Kann das sein? [Standzeit Bohrer]

Chris Knife

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Hallo Leute!
Brauche mal dringend Hilfe. Hab mir heut eine Säulenbohrmaschine gekauft, hab damit Löcher mit einem 6mm HSS-TIN Bohrer in SB1 gemacht. ( 4mm stark) 3 Löcher waren kein Problem, beim vierten ging nichts mehr mit bohren. Kann es sein das der Bohrer dank des SB1 jetzt schon versagt hat und ausgewechselt werden muss?!

Gruss Chris
 
AW: Kann das sein?

Ja kann sehr gut sein.

Habe es auch schon geschafft, an 2mm V2A einen 10-er Bohrer zu töten. Immer schön kühlen, und spanbrechend bohren (immer wieder rein und raus). Mit Druck kurz - wenn man halbherzig rumnoddelt is der Bohrer schnell im Eimer.

Ach ja - das mit der TIN-Beschichtung ist so nen Ding : Oft, aber nicht immer, wird nur mittelmäßiger Stahl verwendet, der dann optisch aufgewertet werden soll, um dem Käufer zu zuggerieren, dass er was gutes hat.

Bei mir haben bis jetzt gute, teure, nix-Tin-Markenbohrer sehr viel länger gehalten als alle TIN zusammen...


grüße
reno
 
AW: Kann das sein?

Ja, ich geb zu das hatte ich nicht beachtet, am Anfang "flutschte" das geradezu durch den Stahl, da hab ich in einem durchgebohrt vor lauter Freude :irre:. Gut , morgen also neuen Bohrer kaufen...
 
AW: Kann das sein?

Hallo,

meiner Meinung nach kann das nicht sein dass der Bohrer so schnell aufgibt...

Moderate Drehzahl und etwas Feingefühl sind hier angesagt.

Auch der schlechteste Bohrer schneidet einigermaßen gut, wenn er richtig geschliffen ist.

Gruß

Moritz
 
AW: Kann das sein?

Hallo, Chris.

Das kann schon sein, wenn Du z.B. einen rollgewalzten Bohrer benutzt hast. Die taugen nur für Baustahl und NE-Metalle. Ich würde Dir zur Verwendung von unbeschichteten, spiralgeschliffenen Bohrern mit 5% Kobaltanteil raten (HSS-E).

Zudem ist die Schnittgeschwindigkeit ausschlaggebend für die Standzeit. D.h. je kleiner der Bohrer umso schneller sollte er laufen.
Bohrst Du in rostfreien Stählen, stelle die Drehzahl eher etwas geringer ein. Benutze zudem Schneidöl beim Bohren (da Du warscheinlich keinen Kühlwasserkreislauf hast).

Übrigens nutzt eine TiN-Beschichtung zum Verschleißschutz nur auf Automaten. An der am stärksten belasteten Stelle beim Bohren (Querschneide) ist sie im "Handbetrieb" beim ersten Loch verschwunden. Zudem behindert sie die Wärmeabfuhr, da sie isolierend wirkt.

McMordigan - Uwe
 
AW: Kann das sein?

Hallo!

Vielen Dank für Eure Antworten!:super:

Ich werde wohl Eure Antworten zusammenfassen, was heisst ich geh mir n neuen Bohrer kaufen, Drehzahl optimieren und ordentlich kühlen...Mal gucken, ich meld mich mal nach meinen nächsten Versuchen....:hehe:
 
Hallo!

Hab mir vorhin einen HSS E Bohrer gekauft, also der funktionierte deutlich besser. Gekühlt hab ich mit WD 40, was glaube ich nicht ganz für diesen Zweck geeignet ist. Der Mensch vom Baumarkt meinte egal, Hauptsache Öl. Es funktionierte, dampfte aber mächtig. Hab auch noch Mehrzweckfett zuhause, wäre dieses auch geeignet?

Auf jeden Fall war McMordigan`s Empfehlung mit dem HSS E Bohrer sehr hilfreich auch wenn der Preis von fast 4,50 Euro nicht zu verachten ist...

Grüsse Chris
 
Es gibt im gut sortierten Fachhandel auch HSS-G Bohrer.
Die sind vom Preis angenehmer und das Potential von HSS-E Bohrern
wird in ungehärteten Messerstählen nicht ausgeschöpft.
Man macht nichts verkehrt, aber man gibt zu viel Geld aus.

Es gibt im Baumarkt auch HSS-TIN Bohrer (da heissen die oft Titanbohrer)
die sind nur golden angemalt und unter der Farbe steckt ein billiger rollgewalzter
Bohrer aus Dosenstahl:steirer:

Ich bohre so 2-3 Klingen Loch-an-Loch aus ohne Nachzuschärfen mit HSS-G Bohrern
und ohne zu kühlen.

Mit HSS-E Bohrern auf keinen Fall vorhandene Löcher grösser bohren bzw. vorbohren.
Die Bohrer glühen dann ratzfatz aus. Immer Kühlen bei HSS-E, die Legierung
ist sehr Hitzeempfindlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie heisst es bei Werkzeug immer: Wer billig kauft, kauft zweimal...................:hehe:

Kauf Dir gute Bohrer im Fachhandel und übe mit Deinen billigen Bohrern das Nachschleifen.

Auch der beste Bohrer wird mal stumpf und auf Dauer wird der Neukauf doch etwas teuer.
 
Zudem empfehle ich saBesto Bohr-und Schneidöl von Würth.
Sparsam aufgebracht bewirkt es Wunder.

Grüße von einem, der ab und zu bohrt.:D
 
HSS-E Bohrer kann ich nur empfehlen, dazu würde ich mir entweder eine Spezifikation für die Bohrer besorgen oder Schnittgeschwindigkeiten von max 50m/min (in Baustahl) nicht überschreiten!
Für Chromstähle wie den SB1 sollte je nach Ausrüstung etwa ein 1/3 dieser Schnittgeschwindigkeit gewählt werden.
Zum kühlen taugt für deine anwendungen eigentlich alles. Wenn dus wirklich gut machen willst gehst mal zu nem Metallverarbeitenden Betrieb und besorgst dir einen Litter Kühlschmierstoff zum Bohren und frässen, der hält für dich ewig.
Ausserdem solltest du darauf achten dass der Bohrer immer richtig Schneidet, und nicht nur auf der Metalloberfläche "rumrutscht" das verringert die Standzeit nämlich ganz erheblich!
Beim Durchbohren solltest du dann etwas Langsamer tun, um Ausbrüche an der Schneidkante durch einhaken zu verhindern.
Auserdem musst du dir KEINE neuen Bohrer Kaufen nur weil einer mal stumpf ist!
Mit etwas Übung kannst du alle Grössen selbst am Schleifbock nachschleifen!

EDIT: Kleine Erklärung nach Holgis Anregung eingefügt um Werkzeugschäden durch Missverständnisse vorzubeugen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Abend !:)

Na ja, nen neuen Bohrer hab ich mir ja jetzt schon gekauft, werde das Nachschleifen mal an dem Alten "üben".

Kann mir jemand erklären wie das Nachschleifen am Bandschleifer/Schleifteller funktioniert? Worauf muss ich achten?
(Sorry wg. Off-Topic, gehört ja trotzdem irgendwie zusammen:teuflisch)

Grüsse Chris
 
Wegen dem nachschleifen eines Bohrers einfach mal die Suchfunktion bemühen. Das schade nicht und ist kaum aufwändig.
 
Erkklärung der Nachschleifbewegung ist als Text nicht so ganz einfach. Ich würde mal wieder den Gang in den Metallverarbeitenden betrieb anstreben und fragen ob dir das ein (möglichst alter) Mitarbeiter mal zeigen kann...
 
Erkklärung der Nachschleifbewegung ist als Text nicht so ganz einfach. Ich würde mal wieder den Gang in den Metallverarbeitenden betrieb anstreben und fragen ob dir das ein (möglichst alter) Mitarbeiter mal zeigen kann...

Ja schon habe da auch mal im Ferienjob versucht mir das zeigen zu lassen. Wie soll ich sagen? Es ist verdammt schwer am Anfang - diese verfluchte Rundung! :steirer:

Aber lass es dir zeigen oder erklären, das ist super wichtig IMHO.


grüße
reno
 
Guude!

Da muß ich doch auch mal meinen Senf dazugeben.
Ich will echt nicht klugscheißern, aber bei manchen gutgemeinten "Tips" rollen sich mir die Fußnägel auf.
Ist aber natürlich nicht böse gemeint, nicht daß sich wieder mal jemand auf den Schlips getreten fühlt.

RenoRulez

Ja schon habe da auch mal im Ferienjob versucht mir das zeigen zu lassen. Wie soll ich sagen? Es ist verdammt schwer am Anfang - diese verfluchte Rundung!

Aber lass es dir zeigen oder erklären, das ist super wichtig IMHO.


grüße
reno

Ich bin Werkzeugmacher seit 25 Jahren und kann gut Bohrer schleifen, aber was meinst Du mit Rundung?

Von Tips wie "dann schleif Deinen Bohrer einfach nach" würde ich lieber Abstand nehmen, weil wenn derjenige so etwas noch nie gemacht hat, kann das im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen.

Bohrer schleifen nur vom kompetenten Fachmann zeigen lassen und unter Aufsicht erst üben bis man es kann und auch weiß was man da macht. Dann kann man auch alleine schleifen.
Vor allem Schutzbrille aufsetzen.

@litle
Ich habe mich mal schlau gemacht, was SB1 überhaupt ist.
Ich denke mal, viele von Euch wissen zwar für was dieser Stahl verwendet wird, aber nicht was dieser Stahl ist.
Deswegen ist Deine Empfehlung von max. V=50m/min nicht sehr gut.
SB1 hat sehr viel Chrom und Chromstähle lassen sich relativ schlecht bearbeiten, Ausnahmen gibt´s natürlich auch hier wie immer.

Wenn ich diesen Werkstoff im Betrieb bearbeiten würde (also auch Bohren), dann würde das auf einer CNC-Maschine passieren, mit viel Kühlschmierstoff und gleichmäßig.
Schnittgeschwindigkeit bei HSS-E Bohrer würde ich 18m/min wählen und das unter "optimalen" Bedingungen.

Chris Knife hat bei sich keine optimalen Bedingungen.
Bei Bohrer D=6 und V=18m/min würde die Drehzahl theoretisch gerundet 950U/min betragen.
Wenn ich das auf meiner privaten Ständerbohrmaschine machen würde, dann würde ich den Bohrer nur ca. 500U/min laufen lassen.
Als Schmiermittel ist auch nicht jedes Öl geeignet, da hat der liebe Baumarktmitarbeiter mal wieder wie so oft nicht recht.
Das zu erklären würde jetzt hier zu weit führen, aber mehr oder weniger optimaler Kühlschmierstoff wäre Emulsion, also ein Gemisch aus speziellem Bohröl und Wasser mit einem Ölanteil von ca. 8-10%.
Bei Chromwerkstoffen ist vor allem eine gute Kühlung wichtig und davon ist zB. WD40 weit entfernt.

Theoretische Schnittgeschwindigkeiten, zumindest die für Stahlwerkstoffe würde ich auf der Ständerbohrmaschine (also ohne optimale Schnittbedingungen) sowieso immer um min. 1/3 oder nochmehr reduzieren, die Bohrer werden es einem mit längerer Standzeit danken und viel langsamer ist man dadurch auch nicht, im Hobbybereich ist die Zeit sowieso fast egal.

Und trotzdem, daß bei vielen das Hobbybudget begrenzt ist, bei solchen Werkzeugen, wo es auch um die Sicherheit geht, nur im guten und seriösen Fachhandel einkaufen.
Auf dauer ist das billiger, auch wenn vielen das im ersten moment nicht logisch erscheint.

So, Klugscheißermodus aus :D.

Gruß aus Mittelhessen,

Holgi :)
 
Das gleiche was du jetzt viel ausführlicher gemacht hast hab ich eben auch versucht:
Als kss nicht irgendwas sondern am einfachsten z.b. in nem WZB mal freundlich nach nem litter fragen.
Ich hätte vielleicht erwähnen sollen dass 50m/min für weiche Baustähle als Höchstgrenze ist, und bei schwer zu bearbeitenden Stoffen (wie Chromstählen) entsprechend reduziert werden muss.

Bohrer Schleifen halte ich jetzt für nicht sooo schwer, als dass man es als Handwerklich geschickter Mensch nicht im Selbststudium lernen kann, nachdem man die grundtechnik mal gezeigt bekommen hat. Zumahl er ja nicht as problem hat eine 100%ig exakte Bohrung machen zu müssen.

Mit "Rundung " war wohl die runde Handbewegung beim Anbringen des Freiwinkels gemeint.
 
@Litle

Genau das war mit Rundung gemeint. Der Freiwinkel.

Klar muss man sich das zeigen lassen, und wie ich geschríeben habe - es wird niemals nie einfach sein am Anfang.

Aber HALLO - irgendwann muss man eben anfangen und es probieren, bzw. sich zeigen lassen.

Da hilft dann alles "könnte in's Auge gehen" nichts.

Und wer beim Schleifen von egal was ohne Brille arbeitet ist auch selber schuld, das ist eine Grundregel...

Am besten günstige alte Bohrer nehmen und viel üben...


grüße
reno
 
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