suchen. Und es gibt Messermacher die halten das nicht für verrückt und machen! :super:

Gruß, güNef
 
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Moin,

...Jetzt kann natürlich jemand daherkommen und behaupten er hat eine (konventionelle geschliffene) Klinge die das deutlich besser kann, gut soll sein.....;)

...ja tue ich (wenn du das "deutlich" streichst... wir reden hier auf dem Niveau schließlich eher um Nuancen) und ich kenn dein Kamo ja (und auch das Kotetsu Bunka etc.)... das (bzw. mein) Fujiwara Denka überflügelt beide denke ich noch etwas und das ohne dabei superfragil zu sein oder mittelmäßigen Food Release zu bieten :haemisch:

Aber ich weiß ja auch aus erster Hand, dass die Teruyasu's eine gute Streuung (gewollt oder nicht gewollt) aufweisen.

Aber wie du schon sagst. Auf dem Level wird man sehr subjektiv und gerät fast schon eher ins Schwafeln. Vielleicht liegt es auch nur an der abartigen Schärfe, auf der ich mein Denka üblicherweise halte (da der Stahl das gut zu vertragen scheint... aus irgendeinem mir unbekannten Grund klappt das bei dem sogar besser als bei 1.3505, SC145, Shirogami 1, "normalem" AS oder Kato's Wunderstahl :confused:)

Vielleicht bietet sich ja mal die Gelegenheit des direkten Vergleichs ;)

In diesem Sinne hat aber eh wohl jeder jeder seine "Referenz".


Gruß, Gabriel
 
Servus,

...ja tue ich (wenn du das "deutlich" streichst... wir reden hier auf dem Niveau schließlich eher um Nuancen) und ich kenn dein Kamo ja (und auch das Kotetsu Bunka etc.)... das (bzw. mein) Fujiwara Denka überflügelt beide denke ich noch etwas und das ohne dabei superfragil zu sein oder mittelmäßigen Food Release zu bieten :haemisch:

ich sehe dir deine Ansicht nach, eben weil ich weiß das du das Kamo-To-Santoku kennengelernt hast und deine Erkenntnis nach dieser Erfahrung verdrängen musst um so wundervolle Messer wie dein Denka oder Kato rechtfertigen zu können! :haemisch:

Was solltest du den sonst tun! :D :steirer:

Gruß, güNef
 
ich sehe dir deine Ansicht nach, eben weil ich weiß das du das Kamo-To-Santoku kennengelernt hast und deine Erkenntnis nach dieser Erfahrung verdrängen musst um so wundervolle Messer wie dein Denka oder Kato rechtfertigen zu können! :haemisch:

Wir werden sehen... :haemisch::hehe:


Gruß, Gabriel
 
Diese Angelegenheit sollte von einer unabhängigen Prüfungskommission übernommen werden.

Ich schlage deshalb vor die beiden Messer an das Max-Planck-Institut für "Küchenmesserforschung" nach Köln zu schicken.:steirer:

Beide Messer werden dann leider auf dem Versandweg außer Kontrolle geraten und nicht mehr auffindbar sein.
Die Schadensregulierung übernimmt mein Arbeitgeber ...:D Ich lege ein gutes Wort für euch ein, versprochen :hmpf:

Gruß, kup
 
...

Beide Messer werden dann leider auf dem Versandweg außer Kontrolle geraten und nicht mehr auffindbar sein.
Die Schadensregulierung übernimmt mein Arbeitgeber ...:D Ich lege ein gutes Wort für euch ein, versprochen :hmpf:


Tut mir leid kup, um mein Denka zu ersetzen müssten die Reisekosten nach Tokyo zur Anschaffung eines gleichwertigen Exemplares vor Ort (inkl. Essen im Seamon) erstattet werden... :hehe:


Gruß, Gabriel
 
@güNef:
"Deshalb liegt mein Focus jetzt auf einem Klingenschliff, der wie mein Kamo beginnt und der diesen entscheidenden Vorteil einiger hauchdünner Millimeter über der Wate beim Eindringen in das Schnittgut über die gesamte Klingenhöhe nicht mehr verliert. Jetzt geht's nur mehr weiter und in dem Fall leichter wenn die Reibung an den Flanken auf einige "Gleitpunkte" reduziert wird. "

Genau daran denke ich auch immer rum und meine, dass dieses Hammerschlagfinish eigentlich so etwas sein müsste, das Schnittgut nur an wenigen Gleitpunkten mit der Klinge in Kontakt treten lässt. Man hört aber nichts drüber, dass Hammerschlagfinishmesser besonders leicht schneiden. Das könnte dran liegen, dass der Effekt einer solchen Oberfläche erst dann bemerkbar wird, wenn das Messer dünn genug ist und sich schon auf einem hohen schneidfähigen Niveau befindet. Das beste müsste eine teflon/lotuskeramik... beschichtete Hammerschlagoberfläche sein, sodass die Gleitpunkte selbst auch nochmal auf Gleiten hin optimiert sind. Diese reibungsreduzierte Oberfläche sollte ein Stück vor der Schneide aufhören, sodass diese beim Schärfen nicht verletzt wird. Außerdem wird das Blech zu dünn für große Dickeunterschiede.

Die Frage wäre, welche Stahloberfläche gleitet am leichtesten. Das müsste sich durch ein Experiment getrennt von vom Schneiden ermitteln lassen (Probeköper, wird mit dem gleichen Probegewicht beschleunigt.) Ziel ist das Gegenteil eines Reifenprofilentwicklers, nicht möglichst viel, sondern möglichst wenig Grip.
 
Servus,

@güNef:
Genau daran denke ich auch immer rum und meine, dass dieses Hammerschlagfinish eigentlich so etwas sein müsste, das Schnittgut nur an wenigen Gleitpunkten mit der Klinge in Kontakt treten lässt. Man hört aber nichts drüber, dass Hammerschlagfinishmesser besonders leicht schneiden. Das könnte dran liegen, dass der Effekt einer solchen Oberfläche erst dann bemerkbar wird, wenn das Messer dünn genug ist und sich schon auf einem hohen schneidfähigen Niveau befindet.

ich denke auch, das solche Messer nicht dünn genug angeboten werden und der Hammerschlag erst ab der Hälfte Klingenhöhe losgeht, dass ist meiner Meinung nach nicht nah genug an der Wate.

Der beste Reibungspunkt ist der nicht vorhandene, von daher ist eine oder mehrere sanft geschwungene Hohlkehle(n) und die verbliebenen "Stege" dazwischen der entscheidende Ansatz. Das Schnittgut gleitet dann je nach Konsistenz entweder ganz locker an einer (aufgerauten) Hohlkehle hoch, oder wird über einen oder mehrere "Stege" als Gleitpunkte hochgeschoben, bis es leicht abfällt. Sind diese "Stege" zu früh zu exponiert, dann haben wir ein Keilwirkung, das Schnittgut wird abgedrängt und weggedrückt, das erschwert aber leider den Schnitt, bei gleichzeitig ernsthafter Schnittgutfreisetzung. Sind die "Stege" und Hohlkehlen in Harmonie und in die Linie der Geometrie integriert, dann rutscht wässriges Schnittgut wie eine Gurkenscheibe an den wenigen Gleitpunkten hoch und die Hohlkehle verhindert ein Ansaugen und die Bildung eines geschlossen Gleitfilmes, der eben das Ansaugen begünstigt.

Der Schnitt wäre sehr leicht mit kaum Widerstand, bei gleichzeitig locker haftendem Schnittgut. Eine leichte Schnittgutfreisetzung ist hier eher Nebeneffekt als primäre Eigenschaft. Wenn man mal den Bogen raus hat und weiß welche Eigenschaft was genau begünstigt, dann kann man die Effekte variabel "justieren"

Ist das noch einigermaßen verständlich ausgedrückt! :ahaa:


Gruß, güNef
 
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Ich denke bei der Hammerschlag-Optik hängt es massiv davon ab, was ich schneide und im welchem Bereich der Klinge ich eben die Schnittgutfreisetzung benötige. In dem Moment wo die Schnittguthöhe die Primärphase der Klinge überschreitet, fängt ja erst das Hammerschlag-Finish an zu wirken. Jenachdem wie breit die Primärphase ausfällt, hat man die Schnittgutprobleme einfach an ganz anderer Stelle.

Wenn ich jetzt beispielsweise eine dünne bis mitteldicke Möhre auf einer Seite begradige, damit ich eine flache Oberfläche habe und sie mir beim Schneiden nicht übers Brett rollt, wird der abgeschnittene Streifen mit großer Wahrscheinlichkeit bei einem "Japaner" mit ausgeprägter Primärphase über eben jene nicht hinaus die Klinge hoch wandern und dann ist es eben völlig egal, ob darüber eine Hammerschlagoptik sitzt oder nicht. Ob der Streifen penetrant an der Schneide kleben bleibt oder nicht, hängt davon ab wieviel Kontakt die Primärphase der Möhre bietet. Erst wenn ich die Möhre dann in Scheiben schneide und genug Scheiben dann Richtung Hammerschlagoptik hochgedrückt wurden, kommt ein etwaiger Schnittgutfreisetzungsvorteil der Optik eventuell zum tragen.
 
Die Gleitpunktoberfläche kann nur bis zu einem gewissen Grad an die Schneide rücken. Angenommen Berg und Tal weisen einen Unterschied von 0,1 mm auf. Das wären auf beiden Seiten 0,2 mm, Die Klinge braucht eine gewisse Stabilität, also könnte die Gleitpunktoberfläche vielleicht bei 0,7 mm Klingendicke beginnen, minus 0,2mm wäre die dünnste Stelle also 0,7-0,2= 0,5 mm. Der allgemeine Widerspruch von Klingenoberflächen mit Relief ist, dass das Relief wegen der Vertiefungen eine gewisse Klingendicke benötigt. Ist man hier nicht mutig genug, frisst die dickere Geometrie die Vorteile der gleitfähigen Oberfläche wieder auf.
 
Servus,

Ist man hier nicht mutig genug, frisst die dickere Geometrie die Vorteile der gleitfähigen Oberfläche wieder auf.

vor genau diesem Problem wird jeder Messermacher stehen, wenn er sich eingehend mit diesem Thema beschäftigt. Deshalb auch immer meine Zweifel an einer "ausgewogenen" Koexistenz beider Eigenschaften (leichter Schnitt versus Schnittgutfreisetzung)

Einen Kompromiss wird es geben müssen und der sollte nach meinem dafürhalten zugunsten der Schneidfähigkeit ausfallen. Die Annäherung an die Wate mit einer zarten Hohlkehle ist zweifelsohne eine Herausforderung und das Konzept einer einseitigen Lösung macht ja doch etwas mehr an Materialstärke verfügbar. Oder man dreht dann das Prinzip um, wählt einen idealen Punkt für den Beginn der Hohlkehle, fräst die Furche und dünnt dann den Anschliff bis zum Hohlkehlenbeginn soweit aus, wie es Material und gewünschte Stabilität eben zulassen. Die nötige Tiefe der Hohlkehle bestimmt dann den Effekt der Schnittgutfreisetzung.

Wenn das Ideal von "Food-Release" bedeutet, dass Schnittgut nicht an der Klinge haftet sondern am Brett liegenbleibt und der ideal leichte Schnitt nach meiner Erfahrung einen Anschliff wie das gezeigte Kamo braucht, dann sind das diametrale Gegensätze im Sinne von "nicht vereinbar"!

So wie eine "Workhorsegeometrie" was anderes ist als ein "Lasergeometrie" Hier beginnen jeweils die Ansätze. Eine "Workhorsegeometrie" erlaubt durch mehr Klingenstärke einen Hohlkehlenschliff, der wieder die Schnittgutfreisetzung begünstigt, also finden sich hier die nötigen Gemeinsamkeiten um zu einem überzeugendes Ergebnis mit vielleicht erstaunlich wenig Kompromiss zu kommen.

Da der Einsatz exotischer Schliffe bei "Lasergeometrien" nur dazu dient die Gleitfähigkeit zu steigern, da die Wirkung von Schnittgutfreisetzung Aufgrund der deutlich weniger verfügbare Klingenstärke marginal ausfällt muss schon viel guter Willen dahinter sein, diesem Thema besondere Aufmerksamkeit zu schenken, weil das Interesse an solchen Messern gegen Null sein wird, einfach weil einem eine grenzwertig dünne Klinge nun mal ihren Willen aufzwingt und bei falscher Gangart um die Ohren fliegt!

Zu glauben damit wie mit einem "Workhorse" arbeiten zu können, könnte ein böses Ende nehmen. Nichtsdestotrotz, übt dieses Thema den größten Reiz auf mich aus. Praktikabilität und Vernunft sind da ausser Betrieb! :steirer:

Gruß, güNef
 
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