Kaufentscheidung Tischbohrmaschine

sphere

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Hallo, vielleicht hat ja jemand schon Erfahrungen, oder das Teil zu hause rum stehen.

Ich suche eine Tischbohrmaschine. Da es wohl nur alle paar Tage ein paar Löcher werden, die ich bohren will, soll es eine "billige" werden.
Jetzt hab ich im Netz diverse Hersteller gefunden, wie Scheppbach, Einhell, etc.
Kann mir jemand vielleicht aus Erfahrung eines der billigen Geräte bis 100€ empfehlen?

- Praktisch wäre mmn einen Geschwindigkeitsreglung, da man ja langsam bohren muss im Stahl!(?)
- Und ein Schraubstock (Nennt man das so?),damit die Werkstücke unterm Bohrer fixiert werden können.

Men Favorit wäre "Scheppach Tischbohrmaschine DP16VL"!

also her mit Euren Tips! :)
 
Bei mir in der Werkstatt steht etwas ähnliches, steht dort Güde darauf, ist aber eine Schuhnummer grösser, 600 Watt Motor und höher und schwerer. Damit bin ich einigermassen zufrieden, ist jedenfalls himmelweit besser als Handbohrmaschine, sogar wenn diese in einem Ständer eingespannt ist. Trotzdem würde ich sie jederzeit gegen eine wirklich gute Maschine austauschen, wenn mir so eine über den Weg laufen täte. Das Rohr ist zu schwach, der Bohrtisch ebenfalls, da ist keine präzise Arbeit möglich, sobald etwas Kraft benötigt wird. So bis 6mm in Stahl und 12mm in Holz ist es ganz OK, darüber wird es unpräzise.

Das gesagt, die von Dir angepeilte Lösung ist zu klein, zu leicht und zu schwach, damit wirst Du wohl nicht viel Freude haben. Rechne mindestens das Doppelte an Kosten.

Das Ding, mit dem Du das Werkstück unter den Bohrer hältst, nennt sich Maschinenschraubstock. Hier gilt: je mehr, desto besser. Das heisst gross genug und schwer genug muss dieser schon sein, so was kostet noch einmal so viel wie der von Dir erhoffte Preis der Machine.

Was Du auch noch brauchst:
  • Mehrere Bohrer pro Dicke
  • Hammer, ca. 400 - 600 g
  • Körner
  • Reissnadel
  • Kleiner Amboss, Stück Bahnschiene, schwere Stahlplatte oder ähnlich
  • Bohröl

Rechne genügend Platz in der Werkstatt, so 40 Zentimer Breite auf Deinem Werktisch wird dauerhaft belegt. Dauerhaft meint: Du musst das Ding anschrauben und dafür drei Löcher von 12mm Durchmesser in den Werktisch bohren. Du brauchst also auch noch einen passenden Holzbohrer und eine Handbohrmaschine. Und drei 12mm Schlossschrauben mit U-Scheiben, Federscheiben und Muttern, bekommst Du nur in sehr grossen DYI-Läden, bei den meisten ist es bei 10mm fertig. Und einen passenden Schraubenschlüssel (18 oder 19mm).

Je nach Material und Dicke der Werktischplatte macht so eine Bohrmaschine übrigens einen recht gossen Krach, weil die Platte mehr oder weniger stark mitschwingt. Hast Du den Tisch an die Wand geschraubt, kann auch diese mitschwingen, dann hört das ganze Haus zu, wenn Du arbeitest. Dicke Gummimatten zwischen Machine und Tisch, sowie zwischen Tisch und Wand können da nützlich bis notwendig sein.

Alles in Allem also nicht nur ein Kauf, sondern ein kleines Projekt. Also: sparen und gut planen und dann kaufen. Oder es besser ganz sein lassen und allenfalls in einer bestehenden Werkstatt arbeiten!
 
hallo sphäre
was willst Du mit der Bohrmaschiene bohren ?
In Holz oder auch in Stahl , welcher Bohrer Durchmesser , für Taschenmesserbau oder nur dle Löcher im Erl eines feststechenden Messers ?

Ich Baue jetzt seit ca. 10 Jahren Messer und bohre die Löcher für die Griffmontage meiner Messer mit einer alten 700Watt Bosch Handbohrmaschiene in einem Bohrständer .
Sie ist mit vier Schlosschrauben auf der Werkbank festgeschraubt (gibts bei Hornbach) ,
Es stimmt schon je mehrman ausgibst desto besseres Wekzeug bekommt man .
Bisher bin ich mit meiner Bohrmaschiene gut zurecht gekommen , und ich denke meine Messer können sich sehen lassen ! !
Wenn Du nur ab und zu ein Messer baust und nicht vor hast Taschenmesser zu bauen reicht meiner Meinung nach eine Einsteigermaschiene von Güde , Scheppach usw.
da läßt sich die Geschwindigkeit meist per Riemenantrieb verändern . Einen brauchbaren Maschienenschraubstock bekommst Du schon für ca. 60 oder70 €.
Hab ich neulich meinem Sohn geschenkt der baut 3D Drucker.

Gruß Norbert vom Neckar
 
Meine Tischbohrmaschine ist eine Einhell , ähnlich wie die von Dir angedachte, mir genügt sie für alle Arbeiten rund ums Messermachen!
Die Drehzahlregulierung mittels Keilriemen ist umständlicher wie mit Getriebe , hat aber den Vorteil ,wenn der Bohrer mal hakt rutscht der Riemen
und ich drehe keine Runde um die Maschine :steirer:
Schraubstock ist wohl dabei , der ist meist völlig ausreichend.
Die Maschine steht auf einem alten Schränkchen in der Werkstatt und wenn ich bohre hört man im darüber liegenden Wohnzimmer nichts!
 
Ich habe auch eine kleine Werkstatt im Haus, damit die Kinder(und ich natürlich) saubere Bastelarbeiten auch im Winter durchführen können. Ein kleines geschweisstes Gestell mit Gummirädern sorgt dafür, dass man das Ganze frei positionieren kann und zusätzlich noch alles schön gedämpft ist.

Ich habe eine Aversion gegen diese ganz billigen U100€ Bohrmaschinen. Ein bisschen mehr Druck beim Bohren und schon biegt sich die Säule usw.. Aber dafür mit Laser. Ein bisschen Geduld bei den Kleinanzeigen und lieber ein altes, stabiles Ding. Das hier hat zb 0€ gekostet. Lustiger sidefact ist, dass das Bohrfutter neu 160€ kostet

bohr.jpg
 
Ich hatte auch mal eine billige Ständer-/Tischbohrmaschine, weil ich dachte, das braucht man. Die war aber schon recht fett und das Riemen-Umhängen zur Drehzahlanpassung hat mich doch etwas genervt und das Bohrfutter war eher suboptimal. Heute habe ich einen Wabeco Bohrständer, 'nen Schraubstock dazu mit geeigneten Schrauben um ihn am Rundtisch zu befestigen und nutze diesen mit einer "normalen" Metabo Bohrmaschine (mit Feststellknopf und variabler Drehzahl) (nichtmal fix am Tisch befestigt, sondern nur ad hoc per Schraubzwingen).

Damit komme ich genauso gut zurecht, beim klassischen 90° Bohren, bin aber flexibler (Winkel, Fräßen, Handbohrmaschine) und sie macht einen schlankeren Fuß. Entscheidend war für mich der Platzbedarf, da ich meine 4qm Werkstatt auch mal für was anderes (Möbelbau) als Messerbau und Wiederladen benutzen wollte, und die Tatsache, daß ich sowieso eine neue Bohrmaschine gebraucht habe, nachdem meine (völlig ungewartete) geerbte 70-er Jahre grüne Bosch so langsam nicht mehr richtig rund lief.

Das Wabeco-Teil ist auf jeden Fall grundsolide, sprengt aber alleine schon Deinen Kostenrahmen. Richtig gute Tischbohrmaschinen, keine Ahnung ob es die gibt, aber richtig gute Ständerbohrmaschinen die auch nur halbwegs in der Nähe Deiner Preisvorstellungen liegen, die kann man sicher nur lokal, gebraucht und mit etwas Glück finden.
 
Moin

aber richtig gute Ständerbohrmaschinen die auch nur halbwegs in der Nähe Deiner Preisvorstellungen liegen, die kann man sicher nur lokal, gebraucht und mit etwas Glück finden.

Die "Menge an Glück" ist auch sehr regional abhängig.

Hier im Raum Berlin kannst du das mit einer "guten, günstigen, gebrauchten" Maschine komplett vergessen. Egal was für eine Maschine. Auch kein Amboss oder sonstewas.

Für meine "günstige" Nähmaschine mit Dreifachtransport bin ich entspannt 1200 Kilometer mit dem Auto gefahren. Hat sich gelohnt.
Wer keine 100,-€ für eine Tischbohrmaschine ausgeben möchte, braucht entweder sehr viel Glück oder er lebt eben mit dem Kram, den es für das Geld zu kaufen gibt.

Gruß
chamenos
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kann ich bestätigen. Hier im Ruhrgebiet ist auch eher schwierig, etwas vernünftige gebrauchtes zu bekommen.
Da gibts nur die gleichen Billigteile für überhöhte Preise.

Der Wabeko Bohrständer sieht wirklich gut und stabil aus. Wie sieht es denn da aus, wenn man etwas mehr Druck ausübt?

Andere Frage: Ist so ein Maschinen Schraubstock eigentlich genormt, was die Befestigung angeht? Oder muss ich da auf irgendwelche Maße achten, damit der zu meiner Maschine aus passt???
 
Die Befestigung geht sowohl unten als auch auf dem Rundtisch mit Nutensteinen und Schrauben.

Wenn man alle Achsen sauber klemmt, dann ist der Wabeco-Ständer in meinen Augen eben eine grundsolide Sache. Ich bin da aber bei weitem kein Experte. Für mich keine Nachteil zur alten Bohrmaschine bei der die "Säule" auch nur ein recht dünnwandiges Rohr war.
 
sorry, aber ich schüttel immer noch den Kopf über die technischen "Details" auf amazon, die der genannten Maschine ein Drehmoment von 2500 Nm bescheinigen. -Also die 100 mm Borhdurchmesser sind geritzt :)
Aber im Ernst: Bei meinem Vater steht seit langen Jahren eine kleine Tischbohrmaschine von Interkrenn mit 500W. Seit Nachrüstung mit einem gescheiten Bohrfutter kommt man damit für einfache Arbeiten gut klar. Die Steifigkeit ist nicht viel anders als bei dem Bohrständer für die Handbohrmaschine, aber den muss man eben erst zusammenbauen, also nehme ich meist die TB. Falls also eine "gescheite" Handbohrmaschine (Metabo, blaue Bosch, Makita o.ä.) vorhanden ist, kriegt man fürs gleiche Geld mehr Steifigkeit bei einem Bohrständer als mit einer Billigst-TB. Aber die Klemmung an dem 43mm Spindelhals hat naturgemäß Grenzen, d.h. ab einer Klasse von 20 ... 25kg liegt dann die TB vorne. Und wenn, dann würde ich die paar € mehr für die SL vgl. zur VL schon ausgeben.
Das mit dem Laser sehe ich eher als Krankheit, denn Präzision schafft man durch Anreisen - Ankörnen - Vorbohren. Und da muss (darf) man den Schraubstock auch nicht auf den Tisch schrauben. Aber das wurde ja schon zurecht geschrieben.

Ist Fräsen jetzt wirklich auch Thema? Welches Material? Welche Geometrien genau?
 
Fräsen wäre natürlich auch Geil, für Hohlkehlen etc.... aber ist nicht primär meine Anforderung.

An Bohrmaschinen habe ich nur
- einen großen Bosch-Borhhammer, der wohl nicht für diese Zwecke geeignet ist
- einen ganz alte (bestimmt 40 Jahre) Bosch Bohrmaschine, die ich momentan auf für meine Bohrversuche nutze
- Und eine Billigheimer Bohrmaschine, die meist nur für Schleifen etc. nutze

Da wird wohl ein Tischgerät noch die beste Wahl für mich sein, wenn ich mir das hier alles so durchlese.
Ich denke mal ich lass mir von meiner Frau zu Weihnachten so ein Teil schenken. Alles besser als mit der Hand... auch wenn genau so lange dauert :D
(Hätte vorher nie gedacht, wie anstrengend Bohre sein kann)

Außerdem hab ich ja nun 3 neue vernünftige Hartmetal Bohrer bekommen. Beim anreißen der Schneide des Rohling, greifen die schon erheblich besser als die Baumark VSS Dinger... ich erwarte großes :)
 
(Hätte vorher nie gedacht, wie anstrengend Bohren sein kann)
Also das ist tatsächlich mit einer Ständerbohrmaschine seeeeehr viel besser! Mit einem Tropfen Bohröl und der einigermassen passenden Drehzahl wird es dann gerade nochmals ein Stück leichter. Mit der Hebelübersetzung drückt der Bohrer so stark auf das Werkstück wie wenn Du Dich mit Deinem ganzen Gewicht auf die Handbohrmschine legst - nur dass dann der Bohrer mit Sicherheit bricht.

Diesen Druck auf den Bohrer bekommst Du schon mit der allerkleinsten Tischbohrmaschine. Nur ist bei dieser der Bohrtisch und die Säule zu schwach dimensioniert, das Teil biegt sich. Deshalb sind die richtig guten Maschinen, z.B. von Flott- auch so massiv und damit schwer.

Das ist übrigens beim Arbeiten auch der Hauptunterschied zwischen einem Bohrständer mit eingespannter Handbohrmaschine und der Ständerbohrmaschine: Trotz Hebel ist der Druck auf den Bohrer deutlich geringer.
 
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