Kerben nach dem Richten der Klinge entfernen

hippi

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Hallo zusammen,

habe heute meine erste ganz alleine gefeilte/geschliffene Klinge vom Härten zurück bekommen. Da sie sich verzogen hatte, war der Profi so nett und hat sie gleich gerichtet. Dadurch sind mehrere Kerben entstanden.

Vor dem Härten habe ich die Klinge mit Schleifleinen von K80 bis K400 kleinschrittig mit wechselnder Richtung geschliffen ... eine gefühlte Ewigkeit. Die Kerben sind nun deutlich tiefer als die Riefen, welche vor dem Schleifen durch das Feilen der Klinge vorhanden waren.

Muss ich jetzt das ganze Schleif-Prozedere mit dem gehärteten Stahl (SB1) wieder durchführen? Das würde ja deutlich länger dauern als vor dem Härten ... oder gibt es da vielleicht eine Abkürzung? Wie macht ihr das denn normalerweise? Ich vermute ja, die entsprechende Machine (Bandschleifer) wäre vielleicht die Lösung??

Grüße
Hippi
 
Wenn man den Profi ganz lieb anguckt und ihm nen 10er zusteckt, schleift der einem die Kerben evtl. gleich wieder raus, ab Bandschleifer mit der nötigen Kühlung oder Vorsicht. Das wäre die Abkürzung, den anderen Weg hast du dir ja schon selbst beantwortet...
 
Danke für die Antwort!

Mit welcher Körnung sollte man den beim Bandschleifen beginnen? Mit K80 wie beim Schleifen per Hand?

Grüße
Hippi
 
Das hängt sicher von der Tiefe der Kerben ab. Je gröber, desto mehr Abtrag, aber desto kühler der Schliff. Ich persönlich trau mich nicht mehr nach dem Härten, mit dem -bandschleifer die Flanken nachzuschleifen, aber viele machen das so. Denk nur mal an die fast auf Null geschliffenen Küchenmesser von z.b. Hano. die muss man erstmal härten und nach dem Härten fein ausschleifen, das macht der bestimmt nicht per Hand.
 
Bandschleifer auf gehärteten Klingen sind auch ohne Nasskühlung nicht so ein Problem, WENN das Gerät eine Geschwindigkeitsregelung hat und ganz langsam gefahren wird.
 
Die Tipps (Danke!) hier im Thread lassen für meine Erfahrungsstufe und Ausrüstung eigentlich nur Handschleifen zu. Beschlossen, getan.

Habe mit 80er Schleifleinen tatsächlich auch die tieferen Kerben herausbekommen (Schleifrichtung Klingenspitze => Ricasso). Danach bin ich auf 120er Schleifleinen umgestiegen (Schleifrichtung um 90° gedreht) und habe so lange geschliffen, bis die Riefen vom 80er Schleifleinen nicht mehr zu sehen waren.

Nun muss ich feststellen, dass sich die Klinge nach der nicht geschliffenen Seite gebogen hat. Wurde durch das Schleifen jetzt genau das bewirkt, was beim Richten einer Klinge durch Hammerschläge gemacht wird?

Wie kann ich die Klinge wieder "richten"?
Die andere (schon vor dem Härten bis 400K geschliffene) Klingeseite auch mit grobem Schleifleinen bearbeiten?
Oder kann ich die Klinge vorsichtig biegen (Stahl SB1, gehärtet auf 60 RC, Klingenstärke 2 mm)?
 
Klinge durch manuelles Biegen richten

Meine Klinge hat sich beim Ausschleifen der Kerben einfach zu sehr verzogen. Von der Optik mal abgesehen, wäre es wahrscheinlich auch zu einem "ganz neuen" Schneidegefühl gekommen.

Nach stundenlanger nicht erfolgreicher Suche im Forum/Internet bin ich schweren Herzens in die Probierphase übergegangen.

Sehr vorsichtig und über langen Zeitraum habe ich die Klinge immer wieder gebogen. Nur ein klein wenig über das "Ziel" hinaus. Der Schweiß auf meiner Stirn wurde dabei durch Angst vor Bruch und nicht durch die Anstrengung verursacht. Aber siehe da, es hat funktioniert. Die Klinge ist zwar nicht perfekt gerade geworden, aber doch so, dass man genauer hinsehen muss, um die "Wellenform" zu sehen. Funktional dürfte es jetzt keine Probleme mehr geben.

Inzwischen (über die letzten Abende hinweg) habe ich die Klinge bis K800 geschliffen und sie hat sich nicht wieder verbogen.

Falls doch noch jemand ein Hinweis geben möchte, ob mein Vorgehen vertretbar ist oder es vielleicht doch eine bessere Methode gibt ... jeder Tipp ist herzlich willkommen!

Grüße
Hippi
 
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