Katanaexperten gesucht

BorisTheBlade

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:steirer: HI :steirer:
Ich bin gerade dabei n Katana für meie Kunstfacharbeit zu fertigen, und hab ne dringende Frage, da ich nicht mehr viel Zeit hab. :rolleyes:
Kann mir irgendjemand Angaben zu Klingenstärken an den verschiedenen Stellen (Spitze, Mitte, Ansatz) und zu den Klingenformen (Querschnitt, also das was man auf Fotos nicht dierekt erkennt) geben :hmpf: ?
 
"nicht mehr viel Zeit?" :lach:

Hmmm ich dachte immer für ein Katana braucht man jahrelange Erfahrung und viel Geduld/Zeit? Ich hoffe mal du willst nix gefaltetes oder so machen?
 
Das wird immer lustiger hier... Kunstfacharbeit und Kantana "fertigen"... :irre: Vielleicht sollte pitter das Wort Kantana doch auf den Index setzen...
 
@BorisTheBlade
Schau mal auf http://www.geocities.com/alchemyst/nihonto.htm vorbei. Dort wird ziemlich viel erklärt.
Was mich interessiert:
Wie willst du ein Katana bauen?
Meinst du ein Holzmodell oder meinst du ein traditionelles Katana aus gefaltetem Stahl, mit hartem Mantel und weichem Kern und dazu noch differentiell gehärtet und professionell poliert?
Das mit ...nicht mehr viel Zeit... lässt mich nichts gutes erahnen. . .
 
Hab mir schon gedacht, dass n paar Leute verwundert sein werden über den Thread.
Natürlich mach ich nix gefaltetes, und viel geschmiedet wird auch nich.
Mit dem Hammer hab ich nur die Biegung gemacht (getrieben), dann die Form mit ner Flex ausgeschnitten.
Jetzt brauch ich bloß noch n paar Angaben zur Klingenstärke und Klingequerschnitt. Dann gehts mir der Schrubbscheibe weiter. :argw:
Es wird kein Meisterwerk, mit dem man 1000 Krieger töten kann.
Es solleinfach gut aussehen, wird aber wohl kaum benutzt werden. :haemisch:
Besodere Oberflächenstrukturen (marmoriert) werd ich so wohl nich hinbekommen , aber reicht ja wenn man sich drin spiegeln kann (sehr viel Flexerei) :mad:
Aber ich glaub des wird schon :cool:
 
BorisTheBlade schrieb:
Hab mir schon gedacht, dass n paar Leute verwundert sein werden über den Thread.
Natürlich mach ich nix gefaltetes, und viel geschmiedet wird auch nich.
Mit dem Hammer hab ich nur die Biegung gemacht (getrieben), dann die Form mit ner Flex ausgeschnitten.
Jetzt brauch ich bloß noch n paar Angaben zur Klingenstärke und Klingequerschnitt. Dann gehts mir der Schrubbscheibe weiter. :argw:
Es wird kein Meisterwerk, mit dem man 1000 Krieger töten kann.
Es solleinfach gut aussehen, wird aber wohl kaum benutzt werden. :haemisch:
Besodere Oberflächenstrukturen (marmoriert) werd ich so wohl nich hinbekommen , aber reicht ja wenn man sich drin spiegeln kann (sehr viel Flexerei) :mad:
Aber ich glaub des wird schon :cool:


Nur mein persönlicher Rat:
Nimm doch lieber die flex und mach nen Fünfzigeuroschein damit,
dann kauf im nächsten Laden ein "original Taiwan Katana" :mad:
wird bestimmt besser als Dein "Selbstgebogenes" :glgl:
 
Hallo,

ist ja hier mal wieder ein guter Beweis für die Tatsache, dass es keine dummen Fragen sondern nur dumme Antworten gibt. Das Katana, oder allgemein das japanische Schwert, zählt nun mal zu den faszinierendsten Blankwaffen die es gibt und wer hier das Wort Katana auf den Index setzen will, der legt sich mit mir an. :teuflisch :cool: :D
Dem Anschein nach handelt es sich hier um eine Facharbeit an der Waldorfschule. Dort gehört das Schmieden ( häufig eben auch von Klingen) zum festen Bestandteil des Unterrichts.
Nun aber zur Frage: Die Klingenstärken waren im alten Japan häufig unterschiedlich, was einerseits mit den unterschiedlichen Schulen, und andererseits mit dem Verwendungszweck zusammenhing. Schmale und sehr scharfe Klingen zum zerschneiden der ledernen Rüstungsteile, breitere und stärkere Klingen für Hiebe in den Metallhelm des Gegners. Durchschnittlich liegt man aber mit 5mm im Rücken der Klinge nicht falsch. Ab dem Klingengrat(shinogi) wird die Klinge dann immer dünner bis zur Schneide hin.
Im Querschnitt sieht die Klinge wie folgt aus: Beginnend am Rücken(mune), der meist eine dreieckige Form wie die eines Daches hat (torimune) geht es dann über die paralelen Seitenflächen bis zum beidseitigen Klingengrat (shinogi) weiter. Ab diesem Grat laufen die beiden Seiten dann im Spitzen Winkel zur eigentlichen Schneide (ha saki) zusammen.
Vielleicht nicht ganz verständlich erklärt, aber hoffentlich trotzdem hilfreich :ahaa:

Gruß
Mirco
 
KATANA-Kopie

BorisTheBlade schrieb:
....Ich bin gerade dabei, ein Katana für meine Kunstfacharbeit zu fertigen, und hab eine dringende Frage, da ich nicht mehr viel Zeit hab: kann mir irgend jemand Angaben zu Klingenstärken an den verschiedenen Stellen (Spitze, Mitte, Ansatz) und zu den Klingenformen (Querschnitt, also das, was man auf Fotos nicht direkt erkennt) geben?

Im Prinzip ist das eine tolle Aufgabe, die Du Dir da gestellt hast! Nur schade, dass Du Dich offenbar mit wenig Planung in die Fertigung stürzt. Wie MITSUTADA schon schreibt, gibt es viele verschiedene Grundformen, was den Klingenquerschnitt, die Biegung, die Angel usw. angeht. Es ist ebenso schwer, DAS Katana zu beschreiben, wie DEN Automotor. Wie würdest Du anfangen, wenn Du die Aufgabe hättest, einen Automotor zu bauen?

Mein Rat wäre, in eines der zahlreichen Fachbücher über KATANA zu schauen, möglichst in einen hochkarätigen Ausstellungkatalog, der einige der Dimensionen der Klingen erwähnt. Allerdings wirst Du auch dort nicht alle gewünschten Daten finden, sondern meist nur die Länge und das SORI (die Biegung, die im Übrigen verschiedene Kurvenverläufe haben kann).

Das berühmte KUNIMUNE-Schwert hat z.B. bei einer Klingenlänge von 81,4 cm (wird ohne die Angel als Sehne am Rücken gemessen) ein KOSHI-ZORI von 2,58 cm. Diese Klinge ist, obschon aus der KAMAKURA-Zeit (13. Jahrhundert), perfekt erhalten und hat daher nicht durch häufige Polituren Material verloren. Wenn Du - abhängig vom Material und der Art des KATANA, das Du machen willst, an der Klingenwurzel von 6 - 7 mm ausgehst, dann entspricht das etwa einer neuen langen Klinge aus später Mittelalter-Fertigung. Am Rücken ist eine solche Klinge in der Nähe der Spitze sicher noch 5 mm stark, wie MITSUTADA richtig schreibt.

Frühe Klingen, und gerade auch solche, die viel poliert wurden, haben heute nur noch wesentlich geringere Querschnittmaße aufzuweisen.

Im Übrigen wäre es nicht korrekt, pauschal von parallelen SHINOGI-Flächen auszugehen, wenn Du eine Klinge machen möchtest. Damit Deine Kopie zumindest aus der Entfernung wie ein KATANA aussieht, solltest Du nur das SHINOGI und den Rücken polieren, die Schneidenfläche (JI) sollte besser matt bleiben. Kratzerfreie Oberflächen - da geht nix mit Flex!!! - sind natürlich Voraussetzung, damit das ganze dann auch wie ein KATANA wirkt und nicht wie ein x-beliebiger Blechsäbel.

Wenn Du weitere Fragen hast, schick mir eine Mail.

Gruß

sanjuro
 
@ bigbore

Wie ich schon erwähnt habe geht es mir nicht nur darum eine Kopie eines Katanas zu besitzten (was ja auch schon mal was wäre)
sondern auch darum eine Kopie eigenhändig anzufertigen,
da ich mir diese Aufgabenstellung als Kunstfacharbeit ausgesucht habe.
 
@ Mitsutada und Sanjuro

Vielen Dank für die Infos, sind echt hilfreich.
Die Querschnittbeschreibung find eigentlich ganz verständlich.
Hab mir inzwischen auch das Buch "Das Samuraischwert" von nem Freund ausgelihen, wo einiges über die Formen drinsteht.

speziell @ Sanjuro

Guter Gedanke, die Schneide nicht zu polieren. Bei mehrmals gefalteten Klingen entstehen an der Schneide auch immer Oberflächenstrukturen (marmoriert,....)
Du meinst, ich sollte die Schneidefläche matt lassen?
Aber wie mach ich das am besten?
Monmentan sieht die Schneide so wie der Rest ziehmlich geflex aus.
Shinogi und Rücken werden poliert, aber wie mach ich des mit der Schneide? :hmpf:
 
BorisTheBlade schrieb:
@ bigbore

Wie ich schon erwähnt habe geht es mir nicht nur darum eine Kopie eines Katanas zu besitzten (was ja auch schon mal was wäre)
sondern auch darum eine Kopie eigenhändig anzufertigen,
da ich mir diese Aufgabenstellung als Kunstfacharbeit ausgesucht habe.


@BorisTheBlade
Da hab ich Dich
1.) falsch verstanden,
2.) vorschnell dumm angemacht.

Ich bitte dafür um Entschuldigung.
 
Hallo Boris,

eine traditionell geschmiedete japanische Klinge wird im weiteren Verlauf der Fertigstellung von einem Polierer (Togishi) mit Wassersteinen von unterschiedlicher Körnung poliert. Dabei werden die einzelnen Bereiche der Klinge, wie von Sanjuro bereits erwähnt, auf unterschiedliche Weise poliert. Für eine optische Kopie ist deshalb die Hochglanzpolitur vom Rücken (mune) bis zum Klingengrat (shinogi) sehr wichtig. Die Schneidenflächen (Ji) werden jedoch nur bis zu einer sehr feinen Körnung poliert und so belassen. Das ist deshalb wichtig, weil man mit einer Hochglanzpolitur die Härtelinie (Hamon) sowie weitere Charakteristika der Wärmebehandlung verwischen und unkenntlich machen würde.
Die Hochglanzpolitur erziehlt der Togishi indem er die entsprechenden Bereiche der Klinge mit unterschiedlichen Stahlnadeln bearbeitet. Er reibt damit solange über die metallische Oberfläche (unter Zugabe eines spez. Pulvers, ibota genannt) bis eine spiegelnde Fläche entsteht. Die Stahloberfläche wird somit zur Erziehlung einer stark reflektierenden Fläche verdichtet.
Natürlich kannst du dir diesen Vorgang mit Hilfe von verschiedenen Polierscheiben und Pasten vereinfachen. Für die Bearbeitung der Schneidenflächen (Ji) würde ich dir die Verwendung von nassem Schleifpapier aus dem Baumarkt empfehlen. Das Papier ist auch in sehr feinen Körnungen erhältlich ( bis Körn. 1000) und für deine Arbeit sicherlich ausreichend. Es wird eben nur etwas dauern bis auf diese Weise die gesammte Klinge (Ji) Einheitlich bearbeitet worden ist.
So, jetzt höre ich aber wirklich auf belehren zu wollen :eek: :steirer:
Weiterhin viel Spass und Erfolg bei deiner Arbeit...

Gruß
Mirco
 
Hi Boris!
Kunstfache? Kenn ich gut.
Nur hab´ich mir damals für meine Landart 4 Monate Arbeitszeit gelassen....Abgabe immernoch erste Februarwoche?

Zur Schrubbscheibe würde ich noch nen billigen Bandschreifer legen- damit arbeitet sich´s leichter, wenn Du später polieren willst (-> Feinere Schleifbänder) .
Später dann weiter mit Schleifpapier, evtl. Schwabbelscheibe mit Polierpaste.

Eine Fake- Metalloberfläche erzielst Du am besten mit Eisen-III-Chlorid;
Hier im Forum steht einiges über den Gebrauch (Vorsicht!) , damit kannst Du u.U eine Härtelinie antäuschen, auch Fake-Damast wird damit erzeugt.
Auch sandgestrahlte Fälschungen sieht man hin und wieder!

Für die Montierung empfehle ich Jogibeer

Viel Glück!
mfg
Tct
-Kunstpädagoge in spe-
 
Zuletzt bearbeitet:
@Mitsutada und Tomcat

Danke für eure Tipps.
Abgabetermin war schon gestern(28.1).
Hab leider nich mehr geschafft, ne Härtelinie zu faken, musste den gesamten Griff am letzten tag machen, den Schriftlichen Teil (9 Seiten)
übrigens größtenteils auch. :glgl:
Ich bin mit dem Ergebnis aber zufrieden, sieht gut aus.
Hab zwar zum Schluss, bei der Krümmungskorrektur dummerweise Dellen reingehämmert die ich nich mehr rausmachen konnte, weil die Klinge sonst zu dünn geworden wäre.
Kratzer sind auch drin, hab dummerweise mit ner 180 Körnung angefangen zu polieren.
Glänzt aber ziehmlich.
Man kann, wenn man sich drin spiegelt sogar die Struktur der Iris gut sehen. :hehe:
Wahrscheinlich nix besonderes, für mich aber irgendwie n Erlebnis, hab früher noch nie was mit Metall gemacht, bin jetz aber total begeister davon(vom Schmieden...)
Vielleicht stell ich mal n Link mit m Bild von dem Schwert rein.
@ Alle, besonders Sanjuro
Nochmals Danke an alle die mir Tipps gegeben haben.
Konnte zwar nicht alle Tipps umsetzen, werd es aber bestimmt beim nächsten Mal tun-werd bestimmt bald noch eins Schmieden.(Mein Schwert fehlt mir jetz schon, und es muss 2 Jahre in der Schule ausgestell bleiben) :argw:
Ich kanns allen nur empfehlen, mal n Schwert zu schmieden, ist zwar n haufen Zeit , aber es lohnt sich und macht auch Spaß. :super:
Ich glaub ich werd mir demnächst gleich mal n Wurfmesser(grosses Hobby von mir) machen.
Insofern, gutes Gelingen , danke und bis zum nächsten mal. :steirer:
 
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