Katana im Ölfass schmieden

Hallo Jock 1307,

interessantes Video, daß Du da gepostet hast.Das einzige was mir nicht gefällt ist das jähe Ende des Streams. Ich hätte das fertige Produkt noch gerne gesehen.


vielen Dank
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Dizzy
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ein sehr interessantes Video. Es sieht mir nach der Quick&Dirty Variante aus, aber ein Haufen Arbeit und Erfahrung kostet das wie zu sehen ist auch. Ich würde mich freuen, wenn den Film jemand kommentieren könnte, der sich mit der traditionellen Herstellung dieser Schwerter auskennt.
 
Das Video ist wirklich sehenswert (ob im positiven oder negativen Sinn :confused: mögen die Fachleute hier im Forum entscheiden........)

Für mich als Katana-Laien..... auf jeden Fall sehr interessant.....

Danke für den Link
Gruß
Olli
 
Hi,

die Fachleute schreiben wohl noch nix, weil Ihnen die Augen bluten :D .

Der dargestellte Schmiede/ Härteprozess orientiert sich zwar an traditionellen Vorgaben weicht aber in vielen Punkten drastisch davon ab.

Man muß sich nur vor Augen führen, daß hier ein Massenprodukt ohne wirklichen künstlerischen Anspruch gefertigt wird.
Ein japanischer Schmied ist verpflichtet zur Wahrung der Qualität nur eine bestimmte Anzahl an Klingen im Monat zu fertigen (2 Klingen über 2 Shaku -> danke für die Richtigstellung Mitsutada/ Klaus H.) und legt somit Wert auf sorgfältigste Auswahl der Rohstoffe und höchstmögliche Präzision bei der Herstellung.

Ein paar der offensichtlichsten Unterschiede, ohne ins Detail zu gehen, sind:

1. Die Arbeitsumgebung
2. Material (Industrieller Monostahl vs. Tamahagane - "handgemachter" Rohstahl höchster Güte)
3. Die Härtemethode (Ölhärtung vs. Wasserhärtung)

Das kratzt höchstens an der Oberfläche der Thematik und ich kann jedem nur empfehlen sich z. B. dieses Buch mal durchzulesen hier findet man den perfekten Einstieg in die Fertigungsweise des japanischen Schwerts.

Grüße,

Christoph

edit: Anzahl und Länge der maximal zu schmiedenden Klingen geändert s. Post von Klaus H. und von Mitsutada
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein japanischer Schmied ist verpflichtet zur Wahrung der Qualität nur eine bestimmte Anzahl an Klingen im Monat zu fertigen (waren es 3 Klingen über 3 Shaku? bin mir nicht ganz sicher) und legt somit Wert auf sorgfältigste Auswahl der Rohstoffe und höchstmögliche Präzision bei der Herstellung.

Du kannst einen jap. Schwertschmied nicht dem den Fließbandarbeitern aus China vergleichen!
Das ein jap. Schmied nur 3 Klingen fertigen darf wäre mir neu! Die Frage ist nicht wieviele er darf sondern wieviel er schafft! Und wie lang die Klingen sind hat damit erstrecht nichts zu tun. Wie lang die Klingen sein können hängt nur von der Ausstattung des Schmieds ab :D.
Und es geht auch nicht um die wahrung der Quallität sondern um den Ruf des Schmieds. Wenn einer schlechte Arbeit abliefert wird er bald arbeitslos...
Zum Material: Es ist in der heutigen Zeit völlig egal ob man Monostahl oder Tamahagane für ein Katana nimmt! Beides kann gleichscharf geschliffen werden und beides ist gleich hart (vorrausgesetzt man nimmt hochwertigen Monostahl!). Es ist nur noch eine geschmackliche bzw. optische Geschichte. Bei Tamahagane gibs im Gegensatz zum Monostahl ne Hada (man kann zwar auch ein Monostahlkatana mit einer echten Hada bekommen, macht aber eigendlich keinen Sinn und ist sauteuer)

Und die Moral von der Geschicht: Das Video ist cool hat aber mit Katana nichts zu tun!!! :steirer:

cya
 
Ist aber tatsächlich so, ein japanischer Schmied darf nur zwei Schwerter von der Länge eines Katana im Monat schmieden.
Soweit ich weiß, kann er alternativ drei Kürzere fertigen, aber genaue Maße hab ich jetzt nicht im Kopf... ;)

Edit:
Hab gerade mal nachgeschaut:
Eine Klinge mit Loch in der Angel, Hamon und einer Länge über 6 Inch gilt als Schwert.
Es dürfen pro Monat nur zwei Schwerter mit über 2 feet Länge, bzw. 3 Schwerter mit unter 2 feet Länge gefertigt werden.
Sorry, die Maßangaben sind amerikanisch, die Längen in Sun und Bu konnte ich grad auf die Schnelle nicht finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und es geht auch nicht um die wahrung der Quallität sondern um den Ruf des Schmieds.

Hallo Harri,

wo ist denn da der Unterschied :glgl:

Das mit "der Ausstattung des Schmieds" kann ich jetzt auch nicht nachvollziehen. Bist Du sicher, daß Du Dich damit auskennst?

Gruß,
Thomas
 
Hallo,

was Klaus H. geschrieben hat ist absolut korrekt!

Mit dem Ende der amerikanischen Besatzung Japans 1952, war die Herstellung und der Besitz von japanischen Schwertern wieder erlaubt, jedoch unter verschärften Bedingungen. Die Ansicht, dass ein Schwert nun mehr ein Kunstwerk als eine Waffe sein sollte, setzte sich immer mehr durch und mit einem neuen Gesetzesentwurf, der sogn. "Ju-to-ho" wurden neue Richtlinen aufgestellt. Demnach musste jedes japanische Schwert (aus Tamahagane gerfertigt, mit Hamon, Mekugi Ana, mehr als 15cm lang...) bei der Polizei registriert werden. Erfüllt eine Klinge nicht die geforderten künstlerischen Kriterien, wird sie auch nicht registriert, womit der weitere Besitz illegal ist. Dieses Gesetz sollte aber auch dazu dienen, dass die Herstellung von Waffen geregelt wird und somit überschaubar bleibt, was sicherlich auch zur Wahrung hoher Qualitätskriterien sinnvoll ist. Jedenfalls durften von diesem Zeitpunkt nur noch lizensierte japanische Schmiede Klingen fertigen, welche nach Fertigstellung auch immer beim örtlichen Polizeirevier zu registrieren sind. Des Weiteren legte das Gesetz auch die Herstellung von Klingen pro Monat fest, wonach dann entweder nur ZWEI Langschwerter (Katana, Tachi...) oder DREI kurze Klingen (Wakizashi, Tanto) geschmiedet werden dürfen. Grade diese Tatsache macht es auch noch heute jungen Schmieden nicht leicht, Fuß zu fassen und sich generell erstmal nen Namen aufzubauen. Die Möglichkeit wenigstens Tanto unbegrenzt schmieden zu dürfen, würde da schon viel helfen auch wenn Bestrebungen in diese Richtung wohl noch nicht erfolgreich gewesen sind.

Ach ja...falls sich nun jemand fragt wie die Regierung auf eine solche Begrenzung kommt. Man beobachtete den damals überbegabten Schwertschmied Miyairi Akihira (später Yukihira, Lebendes Nationales Kulturdenkmal) bei der Arbeit und weil er seine Arbeit sehr bedächtig durchführte und nicht mehr als zwei Schwerter pro Monat fertigte, übernahm man diese Zahl als generellen Richtwert, auch wenn heutige Schmiede locker das doppelte fertigen könnten.

Das ist alles nachzulesen in:
-Modern Japanese Swords and Swordsmiths/Kapp,Yoshihara (nur in Englisch erhältlich)
-Japanische Schwertschmiedekunst/Kapp,Yoshihara

Gruß

Mirco
 
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Mirco, das ist doch ein Wort. Ich werde nur immer sofort misstrauisch, wenn jemand irgendwelche Behauptungen aufstellt, ohne die zu belegen. ;)

-Walter
 
Hallo,
ist wirklich ein tolles Video, das gabs hier aber schonmal. Sogar zum Download (333MB wenn ich nicht irre).
Und es gab noch ein anderes (von Arte Frankreich) welches sogar mit dem erschmelzen des Stahles beginnt. ca. 1 GB.
Beide sind super, und so ziemlich die einzigen die es so ausführlich dazu gibt, soweit ich weiss.
Wenn einer noch andere Quellen weiss, bitte her damit :D
Sebastian
edit: ich such die Links ja schon... ;)

Also, grad gefunden: ein Video, welches 333MB gross ist. Habs nicht runtergeladen, kann aber das von Citadel sein (http://www.coltelleriazoppi.com/areadownload.htm)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja genau das ist es!
War französisch von arte. Hab es leider nicht gefunden...
Hast du es im Forum gefunden oder ausserhalb?
Sebastian
 
Google hat geholfen
Mir nicht.
Wie dem auch sei, irgendwo 'da draußen' gurkt noch ein Downloadlink rum, also ohne stream, und die Qualität ist besser... Den hab ich leider auch mit Google nicht gefunden.
Sebastian
 
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