So und jetzt geht es zur Sache:
sorry Markus aber ich habe selten einen größeren Schwachsinn von einem selbständigen Handwerksmeister gelesen.
Du hast doch sicher den Begriff Kalkulation mal gehört ? Also, wenn du am Jahresende deinen Abschluß machst, dann hast du u.a.bezahlt: deine eigene Sozialversicherung (voll, nicht zur Hälfte), deine Mieten oder Zinsen für die Bank,wenn du nicht in einer geerbten und längst bezahlten Immobilie werkelst, deine Kammer-und sonstigen Verbandsbeiträge,die Löhne mit Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Lohnfortzahlung für Arbeitnehmer im Krankheitfall, die Berufgenossenschaft, Versicherungen, deine Materialien, Werkzeuge, Maschineninstandhaltung, Abschreibung. Du hast dem Arbeitssicherheitsgesetz genüge getan, welches dich (unbezahlt) oder einen Mitarbeiter (von dir bezahlt)für 2 Tage zum Ersthelferlehrgang sendet. Du hast den Betriebsarzt abgegolten, weil du ihn haben mußt, da ja Arbeitnehmer mitarbeiten. Du hast einen Sicherheitsingenieur bezahlt oder bist selbst acht(!) Tage unbezahlt auf Sicherheitslehrgang gewesen (Pflicht). Du hast den Schrott kostenpflichtig entsorgt sowie verbrauchte Kühlschmiermittel. Sicher fallen dir noch ein paar Pflichtbeiträge, Abgaben und Steuern, nur für die Selbständigkeit, ein. Du hast eventuell Schwangerschaftsurlaub bezahlt und einen Arbeitsplatz für einen eingezogenen Bundeswehrmenschen freigehalten. Dir selbst bezahlt kein Mensch, geschweige denn eine Institution oder Arbeitgeber, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, die Hälfte der Sozialversicherung oder vielleicht ein 13. Gehalt oder Tandiemen. Nein, du zahlst alles selbst aus eigener (Schaffens)Kraft.
Nun kann man ohne Zweifel mit Können, viel Zeit und Inspiration handwerklich tätig werden. Es ist sogar eine wunderbare Sache, wenn der Rentner, Pensionär oder auch der noch im Arbeitsleben Stehende seine Zeit kreativ verbringt und weder rastet noch rostet. Sein Einkommen ist ja da, und es ist in jedem Falle billiger, im Keller oder sonstwo z.B. Messer, Torten, Würste oder Geländer zu machen als die Zeit in der Kneipe zu versaufen. Zeit spielt keine Rolle mehr. Nun steht ihr auf der selben Ausstellung. Für dein Integral hast du 10 Stunden gebraucht, eine durchaus realistische Zeit. Damit du nach allen diesen Geldabflüssen auch noch was für dich hast, es muß ja was übrig bleiben, berechnest du 100 DM pro Stunde plus Material plus Werzeugkosten, dann mußt du mindestens 1400 DM haben. MWST geht davon ab. Die Ausstellung kostet dich auch noch einen großzügigen Tausender. Das erste Messer ist also verschenkt. Dein Nachbar muß aber nicht rechnen, denn sein Einkommen ist am Monatsende da, alle Abzüge abgegolten. Er kann seine Integrale für einen Tausender (maximal, wie du sagst)abgeben. Sie sind evenzuell auch noch schöner als deine, denn der hatte ja "unbezahlt" Zeit. Daher darft du deine behalten. Hinterher fährt er mit seinen Einnahmen in Urlaub und macht sich schon von der nicht abgeführten MWST ein paar schöne Tage du aber arbeitest weiter für das Finanzamt und andere geldsaugende Schmarotzer, denen du kraft Verordnung als selbständige Milchkuh abgabepflichtig bist.
Wenn du jemanden sagst, du verrechnest 100 DM die Stunde wirst du als teuer beschimpft. Daß dir nur ungefähr 30 DM davon bleiben sieht niemand. Und nicht jede Stunde ist poduktiv, wohlgemerkt. Aber - eine Stunde Computerreparatur bei Siemens kostet dich oder mich 250,- DM!
Markus,wann fängst du mit dem Denken an bevor du schreibst?
Dein ebenfalls selbständiger Handwerkskollege
wolf Borger