klappt plötzlich nix mehr....

Manni

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Hallo zusammen,
ich glaub, ich hab jetzt das 20. Damastpaket weggeschmissen! Aus irgendeinem Grund will das Verschweissen von Werkzeugstahlpaketen einfach nicht mehr klappen. Es ist nicht so, dass sich einzelne kleine Schweissfehler einschleichen, sondern es ist meist so, dass eine Lage, in der Regel eher aussen, weniger vom inneren Bereich, teilweise nicht verschweisst. Der Rest des Paketes ist gut. Früher gings relativ problemlos. Auch 3-Lagen-Klingen aus Baustahl mit Feile oder Kohlenstoffstahl sind kein Problem. Auch Kettensägen verschweissen geht ohne große Probleme, von kleinen Mängeln mal abgesehen, die sich halt ab und zu einschleichen, aber schließlich bin ich ja nicht Hattori Hanzo...
Erst dachte ich, weils ja meist Aussenlagen sind, es ist mein Amboss, ein leichtes Westphalia-Ding mit 35 kg. Der haut einfach nicht so gut von unten dagegen. Also einen mit 75 kg gekauft, hat aber nix genutzt. Oh, Schmieden geht vieel besser, wirklich, aber schweissen blieb alles beim Alten. Nun, vielleicht ists meine Esse (Gas übrigens)! Also eine Gute von der Lindenschmiede gekauft, alles beim Alten. Sägeketten, 3-Lagen, geht alles super, aber keine Damastpakete! Dann dachte ich, es muss am Stahl liegen, da hat mir irgendwer irgendeinen Mist verkauft! Also alles mit sich selber probegeschweisst, ein paar Pakete gingen und die verwendeten Stähle wurden markiert, ein paar gingen nicht und wurden leise weinend weggestellt.
Mit den markierten Guten wurde wieder ein Paket gemacht, wieder verschweisste eine Lage nicht komplett! Nun, dann muss es an mir liegen, was mache ich anders als früher? Antwort, ich hab mir einen 1,5 kg Kreuzschlaghammer gemacht zum besseren Ausrecken. Das ist bestimmt schuld, da hau ich mir die Lagen wieder auseinander! Wieder ein neues Paket ohne Kreuzschlaghammer verschweisst und ausgereckt....selbe Kacke. Früher hab ich die Pakete nicht hochkant geschmiedet, vielleicht hau ich sie mir da ja wieder auseinander (unwahrscheinlich, denn mit Kettensägenpaketen hau ich auch von allen Seiten und die werden okay). Na, habt ihrs erraten? War auch nicht gut, und das Paket sah aus, als wärs einem Elch aus dem Hintern gefallen.
Jetzt weiss ich nicht mehr weiter. Zur Erläuterung, wie ichs mache, beschreibe ichs mal. Ich nehme 2 oder 3 verschiedene Stähle, meist 2842, einen normalen Kohlenstoffstahl wie C 75, oder C 45, oder Feile, oder einen Nickelstahl. Ich entzundere alle Seiten mit der Flex, lege das Paket mit etwa 5 - 9 Lagen zusammen, fixiere es mit Draht oder durch Elektroschweissen. Dann wird erhitzt bis Rotglut, Borax drüber, manchmal gepackt und manchmal nicht, wobei kein Unterschied festzustellen ist. Verschweisst wird bei fast weiss (oder was ich dafür halte, Baustahl verschweisst übrigens auch). ich versuche mit einem 1,2-kg-Hammer viele kurze flotte Schläge zu machen, verschweisse eine Seite, Borax drüber, erhitze wieder auf Hellstgelb, schweisse die andere Seite, wiederhole das Ganze. Ausrecken tu ich fast genau so heiss, keinesfalls kälter als hellrot, da wird das Paket merklich zäher und ich erhitze lieber wieder. Ist es soweit ausgereckt wie ich es mir vorstelle, lasse ich das Paket abkühlen, viertele es in aller Regel mittels Trennflex, entzundere mit der Schrupp-Flex und schichte ein neues Paket wie gehabt.
Offenbar hat sich ein Fehler, Unart, Fehlverhalten, was weiss ich, eingeschlichen, auf das ich nicht komme. Fällt euch irgend was auf? Mach ich was verkehrt?
Merci im Voraus für jede Antwort.
Manni
 
Klingt eigentlich alles ganz gut, aber vielleicht schweißst du etwas zu heiß so dass du die Lagen wieder auseinanderschlägst?
Verschweisst wird bei fast weiss (oder was ich dafür halte,
Wobei es mir auch fast weiss vorkommt, wenn die ersten Funken über der Kohle erscheinen und das Borax zu sieden beginnt.
Und du schweißt ja sogar mehrmals und das zweite mal etwas kälter.
Vielleicht ist die Esse zu mager eingestellt?

Auch 3-Lagen-Klingen aus Baustahl mit Feile oder Kohlenstoffstahl sind kein Problem.
Sind die Damast Pakete zu dünn, so dass äußere Lagen an Hitze verlieren oder nicht plan genug, so dass Schlacke eingeschlossen wird?
Letzeres gibt aber normalereise aber eher punktuelle Fehlstellen.
Ist die unverschweißte Schicht zur Mitte hin metallisch Blank oder ein Belag dazwischen?
Meißel doch mal auf.
Eigentlich wird ja der Verbund mit jeder Faltung besser, wenn keine Oxidschicht die Metalloberflächen trennt.

Viel war es ja nicht, ich hoffe das hilft dir trozdem weiter.
Grüße,
Eisenbrenner
 
Hallo Eisenbrenner,
mir ist schon klar, dass eine Ferndiagnose kaum möglich sein wird. Es ist auch vermutlich nur eine Kleinigkeit, die das alles vergeigt. 2 Sachen geben Anlass zu neuen Versuchen, nämlich die zu mager eingestellte Esse (ich interpretiere das als zu viel Luft/zu wenig Gas). Ich mach immer recht großzügig die Luftschlitze auf in der Annahme, dass die Flamme dann heißer ist. Andererseits, die anderen Schweißungen hauen ja auch hin. Eingeschlossene Schlacke ist es nicht. Ab und zu kommts schon vor, dass ich eine Blase ins Paket oder in den 3-Lagen-Stahl reinbringe, das sieht anders aus. Dünne Lagen könnte schon eher sein. Manche der weggeworfenen Pakete hatten um die 250 bis 300 Lagen. Da sind die einzelnen Lagen schon dünn. Lagen oder Stellen von Lagen, die nicht verschweisst hatten und sich lösten, sind metallisch blank, nicht oxydiert oder gar verzundert, haben einfach nicht vollständig verschweisst und man sieht die Fehler erst, wenn man die Klinge seitlich abschleift.
Würde mir ein Fremder die fehlerhaften Werkstücke zeigen, würde ich sofort sagen, zu wenig Hitze, zu kalt verschweisst. Aber auch auf die Gefahr, mich zu wiederholen, alle anderen Schweissungen klappen wiederholbar auch...
Trotzdem, danke für deine Antwort.
Manni
 
Hi Manni -
wenn Du Werkzeugstähle allgemein nimmst ... also auch mal welche mit etwas Chrom, könnte es sein, dass Du 2 Lagen mit Chromanteilen verschweißen musst.
Das kann manchmal zickig sein. Nach deiner Beschreibung könnte ich mir das vorstellen. Ist aber etwas nebulös in meiner Glaskugel. Vielleicht kannst Du die verwendeten Stähle noch genauer betrachten (Zusammensetzung etc.)
Wenn wir jetzt Winter hätten würde ich sagen: klar dein Amboss hat - 15°C und bis Du den Hammer im Schnee gefunden hast sind die äußeren Lagen kalt - kann aber gerade nicht sein ...
Oder vereist deine Gasflasche? Bei Brennern mit hohem Gasdurchsatz kann das Ärger machen - die Temperatur in der Esse kann dann abfallen.
Viel Erfolg bei der Suche,
Jost
 
Hallo Manni,
eigentlich wurde das was mir dazu einfallen würde schon geschrieben. Nur nochmal zum hervorheben, du hast schon mindestens eine Schweißung erfolgreich hinter dir und willst ein Paket auf ca. 250 Lagen bringen, dann bleibt eine Schweißfuge offen. Das spricht für das was Jost geschrieben hat, gleiche Stähle miteinander verschweißen ist manchmal ein bißchen problematisch, das finde ich auch beim 2842 so.
Abhilfe wäre geradlagige Anzahl von Ausgangslagen, wie du vorgehst mit Entzundern, Trennen und dann neu Schichten, ist das gut machbar entsprechend unterschiedliche Lagen aufeinender zu bekommen. Ich klappe nur zusammen und bin dann auch manchmal am Fluchen.
Zu große Hitze zum Schweißen würdest du merken, der 2842 fällt dir in Brocken entgegen.
Ob es am Gas liegen könnte? Ähnlich wie Argon zum WIG-Schweißen verschmutzt sein kann, gibt es das auch bei Propan? Habe aber davon noch nie gehört.
Die anderen Kriterien die mir einfielen hast du selbst schon eingegrenzt und ausgeschlossen.
Ansonsten müßte dir mal jemand zuschauen, vielleicht fällt dem dann etwas auf. Da ich meißt im Kohlefeuer zugange bin, bin ich nicht ganz so kompetent, aber nur prinzipiell, wo in Bayern steckst du?
Dann müßte man mal schauen ob der Weg von München aus sich irgendwie einrichten läßt.
Nicht verzweifeln
Stefan
 
Womit bürstest du die Schlacke runter?
Wie lässt du das Paket abkühlen?

Ciao Sven
 
Hallo zusammen,
ich danke für die Lösungsvorschläge. Wie gesagt, schon klar, dass eine Ferndiagnose immer ein halb Ding ist. Insofern danke ich besonders für das Angebot, mir mal über die Schulter zu kucken. Sollte ich selber nicht weiterkommen, nehm ichs gerne an. Zunächst aber ist mir beim Beschreiben der Problematik eine mögliche Fehlerquelle aufgefallen, brainstorming in Reinkultur. Ich hatte früher mit 2 bar erfolgreich geschweisst, bis ich verschiedentlich las, dass Leute mit 1,2 oder 1,3 bar schweissten. Nun, weil Geiz bekanntlich geil ist, machte ich das auch. Nach einer gewissen Aufwärmzeit, etwa so wenn die Boraxpfütze in der Esse anfängt zu schmelzen, fahre ich auf gut 1,7 bar hoch, bei möglichst weit geöffneten Lüftungsschlitzen, schweisse eine Zeitlang, bis ich meine, zurückfahren zu können. Dann gehe ich auf 1,3 bar. Die Lüftungsschlitze lass ich wie sie sind. Offenbar ist aber Esse nicht gleich Esse und ich habe mich da in einen Grenzbereich hineinmanövriert, wo´s manchmal klappt und manchmal halt nicht. 3-Lagen-Klingen sind ja relativ schnell gemacht, entstehen noch in der Viel-Gas-Phase, drum hauen die hin. Feile braucht wegen des hohen C-Gehalts weniger Hitze, drum haut das hin. Damastpakete dauern länger, da komm ich locker in die Gas-Zurückdreh-Phase, die offenbar nicht ganz genug Hitze liefert und dafür sorgt, dass Teile des Pakets, die ich beim Ausrecken vielleicht auseinandergehauen habe, nicht wieder verschweissen.
Nun, Versuch macht kluch, die Flasche ist fast voll (vereist übrigens nicht, steht in einem Wasserbottich), ich probiers und lass euch wissen, was rauskommt.
Schönen Gruß
Manni
 
Hallo Manni,


grade habe ich deinen Beitrag entdeckt und versuche mal meinen Senf(t) ;-) dazuzugeben.

Vorab noch die Info, wenn es hängt kannst mich auch gerne (noch) mal anrufen, bzw. per mail machen wir einen Termin zum telefonieren aus.


Aber jetzt zum Thema:
Ich beginne mal mit deinem letzten Post.

Feuerschweißen mit einer Luftöffnung ab ca. 1/2 bis 1/2 der Öffnungsweite. Gasdruck ab ca. 1-1,2 bar.
(Gasflasche steht im Wasser und es ist keine merkliche Vereisung zu sehen die eine mangelnde Gasentnahme signalisieren könnte => Gasdruck fällt ab)

Das funktioniert gut. Aber meistens gehe ich mit dem Druck höher ( 1,5 bis 2 Bar) um eine schnellere Aufheizung zu bekommen. Wenn ich nur 10 Aufheizvorgänge jeweils ca. 2 Minuten länger warten muss habe ich schon 20 minuten mehr Zigarettenpause oder rumstehen vor der Esse. Da blase ich lieber 1-2 KG mehr Gas durch, das kommt mich billiger.
Aber wie gesagt es sollte auch mit weniger Druck gehen.
Um deine Theorie der zurückgehenden Temperatur bei Druckreduzierung aufzugreifen, diese müsste schon (von der Glühfarbe) gut sichtbar zurückgehen damit die Schweißung nicht mehr funktioniert.
Evtl. bist du an der unteren Grenze und es kommen andere Faktoren dazu (weiter unten mehr )
Um die Temperatur zu prüfen wenn du deinem Augen nicht traust, könnte ich dir ein "Meßgerät" empfehlen mit dem du die Temp. messen kannst. Alles ünber 1150 bis 1200° C sollte schweißen und die Temp. hast du auch bei 1 bar schnell.
Die Esse noch etwas zustellen um einen gewissen Rückstau zu erhalten, (hinten ca. 3/4 und vorne ca. 1/2)

Wenn du Gas sparen willst würde ich dennoch die Aufheizphase mit hohem Druck fahren, dann wenn ich das Paket rausnehme Druck runterdrehen auf 1 bar, paket raus und schmieden.
Dann Paket wieder rein und Druck erhöhen.
Ist umständlich ( mir wäre es zu umständlich) aber du fährst ca. 30-50% der Zeit, mit weniger Druck, aber die essentiellen Phasen beim Aufheizen mit mehr Druck und höherer Tempertur.
Manche Stahlkombinationen benötigen Mehr Hitze und das könnte mit ein Problem sein.

Wenn es aber oft die Aussenlagen sind, dann kann zu der evtl. zu starken Abkühlung durch eine reduzierte Temperatur noch eine starke Abkühlung der evtl. schon dünnen Aussenlagen kommen.
Sind diese nicht komplett Plan (packen vor dem Schweißen) ist das eine zusätzliche mögliche Fehlerquelle.
Dann kommt hinzu eine evtl. zu starke Verformung durch zu ambitioniertes Ausrecken.
Die Aussenlagen werden am stärksten verformt da hier der Hammerschlag am stärksten ankommt (in der Mitte geht es mit deutlich weniger Druck zu)
Das führt zum "Abrutschen" und Aufreißen der äusseren Lagen.
Zu frühes oder zu starkes hochkanntschmieden klopft auch gerne grade die Aussenlagen auf da hier der Paketdruck an den Seiten fehlt.


Mein Tip(p) zur Vorgehensweise wäre eine strukturierte Veränderung der Arbeitsweise.
Ich denke du macht das alles / oder das meiste schon so. Denn generell klappt es ja.
Ich schreibe es der Vollständigkeit halber mal hin.


1: Paket nach dem Ausrecken komplett blankflexen (nur die Lagen die aufeinander zu liegen kommen auch kleine Einschlüsse müssen raus)
=> klar Muss das nicht zwingend sein, aber es grenzt die Bandbreite der möglichen Probleme ein.

2: Paket stapeln und stirnseitig verschweißen. Nach dem Zusammenstellen die Spalten prüfen. Sind diese zu groß muss sorgfältig gepackt werden.
=> Tipp: Flexen quer zur Längsrichtung, das ergibt Riefen quer zur Paketrichtung und das flüssige Borax kann besser abfließen Längsriefen könnten "Taschen" bilden in denen sich Borax sammelt.
=> evtl. die Lagen leicht ballig ausformen (aber nur leicht sonst gibt da evtl. probleme mit dem "zuschmieden" der Spalten)

3: Paket in die Esse (wenn diese nur auf Sparflamme brennt, spätestens jetzt hoch mit dem Druck)
Sobald eine Rotglut sichtbar ist, ein Schippchen Borax drauf. Da die Lagen noch offen sind kommt das Borax auf die offenen Spalten damit es direkt beim Schmelzen einfließen kann.

4: Paket auf Hitze kommen lassen. Wen das Boraus aussen schön schnell vor sich hinblubbert noch solange warten bis das Paket im inneren auf Temp. ist. Das erkennt man daran das es schön hell leuchtet ohne die Anmutung eines "Schattens" über dem Paket.

5: wenn das passt schnell raus auf den Amboss und mit schnellen, sich überlappenden, moderaten Schlägen überschmieden. 2-3 mal pro Seite. Bin ich zu langsam dann nur 1-2 mal.
=> dann in der gleichen hitze drehen und die andere Seite überschmieden.
=> nur einseitiges Schmieden könnte dazu führen das die Ambossseite des Paketes zu wenig Druck abbekommt, durch den Amboss schnell an Hitze verliert, daruch nicht korrekt verschweisst und zusätzlich eine Mischung aus Zunder und Boraxresten zwichen den unteren Lagen hat.

6: Nach dem Schweißen gut abbürsten und die Lagen begutachten. Hier sieht man sehr gut ob es funktiniert hat.
Wenn ja, den Schweißprozess mehrmals auf hoher Hitze wiederholen um eine intensive verschweißung zu erhalten
Nicht zu früh runtergehen mit der Temperatur. Evtl. "Glühphasen" einbauen, d.h. Borax drauf und bei Schmiede- bis Schweißhitze mal ein paar Minuten in der Esse halten. Wichtig ist ein geschlossener Boraxmantel.

Hat die Schweißung nicht funktioniert, wieder rein und mit höherer Hitze versuchen. Dann müsste es funktionieren. Klappt das wiederholt nicht stimmt an der Vorgehensweise was nicht und sie muss überdacht werden.

Wenn aber die Schweißung gut ist, und Sie geht erst später auf, dann kommen andere Faktoren zum tragen, wie zu geringe Hitze, zu starkes Ausrecken (auch hochkannt) einseitiges Schweißen.


Mein Vorschlag:
die Punkte 3 bis 6 einmal gezielt und bewusst ducharbeiten und das mehrmals pro paket bis das Paket noch ca. 50% der Ausgangshöhe hat.
Soll heißen; bei ca, 40mm Anfangshöhe beginnen und die einzelnen Scheißungen bei hoher Hitze wiederholen (wie bei Punkt 3-6 beschrieben, das Flexen und packen nur beim ersten mal)

Erst wenn du bei 20mm angekommen bist weniger Hitze nehmen.

Schildere dann mal deine Erfahrung. Meiner Erfahrung nach sollte das Paket jetzt gut geschlossen sein und (moderates)ausrecken und hochkant verformen vertragen.
Das Ausrecken ist stark abhängig von den verwendeten Stählen. Warmfestere Stähel mit Wolfram, etwas mehr Cr oder Nickel sollten sachter verformt werden als einfache C-Stähle.


viele Grüße

Peter
 
Hallo Peter,
auch dir vielen Dank für deine ausführlichen Hinweise. Nun, wir werden sehen. Ich habe bislang 2 Pakete fertiggeschmiedet (beide um die 80 Lagen, alles Kohlenstoffstähle, die sich eigentlich schon verschweissen müssten, wenn man sie in die Sonne legt, zumindest hört man das immer wieder). Beide hatten leichte Schweissfehler, beide nur auf einer Seite. Aber beide waren in der vermutlich zu kalten Phase angefangen. Fertiggeschweisst wurden sie mit hoher Temperatur und Druck um die 1,7 bar. Vermutlich kann man aber anfängliche Schweissfehler nicht mehr korrigieren. Jetzt hab ich ein ganz neues Paket gemacht, 5 Lagen 2842, C75 und Nickelstahl, alles blankgeflext, sorgfältig gepackt, eingeboraxt, und verschweisst, so heiss es eben ging. Jede Seite wurde ein paar mal verschweisst, dann nicht allzu grob ausgereckt, und geviertelt. Die Trennflächen sehen absolut gut aus, aber bittere Erfahrung hat mich gelehrt, dass das allein noch gar nichts heißt. Jetzt verschweisste ich das neue Paket nochmal, dann hat es 20 Lagen, dann das selbe nochmal, so dass es 80 Lagen hat, schmiede es fertig und bin gespannt, was rauskommt. Wenns wieder nicht klappt, bleibt immer noch der Selbstmord........
schönen Gruß
Manni
 
Servus mani ....
schon mit Wärmebehandlung nach und vor verschweißen befasst ??vor allem bevor du torsierst oder ausreckst ...
war bei mir oft das Problem ....:disturbed:
ich würd einfach öfter NORMALISIEREN ( gefüge entspannen )
 
Servus,
ich bin mir nicht sicher, ob ich ganz verstehe.... ich mein, wenn ich auf Schweisstemperatur erhitze, ist alles, was ich dem Stahl vorher angedeien lasse, ausradiert. Und nach dem Schweissen lass ich das Paket in der Esse, wo es schön langsam abkühlen darf. Das ist zwar weit entfernt von normalisieren, es sollte aber verhindern, dass das Paket soooo grosse Spannungen hat, dass die Lagen aufreissen. Ich lass mich aber gerne eines Besseren belehren.
Gruß
Manni
 
Hallo Burschens,
an alle, dies interessiert: es war die Hitze!! Ich hab grad die letzten 2 der 4 Testpakete angeschliffen, was soll ich sagen, einwandfrei. 2 sind schon fertiggeworden, eins ist schon ein Messer. Ich tu mal Bilder dazu. Es sind recht wenig Lagen, einmal 80 und einmal 100, weils mir auf den Nägeln brannte, was rauskommt. Am meisten freut mich, dass eins der Pakete aus ca. münzgrossen Abfallstücken aus der Grabbelkiste bestand, nicht entzundert, viele Zwischenräume, grob mit Draht zusammengebunden....wenn das hinhaut, haut alles hin.
Ich danke nochmals für alle guten Ratschläge und werde jeden, der nochmal behauptet, dass Geiz geil ist, zu einer Stunde Ambossarbeit verdonnern.
Schönen Gruß
Manni
 

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Hallo Burschens,
an alle, dies interessiert: es war die Hitze!!


Ja, interssiert mich...
Hattest du zuviel Hitze...:haemisch::glgl:

Oder war es die fehlende Hitze im Paket ?
Wenn ja, dann lag ich mit meiner Vermutung ja richtig (ich kenne halt meine Essen )

Da klappt es eigentlich immer, die passende Temp. vorausgesetzt:

Hier mal ein Bild von einem Damastmesser das eine "Kursteilnehmerin" OHNE jegliche Erfahrung im Schmieden unter meiner Anleitung gebaut hat.
Klar habe ich mit dem Lufthammer nachgeholfen daß es in 2,5 bis 3 Tagen fertig wurde aber die Verschweißungen wurden von Hand gemacht.

Es ist das mittlere Messer.
175 Lagen 1.2842, C100, und CK45




Jedenfalls viele Grüße
und ein schönes Wochenende


Peter
 

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Hallo Peter,
ja, von einem schönen Messer kaum zu unterscheiden! Im Ernst, sehen alle Klasse aus, wobei mir als Jäger das ganz oben am besten zur Nase steht. Da sieht man, was geht, wenns einem der Große Meister erklärt, zeigt, und falls nötig, regulierend eingreift. Leider hab ich sowas nicht, und wenns bei mir nicht klappt, muß ich im Forum rumwinseln. Leider bist du arg weit von mir weg....
Mit Hitze meinte ich, dass ich zumindest am Anfang anständig Zunder geben muss. So 1,8 bar, besser 2, nich so knapp, nach 20 oder 25 min kann ich auf 1,5 bar runtergehen, dann haut die Sache hin. Wahrscheinlich könnte ich dann auch auf 1,3 verringern, trau mich aber momentan nicht.
2842 und C45 ist übrigens eine feine Kombi, find ich. Man braucht den doch recht teuren Nickelstahl gar nicht und bekommt trotzdem einen schönen Kontrast. Darf ich fragen, warum du noch C 100 reintust? Als Kohlenstofflieferant?
Schönen Gruß und ein schönes Wochenende.
Manni
 
Mit Hitze meinte ich, dass ich zumindest am Anfang anständig Zunder geben muss. So 1,8 bar, besser 2, nich so knapp, nach 20 oder 25 min kann ich auf 1,5 bar runtergehen, dann haut die Sache hin. Wahrscheinlich könnte ich dann auch auf 1,3 verringern, trau mich aber momentan nicht.


1,8 bis 2 bar bei voller Luftöffnung ist schon Druck genug für 4KG (und mehr) Pakete.
1,3 bis 1,5 sollten reichen. Aber wenn du dich bei dem hohen Druck besser fühlst lass es dabei.


Den C100 gebe ich als C-Lieferant mit rein und er bildet eine dezente Abstufung con Silber zu silbergrau und schwarz in der Kombi 1.28427CK45



gutes Gelingen bei deinen Klingen:)

Peter
 
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