Kippen des Iaito im Bereich des Mono-Uchi

Don_Carleone

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Hallo,

beim Iaidolehrgang unseres Vereins, am Wochenende, führte einer der Sensei´s auf Wunsch einen Test vor, mit dem sich der Bereich des Mono-Uchi
festlegen läßt.
Dabei zog er das Iaito mit dem Klingenrücken über die Saya.
Das Schwert war nur beweglich auf seinen Fingern gelagert, also nicht fest umgriffen. Im Bereich des Mono-Uchi kippte es dann ab.

Danach kam die Frage auf, wie dieser Effekt zu Stande kommt.
Kann einer der Schmiede weiterhelfen ?
 
Ich habe schon verstanden das die Nomenklatur einer jap. Klinge, doch etwas umfangreicher ist. Mir sind auch mittlerweile einige Begriffe geläufig.

Aber was zur H... :teuflisch ist ein Mono-Uchi?

Ich danke schon mal für die Antwort. :super:
 
Was zog er mit dem Klingenrücken worüber? Ist Iato das Schwert und wer oder was ist Saya?

Ist das Schwert dann umgekippt, oder was?

Hat er das Teil quasi übern Finger gleiten lassen und auf einmal ist es gekippt und das passiert immer so?
 
Hi...also ganz unbedarft von mir war das eine Art Balanceprobe, um den Bereich der Klinge rauszufinden, der bei div Techniken genutzt wird. Ich könnte mir (als Laie) jetzt vorstellen daß dieser Bereich den höchsten "Wirkungsgrad" im Kampf erzielt.

Aber, hängt das nur allein mit dem Schwert zusammen? Liegt beim selben Schwert der Mono-Uchi bei jedem Menschen woanders, abhängig von der Länge des Führungsarms?
interessant jedenfalls...

edit: grad gefunden:
MONO-UCHI - Schlagbereich der Klinge, vorderes Klingenviertel.
SAYA - Scheide
, Quelle http://www.juwelier-strebel.de/Asien/Japan/Glossar.htm
 
Zuletzt bearbeitet:
edit: grad gefunden:
MONO-UCHI - Schlagbereich der Klinge, vorderes Klingenviertel.
SAYA - Scheide




....und warum sacht er dat dann nich ?! :argw:
 
weil sich Winkel und Drehpunkte mit der Länge der Bewegung ändern? Das Schwert sollte ja auch zur Körpergröße passen.
Ich hab ein wenig gegoogelt und nen recht interessanten Bericht unter http://www.dkenb.de/news/2002/REP_SHLG_09-02.html
gefunden. Der spricht die eigentliche Frage zwar nicht an, aber in dem Absatz unterhalb des Katana-Diagramms ist die Rede von Drehpunkten, Kraft- und Lastarm...da liegt bei mri die Vermutung nahe daß da ein Zusammenhang besteht.
 
Mono Uchi

Don_Carleone schrieb:
beim Iaidolehrgang unseres Vereins... führte einer der SENSEI auf Wunsch einen Test vor, mit dem sich der Bereich des Mono-Uchi festlegen läßt. Dabei zog er das Iaito mit dem Klingenrücken über die Saya. Das Schwert war nur beweglich auf seinen Fingern gelagert, also nicht fest umgriffen. Im Bereich des Mono-Uchi kippte es dann ab. Danach kam die Frage auf, wie dieser Effekt zu Stande kommt. Kann einer der Schmiede weiterhelfen ?

Der Schwerpunkt einer Klinge variiert natürlich etwas mit den Dimensionen und der Masseverteilung der Klinge je nach SORI, NAGASA und MIHABA. Das MONO UCHI liegt erfahrungsgemäß etwa bei 25% der Gesamtlänge unterhalb der Spitze und stellte den Bereich mit der höchsten Schlagenergie dar.

Bei der beschriebenen Übung hat der Lehrer vermutlich die Klinge nicht einfach über die SAYA, sondern aus dem KOI GUCHI gezogen? Dann würde ich vermuten, dass ab einer gewissen Länge des Auszugs, der wohl bei 75% der Gesamtlänge gelegen haben dürfte - und unter der Voraussetzung, dass es sich um ein echtes KATANA handelte - die Führung nicht mehr gegeben war, so dass die "freie Masse" die Klinge zum Kippen brachte. Diesem Schluss liegt die Annahme zu Grunde, dass der Vorführende die Klinge möglichst perfekt in der Waage hielt.

Gruß

sanjuro
 
Nein, nicht aus dem Koi-Guchi sondern direkt über die Saya.

Zwei Schüler haben die Saya links und rechts gehalten,
und er hat frontal dazu gesessen.
 
also nix gegen das "fachjapanisch" hier, aber ich versteh das "spektakuläre" dran nicht...

wo ist das besondere wenn ein balanciertes system dann kippt, wenn der schwerpunkt überschritten ist?

ungeachtet dessen: ich versteh noch nicht ganz den hergang des versuchs. könnte man das mal bitte exakt beschreiben...?

also: saya wird gehalten (so daß das katana ü ber die breitseite oder übner die längsseite geruschelt ist??) schon erste unklarheit ;-)

dann: wo hat er das katana wierum aufgesetzt und in welche richtung gezogen?

(laßt doch auch mal uns "nichtfachleute" teilhaben an den interessanten test. daß ihr dazu immer und für alles tolle wörter habt glauben wir euch auch so. is ja auch o.k. mal nach dem einen oder anderen zu googeln, aber so die komplette geheimsprache...)

so, bin jetzt gespannt, ob ichs irgendwann noch schnalle worums hier geht ;-)
 
Ich habs mal Skizziert :steirer: .
Das "Spektakuläre" daran ist, das das Schwert nur im Mono-Uchi kippt.

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Don_Carleone: Hast du das selbst mal probiert? Irgendwie zweifel ich an dem Test, allerdings könnte ich auch eine etwas genauere Beschreibung gebrauchen :)
 
Zweifel über Zweifel

Dieser Kipp-Test scheint ja gan lustig zu sein, gehorcht aber doch, wie ich vermute, den Grundregeln der Physik. Ergo : je nachdem wo der schwerpunkt und der Biegusschwerpunt angesiedelt ist, wird die klinge kippen. ich kann mir kaum vorstellen das eine Tachi ( Lanschwert ) mit einem koshisori ( Hüftbiegung, Biegunsschwerpunkt in der Nähe der Angel ) genauso ein Verhalten hat wie ein Saki-sori ( Biegungsschwerpunkt im vorderen Klingendrittel. ) Das es von der Balance beträchtliche Unterschiede gibt ist wohl jedem hier klar : Beispiel : Auch wenn eine klinge aus dem 19.Jhdt. noch so hübsch aussieht, sie verhält sich zumeist wie eine tote makrele die man probiert am Schwanz senkrecht nach oben zu halten. Sie kippt vorne über. ich glaube es ist klar was ich meine
Gruß
Stefan
 
Sori

hier eine klene Zugabe : mir ist schon öfters aufgefallen das die lieben mitleser gewisse Probleme mit der terminologie des Nihonto, des japanischen Schwertes haben. Daher hier , ich will´s halt nicht immer wieder tippen die Grundformen der Biegung ( Sori ) :
Koshi-Sori : Der Biegungsschwerpunkt legt in der näheder Schwertangel ( Nakago ). Dieser Typus ist eistens bei sehr frühen Klingen zu finden. Ein netter Vergleich : Der Mann ist alt, hat einen Bierbauch der herunterhängt.
Naka oder Tori-Sori : Der Mann ist in mittleren Jahren hät sich gerade, der Schwerpunt der biegun ist in der Klingenmtte angesiedelt.
Saki-Sori : Der Mann ist jung und stolz wie ein Pfau, er reckt die Brust heraus, der Biegunsschwerpunkt liegt im oberen Klingendrittel.
Uchi-Sori : Der Mann ist höflich, neigt sein Haut vor der Dame : Die Klinge hat eine leichte Negativkrümmung im Bereich der Klingenspitze.
Wie gesagt nur die Grundformen, aber ich hoffe es hilft etwas.
Gruß
Stefan
 
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