Kaufberatung und Tipps für Santoku

sniiier

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Hallo zusammen!
Mein Name ist Hendrik und ich schmeiße erstmal eine herzliche Begrüßung in die Runde.
Ich bin 29 Jahre alt und habe bisher in diversen Foren großartige Hilfe erhalten, weswegen ich mich hier angemeldet habe.
Denn oft gilt die wohl bekannte Regel: Wer billig kauft, der kauft zweimal.
Daneben können oft die "alten und erfahrenen Hasen" sinnvolle Tipps für Einsteiger und Neulinge geben.
Na dann mal los, erstmal der Fragenkatalog:

* Hast Du Dich über die aktuelle Gesetzgebung zu Messern informiert?
Hinweis: Keine Diskussionen über das Waffengesetz in der Kaufberatung!
Wer ein Messer kauft, sollte das aktuelle WaffG kennen. Wer es nicht kennt, kann im Recht-Forum nachfragen (nachdem er die IMSW (www.messer-werkzeuge.de) Seite gelesen hat).

Ja

* Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?
Beides hat seine Vor- und Nachteile. Feststehende Messer sind robust und es kann keine Mechanik versagen, dafür sind sie größer und nicht überall zu führen.
Bei Klappmessern: Soll es sich einhändig oder nur beidhändig öffnen lassen?

Feststehend

* Wofür soll das Messer verwendet werden?
Zwischen Apfelschälen, Brieföffnen und Feuerholz hacken ist ein Unterschied. Soll das Messer eher im Büro- oder Outdoorumfeld zum Einsatz kommen? Ist es als Rettungsmesser geplant? Als Zweitmesser?

Ich würde das Messer gerne für die allgemeinen Küchenarbeiten verwenden. Alles an Gemüse, aber auch Fleisch oder ggf. mal eine Plastikverpackung. Da ich gerne Low&Slow Grille, auch größere (2-3 Kg) Fleischstücke.

* Von welcher Preisspanne reden wir?
Bei Messern ist die Preisspanne sehr groß. Ein Opinel bekommt man ab 6 Euro, für handgemachte Messer kann man durchaus auch mehrere Tausend Euro ausgeben. Die gängigen Gebrauchsmesser liegen in etwa im Preisbereich von 80 bis 200 Euro.

Mein Gesamtbudget liegt bei 250 Euro. Allerdings besitze ich noch keine Schleifsteine etc. diese sollen mit ins Budget.

* Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)
Im Büro reicht sicher eine 6 cm lange Klinge an einem 80 Gramm Messer. Im Wald sollte es natürlich etwas heftiger sein, z.B. eine 12 cm Klinge. Klassische Camp- oder Bowie-Knives sind noch deutlich größer.

Nachdem was ich bisher gelesen hab empfielt es sich wohl bei meinem Vorhaben ein 20 cm Klingen Santoku ins Auge zu fassen.

* Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?
Während manchen ein Griff aus Hirschhorn wunderbar gefällt, muss es für andere Holz oder Carbon sein. "Taktisch" in all seinen Spielarten gegen klassische Formen wie Laguiole oder Taschenveitl. Welches Finish soll die Klinge haben? Beschichtet, poliert, satiniert, Acid washed oder etwas ganz anderes?

Nachdem ich einfach mal bei Google Bilder Santoku eingegeben habe und durchforstet habe, verliebte ich mich sofort in diese Optik:
http://www.kochmesser-shop.com/images/product_images/popup_images/yaxell-gou-101-santokumesser-16-50-cm-3136_0.jpg
Genauer gesagt:
Der Griff sollte oval oder oval-eckig sein. Nicht rund oder sechesckig wie z.B. beim Tojiro.
Was mir auch sehr gut am Griff gefällt, sind diese drei Nieten (wenn man das so sagen darf.
Farbe Schwarz ist auch super. Holz ist gut. Billig aussehendes Plastik eher weniger.
Allgemein am Yaxell-Griff gefällt mir noch gut, dass der Stahl bis hinten am Griff reicht und Dort etwas eingraviert ist (kann man auf dem Foto nicht sehen)
Zur Klinge: Hier gefällt mir der mehrlagige Damast sehr gut, also die Optik. Ausserdem dass auf der Klinge etwas eingraviert ist.
Soviel zur Optik, die wie man bestimmt gemerkt hat für mich sehr wichtig ist. Bei dieser Preisklasse sollte das auch drin sein.

*Bei feststehenden Messern stellt sich hier auch die Frage nach der Scheide: Leder, Kydex oder ein anderes Material?
Bei Klappmessern diesen teil auslassen oder löschen.

-

* Welcher Stahl darf es sein?
Grundsätzlich stellt sich die Frage nach rostendem oder rostträgem Stahl. Rostender Stahl kann schärfer ausgeschliffen werden und bleibt dabei zäher als rostträger Stahl. Dafür rostet er eben auch schneller. Bei den rostträgen Stählen muss man (vereinfacht gesagt) Schärfbarkeit gegen Schnitthaltigkeit abwägen. Je schnitthaltiger, desto härter und desto schwieriger nachzuschärfen - wieder stark vereinfacht gesagt. Wenn der Stahl eine große Rolle spielt, bitte vorher die Forensuche bemühen!

Sollte Damast sein.

* Klinge und Schliff?
Die FAQ enthält Artikel zur Klingencharakteristik, Klingenformen und Schliffarten, die euch helfen zu entscheiden was für euer Messer sinnvoll ist.

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* Linkshänder?
Soll das Messer mit der linken Hand bedienbar sein, weise darauf hin.

Rechtshänder

* Bei Klappmessern: Welche Verschlusssysteme kommen in Frage?
Die gängigen Verschlüsse ("Locks") sind: Liner Lock, Framelock, Backlock (oder Lockback) und Axis Lock. Wenn ein Messer keinen Verschluss hat, spricht man oft von "Slipjoint". Bitte im Zweifel die Forensuche bemühen.
Springmesser sind ein weiterer Sonderfall, bei dem auch besondere rechtliche Aspekte zu beachten sind.

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* Bezugsquelle?
Soll in einen Ladengeschäft, oder im Versandhandel gekauft werden? Inland, EU oder Ausland?

Vor Ort ausprobieren wäre natürlich toll. Ansonsten auf Empfehlungen verlassen und aus dem Internet bestellen.

* Verschiedenes?
Alles, was oben nicht abgedeckt wurde: Gibt es bevorzugte Hersteller oder evtl. sogar ein Messer, das als Anhaltspunkt dienen kann?


EDIT: Sorry, habe noch keine "perfekten" Überblick über das Forum, hier noch fehlende Information:

*Geht es um die Erstanschaffung oder Erweiterung (d)eines Sortiments?
Im Prinzip Erstanschaffung. Ich besitze ein recht billiges 5er Set von Victorinox.

*Ist die Anschaffung für berufliche oder private Verwendung gedacht?
Privat

*Soll es eventuell ein Küchenmesser für Linkshänder werden?
nein

*Liegen konkrete Vorstellungen vor?
Z.b. Japanischer oder Europäischer Stil, besondere Klingenformen oder Griffmaterialien

Siehe Oben.

*Falls nein, für welche Aufgaben soll das Küchenmesser eingesetzt werden (z.B. Brot schneiden, Gemüse putzen, Fische filetieren etc.)?
siehe Oben.

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*Falls ja, bitte diese hier angeben:


Küchenmesser-/set, welcher Stil?

Europäische Messerform
Europäisches Messer im japanischen Design
Japanisches Messer im traditionellen Stil (Wa-bocho)
Japanisches Messer mit europäischer Griffform (Yo-bocho)
Exotische/hochspezialisierte Messerform (z.B. chin. Nudelmesser)[/B]
Sieht nach Japanischem Messer mit europ. Grifform aus.

*Welche Bauform und ca. Länge?
Z.B. Kochmesser ca. 20cm; Petty ca. 12cm

Kochmesser 20 cm

*Welcher Stahl?
Rostend oder Rostfrei? Monostahl oder Damast?

Damast

*Welches Budget steht zur Verfügung?
250 Euro inkl. Schleifsteine

*Bezugsquelle?
Soll in einem Ladengeschäft oder per Versandhandel gekauft werden, Inland, EU, oder International?

Zweitrangig



*Gibt es schon ein/mehrere Messer, die theoretisch in Frage kommen?
Bitte gebt die vollständige Bezeichnung(en) mit eventuellem link an.

Wie beschrieben das Yaxell Gou 101 ist optisch der Hit, aber zu teuer.

Letztendlich steh ich vor folgendem Problem. Das Yaxell ist eigentlich das schönste Messer welches ich spontan finden konnte. Allerdings liegt der Preis bei 300 Euro und mit dem Zubehör wirds wohl eher Richtung 500 gehen. Quasi das doppelte meines Budgets.
Jetzt meine Fragen:
Hat jemand eine optische Alternative.
Oder meint ihr lieber sparen und das Yaxell kaufen?
Hat jemand einen Erfahrungsbericht zu dem Messer?

Über Antworten, Rückmeldungen etc. würde ich mich sehr freuen.
Dann noch einen schönen Abend!

LG
Hendrik
 
Zuletzt bearbeitet:
Thema verschoben zu den Küchenmessern. Hier gibt es aber einen anderen Fragenkatalog, der sollte besser noch nachgereicht werden.
 
Hallo Hendrik, ich schmeiße dir ungern direkt einen Stock zwischen die Beine, aber 20 cm Santokus gibt es kaum bis gar nicht. Da müsstest du dir schon was schneidern lassen, was dann wohl wahrscheinlich das Budget eher übersteigt. Zumindest wenn es inklusive Schleifausrüstung sein soll. Santokus gibt es üblicherweise in den Größen 165mm und 180mm, wobei das Angebot an ersteren überwiegt. Für deine Schleifausrüstung solltest du einen Blick ins Wartung & Pflege Unterforum werfen, dort gibt es auch einen extra Fred für Küchensäbel.

Eine Info die wir auf jeden Fall von dir bräuchten (siehe auch Küchenmesserfragenkatalog) ist ob du lieber ein rostfreies oder rostendes Messer haben möchtest - oder ob es dir komplett Wurscht ist.

Ein Messer was deinen Ansprüchen bzgl. Optik genügen würde wäre das Shiro Kamo Carbon Damascus. Allerdings handelt es sich dabei um rostenden Stahl und ich bin mir im Moment nicht sicher ob das Santoku der Serie bereits getestet worden ist.

An dieser Stelle ein Hinweis zu "Damast": In der Preisklasse die du genannt hast, handelt es sich hier auf jeden Fall um reine Optik - eine so genannte Damast Tapete. Sprich es wird keinesfalls die gesamte Klinge zig Gazillionen Mal gefaltet, sondern die Damastlagen sind nur auflaminiert, bilden ein Sandwich mit dem Stahl der Schneidlage. Vorteile in der Nutzung bringt dies absolut keine.
 
Ein Messer was deinen Ansprüchen bzgl. Optik genügen würde wäre das Shiro Kamo Carbon Damascus. Allerdings handelt es sich dabei um rostenden Stahl und ich bin mir im Moment nicht sicher ob das Santoku der Serie bereits getestet worden ist.

@Hendrik

Alternativ kannst Du, bezüglich der gewünschten Optik, bei cleancut.se auch noch das Shiro Kamo Kurai Santoku und das Shiro Kamo Octo Santoku anschauen, beide so wie Dein favorisiertes Yaxell mit Schneidlage aus SG-2 PM-Stahl. Und deutlich günstiger. Lass Dich von der schwedischen Seite ohne englische Übersetzung nicht gleich wieder abschrecken, Versand nach Deutschland ist kein Problem und kostet 200 SEK. Musst die nur auf englisch anschreiben und Dir den Bestellvorgang nach Deutschland schildern lassen. Auch wenn Du Fragen zu den Messern hast wird Dir gerne geholfen.
Zum Yaxell lässt sich kaum Information finden und für eine Messerserie, die in internationalen Fachforen kaum Beachtung findet, kommen mir die aufgerufenen Preise doch beachtlich vor. Bei den von mir genannten Messern genießt zumindest der Schmied eine gute Reputation.

An dieser Stelle ein Hinweis zu "Damast": In der Preisklasse die du genannt hast, handelt es sich hier auf jeden Fall um reine Optik - eine so genannte Damast Tapete. Sprich es wird keinesfalls die gesamte Klinge zig Gazillionen Mal gefaltet, sondern die Damastlagen sind nur auflaminiert, bilden ein Sandwich mit dem Stahl der Schneidlage. Vorteile in der Nutzung bringt dies absolut keine.

Jep, ist für mich wie Airbrush-Flammen am Auto, machen die Kiste auch nicht schneller:D Lass Dir aber von mir die Damastoptik nicht madig machen, jeder darf nach seinem Geschmack einkaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hendrik,

Hast du einen Grund weshalb du das Santoku-Profil bevorzugst? Vielleicht wäre es doch gut wenn du den Küchenmesser-Fragekatalog ausfüllst. Wenn nicht würde ich als Allrounder eher ein Gyuto (um die 21cm) empfehlen, ist etwas filigraner (länger, schmaler, mehr Spitze) und meist auch bauchig genug für den Wiegeschnitt.

Ich würde mir an deiner Stelle vielleicht erst einmal die Basics des Schleifens anlesen (siehe Subforum Wartung und Pflege), damit du dir ein Bild von den unterschiedlichen Stählen und ihren (ungefähren) Schleifeigenschaften machen kannst. PM-Stahl würde ich persönlich beim allerersten wertigen Küchenmesser aus dem Weg gehen, erst recht wenn man wenig über den Hersteller bzw. das Messer weiß! Außerdem würde ich für ein erstes Schleif-Lineup bis ca. 6000er JIS-Körnung auch mal locker 100-150€ veranschlagen. Du siehst also, dein eigentliches Budget für das Messer schwindet etwas...

Zum Thema Damast wurde ja schon etwas gesagt. Ich persönlich finde die Kamos aber auch echt schön und bezahlbar, und glaube eher nicht dass das Damastlaminat sich da so extrem spürbar negativ auf die Klingengeometrie auswirkt.

Vom Yaxell würde ich aus unterschiedlichen Gründen Abstand nehmen, es sei denn du bist optisch wirklich sehr darin verliebt, und bist bereit dein Budget deutlich aufzustocken. Beim Schweden kostet das Santoku inkl. Versand gute 300€, siehe Gou-Serie). Für die Kohle kriegst du sogar ein Takamura Hana, welches mMn viel eleganter als das Yaxell ist, und das zudem mit großer Wahrscheinlichkeit (hatte weder das eine noch das andere in der Hand!) die bessere Geometrie und den besseren PM-Stahl hat.

Ich denke wenn diese Punkte geklärt, und deine Suchkriterien eingeschränkt sind lässt es sich besser beraten. Könnte mir aber durchaus vorstellen dass für dich das Kamo Carbon Damascus Gyuto in 22cm ein sehr vernünftiger Kompromiss aus Performance-Optik-Preis/Leistung wäre, zumal du da ein Messer von einem renommierten Schmied hättest, welches sich auch noch sehr leicht schärfen lässt.

Viele Grüße
Philipp
 
100-150 für Schleifsteine halte ich für den Anfang gelinde gesagt für ziemlich übertrieben. Ein Kombistein für 30-40 Euro reicht da vollkommen.

Die Frage bei dem Messer ist erstmal, ob es rostfrei sein soll. Wenn ja, fallen Shiro Kamo und Co raus. Wenn man PM-Stahl auch außen vor lässt und es unbedingt Damast sein soll, bleiben eigentlich nur noch die üblichen VG-10 Vertreter. Da kann ich aber auch keine konkreten Empfehlungen aussprechen. Ich finde die Miyabi 5000DP vom P/L Verhältnis noch ganz in Ordnung.

Die Yaxell Ran werden übrigens von Kanetsugu hergestellt. Ich könnte mir vorstellen, dass auch hinter den Gou ein renommierter Hersteller steckt, der nicht direkt nach Europa vertreibt.
 
Hallo zusammen,
vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Ich entschuldige mich auch gleich, dass ich mich wohl noch nicht genug in die Materie eingelesen habe.
Versuche mal etwas chronologisch auf die Antworten einzugehen:
- Ob rostender Stahl oder rostfrei ist egal.
- Wegen Damast, da ist es mir auch klar für den Preis „nur“ die Optik zu bekommen und keine zig tausenfach gefalteten Stahl. Aber wie gesagt leg ich ja großen Wert auf die Optik und mir gefällt es eben.
- Klingenlänge sind 18 cm natürlich auch völlig ausreichend
Auf cleancut.se schau ich mich gleich mal um, wobei mir der Griff beim Shiro Kamo Kurai Santoku garnicht gefällt. Beim Shiro Kamo Octo Santoku schon eher.
Ansonsten ist mir klar geworden, dass ich mich lieber noch etwas einlesen sollte um keine böse Überraschung zu erleben.
100 Euro waren für Schleifzubehör etc. mal mindestens einkalkuliert gewesen.
Bin bisher 29 Jahre ohne ein > 100 Euro Messer ausgekommen, da werden paar Wochen oder so den Kohl nicht mehr fett machen.
Ich bedanke mich auf jeden Fall recht herzlich und nehme für auf jeden Fall die Zeit mal die empfohlenen Messer, Seiten und Tipps genauer durchzulesen.
Man liest sich bestimmt mal im Forum die nächste Zeit.
MfG
Hendrik
 
Hallo

Die meisten Hersteller von Messern mit Damastoptik....nehmen VG1o als Kernstahl ( Kasumi ,Shun ,Tojiro etc..)
Da bezahlt man 100EUR für die Optik...keine schlechten Messer...bertrachtet man aber den Werkzeugpart....also Standzeit...etc
Dann gibts halt bessere Stähle...

Die Kosten dann auch gleich...

Hier meine Vorschläge

Ein Sakai

http://www.knivesandtools.de/de/pt/-sakai-takayuki-damast-kochmesser-21-cm.htm

Eden Susumi

http://www.knivesandtools.de/de/pt/-eden-susumi-sg2-kochmesser-20-cm.htm


Mac Messer

http://www.kuechenmesser.de/shop/pr...BK-200--Kochmesser--200-mm-Klingenlaenge.html


Aber wie die meisten Hier ...rate ich von Damast ab

gross Knifeaddict

PS: Hab selber 2 Shun...und würde sie nicht nochmal kaufen
 
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