Klebereste auf der Klinge

RFB

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Da meine Messer oft mit Klebeband zu tun bekommen, sind nach einiger Zeit nervige Klebereste auf der Klinge.
Was könnt Ihr empfehlen um diese zuverlässig und aufwandsarm zu beseitigen?
Bislang habe ich das Ideale noch nicht gefunden (leider).
 
Waschbenzin hat bei mir immer ganz gut geklappt.
(Evtl. aufpassen, daß man das nicht unbedingt auf den Griff bekommt. Ich benutz meistens ein Papiertuch mit Waschbenzin benetzt.)
 
Nehme auch immer Nagellackentferner. hat die Frau immer im Haus, da bediene ich mich dann.

Ggf riecht dir Klinge danach dann toll nach Kokos ;)
 
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Boxcutter mit Wechselklingen als Sidekick zum Hauptmesser :D ;)

(Ansonsten nehme ich ebenfalls Nagellackentferner.)
 
Servus!

Nun, bei Kunststoffen - zu denen auch viele Klebstoffe gehören - gibt es stets ein passendes Lösemittel, manche können aber nach Aushärtung nur noch mechanisch entfernt bzw. nur zum quellen gebracht werden und nicht zum vollständigen lösen in einem Medium. Mit Aceton lässt sich z.B. gut PU im nicht polymerisierten Zustand entfernen, PMMA mit Dichlormetan lösen und so fort... . Nitroverdünnung, aromatenfreie Verdünnung sind Mischungen, daher etwas breiter anwendbar. Was ich aus dem Stegreif noch sagen kann ohne meine Unterlagen zu durchforsten gilt im Allgemeinen, dass polare Stoffe in polaren Medien gelöst werden können, gleiches gilt für unpolare Stoffe.

Es gibt auch Klebereste - Entferner deren Formulierungen ausgelegt sind, oft verwendete Klebstoffe auf Film effizient zu entfernen, mal besser mal eben schlechter.


Greetz
 
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@Mundso erinnert mich spontan etwas an "Einführung in die organische Chemie" 😂
Sofern die Klinge nicht beschichtet ist, nimm einfach was Du zur Hand hast, Wasch/Feuerzeugbenzin, Aceton, Ethylacetat (Nagellackentferner) usw... Am Ende des Tages gehts damit wahrscheinlich auch. Ich greife oftmals zum Nagellackentferner, weil ich den nicht kaufen muss, sondern meine bessere Hälfte sich darum kümmert ...

Gruß
 
Oder einfach mit Speiseöl. Ev etwas mühseliger als mit “Chemie” funktioniert aber mit diesen Klebebandresten.
 
Für die Reinigung von Messern nutze ich Alkoholtupfer - besonders unterwegs saupraktisch - weil die ins Portemonnaie passen, einzeln verpackt, und die desinfizieren mit den 70% IPA perfekt und die meisten Kleberückstände löst das auf. Teuer ist es auch nicht, 100 Stück kosten um 5 Euro. Zu hause nutze ich auch Alkohol, halt IPA 99,9 % - weil ich das Zeug eh für die Kamerasensoren und Linsen nutze - und auch damit bekommt man fast alles ab.
 
@UE1 das ist ein weitreichendes Thema, wie ich finde. Das begegnet uns täglich.

Vielleicht wurde etwas Interesse an dieser Stelle geweckt.

Damit ausdrücken wollte ich, dass es einen Anwendungsbereich gibt, in dem manche Mittel gut arbeiten und manche weniger oder gar nichts bringen. Unter Umständen benötigt man unterschiedliche Reinigungsmittel.

Wenn ich richtig gelesen und interpretiert habe, funktionieren die Mittel einigermaßen bei @RFB aber nicht schnell oder universell genug, ist das korrekt?

 Greetz
 
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Reaktionen: UE1
1. 1-isopropylalkilen-akcohol
2. siehe 1., mit added elbow grease
3. wenn das wirklich nicht geholfen
4. rubbing akcohol
5 Azeton hilft auf jeden, versaut aber
6 bohröl
 
Desinfektionsmittel (Propanol+Ethanol+H20 bei ~75% Alkohole). Löst besser als rein Ethanol-basiert, ist aber noch nicht so aggressiv.
 
Klinge ist glatt. Klinge ist aus Metall. Klebereste von Klebebändern o.ä. (aber nicht Klebereste von getrocknetem Flüssigleim wie Pattex, Uhu, usw).
Einen Trick, den ich iirc mir selber rausgefunden habe oder irgendwo nur beiläufig gelesen habe, vergessen viele, ich manchmal auch:

Wenn die Klebereste von einem KlebebandA stammen und diese Klebereste noch eine schmierig-klebrige Konsistenz (also nicht ausgehärtet gealtert ausgetrocknet) aufweisen, dann ist imho die beste, schnellste, effektivste Entfernung quasi-sämtlicher Klebereste des Typs A das Abtupfen/abruptes Abziehen/Abtragen (in Scher-Richtung) der Klebereste, und zwar mit KlebebandA (demselbigen alten, oder frischem von der Kleberolle A) oder eben mit einem anderen KlebebandB.
KlebebandA ist das naheliegendste zum Abtupfen und funzt i. A. sehr gut; sollte es aber nicht gut genug funzen, experimentiert man eben mit anderen Klebebändern, die man im Haushalt so findet. KlebebandB klebe universell stark und hinterlasse erst einmal keine eigenen Klebereste beim frischen Abziehen, z.B. die 5cm Kleberollen ausm Action Shop (durchsichtig, weiß, schwarz, grau, braun; gelbes Teppichband).

Mehr gibt's zu diesem Trick nicht zu sagen, ihr könnt euch vorstellen, wie das gemeint ist und funktionieren soll.

Und es funktioniert prima! Bei mir ist z.B. ein typischer Anwendungsfall das Reinigen von Schmierdreck und zufälligen Kleberesten auf der DIN A1 Schneidematte (Material: self-healing Kunststoff). Grobe und feine dreckige Stellen ziehe ich mit KlebebandB ab (wenn ich an den Trick gedacht habe), befor ich chemisch mit Schwammtuch Seifenwasser rubbing akcohol und elbow grease versuche zu reinigen (=mit Schwammtuch rubbeln) --> die Vorbehandlung mit dem Trick erhöht die Erfolgschancen, dass die darauffolgende chemische Rubbel-Reinigung geradlinig zum Erfolg führt und nicht neue Verschmierungen des aufgelösten (dissolved) Klebstoffs mit sich zieht. Bei einer größeren Menge an Kleberesten (Klümpchen): Denn akcohol löst zwar den Klebstoff, aber dieser landet nicht ausschliesslich auf deinem Kleenex, sondern nur teils; ein kleiner Restteil wird auf der glatten Oberfläche frisch wieder verschmiert. [Erinnert irgendwie an die Reinigung einer voll öligen, fettigen, verbrannten Bratpfanne: da geht man auch zuerst physisch/mechanisch vor, bevor man im allerletzten Schritt mit Spüli und Spülschwamm den Neuzustand wiederherstellt. Es ist eine kleine Herausforderung so eine Pfanne komplett ölfrei wieder hinzukriegen. Da sind mehrere Wisch- und Rubbelvorgänge mit Chemie und Küchenpapier nötig!]

Aceton würde in dem Schneidematten-Fall nicht nur die Klebereste auflösen (und wohin gehen die?) sondern auch die Schneidematte selbst. Aceton sollte bei Reinigung oder Klebereste-Entfernung immer die allerletzte Option sein. Aceton funktioniert immer, aber das Mittel ist so scharf dass es Gummi, Dichtungen, Plastik, Kunststoff, Micarta, FRN, Laminate, u.a. zum Schmelzen bringt. Aceton rein auf Keramik oder Metall, mit einem Baumwoll-Lappen zum Rubbeln, ist kein Problem. Ich schätze das Mittel, es ist aber mir ziemlicher Vorsicht zu geniessen.

Kurz gefasst:
  1. erst mit Klebebändern (Typ A oder B) versuchen das Gröbste an Kleberesten "abzutragen"
  2. dann mit Klebebändern auch die feinsten Überreste abtragen
  3. danach ist Schwammtuch-Rubbelei mit Seifenwasser oder akcohol nicht mehr nötig
  4. kresil erzählt nie sche*ss hier :poop:
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann wirklich den einfachsten Vorgang verkomplizieren.

Nagellackentferner mit und ohne Aceton gibt‘s frauenbedingt fast in jedem Haushalt. Falls nicht, verkauft jeder Drogeriemarkt um 1,50 das Fläschchen, einen mehrjährigen Vorrat. 🥸

Es ging hier um eine simple Klingenreinigung, sonst nix.

grüsse, pebe
 
Klebebandspuren entfernen geht bei mir immer problemlos mit Brennspiritus. WD40, Öl etc. geht auch. Mit Aceton wäre ich vorsichtiger, habe ich aber noch nie benötigt.

Wobei es auch Fälle gibt, wo noch nicht mal Aceton hilft. Bei ausgehärtetem Epoxy oder Sekundenkleber wird es schwierig. Das ist nur mechanisch oder thermisch zu lösen. Thermisch ist mir zu heikel, weil ich keine Ahnung habe, wie sich das auf die Härte auswirkt.
Ich Esel hab mir mal eine schön satinierte Klinge mit Sekundenkleber voll gekleckert und es es erst ein Woche später gemerkt. Da hat kein Mittelchen geholfen das rückstandslos zu entfern, der Kram hat sich in der feinen Satinierung festgefressen.

Abschleifen und Klinge von Hand neu satinieren war angesagt.
 
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