Katana mit „Patina deluxe“ & losem Beschlag – behalten mit Minderung oder Austausch?

DunkelWald

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Hallo zusammen,
nach einem Monat Wartezeit ist mein Katana endlich angekommen – und brachte Bonus-Features:
Schwarze Rostflecken an der Spitze (mit Mikrofasertuch nicht zu entfernen). Und der Metallbeschlag am Scheidenkopf hat sich verabschiedet (abgefallen).
Preislich sind wir nicht in der Deko-Ecke (1000 Euro), daher bin ich… sagen wir: mäßig begeistert. 😅

Im Bereich der Klingenspitze, wenige Zentimeter entlang der Schneide, sind mehrere unregelmäßige Ansammlungen von schwarzen, punktförmigen Flecken zu sehen. Die Flecken liegen direkt auf der polierten Oberfläche und wirken wie kleine Korrosionsinseln, die sich deutlich vom restlichen Spiegelglanz abheben. Es sieht nicht nach einfachem Schmutz aus, sondern eher nach beginnender Rost- oder Korrosionsbildung an der Spitze.

Wenn ich die Bilder hochladen möchte, die Seite hat "image cannot be loaded from the passed link" gezeigt.
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Eigentlich mag ich genau dieses Modell und würde es gern behalten. Austausch wäre okay, aber das dauert wohl wieder ewig (Grenz-Logistik lässt grüßen). Alternative: Minderung und ich kümmere mich vorsichtig selbst um die Flecken – ohne die Politur zu ruinieren.

Fragen an euch Profis:
1. Was wäre bei diesen Mängeln eine faire Minderung (%) aus eurer Sicht?
2. Austausch vs. Minderung: Was war für euch in der Praxis nervenschonender?
3. Schonende Pflege der Flecken nahe der Spitze – welche Vorgehensweise/Produkte würden die Oberfläche/Optik (Hamon etc.) nicht versauen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe keine Ahnung von Katanas. Allerdings klingt mir 1000 € noch deutlich in der Deko-Ecke, wenn auch vielleicht in der gehobenen. Aber bei Import von außerhalb der EU kann ich dir nur empfehlen, Minderung vorzuziehen, wenn du damit leben kannst. Die Zollabfertigung willst du nicht noch zweimal (Retoure und Ersatz) machen müssen...

Bilder musst du extern hochladen (gibt ja kostenlose Möglichkeiten, notfalls googlen) und hier verlinken, sofern du nicht Premium-Mitglied werden möchtest.

Edit: achja, nimm dir mal die Signatur von dem Moderator, der dein Thema verschoben hat zu Herzen - passt hier sehr gut ;)
 
praxisnahe Tipps und eine Lösung mit möglichst wenig Drama
Willkommen im Forum. Ohne die Fotos wird es schwierig dir einen guten Tipp zu geben. Aber eine mögliche Vorgehensweise ist mit Nassschleifpapier die rostigen Stellen zu schleifen. Je nach Tiefe der Rostlöcher musst du zuerst mit relativ grobem Schleifpapier anfangen und dann mit immer feinerem Nassschleifpapier die Kratzer wieder entfernen. Mit abrasivem Poliermittel bekommst du dann auch wieder den Spiegelglanz zurück.

Vielleicht noch dies: diese Arbeit nimmt viel Zeit in Anspruch. Ich würde sie auf mehrere Tage verteilen. Hmmm, also doch ein wenig Drama. Sorry!

Gruss Ulli

edit: und ab sofort Klinge immer ein wenig ölen, z.B. Kamelienöl oder Weissöl.
 
Ich habe keine Ahnung von Katanas. Allerdings klingt mir 1000 € noch deutlich in der Deko-Ecke, wenn auch vielleicht in der gehobenen. Aber bei Import von außerhalb der EU kann ich dir nur empfehlen, Minderung vorzuziehen, wenn du damit leben kannst. Die Zollabfertigung willst du nicht noch zweimal (Retoure und Ersatz) machen müssen...

Bilder musst du extern hochladen (gibt ja kostenlose Möglichkeiten, notfalls googlen) und hier verlinken, sofern du nicht Premium-Mitglied werden möchtest.

Edit: achja, nimm dir mal die Signatur von dem Moderator, der dein Thema verschoben hat zu Herzen - passt hier sehr gut ;)
Vielen Dank für Ihre Antwort. Welche Höhe eines Preisnachlasses wäre in einem solchen Fall üblicherweise angemessen?
 
Vielen Dank für Ihre Antwort. Welche Höhe eines Preisnachlasses wäre in einem solchen Fall üblicherweise angemessen?

Ich würde zunächst den Verkäufer anschreiben, ihm den Lieferzustand schildern und Fotos mitschicken.
Ich würde erstmal abwarten, was der Verkäufer von sich aus anbietet, anstatt ihm gleich mit einer prozentualen Minderung zu kommen.
Oft wird man da positiv überrascht- wenn er nichts anbietet( oder zu wenig ) kannst Du immer noch bestimmter auftreten.
Kannst Du die abgefallene Montur ggf. selbst fixieren?
Ein letzter Weg wäre, das Katana hier in 🇩🇪instandsetzen zu lassen ( zb bei Jürgen Schanz ) und dem Verkäufer die Rechnung zu schicken.

Viel Erfolg wünscht
Excalibur
 
Ich würde zunächst den Verkäufer anschreiben, ihm den Lieferzustand schildern und Fotos mitschicken.
Ich würde erstmal abwarten, was der Verkäufer von sich aus anbietet, anstatt ihm gleich mit einer prozentualen Minderung zu kommen.
Oft wird man da positiv überrascht- wenn er nichts anbietet( oder zu wenig ) kannst Du immer noch bestimmter auftreten.
Kannst Du die abgefallene Montur ggf. selbst fixieren?
Ein letzter Weg wäre, das Katana hier in 🇩🇪instandsetzen zu lassen ( zb bei Jürgen Schanz ) und dem Verkäufer die Rechnung zu schicken.

Viel Erfolg wünscht
Excalibur
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Ich habe inzwischen bereits mit dem Verkäufer Kontakt aufgenommen. Sein Vorschlag lautet jedoch: keinerlei Entschädigung, sondern dass ich das Schwert einfach zurückschicken soll, damit sie es „selbst bearbeiten“. Außerdem wurde mir gesagt, der Schmied sei „sehr beschäftigt“ und müsse „Dutzende Schwerter schleifen“ – für mich klingt das nach einem Hinweis, dass die Bearbeitung sehr lange dauern würde.
Meiner Einschätzung nach möchte der Verkäufer weder eine konkrete Lösung anbieten noch einen verbindlichen Zeitrahmen zusagen. Das wirkt eher so, als wolle man mich entmutigen, damit ich aufgebe.
Wenn ich das Schwert selbst nachbearbeite, müsste ich eigene Polierpaste kaufen und die betroffenen Stellen selbst behandeln. Ich weiß allerdings nicht, ob mir das überhaupt gelingen würde.
Wenn ich jemanden beauftrage, das Schwert selbst zu reparieren, werde ich – gemessen am bisherigen Verhalten des Verkäufers – vermutlich mit einer sehr langen Wartezeit und erheblichem Energieaufwand rechnen müssen.
Das ist wirklich eine unglückliche und frustrierende Einkaufserfahrung.
 
Wenn ich das Schwert selbst nachbearbeite, müsste ich eigene Polierpaste kaufen
Das ist mit Sicherheit dein kleinstes Problem. Nassschleifpapier und Polierpaste sind nicht teuer. Ich schätze den Materialaufwand auf ca. 30.- Euro. Aber wenn du es wirklich perfekt haben willst, dann brauchst du sehr viel Zeit dafür. Mir machen solche Arbeiten Spass, anderen ist sie zu mühsam.
 
"Schwarze punktförmige Flecken" klingt auch eher nach Lochfraß als nach Flugrost. Das ist nicht zwischen Tür und Angel mit Bordmitteln zu beheben.
 
Jo. Da muss die ganze Klinge bearbeitet werden, wenn es schön aussehen soll (ich hoff mal, das Ding ist nicht für den täglichen Gebrauch gedacht). Wenn du nur den Rost wegschleifst, nimmst du soviel Material weg, dass man die dadurch entstehenden low spots deutlich anhand der Lichtreflexionen sehen wird, selbst wenn du die ganze Klinge polierst.

Kam die Klinge nicht geölt oder lackiert?
 
In diesem Link finden Sie die Fotos der Roststellen. Ich weiß nicht, ob Sie sie öffnen können.
Doch, die Fotos kann man anschauen, obwohl ich die Bilder lieber nicht gesehen hätte. Wie @Valentinian II schon geschrieben hat, wird man auch bei bester Arbeit immer sehen, dass da etwas repariert wurde.

Das ist wirklich eine unglückliche und frustrierende Einkaufserfahrung.
Der Verkäufer zeigt sich wenig kooperativ, hoffentlich erhälst du wenigstens dein Geld zurück.

Gruss Ulli
 
Naja das teuerste bei der Restauration währe wohl der Löskaffee und ein passendes Gefäß um den Hamon wieder sichtbar zu machen... Ansonsten ist man da mit 240`er-400 Schleifpapier und etwas 00 Stahlwohle gut bedient, wenn man sich die grobe Oberfläche mal anschaut.
Nur ist das extrem viel Aufwand, den ich mir nicht antuen würde.

ABER! selbst wenn du ein perfektes bekommen solltest im Austausch, bzw. nach der Reparatur, musst du immer noch selbst darauf achten das es nicht wieder so rostet.

Habe lange Jahre Katana "gesammelt" und es ist wirklich schwer diese oder andere C-Stahl Waren wirklich vor Rost zu schützen. Die "Politur" an diesem Stück ist sicher keine, der Hamon sieht geätzt aus (oder ist nur eine Spiegelung?), und die Schleifriefen auf der Klinge sprechen bände.
Habe vor Jahren mal in Japan ein Katana erstanden, war mein Highlight, nach mehreren Monaten an der Wand hatte es ähnlichen Rostfraß und ich habe es in Japan neu polieren lassen, das hat weit mehr wie 1000€ gekostet. Ist danach wieder gerostet, und ich habe meine Sammlung schlussendlich wieder verkauft. Mit der Seeluft hier ist es aber auch schwer solche Stahlstücke dekorativ und Konserviert gleichzeitig zu lagern.
Selbst ein Versuch mit einem sehr teuren Oktopusmesser (ein Original Shigefusa also noch vom alten Meister Lizuka) ging total in die Hose. Kann man immer wieder probieren aber schlussendlich muss man das selbst so gut können das einem der Angstschweiß bei einem mehreren Tausend Euro Stück nicht noch die Politur versaut.

Rollingstoned
 
Jo. Da muss die ganze Klinge bearbeitet werden, wenn es schön aussehen soll (ich hoff mal, das Ding ist nicht für den täglichen Gebrauch gedacht). Wenn du nur den Rost wegschleifst, nimmst du soviel Material weg, dass man die dadurch entstehenden low spots deutlich anhand der Lichtreflexionen sehen wird, selbst wenn du die ganze Klinge polierst.

Kam die Klinge nicht geölt oder lackiert?
Das Schwert war bei der Lieferung bereits eingeölt. Ich vermute, dass der Hersteller entweder ein minderwertiges Öl verwendet hat oder es nicht sorgfältig genug aufgetragen wurde. Alle Rostflecken befinden sich an der Klingenspitze. Obwohl ich dieses Schwert wirklich sehr mag, muss ich jetzt wohl doch über eine Rückerstattung nachdenken.
 
Naja das teuerste bei der Restauration währe wohl der Löskaffee und ein passendes Gefäß um den Hamon wieder sichtbar zu machen... Ansonsten ist man da mit 240`er-400 Schleifpapier und etwas 00 Stahlwohle gut bedient, wenn man sich die grobe Oberfläche mal anschaut.
Nur ist das extrem viel Aufwand, den ich mir nicht antuen würde.

ABER! selbst wenn du ein perfektes bekommen solltest im Austausch, bzw. nach der Reparatur, musst du immer noch selbst darauf achten das es nicht wieder so rostet.

Habe lange Jahre Katana "gesammelt" und es ist wirklich schwer diese oder andere C-Stahl Waren wirklich vor Rost zu schützen. Die "Politur" an diesem Stück ist sicher keine, der Hamon sieht geätzt aus (oder ist nur eine Spiegelung?), und die Schleifriefen auf der Klinge sprechen bände.
Habe vor Jahren mal in Japan ein Katana erstanden, war mein Highlight, nach mehreren Monaten an der Wand hatte es ähnlichen Rostfraß und ich habe es in Japan neu polieren lassen, das hat weit mehr wie 1000€ gekostet. Ist danach wieder gerostet, und ich habe meine Sammlung schlussendlich wieder verkauft. Mit der Seeluft hier ist es aber auch schwer solche Stahlstücke dekorativ und Konserviert gleichzeitig zu lagern.
Selbst ein Versuch mit einem sehr teuren Oktopusmesser (ein Original Shigefusa also noch vom alten Meister Lizuka) ging total in die Hose. Kann man immer wieder probieren aber schlussendlich muss man das selbst so gut können das einem der Angstschweiß bei einem mehreren Tausend Euro Stück nicht noch die Politur versaut.

Rollingstoned
Der Hersteller dieser Klinge heißt Dynasty Forge, aber der Händler ist nicht derselbe. Laut Händler soll die Klinge „von Hand poliert“ sein und „keinerlei Säurebehandlung“ durchlaufen haben. Ich weiß jedoch nicht, wie zuverlässig diese Angaben sind.
 
Hm, Ob man da eventuell am falschen ende gespart hat? Es gibt auch in Deutschland Schwertschmiede, nur wollen die Geld sehen. Was dann so ein Schwert kostet, weis ich nicht.
 
Laut Händler soll die Klinge „von Hand poliert“ sein
Das stimmt mit Sicherheit nicht. Eine Politur sieht ganz, ganz anders aus. In einer Politur kann man sich spiegeln.
Du siehst ja selber wie weit weg deine Klinge von einer Politur ist. Es tut mir wirklich leid dir das so sagen zu müssen.

Gruss Ulli
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich vermute Maschinenpolitur und anschl per Hand mit vllt irgendwas (Paste) handpoliert. Diese dringt nicht so in den Stahl ein wie eine echte Handpolitur
mit japanischen Natursteinen und anschl mit sog Fingerstones den Hamon bearbeiten. Handpolierte Katanas kosten. Das alles ist sehr aufwendig.

Auch eine professionelle Aufarbeitung geht an den Geldbeutel - ich hörte mal von ca. €35-50 pro cm je nach Zustand.

DIY mit Steinen empfehle ich nicht wirklich. Die kpl mE Maschinenpolitur muss runter/-weggeschliffen werden, die gesamt Fläche muss begradigt werden (Beta-Togi Methode),
Anschaffung eines passenden Eqipments erreicht locker den Betrag des Katanas. Und a bisserl Erfahrung braucht es auch, mit welchen Steinen wann und wo, horizontal oder vertikal, wo mit welchem oder keinen Druck ... Dazu dann die erwähnten Fingerstones (Invest ca. €90-120, Narutaki und Uchigumori) um den Hamon hervorzuheben.
Und gaaaaanz viel Zeit und Geduld.

Nicht Geld- aber auch Zeitintensiv und Geduld: Mit hochwertigem Nass-Schleifpapier (mit Ballistol h1) die gesamte Klinge sanft satinieren. Da wird aber der Hamon verschwinden.
Wenn es dann noch feiner, ggf poliert werden soll anschl. mit hochwertiger Diamant-Schleifpaste (v. feinewerkzeuge.de) und MakeUp-Pads polieren.

Ansonsten wurde ja einiges dazu erläutert.

Na dann viel Erfolg, welchen Weg du auch einschlagen wirst.
 
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