Katana Besichtigung Bayern

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Konichiwa,

seit meiner Kindheit begeistern mich Katanas und so war es nur eine Frage der Zeit, bis bei meinem steigenden Messerwahn auch diese Begeisterung wieder durchbricht. Derzeit ist es soweit.

Da ich mir ein Katana irgendwann aber nur aus emotionalen Gründen (keine Schnitttests/kein Kampfsportler) kaufen will, sollte es dann etwas sehr hochwertiges sein, das mir eher der Meditation:glgl: dient und auch als künftiges Erbstück angesehen wird.

Diesen Kauf plane ich nicht in den nächsten 2-3 Jahren (eher 5-10), da mir hierzu derzeit weder die Mittel zur Verfügung stehen, noch ich die nötige Kenntnis habe meine exakten Ansprüche an ein Schwert zu äussern/zu kennen.
Das alles vorausgeschickt bin ich nun auf der Suche nach einer Möglichkeit hochwertige Katana zu begutachten um mir durch einige Klingen ein Bild zu machen, welche Ansprüche ich an ein Katana habe, welches meine oben genannten Ansprüche erfüllt.

Vielleicht kann das dann nur aus der Kamakura Zeit sein oder ich stelle fest, dass ein neu nach meinen Vorgaben geschmiedetes Werk meinen Wünschen am ehesten gerecht wird.

Wo kann man also, am besten in Bayern, schöne Werke begutachten? Gibt es Sammler, die mir bei einer Tasse Kaffe/Tee ihre Schwerter zeigen und mich an ihrem Wissen teilhaben lassen?

Freu mich auf Rückmeldung.

Gruß

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Hallo Recharger,

google bitte mal "NBTHK.net", dann European Branch klicken - dort hast Du die Möglichkeit einer Kontaktaufnahme.

Es finden alle 2 Monate Treffen statt, einmal in der Regel auch in Nürnberg. Diesen Samstag in Bonn ab 14:00 Uhr, da werden wohl auch Schwerter aus der Kamakura-Periode zu sehen sein.

Ein Besuch ist immer "frei". Vielleicht kannst Du dort ja auch "bayerische" Kontakte knüpfen oder der Virus befiehlt dir dort "am Ball" zu bleiben.

Gruß,
Thomas Schirrwitz.
 
Auf das nbthk bin ich bereits gestossen, aber schonmal vielen Dank.

Ist hier nur der erste Besuch frei, und was kostet es dann im folgenden?

Interessant wäre auch ein Literaturtipp. Welche Bücher, am besten auf Deutsch sind denn hier empfehlenswert?
 
Ist hier nur der erste Besuch frei, und was kostet es dann im folgenden?

Die Mitgliedschafts-Gebühr, siehe Web-Seite der NBTHK.

Es gibt auch noch den Nihonto-Club Deutschland, ebenfalls zu ergoogeln. Besteht im Grunde aus vielen NBTHK-Mitgliedern. Ich kann jedoch zu den Treffen dort nichts sagen, da ich dort noch nicht vor Ort war.

Es gab (oder vielleicht gibts ihn noch?) auch einen Nihonto-Stammtisch in München, leider habe ich dazu keine näheren Informationen - ich müsste mich mal erkundigen.

Bücher - ich kenne leider Deinen Stand nicht - sind immer schwer zu empfehlen. Die meisten Bücher bringen erst was, wenn man schon etwas in der Materie steht und sind in englisch oder in der Regel in japanisch verfasst. Es gibt ein paar nette Bücher in deutsch. Aber über jede Theorie würde ich jeden Anfänger das "Sehen" des echten Objektes und das Gespräch mit erfahrenen Leuten setzen.

Deswegen sehe die Investition in ein Bahnticket oder in Sprit an der Tanke um zu ein beschriebenes Treffen zu gelangen, vorerst als lohnender an. Alle möglichen Fragen kannst Du da los werden, auch nach Literatur, oder sie Dir dort ansehen - um festzustellen, ob ein Kauf für Dich sich lohnt oder eher nicht.

Alles andere kommt nach und nach...sollte der Virus dich packen.

Gruß,
Thomas Schirrwitz.
 
Guten Morgen,
ich kann mich Sabijis Meinung nur anschließen, wenn es um Literatur zum Thema japanische Blankwaffen geht. Es gibt zwar eine ganze Reihe hervorragender Bücher, ABER

Lernen kann man nur von Fachleuten am Original und der Lernprozess kann leider lange dauern (bzw. wird niemals enden)!

Aus beruflichen Gründen habe ich dann und wann mit japanischen Waffen aller Art zu tun und muss gestehen, dass ich mich auch nach Jahren sehr schwer tue, die Kriterien, nach denen ein Schwert beurteilt wird, vollends zu verstehen, geschweige denn es selbst zu beurteilen.


Grüße aus München.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke aber, dass es schon hilfreich wäre wenn man ein bisschen Grundkenntnisse hat, bevor man sich mit einem Fachmann unterhält.
So möchte ich, wenn dieser z.B. auf Interpretation des Hamon oder nie eingeht, schon etwas darüber wissen um nicht nur Bahnhof zu verstehen.
Auch macht es dem Erklärenden sicher mehr Freude mit jemandem zu sprechen der nicht bei Adam und Eva anfängt, sondern den er aufgrund des Interesses an bestimmten Dingen schon in gewisse Bahnen lenken kann.

Ist hier das "Das Samuraischwert" von John M.Yumoto ein guter Einstieg?

Beste Grüße
 
Ich denke aber, dass es schon hilfreich wäre wenn man ein bisschen Grundkenntnisse hat, bevor man sich mit einem Fachmann unterhält.
So möchte ich, wenn dieser z.B. auf Interpretation des Hamon oder nie eingeht, schon etwas darüber wissen um nicht nur Bahnhof zu verstehen.
Auch macht es dem Erklärenden sicher mehr Freude mit jemandem zu sprechen der nicht bei Adam und Eva anfängt, sondern den er aufgrund des Interesses an bestimmten Dingen schon in gewisse Bahnen lenken kann.

Ist hier das "Das Samuraischwert" von John M.Yumoto ein guter Einstieg?

Beste Grüße

Natürlich kann ich das verstehen. Es hängt immer auch vom Gegenüber ab. Manche freuen sich, wenn sie jemanden mit Fachtermini volltexten können und dieser nur noch aus Höflichkeit nickt.

Allerdings wäre es starker Toback, sich am Anfang über Interpretationen des Hamon oder Nie auszulassen.

Zu Beginn möglichst kleine Schritte machen.

Ich hätte gehofft, dass hier andere Forumianer, welche in der Materie bewandert sind mit Literatur-Tips helfen können. Ich habe schon lange keine Bücher zum Thema mehr gekauft und mir fehlt der Überblick an brauchbarer Literatur für einen Beginner. Möglicherweise gibt es einiges Neues, auch auf deutsch.

Das Connoisseur´s Book of Japanese Sword von Nakayama Kokan gibt einen recht umfassenden, systematischen Überblick, ist jedoch auf englisch.

Hier noch ein Tip, wenn Du an einen "Fachmann"kommst bzw. in einer Sammlung schauen kannst : lass Dir möglichst TYPISCHE Stücke zeigen (entsprechende Qualität und Erhaltung vorausgesetzt. Typisch für eine Zeit, Herkunft, Schule und eventuell Schmied. Das macht es für den Anfang einfacher, auch was eine spätere Aufarbeitung des gesehenen betrifft.

Ach und hüte dich vor dem "süßen Hundewelpen-Syndrom", wenn Du verzückt das oder jenes Schwert in der Hand hältst. Für manche Händler oder Sammler ist ein kaufinterressierter Anfänger ein Glücksfall.

Lass Dir Zeit!

Gruß,
Thomas Schirrwitz.
 
Hallo,

also den Münchner Stammtisch gibt es noch...warum auch nicht...??? ;)
Wir interessieren uns für historische Klingen und Zierate und hin und wieder bringt jemand was Schönes zum Anschauen mit.
Bei Interesse einfach mal melden (schwertfreunde (at) gmx.net).

In dem Zusammenhang vielleicht ein bisschen zu früh, aber wir werden sicherlich wieder beim nächsten Japanfest in München im Englischen Garten mit einem Zelt vertreten sein (ist vermutlich im Juli 2014; Termin wird auf http://www.djg-muenchen.de/ bekanntgegeben). Da kann man uns natürlich auch kontaktieren...

japanfest.jpg



Auf alle Fälle ist ein Besuch bei einem NBTHK-Treffen nie verkehrt. Die finden hin und wieder auch in Nürnberg statt.

Zur Literatur:
Markus Sesko übersetzt viele interessante japanische Fachbücher ins Deutsche und hat auch einen "Leitfaden zum japanischen Schwert" geschrieben (Amazon).
Kann ich empfehlen.

Viele Grüße
Andreas
 
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