Kantentrimmer für Bumerangs

luftauge

Mitglied
Beiträge
6.817
Mal was anderes, weil ich im anderen thread Bumerangs erwähnt hatte. Selbstverständlich habe ich mich dafür auch ein Messerchen gemacht. Mein Ringmesser mit Gurtschneider aus N690, was ich ständig um den Hals trage, war trotz Wellenschliff am Rücken äusserst suboptimal dafür geignet.



Die verschiedenen Radien am Rücken sind zum Nachtrimmen und Korrigieren der Flügelvorderkanten meiner Naturholzbumerangs gedacht. Sind einige davon im Bildhintergrund zu sehen.


Die äussere Erscheinung ist ein Kompromiss aus meinem Ringmesser-Design und dem Reststück 1.2442, woraus dieses Messer gemacht ist. Ich war ausnahmsweise mal unkreativ und habe das Reststück kaum bearbeitet, um es in diese Form zu bringen. Der gebohrte Stummel war vorher schon dran und einen Gurtschneider brauche ich beim Werfen nicht. Testweise ergraut habe ich es auch noch.

jftr: ja, es gibt diesmal Ähnlichkeiten zu diversen Messern anderer Messermacher, aber ich habe mich bemüht meinen eigenen Stil weitgehend beizubehalten. Wie bereits erwähnt, war ich diesmal unkreativ = zu faul, ein fast fertiges Reststück "unverkennbar" zu machen

Gruß Andreas
 
Hallo,

von Unkreativität kann hier nicht die Rede sein. Ich finde das ist ein ausgesprochen "schön-interessantes" Messer,
mit einem ebenso interessanten Einsatzzweck :super:..

Grüße,
Holger
 
"Messer sind Werkzeuge"

Und dies ist ein gutes Beispiel dafür.

Ich find das Teil Klasse, nicht zuletzt wegen dem "used look".

Beste Grüsse

Virgil
 
Danke:
Der "used-look" ist eigentlich ein missratenes Ätzexperiment, was anderes enden sollte. Es ist jetzt eher eine Marmorierung, auf dem Bild gerade eben zu erkennen. Von daher ist es also sehr gelungen. Ich habe dabei wieder was gelernt und neue Ideen ausgeheckt. Werfen ist momentan nicht möglich, aber Holzsammeln...

Gruß Andreas
 
Ein wirklich cooles Messer. Gefällt mir sehr gut.
Die verschiedenen Radien am Klingenrücken sind sicher hilfreich, sehen aber auch echt gut aus.

Sowas Ähnliches baue ich mir auch mal. Ein Neckknife habe ich noch nicht.

Danke fürs Zeigen!

Micha
 
Finde ich richtig cool. Fingerloch, die beiden geriffelten Geraden ober- und unterhalb des Lochs, Klingenform und die unterschiedlichen Radien bei den Schabern am Klingenrücken. Sowas wollte ich immer mal an nem Outdoormesser machen als Schaber für den Feuerstahl.
Verrätst du noch die Maße?
 
Die Größenangaben hatte ich ganz vergessen...
GL ca. 12cm, ausnahmsweise mal Schneidenlänge: ca. 60mm - für Klingenlänge müsste ich erst einen Bezugspunkt ermitteln...

Breite ca. 30mm, der Ring ist ca. 20mm. Die Radien am Rücken müsste ich erst nachmessen, ich meine, es waren R3, 4 und 5 oder 6mm. Ja, als Schaber für den Feuerstarter sind solche Radien ideal.

Ich trage es übrigens nicht um den Hals, sondern am Gürtel, der Bommel fehlt auf dem Bild:


Gruß Andreas
 
Hey, das wird ja immer besser :super:

Die Scheide (inkl. Fleissarbeit mit der Doppelnaht) ist TOP!

Der Fasen des Fingerlochs scheinen mit bei näherer Betrachtung etwas klein zu, d. h. es wäre mir zu scharfkantig - aber das kann nur "der Mann mit dem Finger am Messer" beurteilen ;)

Cooles Gesamtpaket für ein cooles Hobby!

Danke für's Zeigen.

Virgil
 
Ja, die Doppelnaht... - aus anderem Leder wäre es noch besser gewesen. Ich hatte auch ein zweites Leder verarbeitet, aber da ist mir irgendwie die Naht völlig missraten, das konnte ich sogar in Soda härten, was mit diesem Leder nicht möglich ist. Dieses ist beschichtet, wird/wurde normalerweise für Pistolenholster und Magazintaschen verwendet, für Handnaht ist es nicht so prall.

Ich bin nach Bildern der Bumerangs gefragt worden, hier ist eins, auf dem einige (etwa die Hälfte) zu sehen sind, sie sind nicht so einfach in ein Bild zu bekommen. Stammen alle aus dem "Knie" einer Eiche, die bei einem Orkan auseinandergefallen ist.


Die Vorderkanten, also einmal innen, einmal aussen sind rund und müssen gelegentlich, bzw. einmal richtig in Form gebracht werden, dafür sind die Radien am Klingenrücken als Schaber = "Trimmer" gedacht. Funktioniert hervorragend, ich hatte das ja letzten Sommer schon gemacht. Muss also nicht erst noch ausprobiert werden. So sehen sie jetzt auch noch aus, sie sind nur mit Lasur behandelt. Vom Fliegen/Werfen her, ist das eine ganz andere Welt, als industrielles Birkensperrholz, was auf Design und Performance ausgereizt werden kann :cool:

Gruß Andreas
 
Danke Andreas!

Die Bumerangs (Plural 2: Bumerange) sehen super aus :super: - bei weitem besser als die Sperrholzteile, die ich kenne.

Durch die detaillierte Beschreibung konnte ich gleich meine offenen Fragen beantworten (welches Holz, wie bekommt man die Krümmung hin)

Virgil
 
Das Holz sollte hart sein, nicht steinhart, aber so hart, dass es nicht reißt, auseinanderfällt oder absplittert. Verwindungsstabil sollte es auch sein, obwohl sie einem ggf. auch sehr entgegen kommen kann. Es gibt verschiedene heimische Hölzer, die geeignet sind. Momentan frage ich überall, wo gerade Reinigungsschnitte gemacht werden, ob ich einen Abschnitt raussägen darf, wenn was passendes dabei ist. Baumsäge ist immer im Kofferaum bereit :cool:

Der Winkel/die Krümmung sollte zwischen 60° und 140° sein, besser aber zwischen 80° und 120°, sonst wird es später mit der stabilen Rotation und dem Rückkehrflug schwierig. Die gezeigten Exemplare haben nur zufällig 90° +/- x. Ein Kleiderbügel aus Holz wäre also rein krümmungsmäßig ziemlich ungeeignet. Symmetrie ist auch nicht zwingend notwendig.

Falls da Bedarf bestehen sollte, wäre das eher ein Thema für Gadgets&Gear. Ich bin zwar auch erst seit zwei Jahren wieder auf dem Sektor aktiv, habe aber schon einige interessante Dinge beobachten können. Ansonsten ist das "Bumerang-Buch" von W. Bretfeld nach wie vor immer noch eine absolut ernstzunehmende Kaufempfehlung für Interessierte, für Fortgeschrittene wäre es "Faszination des Bumerangs - Mythos oder Wahrheit?" von Georg August

Gruß Andreas
 
Zurück