Kaufberatung für Anfänger

rhabarber1848

Mitglied
Beiträge
18
*Geht es um eine Neuanschaffung oder Erweiterung eines Sortiments? Bei Erweiterung bitte angeben, welche Messer vorhanden sind.
Neuanschaffung
Ein Hinweis vorab: Ich bin blutiger (hoffentlich nur im Wortsinne ;)) Anfänger und kann deshalb meine Wünsche nicht so gut formulieren, wie es hier z.B. gemacht wurde, da mir die Erfahrung mit guten Messern einfach fehlt.

*Ist die Anschaffung für berufliche oder private Verwendung gedacht?

Privat

*Für welche Aufgaben ist die Neuanschaffung gedacht (z.B. Fleisch schneiden/parieren, Gemüse putzen/schneiden, Fisch filetieren etc.)?

Allrounder, > 80% Gemüse, mit einem speziellen Wunsch: Das Messer soll Weißkohl für Okonomiyaki in dünne lange Streifen schneiden können.

*Bevorzugte Schnitttechnik (z.B. bei Kochmesser > Wiegeschnitt, Druck- und/oder Zugschnitt, Choppen etc.)

Diese Frage kann ich nicht beantworten. Zur Anschaffung des Messers wird ein Lernprozess gehören, da ich mir bisher über Messer keine speziellen Gedanken gemacht habe.

*Rechtshänder oder Linkshänder?

Rechtshänder

*Welche Schneidunterlage (Material, Größe) wird verwendet?

Polypropylen, GN 1/2. Vermutlich werde ich noch ein größeres Brett benötigen, hier bin ich offen.

*Welche Messerform/-stil soll es werden?

Schwierige Frage für mich als Anfänger, wobei ich spezielle Messerformen ausschließen möchte.
Ich beschäftige mich erst seit wenigen Tagen überhaupt mit diesem Thema und bin ehrlich gesagt erschlagen ob der Vielfalt, die hier im Forum sehr engagiert beschrieben wird. Deshalb habe ich noch keine Präferenzen entwickeln können, meine Handschuhgröße ist XL, allzu klein sollte der Griff nicht sein.

Ich vermute, ich werde die Wahl zwischen einem europäischen Kochmesser und japanischen Santoku- und Gyoto-Messern haben, alles wäre ok.
Oder ein Bunka? Keine Ahnung, ob geeignet, diese Messerform habe ich heute zum ersten Mal gesehen.

*Welche Bauform und ca. Länge?
Z.B. Kochmesser ca. 20cm; Petty ca. 12cm

Weißkohl-geeignet ;) Wobei ich mir bei Klingen > 20cm Länge Sorgen mache, ob ich diese werde handhaben können.

*Welcher Stahl?
Rostend, Rostfrei, Semi-Rostfrei? Monostahl, laminierter Damast?

Unentschlossen, die Funktionalität steht im Vordergrund, Damast wäre ok, aber kein Muss.
Soweit ich es verstehe, habe ich die Wahl zwischen rostendem Kohlenstoffstahl mit höherer Härte und rostträgem Stahl mit vergleichsweise geringerer Härte. Da ich davon ausgehe, dass ich bei der Anwendung Fehler machen werde, sollte das Messer nicht allzu empfindlich sein, dies spräche eher für Solingen und gegen empfindliche japanische Stahlvarianten. Wobei ich heute Ginsan-Stahl gefunden habe, 61 HRC und dennoch rostträge. Klingt erstmal interessant...
Ich möchte Kohlenstoffstahl nicht ausschließen, der höhere Pflegeaufwand ist akzeptabel, wenn dadurch die Schneidefähigkeit besser ist bzw. länger erhalten bleibt.

*Welches Budget für das/die Messer steht zur Verfügung?

Mit guter Begründung bis zu 300€, wobei ich viele, vermutlich gute, Messer im Bereich bis 200€ gesehen habe.

*Bezugsquelle?
Soll in einem Ladengeschäft oder per Versandhandel gekauft werden, Inland, EU, International?

Innerhalb der EU, Versand oder Laden.

*Gibt es schon ein/mehrere Messer, die theoretisch in Frage kommen?
Bitte gebe die vollständige Bezeichnung(en) mit eventuellem link an.

- Lignum 3 ( Robert Herder Lignum 3 Kochmesser Knivesworld | Meesterslijpers (https://www.meesterslijpers.nl/de/robert-herder-lignum-3-kochmesser) )
- Tsunehisa Ginsan Migaki Santoku ( Tsunehisa Ginsan Migaki Santoku 165mm Eiche - Knife Art (https://knife-art.de/product/tsunehisa-ginsan-migaki-santoku-165mm-eiche/) )
- Takamura Migaki Tsuchime Santoku ( Takamura VG 10 Stahl Migaki Tsuchime Santoku 17 cm Klinge (https://www.japan-messer-shop.de/Kochmesser-fuer-Einsteiger/Takamura-VG-10-Stahl-Migaki-Tsuchime-Santoku--signiert--17-cm-Klinge.html) )

*Alle Messer werden stumpf.
Wie möchtest du es Instandhalten? Schärferfahrung/Schleifequipment vorhanden (welches)?
Welches Budget steht für eine Anschaffung zur Verfügung?

Es ist weder Schärferfahrung noch Schleifequipment vorhanden... Als Budget setze ich den Wert des Messers an.
Ich vermute, dass ich um die Anschaffung von Schleifsteinen nicht herum kommen werde, allerdings sorge ich mich, dass ich ohne Erfahrung dem Messer eher schaden könnte. Ich möchte aber nicht Unsummen in halbgare Lösungen wie einen Horl-Rollschleifer oder Spielzeug wie Hennslers Messerschärfer investieren.

Das Messer wird nicht im täglichen Einsatz sein, ich denke 2-3x pro Woche. Deshalb kann ich es mir gut vorstellen, dass Messer einmal jährlich zum Schleifen zu geben (Messer Holdorf in Berlin käme dafür in Frage). Nur bräuchte ich für zwischendurch eine einfach zu handhabende Schleiflösung. Ich meine verstanden zu haben, dass ein Wetzstahl dafür nicht in Frage kommt (wetzen != schleifen), ebenso gibt es nicht-wetzbare Messer.

Zur Lagerung mache ich mir auch Gedanken und schließe dabei Schubladen und Messerblöcke aus. Ebenso habe ich derzeit nicht die Möglichkeit, eine Magnetleiste an der Wand zu montieren. Deshalb wird es auf eine freistehende magnetische Holztafel o.ä. hinauslaufen, habt ihr dazu Empfehlungen?
 
Guten Morgen @rhabarber1848,

ich habe das Lignum seit über 10 Jahren im Haushalt, und es hat sich den Status des „Nevergiveaways“ erarbeitet. Ich empfinde es als äußerst vielseitig, bei der Klingenform hat sich jemand in meinen Augen wirklich Gedanken gemacht. Ich habe Handschuhgröße 10 und kleiner würde ich den Griff nicht haben wollen.

Mit der Klingenlänge kann ich auch Weißkohl verarbeiten, wobei etwas mehr Klingenlänge da schon ein bissl den Komfort erhöhen würde.

Mit dem Sharpmaker von Spyderco lässt es sich ewig scharf halten - ohne Druck arbeiten, sonst kannst du die Schneide beschädigen; ich nutze nur die Flächen der Steine, nicht die Kanten.

Alles Im Budget, nicht besonders fancy, aber ein No-Nonsense-Set, an dem hier seit über einem Jahrzehnt wenig vorbeikommt, und hier ist über die Jahre viel Kram durchgegangen 😀

Viel Spaß beim Entscheiden!
 
Danke für die Tipps, lustiger Zufall, ich habe gerade Dein Youtube-Video zum Thema "Mythos Wetzen" gesehen ;)
Im o.g. Link ist eine Rezension vom 27.03.23 drin, in der die Konstruktion als zu schwach beschrieben ist, ich schaue mal weiter und sehe aber, dass es wohl gangbare Lösungen für mich als Anfänger geben wird. Vertiefen möchte ich das Thema Schleifen hier aber nicht ("da in der Kaufberatung wohl nicht gerne gesehen wird, dass man dort über die Schleifmethoden spricht" - Miyabi 6000 MCT 63 Rockwell pflegen (nicht selbst schleifen) (https://messerforum.net/threads/miyabi-6000-mct-63-rockwell-pflegen-nicht-selbst-schleifen.142253/post-1089915) ).
 
Obwohl der Rat schon tausendfach gegeben wurde und damit vermutlich wenig spannend ist, würde ich bei dem Budget ein Herder K5 empfehlen.

Es schneidet leicht wie ein Japaner, ist genügend hart, dennoch wetzbar und hat einen üppigen Griff, der gerade bei großen Händen sehr bequem ist.

Und. Es ist mit diesen Daten auch rostfrei erhältlich. Ein Problempunkt zum Kennenlernen weniger.

Die Form ist Santoku angelehnt, taugt aber auch zum Wiegen.

grüsse, pebe
 
Denkst Du, dass der Kohl mit einer Reibe so fein geschnitten werden kann, wie in diesem Video? Oder anders gefragt, wie lang könnte die Klinge des verwendeten Santoku(?)-Messers sein?
Grüß dich,
das Messer im Video ist ein traditionelles Kamagata Usuba (japanisches Gemüsemesser), einseitig geschliffen und nicht vergleichbar mit den europäischen. Auch die Schnitttechnik ist bisserl anders. Ebenso das Schärfen.

Der Vorschlag von @pebe ist mE eine gute Wahl.
Grüß neko
 
Denkst Du, dass der Kohl mit einer Reibe so fein geschnitten werden kann, wie in diesem Video?
Mit einer Mandoline wird der Kohl auch noch feiner, wenn du das möchtest. Das ist eine Frage der Einstellung:
Benriner Mandoline, 641110, 6,4 cm (https://www.knivesandtools.de/de/pt/-benriner-mandoline-641110.htm?)

Aber mit allen bisher erwähnten Messern wirst du den Weißkohl mit etwas Übung auch sehr fein bekommen. Für den Anfang eignet sich sonst auch ein kleinerer Spitzkohl zum Üben.
 
Obwohl der Rat schon tausendfach gegeben wurde und damit vermutlich wenig spannend ist, würde ich bei dem Budget ein Herder K5 empfehlen.
Als gezielter Hinweis für mich trotzdem wertvoll in der Vielzahl möglicher Messer, danke, auch an @neko! Ich hatte das K5 bisher nicht in die engere Wahl genommen, dies hat sich nun geändert. Insbesondere der Hinweis von güNef hat mich bestärkt:
Wenn rostträge, dann mit P.O.M. Griff, das ist dann ein sorgloses Messer, dass man komplett überspülen kann, ohne den Griff zu pflegen.
Denn dieser andere Hinweis von güNef hatte mich abgeschreckt:
Den Griff öle ich mit Orangenöl jeden Abend nach Gebrauch, bis das Holz gesättigt und gut damit durchtränkt ist. [...] Das gilt natürlich für das K5 genauso, kann man so machen muss man aber nicht.
Ich kann mir nicht vorstellen, derzeit einen solchen Pflegeaufwand für den Griff zu betreiben... ;)

Es könnte also dieses Messer werden: HERDER Windmühle K5 Grosses Kochmesser 18cm HRC 60 rostfrei schwarz POM Messingnieten - Messerkontor (https://messerkontor.de/produkt/herder-k5-grosses-kochmesser-18cm-hrc-60-rostfrei-schwarz-pom-messingnieten/) und wirkt auf mich als Anfänger gut geeignet, natürlich von Claudia handverlesen.

@pebe: Trifft Dein Hinweis zum Dickoron Micro ( Fachhandel Heucher: Dick Dickoron Micro Wetzstahl, oval, 30 cm, Superfeinzug 75003300 (https://www.markusheucher.com/de/dick-dickoron-micro-75003-30-10175003300.html) ) auch auf die rostträge Klinge des hier verlinkten Messers zu?
maximal der Dickeron, besser der Micro.
 
Yup,

das rostfreie lässt sich genau so einfach und effektiv Wetzen, wie die rostigen. Meine beiden Ks sind beide rostfrei.

Und. Die Sorge um das Griffholz ist unnötig. Die meisten bei mir haben max. einmal eine Behandlung gehabt. Die aufwändigere Pflege dient überwiegend dem Erhalt einer neuwertigen Optik.

Ich habe Küchenmesser mit Holzgriff, die 20 Jahre lang keinen Überschliff oder Öl erhalten haben, z.B. das große Brotmesser mit Rosenholz habe ich nach 30 Jahren das erste Mal geschliffen und geölt.

grüsse, pebe


1692559544706.jpeg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich besitze das Lignum 3 seit 3 Jahren. Der Stahl ist wirklich überzeugend und eines meiner Lieblinge (hohes Schärfepotenzial, einfach scharf zu halten), jedoch ist er rostend. Mein Exemplar war leider sehr kräftig ausgefallen, so dass ich es ausdünnen musste. Den Griff Öle ich einmal im Jahr. Bin bis heute sehr zufrieden und es wird definitiv bleiben. Ein guter Kompromiss aus "einfach", "schneidet super" und "ist nicht zu fragil". ICh habe sehr große Hände und komme mit dem Messer super klar. Ich benutze es sehr viel, trotz Rost ;-)

Ich besitze zudem eine Kazoku Ginsan Migaki Petty, bei dem ich gelesen habe, es sei die Hausmarke des holländischen Messershops und dem Tsunehisa überaus ähnlich .-) Ich kann mir das optisch durchaus vorstellen. Vom Preis-Leistungsverhältnis sehr attraktiv, pflegeleicht, vom Stahl (Ginsan) für mich nicht so überzeugend. Das Teil will andauernd nachgeschärft werden. Trotzdem nutze ich es oft, da es auch nicht so empfindlich ist.

Mein Takamura (R2 nicht V10) ist mir bzgl. Ausbrüchen viel zu fragil. Ein schönes, gut verarbeitetes, sau scharfes Messer, jedoch wird es selten benutz, da ich zügig und oft koche und nicht immer auf sauber Schnitttechniken usw. achten möchte. Die Takamura R2 Version ist für mich der Preis-Leistungs-Sieger in der SG2/R2-Klase am Markt und gehört aus meiner Sicht bei dem Preis in jeden Messer-Nerd-Haushalt ;-)

Ich würde bei einem daily Santoku / kleineren Gyuto versuchen, ein rostträges Messer zu kaufen, nicht zu empfindlich (Laser-like) das trotzdem sehr gut schneidet und einfach zu pflegen/schärfen ist. Daher noch die folgenden beiden Messer-Empfehlungen (welche ich als Santoku oder großes Petty meist vegetarisch nutze):
 
Es ist weder Schärferfahrung noch Schleifequipment vorhanden... Als Budget setze ich den Wert des Messers an.
Ich vermute, dass ich um die Anschaffung von Schleifsteinen nicht herum kommen werde, allerdings sorge ich mich, dass ich ohne Erfahrung dem Messer eher schaden könnte. Ich möchte aber nicht Unsummen in halbgare Lösungen wie einen Horl-Rollschleifer oder Spielzeug wie Hennslers Messerschärfer investieren.
Hallo @rhabarber1848 ,

das Thema Schärfen ist bislang zu kurz gekommen.
Einmal im Jahr zum Schleifen geben wird vermutlich zu wenig sein ... und dann weißt du vermutlich auch nicht, ob der das wirklich kann...
Viele Wege führen nach Rom, bzw. zum scharfen Messer, aber in die Sache einarbeiten und das selber zu machen kann ich dir nur empfehlen.

Einen Horl habe ich nicht, aber als Spielzeug würde ich es nicht bezeichnen.
Hier im Forum gibt es genügend Material darüber; @Doldini ist hier DER Horl-Spezialist.
Solltest du vorhaben dein neues Messer - egal was es wird - durch so ein Hennsler-Teil zu ziehen, dann wird du hier von den Schleif-Gurus gleich mit durchgezogen :ROFLMAO:
Das ist definitiv ein Spielzeug - bitte Finger weg.

Schau dir mal diese Seite an.
Das ist DIE Standard-Lektüre für Schleifneulinge.

Viele Grüße
Rainer
 
Ich würde bei einem daily Santoku / kleineren Gyuto versuchen, ein rostträges Messer zu kaufen, nicht zu empfindlich (Laser-like) das trotzdem sehr gut schneidet und einfach zu pflegen/schärfen ist.
Hallo @Bo_Hannoi, danke für die Tipps.
Allerdings vermute ich, dass die von Dir empfohlenen SG2-Messer nicht gewetzt werden dürfen. Zumindest lese ich das hier heraus:
Die härteren Stähle über HRC 60 sollte man wirklich nur mit Vorsicht wetzen . Dazu gehören VG10 auch der VG5 und der SG2 vom Kurosaki
[...]
Besser ist aber ein guter Stein / Steine . Da man ja eh irgendwann schleifen muss , wäre das sinnvoll sich damit zu beschäftigen.
Ja, der Hinweis mit den Steinen ist angekommen. Ich schließe nicht aus, dass ich mit dem neuen Messer mehr Spaß am Kochen entwickeln werde als derzeit, und damit häufiger als jetzt vermutet das Messer nutze. Aber für den Anfang möchte ich mich nicht mit Schleifsteinen beschäftigen müssen. Deshalb geht meine Tendenz dahin, bei HRC 60 die Grenze zu ziehen, um ein wetzbares Messer zu haben.
das Thema Schärfen ist bislang zu kurz gekommen.
Weil ich mich als Neuling an die ungeschriebenen Forenregeln halten möchte ;)
Einmal im Jahr zum Schleifen geben wird vermutlich zu wenig sein ...
Das müsste von der Häufigkeit der Nutzung abhängen, ich gehe aktuell von 2-3x pro Woche (eher 2x als 3x ;) ) aus.
Einen Horl habe ich nicht, aber als Spielzeug würde ich es nicht bezeichnen.
Habe ich auch nicht getan, sondern "halbgar" ;) Grundlage für diese laienhafte Einschätzung ist dieses kontrovers diskutierte Video. Und nein, der SimpleSharp ist keine Option. Ich muss mich mit dem Thema Schleifen sicher noch weiter beschäftigen, deshalb danke für den Link.

Derzeit sehe ich es so: Mit dem passenden Messer und einem Wetzstab hoffe ich, mit meinen geringen handwerklichen Kenntnissen/Fingerspitzengefühl, selbst eine passable Schneidleistung längere Zeit aufrecht erhalten zu können. Im Vergleich zu meinen jetzigen Messern, die vermutlich alle Billigschrott sind, werde ich eine deutliche Verbesserung sehen, das reicht mir für den Anfang.
Ob ich das Messer, wenn der Wetzstab nicht mehr reicht, dann zum Schleifen gebe oder mich mit Steinen beschäftigen werde, muss ich abwarten und will ich heute nicht entscheiden. Zumindest die Option zum Wetzen möchte ich, Stand heute, gerne haben, deshalb fallen viele japanische Messer als Option (leider) weg.
 
Zumindest die Option zum Wetzen möchte ich, Stand heute, gerne haben, deshalb fallen viele japanische Messer als Option (leider) weg.
Ein Thema, dass mir bei der Thread-Erstellung nicht bewusst war, ist der food release. Das neue Messer wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine ca. doppelt so hohe Klinge haben wie alle meine bisherigen Messer, deshalb ist food release bisher für mich kein Thema gewesen. Ich kann mir aber vorstellen, dass es mich nerven könnte, wenn Zwiebelstücke, Zucchinischeiben etc. an der Klinge großflächig haften bleiben bzw. über das Brett auf den Boden herunterkullern. Gleichzeitig sind Kullen, tsuchime & Damast wohl etwas unhygienischer als glatte Flanken.

Beim Lesen von Beiträgen zum Kurouchi-Finish werden japanische Messer wieder interessanter, allerdings befürchte ich, dass es nichts Wetzbares mit diesem Finish geben wird... Ich werde wohl abwägen müssen, ob gelegentliches Selbst-Schleifen mit Steinen (und das damit verbundene Schlammbad ;) ) im Vergleich zum dauerhaften Anhaften von Schnittgut akzeptabel ist...
 
Beim wetzen von sehr harten Stählen käme dann ein Keramikstab in Betracht. Ohne Druck am Stab geführt bricht da auch nicht gleich was weg.
 
Hallo @Bo_Hannoi, danke für die Tipps.
Allerdings vermute ich, dass die von Dir empfohlenen SG2-Messer nicht gewetzt werden dürfen. Zumindest lese ich das hier heraus:

Ja das ist richtig.

Lignun 3 und Kizoku kannst Du wetzen.
Die SG2's wohl eher nicht ;-)

Ich bin mit dem Wetzen nie wirklich warm geworden. Ich fand es immer wesentlich einfacher ein japanisches, dünn ausgeschliffenes, härteres Messer mit der "drei Münzen Methode" scharf zu schleifen, als die weicheren Messer dauernd zu wetzen... Die Standzeit nach dem Wetzen hat mich nie befriedigt. Vielleicht liegt mir das auch einfach nicht.


Wie Du schreibst, letztendlich ist die Schärfe immer eine Frage des Anspruchs und gegenüber den früheren Fissler- und Zwilling-Zeiten waren alle Ansätze bei mir eine große Verbesserung.

Ach ja, Foodrelease. Die Oberflächen bringen eine Verbesserung des Foodrelease. Ist er gravierend, da lässt sich sicher trefflich drüber streiten.
Bei meinen Messern kleben die Stückchen fast immer am Messer, jedoch "saugen" sich die Messer mit unebener Oberfläche nicht so stark am Schnittgut fest, wie gänzlich glatten Messer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin mit dem Wetzen nie wirklich warm geworden.
Nachdem ich das Video von @Besserbissen zum Wetzen eines SB1-Messers gesehen habe, ist mir das Wetzen noch sympathischer geworden.

Zwei vermutlich wetzbare Messer habe ich gefunden:
- Schanz KM3: KM3 - Gyuto Zirikote (https://www.schanz-shop.de/de/handgefertigte-messer/kochmesser/km3-sb1-gyuto-zirikote.html) (die großen Santoku sind wohl schwer lieferbar, Gyuto ist auch ok)
- Fujiwara Kanefusa FKM Santoku: Fujiwara Kanefusa FKM Santoku 180mm Kochmesser - Knife Art (https://knife-art.de/product/fujiwara-kanefusa-fkm-santoku-180mm/)
Dazu noch das mir schon bekannte Herder K5, so sieht derzeit meine engere Auswahl aus.

Ein Traum wäre ein für Anfänger wetzbares Messer mit Wa-Griff und nicht glatt polierter Flanke; aber ich glaube, eine solche Anschaffung passiert zusammen mit Schleifsteinen ;)
 
Aktuell bin ich auf der Suche nach einem rostfreien Santoku für meine Mutter, das auch wetzbar ist und sich optisch und haptisch von den alten, schweren Chefmessern abhebt, die wir ihr vor Jahren geschenkt haben.
Aktuell schlummert das Kazoku Chikara Santoku 18 cm in meinem Warenkorb.
18cm lang, 4,5cm hoch, Wa-Griff aus Pakkaholz, recht hübsches Tsuchime Finish, Damast San Mai (wer drauf steht) und aus Sandvick 19C27 Schwedenstahl - gehärtet auf ca. 61 HRC. Meines Wissens nach sollte das vorsichtig wetzbar sein, auch wenn recht hoch gehärtet. Hatte es noch nicht in der Hand und habe aber noch keine Reviews dazu gesehen. Der Kehl-Shot sieht recht grob verarbeitet aus, aber für den Preis...?!

Korrigiert mich bitte, wenn ich in Bezug auf Stahl und wetzbarkeit falsch liege ;)

Vielleicht wäre das ja eine Option?

Gruß Ray
 
Beim Lesen von Beiträgen zum Kurouchi-Finish werden japanische Messer wieder interessanter, allerdings befürchte ich, dass es nichts Wetzbares mit diesem Finish geben wird... Ich werde wohl abwägen müssen, ob gelegentliches Selbst-Schleifen mit Steinen (und das damit verbundene Schlammbad ;) ) im Vergleich zum dauerhaften Anhaften von Schnittgut akzeptabel ist...
Also wenn du keine Lust auf Messer hast, die du mit dem Wetzstahl scharf halten kannst gibt es zum Auffrischen auch den Spyderco 302F bzw. 302UF.
Das sind einfach große Keramikplatten. Da ist nichts mit Sauerei.
Das Feedback ist nicht so gut wie gute Wassersteine aber im Vergleich zum Wetzstahl immer noch bedeutend besser.
Und ob du jetzt das Messer drei mal über den Wetzstahl oder eine Keramikplatte ziehst ist nicht der rießige Unterschied im Handling.
 
Zurück