Klassifizierung einer Klingenform?

bumpkin

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Ich habe mal eine Frage zu der dargestellten Klingenform.
klingecj8.jpg

Die rot markierten Linien wären scharfe Schneiden.

Weiß jemand wie ein solches Messer beurteilt wird?
Normales Messer oder würde die obere Schneide als Teil des Klingenrückens zählen = Waffe.
Gibt es Messer mit einer derartigen Form, wenn ja wie sind sie klassifiziert?
(Habe selbst bislang noch kein vergleichbares Messer gefunden)

Gruß Thomas
 
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten:

reverse tanto wäre IMO am zutreffendsten, möglich wären aber auch (evtl mit dem Zusatz: scharfe Rückenschneide):

watenspitz
modified wharncliffe
Sax (oder engl. auch seax)

Dieses Messer zählt sicher auch als Waffe, da es keinen durchgehenden Rücken hat.

Ookami
 
da es keinen durchgehenden Rücken hat.

Wobei sich die Frage stellt, wo der Rücken bei dieser Form endet und wo die eigentliche Spitze beginnt.
Ein bisschen erinnert mich die Form an die 'Razels' der Brüder Graham, die es jetzt auch von CRKT gibt, nur dass bei denen die Spitze nicht so ausgeprägt ist.
 

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...ein Rücken ist ein Rücken und keine Front !

das abgebildete Messer hat doch eindeutig keinen geschliffenen Rücken !

Wieso sollte das ein Problem darstellen :confused:

Ist doch fast ein Meissel
 
Tja, das kann man so und so sehen.

Die kleinere Schneide liegt von der Klingenspitze aus betrachtet der eigentlichen Schneide gegenüber und damit auf dem Rücken. Zumindest seh ich das so.

Beim kleinen Razel mit 90Grad Winkel kann man das ja noch als extreme Tantoform sehen, bei denen, die einen geringeren Winkel haben => Rückenschneide.

Ookami
 
Ich sehe das ganze so wie Ookami.

Hier liegt die Spitze auf Höhe der unteren Schneide. Die obere Schneide führt deutlich von der Spitze aus zurück in Richtung Griff. Damit ist es imo konstruktiv betrachtet ein zweischneidiges Messer, ergo eine Waffe (Dolchcharakteristik) skizziert.

Bei den Razels (auch bei einem meiner Messer)steht die vordere Schneide nahezu senkrecht zur Hauptschneide und damit endet der durchgehende Rücken an der eigentlichen "Spitze" der Klinge.

Gruß, Alex
 
Ich würde ebenfalls stark auf "Waffeneigenschaft" tippen. Ich hab' mal ein ähnliches Messer gebaut, inspiriert von Jason Cutter's Werken. Viele praktische Aspekte hat ein solcher Anschliff nicht ;)

Was das Argument angeht, das da vorne sei kein Rücken - da halte ich gegen. Man nehme eine übliche Bowieklinge mit scharfer Fehlschärfe vorne, da sieht's ähnlich aus.

Ich würde allein schon aus praktischen Gründen von einem solchen Anschliff abraten, die Spitze wird dabei extrem filigran. Ist nicht besonders sinnig bei einem Allzweckmesser.

DSCN0059.jpg


Gruss, Keno
 
Zuletzt bearbeitet:
...oder würde die obere Schneide als Teil des Klingenrückens zählen = Waffe

Das etwas automatisch keine Waffe ist, weil der Rücken nicht angeschliffen ist halte ich für eine gewagte Interpretation des Waffengesetzes. Die Passage zu Hieb- und Stoßwaffen ist ja recht weit gefasst. Ich würde lieber davon ausgehen, dass es eine Waffe ist. Es sei denn, Du hast einen sehr speziellen Anwendungsfall dafür. Aber den hättest du uns sicher schon verraten.

stay rude
braces
 
Danke für eure Einschätzungen, sie bestätigen was ich selbst schon vermutet habe.

Das etwas automatisch keine Waffe ist, weil der Rücken nicht angeschliffen ist halte ich für eine gewagte Interpretation des Waffengesetzes. Die Passage zu Hieb- und Stoßwaffen ist ja recht weit gefasst. Ich würde lieber davon ausgehen, dass es eine Waffe ist. Es sei denn, Du hast einen sehr speziellen Anwendungsfall dafür. Aber den hättest du uns sicher schon verraten.
Es gibt keinen speziellen Anwendungszweck.
Ich tüftele gerade an einem Entwurf für ein robustes "Outdoormesser".
Es soll einfach möglichst praxistauglich sein, dabei aber doch ein eigenständiges Design aufweisen.
Keinesfalls soll es Merkmale besitzen, die es erlauben es pauschal als Waffe einzustufen.

Gruß Thomas
 
[...]Es gibt keinen speziellen Anwendungszweck.
Ich tüftele gerade an einem Entwurf für ein robustes "Outdoormesser".
Es soll einfach möglichst praxistauglich sein, dabei aber doch ein eigenständiges Design aufweisen.[...]

Siehe dazu nochmal meinen Beitrag. Eine Klinge mit einem solchen Anschliff wird sicher einiges sein, "robust" ist sie [vor allem die Spitze] eindeutig nicht.

Gruss, Keno
 
Ich sehe das so wie Ookami, die Klingenform ist eindeutig das, was man auf neudeutsch ein Reverse (American) Tanto nennt. Mit angeschliffenem Rücken. Beim Tanto liegt der "kurze" Teil der Schneide eben auf dieser, somit also beim Reverse auf dem Rücken. Ich würde auch mal vermuten, dass diese Klingenform eine Art Dolchcharakter hat...

mfg, stubenhocker
 
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