Karton - der natürliche Feind jeder Klinge

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Was ist schon im MF in Bezug auf Messer normal?

Wenn die Frage lautet, ob Du wg zwei Schuhkartons im Monat, zwingend ein „ besseres“ Messer kaufen musst, dann eher sachlich richtig - Nein.

Wenn Du nach einer verständnisvollen Begründung suchst, um endlich eine S90V Klinge zu kaufen, dann eher - Ja.

grüsse, pebe
 
Ich habe - ergänzend zur Diskussion - insbesondere die Erfahrung gemacht, dass hochlegierte Stähle ihre Vorteile im Hinblick auf die Verschleißfestigkeit bei abrasiven Schnittgut wie Kartonagen erst deutlich wahrnehmbar ausspielen, wenn der Werksschliff vollständig durch einen geführten Schliff mit passender Progression ersetzt wurde.

Bisher war das PM2 in CPM S110V mein Favorit. Den CPM 15V und Maxamet habe ich allerdings noch nicht ausreichend lang getestet.

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Mein Kartonmesser ist aus SKS93 mit 63HRC.
Erledigt seine Arbeit sehr gut und hält die Schärfe relativ lange.
War aber nicht ganz billig.
Guckst Du hier
 
Mit was minderwertigerem als der winkelgeführt geschliffenen, highpolish, REX 121 Schneide gebe ich mich zum Karton schneiden nicht ab; das wäre unter meiner Würde. :D HE-Carbon Laminat käme vielleicht auch noch in Betracht.
Aber der Pöbel kann sich gern mit Maxamet, S110V und anderem profanen Zeug abgeben.
 
Die gestellte Frage lautet doch, ob es bei den Stählen/Messern unterschiedliche bzw. spürbare Standzeiten gibt?

Die gibt es.

Immer dann, wenn das Messer nicht nur zum Kappen von einem losen Faden, dem Zerteilen einer Bratwurst oder den vier Seiten eines einzelnen handlichen Kartons benutzt wird.

Hierzu genügt in der Regel ein Gentleman Messer, ausgewählt nach Gusto und Geldbeutel. Irgendwie Schneiden kann jede Klinge. Und alle 2 Wochen für solche Einsätze benutzt, bleiben die meisten auch eine ganze Weile scharf genug.

Die Mehrzahl der Bevölkerung führt überhaupt kein Messer mit sich. Unnötig und gefährlich.

Die logische Konsequenz hieraus wäre dann, dass niemand, außer den berufsmäßig Messerführenden, überhaupt ein Messer außerhalb der Küche braucht, noch dabei haben sollte.

Pöbel? Be careful what you wish for.

grüsse, pebe
 
Wenn man ein Messer (wie ich), primär als ein Werkzeug und damit einen Gebrauchsgegenstand sieht, dann macht es schon Sinn über die notwendigen Eigenschaften des Messers für eine bestimmte Anwendung nachzudenken.
Ist Schneiden von Karton die (einzige) Anwendung, dann muss die Klinge nicht übermäßig zäh sein. Es treten ja praktisch keine Querkräfte auf. Die Geometrie kann folglich auch etwas dünner ausgeführt werden. Es braucht auch nicht unbedingt viel Klingenlänge.
Bleibt noch die Entscheidung nach Standzeit bzw, Aufwand beim Nachschärfen. Ist ersteres wichtig, dann punkten hier PM-Stähle mit einem hohen Volumenanteil an Vanadiumcarbiden. Und das kann schon deutlich was ausmachen.

Manchmal reicht aber auch "gut genug". Auch über Weihnachten kamen bei mir nicht genügend Versandkartons zusammen, dass mein Arbeitsmesser aus C75s an seine Grenzen gekommen wäre.
Und selbst wenn, wäre es in Null-Komma-Nichts wieder einsatzbereit gewesen....

Gruß, Andreas
 
@pebe: Wenn ein Gentlemenmesser getragen werden darf da ausreichend, dann führt der nichtmessertragende gentlemenmessertragende Kartonschneider ein nichtmesserisches Messer???

@ AJK Ich denke das ist ein wichtiger Punkt: Die Fähigkeit Messer wieder zu schleifen. Ich hab anfangs cpm-Messer zwar genial gefunden, aber Angst gehabt die zu nutzen. Da nicht sicher beim schleifen. Das führte dann zum scheuen vor Kartons, was nicht Sinn der Sache ist. Dagegen irgendwelche Billigstähle... druff da, das kriegt man notfalls mit der Porzellantasse wieder scharf. Ich denke da muss jeder seinen Weg finden. Jemand hat glaube in einem anderen Thread vor kurzem geschrieben das man eine Reise begeht... von Rambo und groß als Jugendlicher zu immer kleiner und feiner. Jetzt weiß ich das ich jedes Messer schärfer bekomme als vom Hersteller.... und in etwa die Arbeitszeit. Also wäge ich nicht mehr solange ab.
 
Karton und Papier sind deutlich abrasiver als Küchendienst.

Wer viel und regelmäßig Kartonagen schneidet, ist mit den genannten Stählen besser bedient. Für dicken und/oder doppelten Karton ist die Perceval Liga für den Regelbetrieb zu zart. Geht, ist aber für Messer und Führenden eher quälend, verschleißt unnötig.

Viele Nerds haben gerne Reserven, auch wenn diese seltenst tatsächlich benötigt werden. Dahingehend waren die Ratschläge gemünzt.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, ich habe es satt Leuten beim Kartonschneiden zuzusehen
Auf meinem neusten Video schneide ich eine überreife Tomate, eine Kartoffel, dickes Leder, schnitze etwas Holz, mache Stocklocken und rasiere mir ein Bein, weil das auch realistischer ist, als andauernd Papier oder Pappe zu schneiden. Wenn überhaupt, trenne ich mal etwas Klebeband vom Versandkarton durch. :D

Aber ich weiß was Du meinst. Ich denke aber auch für alles gibt es das richtige Werkzeug. Wenn ich viel Karton schneiden muss, greife ich lieber zum Teppichmesser, genauso wie ich lieber ein Beil nehme, statt das Messer unnötig zu belasten.

Gruß
 
Merkt ihr echt beim normalen Kartonschneiden das Cpm und Konsorten deutlich länger halten als ein 440c oder D2? Das die gesamt länger scharf bleiben, klar, aber was für Berge zerschneidet ihr da? Solange man regelmäßig mal über das Leder geht ist bei mir noch kein Messer an Karton gestorben.
Eher passiert es mir das der Klebebandschnodder sich an der Klingenseiten festsetzt und es deshalb schlechter gleitet. Da hilft auch kein besserer Stahl.

Ja, PM schneidet gewaltig länger. Mehrmalig länger.

Meine S390- Klinge hat mehrere Umzüge ohne Spuren überstanden.

440c oder D2 zeigen schon nach ein Paar Schnitten gut sichtbaren Spuren.

Irgendwann sieht man unter Vergrößerung irgendwas kleines (S390). Da kann man mit 1000 Naniva pro Spuren beseitigen, dann "Schneide "polieren" und das was.
 
Was meinst du mit sichtbaren Spuren? Eine Veränderung an der Schneide, Ausbrüche, Sägezahne? Welchen Zoom hast du dir da in deine Augen 2.0 einbauen lassen?
Von weitem würde ich raten das du da zuviel Grat noch an der Klinge hast!? Wäre das einzige wo ich mir vorstellen kann das ein paar Kartonschnitte eine Veränderung bringen können. Ansonsten eigentlich unvorstellbar dass du da nach ein paar Schnitten was erkennst außer du ziehst es durch Krampen.
 
Was meinst du mit sichtbaren Spuren? Eine Veränderung an der Schneide, Ausbrüche, Sägezahne? Welchen Zoom hast du dir da in deine Augen 2.0 einbauen lassen?
Von weitem würde ich raten das du da zuviel Grat noch an der Klinge hast!? Wäre das einzige wo ich mir vorstellen kann das ein paar Kartonschnitte eine Veränderung bringen können. Ansonsten eigentlich unvorstellbar dass du da nach ein paar Schnitten was erkennst außer du ziehst es durch Krampen.

Ja, ich wollte noch schärfen lernen. Ggf. später besuche ich mal ein Schärfkurs.

Eigentlich, wenn man Lichtreflexe gut anwenden kann- nach ein Paar Schnitte im Karton sieht man was.

Nach 20 Schnitte sieht man schon deutlich was. (D2,440C).

PM-Klingen mit guter WB und gut geschärft sind in dem Bereich sehr überlegen.
 
@Madhatter87

Vorsicht, dass Du jetzt nicht durch die falsche Tür läufst.

Das war wohl eher Sarkasmus. Dieter aka @Dimm dürfte einer der versiertesten Spezialisten zum Thema Schärfen generell und auch im Zusammenhang mit konkreten Stählen sein.

grüsse, pebe
 
Wie gut er schärfen kann dahingestellt:
Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass ein D2 nach wenigen Schnitten eine "deutlich" sichtbare Änderung aufweist, die auch noch in sofortig nachlassender Schneidleistung übergeht. Wenn wir nur über optische Lichtreflexe reden die leicht anders sind würde ich die Verwendung von "deutlich" ankreiden.

Die Erklärung was das sein soll und ob das für die Schnittleistung für Kartons relevant ist wäre ich tatsächlich gespannt. Ich kann nicht bestätigen dass D2 nach wenigen Schnitten irgendwie sich viel verändert. Oder man hat arg dünn geschliffen und poliert. Ob das sinnvoll ist für edc? Wäre doch interessant.


Das eine PM Klinge besser durchhält steht außer Frage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kommt darauf an wie scharf sie vorher war. Eine Klinge die so scharf ist, dass sie Haare spaltet, wird sie dieses nach einigen Schnitten Karton nicht mehr tun. Ob das jetzt eine deutliche Verschlechterung darstellt oder nicht hängt jetzt von Splien des Besitzers ab. Das einzige was ich sagen kann ist das eine extreme Schärfe sehr schnell verschwindet.
Karton ist eines der Dinge, die Messer vergleichsweise schnell stumpf machen. Je schnitthaltiger der Stahl ist, desto langsamer passiert das.
 
Wie gut er schärfen kann dahingestellt:
Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass ein D2 nach wenigen Schnitten eine "deutlich" sichtbare Änderung aufweist, die auch noch in sofortig nachlassender Schneidleistung übergeht. Wenn wir nur über optische Lichtreflexe reden die leicht anders sind würde ich die Verwendung von "deutlich" ankreiden.

Die Erklärung was das sein soll und ob das für die Schnittleistung für Kartons relevant ist wäre ich tatsächlich gespannt. Ich kann nicht bestätigen dass D2 nach wenigen Schnitten irgendwie sich viel verändert. Oder man hat arg dünn geschliffen und poliert. Ob das sinnvoll ist für edc? Wäre doch interessant.


Das eine PM Klinge besser durchhält steht außer Frage.

Nein, Schneidleistung "nach ein Paar Schnitte" bleibt natürlich ausreichend. Es steht aber nirgendwo, dass die Klingen nach ein Paar Schnitte nicht (oder schlecht) schneiden. Das ist deine Idee, die Du selbst bestreitest.
 
Also ist dein Argument das du mit PM länger keine Änderung eines optischen Eindrucks hast, der keinerlei Auswirkung auf die Aufgabe hat. Deshalb ist PM für dich da besser.

Ok. Verstanden. Smh
 
Also ist dein Argument das du mit PM länger keine Änderung eines optischen Eindrucks hast, der keinerlei Auswirkung auf die Aufgabe hat. Deshalb ist PM für dich da besser.

Ok. Verstanden. Smh

Ja, auch wenn D2 kaum schneidet, zeigen einige PM-Klingen kaum Spuren. Unter 200-fach Vergrößerung kann man aber die Spuren (PM-Klingen) sehen. Da kann aber auch gute Optik such helfen (ab 10-fach Vergrößerung sieht man schon was).

Stahlsorten kann man nach "Gewichtsklassen" teilen, z.B. 1.3505, Feilen, 1.2562.

Danach D2 und co.

Zum Schluss hochlegierte PM-Stahlsorten: cpm10v, Rex121, K390
 
@Madhatter87

Was ist eigentlich Dein Streitpunkt?

Bestimmte Stähle halten bei Karton länger durch. Der erste Punkt.

Eine Klinge ohne erkennbare Beschädigungen, auch wenn diese sehr klein sind, schneidet sauberer. Der zweite Punkt.

Genau diese zwei Punkte waren der Grund, das Manix Maxamet als Dauermesser in den Filson zu clippen. Weil selbst nach dem Zerlegen von Kartonagen, die Klinge keine wahrnehmbare Verschlechterung erfuhr und demnach weiterhin scharf und sauber schneidend für Weiteres blieb.

Der rostfreie Italiener muss nach jedem Kartoneinsatz über ein Schärfemedium, nicht weil die Klinge zerstört ode grob beschädigt ist, sondern eben hernach deutlich schlechter schneidet.

Meine Frau öffnet im Büro zuweilen Kartons mit dem Brieföffner, wenn nichts anderes in Griffnähe liegt - liegt alles im Auge des Betrachters.

Im Fachforum darf’s es aber doch etwas penibler sein, oder?

grüsse, pebe
 
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