Abu
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“Everything you need, nothing you don’t.“
Klares Statement aus dem „knife magazin“ anlässlich der Präsentation eines von zwei noch bekannten Originalen des 5-inch-Kephart. Doch was ist es „that you need“ und das so hervorragend ist, dass das Design auch nach über 100 Jahren noch Bestand hat? Ich wollte es wissen - nennen wir es „Projekt“.
Was?
Kephart - dicht am Original.
Wie?
4 inch, Horace Kephart bevorzugte angeblich kleinere Messer, ganz in meinem Sinn. Weniger original: kein tapered tang, Klingenstärke ca. 3,6 mm statt 3,2. Dafür keine Kompromisse bei der Klingengeometrie: distal tapered, convex auf Null, leicht convex zum Rücken, daraus folgt: max. Klingenstärke um die Mitte, längs der Klinge. Ein Strauß feiner Schmankerln also!
Dazu offensichtlichere Merkmale: Größte Klingenbreite 26 mm am Klingenbauch, verjüngend zum Rikasso, dh. fast kein Rikasso, jeder Zentimeter Schneide genutzt.
Wer?
Ich lieferte Daten, Bilder, Wünsche.
Micha Schick lieferte die Materialien und vermittelte Kontakt, gegenseitige Empfehlung ist immer gut.
Matthias Leimküller lieferte dann DIESES Messer.
Wann?
Matthias bot drei Wochen an, auf den Tag genau traf es bei mir ein!
Resultat:
Fantastisch! Die Termintreue, noch wichtiger die Ausführung. Perfekt alle Bedingungen eingehalten, und das ohne große zwischenzeitliche Kommunikation. Der 1.2519 rasiert nur so, und das bei bester Kantenstabilität, wie ich inzwischen ausreichend testen konnte. Das Messer liegt super in der Hand. Das von Micha ausgesuchte, quergemaserte Tasmanien Blackwood ist faszinierend in seinem fast metallischen Glanz. Ich hatte dieses Holz auf meiner Liste, nun war die Gelegenheit einer Extravaganz statt dem üblichen Nussbaum oder Riegelahorn.
Eine zweite Extravaganz hab ich mir für die Scheide mit dem Knebel gegönnt, fand ihn einfach passend. Genauso, wie diesen Stil der Scheide mit umlaufender Naht, an die guten alten Fahrtenmesser erinnernd. Die Qualität der Lederarbeit steht dem Messer in nichts nach, auch hier eine klasse Arbeit von Matthias.
Horace Kephart gilt als „godfather of american woodcraft“, sein Messer findet also genau dort seine Anwendung. Ob er sich damit rasiert hat? Nahrungszubereitung, Wild zerteilen, am Holz arbeiten, das dürften Kriterien gewesen sein. Letzteres ist auch bei mir Holzwurm immer Augenmerk.
Der Kollege R‘n‘R in Monte Gordo schnitzt gerne Eukalyptusstöcke, ich Wanderstöcke. Hatte gerade einen trockenen Rohling aus Weißdorn in Arbeit. Da passte es gut, den Knüppel auszudünnen und einige Schnibbleien auszuprobieren. Ein Kephart ist kein Schnitzmesser - aber es ist dafür tauglich! Die beliebten Feathersticks sind dagegen eine leichte Übung.
Und Nahrung? Nach vier Stunden am Holz ging es glatt durch die feine Tomatenhaut, soll ja für manche ein Qualitätsmerkmal der Schneidfähigkeit sein. Test bestanden.
.
Dictum-Kataloge sind wunderbar, viel zu blättern und viele dünne Seiten für den Schärfetest. Auch da ging es noch kurvenreich durch. Nur Armhaare wollte es nicht mehr ruckelfrei, aber dafür gäbe es z. B. bei Dictum ja spezielles Gerät.
Wer mehr über Horace Kephart wissen möchte, Google liefert reichlich Material. Nur das Ende von „godfather of woodcraft“ sei erwähnt, ein Zyniker muss Schicksal gespielt haben. Der Wildnis trotzend, starb er 1931 in Folge eines Autounfalls! Was zeigt: Die wirklichen Gefahren lauern nicht unbedingt dort, wo man sie vermutet.
Also, schön aufpassen!
Abu
Klares Statement aus dem „knife magazin“ anlässlich der Präsentation eines von zwei noch bekannten Originalen des 5-inch-Kephart. Doch was ist es „that you need“ und das so hervorragend ist, dass das Design auch nach über 100 Jahren noch Bestand hat? Ich wollte es wissen - nennen wir es „Projekt“.
Was?
Kephart - dicht am Original.
Wie?
4 inch, Horace Kephart bevorzugte angeblich kleinere Messer, ganz in meinem Sinn. Weniger original: kein tapered tang, Klingenstärke ca. 3,6 mm statt 3,2. Dafür keine Kompromisse bei der Klingengeometrie: distal tapered, convex auf Null, leicht convex zum Rücken, daraus folgt: max. Klingenstärke um die Mitte, längs der Klinge. Ein Strauß feiner Schmankerln also!
Dazu offensichtlichere Merkmale: Größte Klingenbreite 26 mm am Klingenbauch, verjüngend zum Rikasso, dh. fast kein Rikasso, jeder Zentimeter Schneide genutzt.
Wer?
Ich lieferte Daten, Bilder, Wünsche.
Micha Schick lieferte die Materialien und vermittelte Kontakt, gegenseitige Empfehlung ist immer gut.
Matthias Leimküller lieferte dann DIESES Messer.
Wann?
Matthias bot drei Wochen an, auf den Tag genau traf es bei mir ein!
Resultat:
Fantastisch! Die Termintreue, noch wichtiger die Ausführung. Perfekt alle Bedingungen eingehalten, und das ohne große zwischenzeitliche Kommunikation. Der 1.2519 rasiert nur so, und das bei bester Kantenstabilität, wie ich inzwischen ausreichend testen konnte. Das Messer liegt super in der Hand. Das von Micha ausgesuchte, quergemaserte Tasmanien Blackwood ist faszinierend in seinem fast metallischen Glanz. Ich hatte dieses Holz auf meiner Liste, nun war die Gelegenheit einer Extravaganz statt dem üblichen Nussbaum oder Riegelahorn.
Eine zweite Extravaganz hab ich mir für die Scheide mit dem Knebel gegönnt, fand ihn einfach passend. Genauso, wie diesen Stil der Scheide mit umlaufender Naht, an die guten alten Fahrtenmesser erinnernd. Die Qualität der Lederarbeit steht dem Messer in nichts nach, auch hier eine klasse Arbeit von Matthias.
Horace Kephart gilt als „godfather of american woodcraft“, sein Messer findet also genau dort seine Anwendung. Ob er sich damit rasiert hat? Nahrungszubereitung, Wild zerteilen, am Holz arbeiten, das dürften Kriterien gewesen sein. Letzteres ist auch bei mir Holzwurm immer Augenmerk.
Der Kollege R‘n‘R in Monte Gordo schnitzt gerne Eukalyptusstöcke, ich Wanderstöcke. Hatte gerade einen trockenen Rohling aus Weißdorn in Arbeit. Da passte es gut, den Knüppel auszudünnen und einige Schnibbleien auszuprobieren. Ein Kephart ist kein Schnitzmesser - aber es ist dafür tauglich! Die beliebten Feathersticks sind dagegen eine leichte Übung.
Und Nahrung? Nach vier Stunden am Holz ging es glatt durch die feine Tomatenhaut, soll ja für manche ein Qualitätsmerkmal der Schneidfähigkeit sein. Test bestanden.
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Dictum-Kataloge sind wunderbar, viel zu blättern und viele dünne Seiten für den Schärfetest. Auch da ging es noch kurvenreich durch. Nur Armhaare wollte es nicht mehr ruckelfrei, aber dafür gäbe es z. B. bei Dictum ja spezielles Gerät.
Wer mehr über Horace Kephart wissen möchte, Google liefert reichlich Material. Nur das Ende von „godfather of woodcraft“ sei erwähnt, ein Zyniker muss Schicksal gespielt haben. Der Wildnis trotzend, starb er 1931 in Folge eines Autounfalls! Was zeigt: Die wirklichen Gefahren lauern nicht unbedingt dort, wo man sie vermutet.
Also, schön aufpassen!
Abu