RR Messer
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Hallo Messerfreunde,
heute gibt’s wieder mal was Neues von mir. Besser gesagt sind es zwei neue Klappmesser mit dem von mir patentierten BLOCK-Lock. Ich hab die beiden schon vor einigen Monaten angekündigt, allerdings mussten sie sich erst nach monatelangen Tests beweisen, um sichergehen zu können ob das System auch wirklich zuverlässig und verschleißarm ist. Umso mehr freut es mich die beiden euch heute zu zeigen.
Die beiden Klappmesser basieren auf dem Vuk und dem Kelevra. Beide haben auf der Lockseite eine Titan-Platine und auf der Präsentations-Seite eine Kohlefaser Schale. Das Besondere an den Beiden ist eben das Verriegelungssystem. Die Bedienung gleicht dem eines Liner-Locks oder Frame-Locks, es ist also keine große Umgewöhnung in diesem Sinne notwendig. Der Unterschied fängt aber schon bei dem „Liner“ an, dieser ist nämlich separat und aus Stahl (in diesen beiden Fällen aus N690) und eher ein kleiner Block als eine Feder. Dadurch das der Block nur 2–3 cm lang ist, kann er sich anders als bei einem Liner-Lock oder Frame-Lock nicht durchbiegen wenn das Messer „kräftiger“ geöffnet wird bzw. wenn der Lock stark beansprucht wird. Klar sollte man weder ein Klappmesser aufschleudern noch wirklich übertrieben stark beanspruchen, es gibt allerdings manche Messer bei denen sich schon bei geringer Beanspruchung der Lock durchbiegt und sich verbeißt.
Und so funktioniert der BLOCK-Lock: Der Block ist in der Titanplatine drehbar gelagert, die Drehachse ist parallel zu der Verriegelungsfläche. Wenn die Klinge verriegelt werden soll, drückt eine Feder auf den Block und erzeugt damit eine Drehung in Verriegelungsposition. Durch die Hebelwirkung erzeugt die Feder ein Moment auf den Block der nun auf die Klinge drückt, im Prinzip ähnlich wie ein Liner-Lock, nur dass der Liner hier seine Aufgabe in Block und Feder aufgeteilt hat. Gleichzeitig drückt der Block auf der gegenüberliegenden Seite, wo sich die Feder befindet, gegen die Titan-Platine. Die Klinge stützt sich also an dem Block ab, dieser wiederum stützt sich an der Titan-Platine ab. In diesem Zustand gehalten wird das ganze durch eine separate Feder, die je nach Belieben mehr oder weniger vorgespannt werden kann um entweder noch kräftiger zu verriegeln, oder die Klinge leichter schließen zu können. Ihr könnt euch vorstellen, dass das ganze einmal zu bauen und aufeinander abzustimmen nicht gerade leicht ist, umso mehr hat es mich gefreut das es schon am Anfang gut funktionierte.
Ich wollte aber natürlich nicht ein neues System zeigen, ohne vorher zu wissen wie zuverlässig es ist, deswegen nahm ich den Vuk-Folder (der war als Erster fertig) und habe ihn seit Dezember letzten Jahres jeden Tag im Einsatz. Der BLOCK-Lock hat sich sehr gut gezeigt, egal ob einfache Arbeiten wie Kartons schneiden oder etwas schwerere Arbeit wie Holz schnitzen, es gibt kein Wackeln, kein Klappern und kein Festbeißen. Der rechteckige Ausschnitt in der Titan-Platine dient dazu, dem Block Platz zu machen, damit dieser verriegeln kann. Dadurch dass der Block sich nur in eine Richtung bewegen kann (er kann sich nur drehen) ist er äußerst stabil. Biegungen in egal welcher Richtung sind nicht möglich, entweder ist der Block zu stabil, oder es steht die Titan-Platine im Weg.
Aber mal genug vom BLOCK-Lock, außenrum gibt’s ja immer noch zwei Messer . Beim Vuk hat sich das äußere eigentlich kaum geändert, er ist in der Folder Variante kleiner und leichter, mit 103 mm Klingenlänge aber nach wie vor nicht zu klein. Beim Kelevra-Folder sieht’s anders aus, die Klinge ist 93 mm lang, und ja die Klinge sieht nicht wirklich aus wie bei den großen MKI und MKII. Diese Klingenform ist „ziviler“, ohne ausgeprägte Tanto-Spitze und ohne Blutrille, aber keine Angst, es kommt noch Einer mit dem vollem Paket, der erste Folder ist aber nicht ganz so übertrieben. Nebenbei ist es nicht einfach eine solche Klingenform in diese Griffform zu verstauen, bei einer Spearpointklinge wie beim Vuk gibt’s da deutlich weniger Probleme, was man auch am G/K Verhältnis sieht. Der Clip ist beim Kelevra-Folder aus einem Stück herausgearbeitet, den Vuk wollte ich so schnell wie möglich austesten, deswegen hat er leider nur einen zugekauften Kohlefaserclip, bei einem Prototypen ist das aber kein großes Problem.
So, kommen wir jetzt zu den Bildern, an dieser Stelle vielleicht noch ein Sorry, ich bin noch immer kein Profifotograf , deswegen gibt’s manchmal etwas unscharfe oder helle Stellen.
Kelevra Folder
Stahl: N690
Klingenlänge: 93 mm
Klingenstärke: 3 mm
Gesamtlänge: 213 mm / 120 mm (geschlossen)
Griff/Klinge-Verhältnis : 1.290
Gewicht: 105 g
Griff: Titan / Kohlefaser
Vuk Folder
Stahl: N690
Klingenlänge: 103 mm
Klingenstärke: 4 mm
Gesamtlänge: 231 mm / 128 mm (geschlossen)
Griff/Klinge-Verhältnis: 1.243
Gewicht: 157 g
Griff: Titan / Kohlefaser
An dieser Stelle vielleicht nochmal eine Information an Alle die es noch nicht wissen. Ich persönlich bin kein großer Fan von CNC-Produzierten Messern die als „Handgefertigt“ verkauft werden. Keine Frage, es gibt sehr schöne und sehr gute Messer die vollkommen CNC gefräst sind, aber die sind für mich definitiv keine handgefertigten Messer. Ein handgefertigtes Messer ist in meinen Augen ein Messer bei dem der Messermacher mit seinem besten handwerklichen Können ein Messer macht, sprich freihändig geschliffen, selber gedreht und selber Griffschalen und Klingen ausschneiden. Maschinen sind in so einem Prozess ein Werkzeug, das Zustellen und das Führen des Werkstücks oder Werkzeugs erfolgt durch den Messermacher.
Ich hoffe euch gefallen die beiden Folder bzw. der neue BLOCK-Lock. Wer Fragen hat oder Anregungen, darf sie stellen .
mit freundlichen Grüßen
RR Der Messermacher
heute gibt’s wieder mal was Neues von mir. Besser gesagt sind es zwei neue Klappmesser mit dem von mir patentierten BLOCK-Lock. Ich hab die beiden schon vor einigen Monaten angekündigt, allerdings mussten sie sich erst nach monatelangen Tests beweisen, um sichergehen zu können ob das System auch wirklich zuverlässig und verschleißarm ist. Umso mehr freut es mich die beiden euch heute zu zeigen.
Die beiden Klappmesser basieren auf dem Vuk und dem Kelevra. Beide haben auf der Lockseite eine Titan-Platine und auf der Präsentations-Seite eine Kohlefaser Schale. Das Besondere an den Beiden ist eben das Verriegelungssystem. Die Bedienung gleicht dem eines Liner-Locks oder Frame-Locks, es ist also keine große Umgewöhnung in diesem Sinne notwendig. Der Unterschied fängt aber schon bei dem „Liner“ an, dieser ist nämlich separat und aus Stahl (in diesen beiden Fällen aus N690) und eher ein kleiner Block als eine Feder. Dadurch das der Block nur 2–3 cm lang ist, kann er sich anders als bei einem Liner-Lock oder Frame-Lock nicht durchbiegen wenn das Messer „kräftiger“ geöffnet wird bzw. wenn der Lock stark beansprucht wird. Klar sollte man weder ein Klappmesser aufschleudern noch wirklich übertrieben stark beanspruchen, es gibt allerdings manche Messer bei denen sich schon bei geringer Beanspruchung der Lock durchbiegt und sich verbeißt.
Und so funktioniert der BLOCK-Lock: Der Block ist in der Titanplatine drehbar gelagert, die Drehachse ist parallel zu der Verriegelungsfläche. Wenn die Klinge verriegelt werden soll, drückt eine Feder auf den Block und erzeugt damit eine Drehung in Verriegelungsposition. Durch die Hebelwirkung erzeugt die Feder ein Moment auf den Block der nun auf die Klinge drückt, im Prinzip ähnlich wie ein Liner-Lock, nur dass der Liner hier seine Aufgabe in Block und Feder aufgeteilt hat. Gleichzeitig drückt der Block auf der gegenüberliegenden Seite, wo sich die Feder befindet, gegen die Titan-Platine. Die Klinge stützt sich also an dem Block ab, dieser wiederum stützt sich an der Titan-Platine ab. In diesem Zustand gehalten wird das ganze durch eine separate Feder, die je nach Belieben mehr oder weniger vorgespannt werden kann um entweder noch kräftiger zu verriegeln, oder die Klinge leichter schließen zu können. Ihr könnt euch vorstellen, dass das ganze einmal zu bauen und aufeinander abzustimmen nicht gerade leicht ist, umso mehr hat es mich gefreut das es schon am Anfang gut funktionierte.
Ich wollte aber natürlich nicht ein neues System zeigen, ohne vorher zu wissen wie zuverlässig es ist, deswegen nahm ich den Vuk-Folder (der war als Erster fertig) und habe ihn seit Dezember letzten Jahres jeden Tag im Einsatz. Der BLOCK-Lock hat sich sehr gut gezeigt, egal ob einfache Arbeiten wie Kartons schneiden oder etwas schwerere Arbeit wie Holz schnitzen, es gibt kein Wackeln, kein Klappern und kein Festbeißen. Der rechteckige Ausschnitt in der Titan-Platine dient dazu, dem Block Platz zu machen, damit dieser verriegeln kann. Dadurch dass der Block sich nur in eine Richtung bewegen kann (er kann sich nur drehen) ist er äußerst stabil. Biegungen in egal welcher Richtung sind nicht möglich, entweder ist der Block zu stabil, oder es steht die Titan-Platine im Weg.
Aber mal genug vom BLOCK-Lock, außenrum gibt’s ja immer noch zwei Messer . Beim Vuk hat sich das äußere eigentlich kaum geändert, er ist in der Folder Variante kleiner und leichter, mit 103 mm Klingenlänge aber nach wie vor nicht zu klein. Beim Kelevra-Folder sieht’s anders aus, die Klinge ist 93 mm lang, und ja die Klinge sieht nicht wirklich aus wie bei den großen MKI und MKII. Diese Klingenform ist „ziviler“, ohne ausgeprägte Tanto-Spitze und ohne Blutrille, aber keine Angst, es kommt noch Einer mit dem vollem Paket, der erste Folder ist aber nicht ganz so übertrieben. Nebenbei ist es nicht einfach eine solche Klingenform in diese Griffform zu verstauen, bei einer Spearpointklinge wie beim Vuk gibt’s da deutlich weniger Probleme, was man auch am G/K Verhältnis sieht. Der Clip ist beim Kelevra-Folder aus einem Stück herausgearbeitet, den Vuk wollte ich so schnell wie möglich austesten, deswegen hat er leider nur einen zugekauften Kohlefaserclip, bei einem Prototypen ist das aber kein großes Problem.
So, kommen wir jetzt zu den Bildern, an dieser Stelle vielleicht noch ein Sorry, ich bin noch immer kein Profifotograf , deswegen gibt’s manchmal etwas unscharfe oder helle Stellen.
Kelevra Folder
Stahl: N690
Klingenlänge: 93 mm
Klingenstärke: 3 mm
Gesamtlänge: 213 mm / 120 mm (geschlossen)
Griff/Klinge-Verhältnis : 1.290
Gewicht: 105 g
Griff: Titan / Kohlefaser
Vuk Folder
Stahl: N690
Klingenlänge: 103 mm
Klingenstärke: 4 mm
Gesamtlänge: 231 mm / 128 mm (geschlossen)
Griff/Klinge-Verhältnis: 1.243
Gewicht: 157 g
Griff: Titan / Kohlefaser
An dieser Stelle vielleicht nochmal eine Information an Alle die es noch nicht wissen. Ich persönlich bin kein großer Fan von CNC-Produzierten Messern die als „Handgefertigt“ verkauft werden. Keine Frage, es gibt sehr schöne und sehr gute Messer die vollkommen CNC gefräst sind, aber die sind für mich definitiv keine handgefertigten Messer. Ein handgefertigtes Messer ist in meinen Augen ein Messer bei dem der Messermacher mit seinem besten handwerklichen Können ein Messer macht, sprich freihändig geschliffen, selber gedreht und selber Griffschalen und Klingen ausschneiden. Maschinen sind in so einem Prozess ein Werkzeug, das Zustellen und das Führen des Werkstücks oder Werkzeugs erfolgt durch den Messermacher.
Ich hoffe euch gefallen die beiden Folder bzw. der neue BLOCK-Lock. Wer Fragen hat oder Anregungen, darf sie stellen .
mit freundlichen Grüßen
RR Der Messermacher