Katsuto Tanaka Shirogami 1

Linda Decosta

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Ich bin ja gerade mal wieder auf dem Küchenmesser Trip.
Diese "Krankheit" befällt mich alle paar Jahre, dann bin ich auf der Suche nach was Neuem, in den Phasen dazwischen nutze ich die Messer und bin zufrieden.

Mit Messern ist das bei mir eine sehr zweischneidige Angelegenheit, sie sollen "gut" sein, sie müssen aber auch gut aussehen.
Beide Punkte sind für mich gleichermaßen wichtig und nicht immer einfach unter einen Hut zu bringen.

Bei meinem letzten "Schub" hatte ich mir diese hier gekauft:

https://www.messerforum.net/threads/schmiederohe-trilogie-an-geflammter-eiche.132084/

Irgend wie ist in mir der Wunsch gereift nun doch mal was japanisches zum Schnippeln zu benutzen, auch wenn ich mit meinen bisherigen Messern eigentlich für alle Aufgaben gerüstet bin.
Rohe Schmiedehaut war für mich ein Muß und möglichst dünne Klingen sollten die Messer haben.
Ich liebe es, wenn ein Messer ohne hohen Kraftaufwand durch das Schnittgut gleitet :)
Auch eine gute Schnittgutfreisetzung mag ich gerne, die ist aber durch die rauhe Schmiedehaut eh schon gegeben.

Ich habe zahllose Beratungsthreads hier im Forum gelesen und mich durch die Bildchen auf ebenso unzähligen Webseiten geklickt.
Hängen geblieben bin ich dann bei den Messern von Katsuto Tanaka aus Shirogami 1
Die Optik traf genau meinen Geschmack, die angegebene Klingestärke war vielversprechend und angeblich sind die Klingen ja auch wirklich Handverschweisst...

Zum Test habe ich mir das kleinste und günstigste Messer bestellt, das 120mm Petty mit einer Klingenstärke von 1,57mm
Und das Kleine hat mich wirklich begeistert.
Wunderschöne Optik, tolle Schmiedehaut, schöner Kehl, hübsche Gravur und auch der Klingenrücken ist schön rund geschmiedet.
Die Klinge ist nicht 100% gerade, also mag ich das "Handgeschmiedet" wirklich mal glauben.

Und das Messer schneidet auch phantastisch, im vorderen Bereich ist es verdammt dünn und gleitet geradezu durch die Zwiebeln ohne die abgeschnittenen Scheiben aufzufächern.
Nach ein paar Tagen begeisterter Benutzung war klar, ich will noch ein Messer aus der Serie.
Die Wahl fiel auf das 240er Gyuoto, mit einer Blattstärke von 1,84mm.
Das mit Abstand größte Messer in meinem Bestand und es stellt sich die Frage, ob mein 195er Nakiri damit überflüssig wird?

Natürlich kann das 240er Messer nicht ganz so dünn sein wie das 120er, aber sehr viel mehr Material gibt es auch da nicht.
Was mir auch sehr gut gefällt ist die große Höhe der Klinge, das Messer lässt sich so für feinere Schneidarbeiten sehr gut an der Klinge greifen.
Auch beim 240er ist der Klingenrücken nicht 100% gerade, für mich sieht das wirklich nach Schmiedearbeit von Hand aus.

Was mir an der Serie generell nicht gefällt sind die Zwingen aus Holz, hier hätte ich natürlich lieber Horn.
Aber man kann eben nicht alles haben, insbesondere wenn man sonst schon so spezielle Ansprüche hat.
Und hey, meine marvvin Messer haben gar keine Zwinge :)

Ich war sehr verwundert, dass man über diese Messer hier im Forum absolut gar nichts finden kann.
Vermutlich sind die Messer so mies, dass sie hier keine Erwähnung wert sind ...

Natürlich gibt es auch noch ein paar Bilder:

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Grüße Linda
 
Sehr schöne Messer (y)
Ich habe ein handgeschmiedetes 24 cm Gyuto Tojiro Shirogami; ist also genau mein Geschmack :)

Viele Grüße
Rainer
 
Servus,

ich finde die Messer sehr ansehnlich, tolles KU-Finish, die Kehlbilder sind vielversprechend, der Dicke der Klinge nach dem Griff ist super und die bunten Zwingen sind mal eine angenehme Abwechslung. Es ist praktisch unmöglich, alle japanischen Schmiede und deren schmiedende Verwandtschaft zu kennen und schon mal in der Hand gehabt zu haben. Ich hatte sicher hunderte japanische Kochmesser in der Hand, aber dieses noch nicht. Da es mir nichts sagt und hier nicht zu finden ist, wurde es wohl nie gehypt und ist vielleicht ein tolles Mauerblümchen. ;) Es ist bis auf die Zwinge eben eines von vielen sehr ähnlichen japanischen KU-Gyuto's. Was nicht heißt das es nicht auch richtig Freude machen kann und die Wünsche ich dir damit. Shirogami wird extrem leicht extrem scharf, bleibt es aber leider nicht sehr lange, fast habe ich das Gefühl, dass er selbst im Haugebrauch nach einer Woche und 20-25 Mahlzeiten schon ordentlich nachlässt, zumindest habe ich einen Schärfeverlust nach ein paar Mahlzeiten von Shirogami so richtig auffällig bemerkt, so das ich diesen Stahl seit damals meide und nur in kauf nehme, wenn mir Messer und Geometrie besonders gut zusagen.

Vielleicht geht es dir ja anders damit. Im übrigen danke für die Vorstellung.

Gruß, güNef
 
Die Optik verzerrt etwas.
Ja, die Klinge hat minimalen Linksdrall, aber lange nicht so heftig wie auf dem Bild.
Ich habe mal beide Seiten auf die Granitplatte in der Küche gelegt, da merkt man praktisch nichts davon.

Grüße Linda
 
Hier nochmal ein Bild.
100% gerade ist es nicht, aber lange nicht so dramatisch wie auf dem ersten Bild.
Ich denke das gehört zu Handarbeit dazu, oder liege ich da falsch und sollte es reklamieren?

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Grüße Linda
 
Servus,

für mich wäre es so wie auf deinem Bild ok. Ich lebe auch mit einer leicht verzogenen Spitze, kein Problem. Was ich aber gar nicht mag, ist eine verwellte Schneide, die ich dann nicht plan auf den Stein bekomme. Alles schon erlebt, aber das da oben im Bild, würde mich nicht stören, außer es ist ein Custom eines sonst peniblen Machers, der gerade bei mir einen schlechten Tag erwischt hat. ;)

Gruß, güNef
 
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