kleiner Vergleich Gränsfors <--> Wetterlings

Das generelle Problem bei Äxten heuzutage ist, das viel Wissen in den letzten 100 Jahren verlorengegangen ist, bzw der Qualitätsanspruch drastisch gesunken ist.
Das Aufkommen der Kettensäge und später die Baumarktwegwerfmentalität haben dafür gesorgt.
Es war mal selbstverständlich, nur exzellent geschmiedete Köpfe mit ausgesuchten Stielen handwerklich perfekt zu verbinden. Denn das war es, was der informierte! Käufer verlangte und bekam.
Das was GB und Wetterlings jetzt produzieren ist eigentlich nur ein Überbleibsel aus "alter" Zeit.
 
Wozu ich noch ergänzen möchte: Auch Gränsfors sieht heute anders aus, als früher. Dieser rustikale Look, handgeschmiedet und mit Schmiedehaut ist noch gar nicht so alt. Ich habe eine - für den amerikanischen Markt geschmiedete - Doppelaxt, die glattgeschliffen und in der Mitte türkis lackiert ist.:glgl:

Marktlücke gefunden, sage ich ´mal.

Grüße Willy
 
Türkis?
Damit wurde wohl noch in Woodstock Feuerholz gemacht!
Eigentlich können wir ja froh sein, das man heute noch für so wenig Geld (verglichen mit Messern) so gute Äxte bekommt.
 
Moinsen,
erstmal einen schönen guten Abend vom "Neuen"
Ich lese schon länger mit viel Interesse eure Threads und bin begeistert.

Nun passt dieses Thema genau in meine Suche nach einer kleinen kompakten Axt für den Schwedenurlaub.
Geliebäugelt habe ich auch schon mit der kleinen Gränsfors.
Leider muß sie aber recht klein sein da ich mit dem Motorrad fahre und nicht unbegrenzt Platz habe und Gewicht zu laden kann.

Wie sieht es denn bei Fiskars mit dem Campingbeil aus?:confused:

Aber schöner sind die Gränsfors schon!!
Da geht nichts drüber.

Danke erstmal
Gruß
 
Super,

Danke für den Tipp!
Es hat mir bei der Kaufentscheidung wesentlich geholfen.

Schönen Sonntag noch

Gruß
 
Ich habe zwei Fiskars (600 und 1300pro) und vor allem das 600 ist eine preiswerte Alternative zu den klassischen Beilen.
Es ist billiger, perfekt eingestielt, wartungsärmer und der Griff ist ergonomisch gut und prellt nicht.
Gewöhnungsbedürftig ist die Gewichtsverteilung, stielmaterialbedingt ist ein Fiskars erheblich kopflastiger als ein Beil mit Holzstiel.
Das Blatt ist vom Querschnitt her eher ballig/konvex, ganz anders als GB und Co. Ein wenig mehr zum Spalten geeignet.
Ich habe die Flanken von meinen Fiskars runtergeschliffe auf ganz leicht konkav, das verbesserte die Penetration etwas.
So sieht das Blatt der Fiskars im Vergleich zum GB nach der Bearbeitung aus:
12-05-009.jpg

16-12-2005013.jpg
 
[...] Und gerade was Stiele angeht, bin ich sehr pingelig. Ich werfe mit allen meinen Beilen und Äxten und dabei ist mir schon so mancher serienmäßig montierte Stiel in die Brüche gegangen. Die danach montierten - nach Maserung ausgesuchten - Stiele halten! Grüße Willy
Ich bezweifle gar nicht, dass Stiele mit ausgesuchter Maserung stabiler sind als Stiele mit nicht optimaler Maserung (wie auch immer die Maserung jetzt aussehen soll). Ich habe auch keine Erfahrung mit dem Werfen von Äxten und Beilen.
Ich behaupte aber, dass unabhängig von der Maserung kein serienmäßiger Stiel bricht, wenn man die Axt oder das Beil bestimmungsgemäß verwendet. Von Material- und Herstellungsfehlern abgesehen. Gerade die eher grobschlächtig-billig wirkenden Stiele der Baumarktäxte dürften einige Reserven haben, da sie oft gnadenlos überdimensioniert sind.
Kannst du ausschließen, dass die Schäden nicht z.B. dadurch entstanden sind, dass die Stiele auf hartes Material getroffen sind, evtl. häufig runtergefallen sind? Vielleicht wurde auch beim Herausholen der Axt aus dem Ziel mehr oder weniger seitlich gehebelt?
Sorry, aber bei mir kam noch kein Stiel annähernd in Gefahr, einen anderen als optischen Schaden zu erleiden (Erfahrung mit mehreren Baumarktmodellen, 6 GB, 3 Fiskars).
 
Ich behaupte aber, dass unabhängig von der Maserung kein serienmäßiger Stiel bricht, wenn man die Axt oder das Beil bestimmungsgemäß verwendet. Von Material- und Herstellungsfehlern abgesehen.

Hallo

Ohne jeden Missbrauch sind mir im Laufe der Jahre 3 Hickorystiele und mindestens 10 Eschenstiele gebrochen.
Beim Fällen von Bäumen, beim Hacken und auf der Baustelle beim Richten. Und es waren immer Stiele, bei denen die Maserung im oberen Teil schräg verlief. Es lohnt sich schon, darauf zu achten, dass die Maserung parallel zum Stiel verläuft.

Gruß aus Berlin

chamenos
 
Hallo

Ohne jeden Missbrauch sind mir im Laufe der Jahre 3 Hickorystiele und mindestens 10 Eschenstiele gebrochen.
Beim Fällen von Bäumen, beim Hacken und auf der Baustelle beim Richten. Und es waren immer Stiele, bei denen die Maserung im oberen Teil schräg verlief. Es lohnt sich schon, darauf zu achten, dass die Maserung parallel zum Stiel verläuft.

Gruß aus Berlin

chamenos

hast ja recht. :D

Wenn der Stiel hin ist, kommt ein neuer rein. Ein selber gefertigter
aus dampfgeformten /hitzegeformten Hickory oder Osage wenn ich bekomme.
Dann wird keine Faser horizontal verletzt.

Grüße
 
Zitat von Waldjäger:
Kannst du ausschließen, dass die Schäden nicht z.B. dadurch entstanden sind, dass die Stiele auf hartes Material getroffen sind, evtl. häufig runtergefallen sind? Vielleicht wurde auch beim Herausholen der Axt aus dem Ziel mehr oder weniger seitlich gehebelt?
Ja! Kann ich ausschließen. Die Stiele brechen ja auch nicht etwa quer durch, sondern längs (entlang dem Faserverlauf). Bei den weitaus meisten Stielen verlaufen die Jahresringe im 90° Winkel zum Blatt (na ja, mehr oder weniger:rolleyes:). Bei den gebogenen Axtstielen, die zudem noch einfach aus Brettern ausgefräst werden und nicht aus Kanteln, kommt es häufig vor, dass die Fasern, die im Haus stecken, gar nicht im Griffbereich ankommen. Das Holz wird also bei jedem Schlag und bei jedem Heraushebeln quer zur Faser belastet.

Und sowas tut
nur selten gut.:teuflisch

Die besten Erfahrungen habe ich mit Stielen gemacht, deren Jahresringe möglichst parallel zum Blatt verlaufen. Gerade Stiele können dünner sein, als Stiele in Kuhfuß - Form. Aber dafür müsste der Kopf in den meisten Fällen komplett umgeschliffen werden, um eine sinnvolle Schlaggeometrie zu erreichen.
Hierzu verweise ich noch einmal auf die Links von OttoPiffel:
Sehr gute weiterführende Literatur zum Thema Axt:
http://www.fhwa.dot.gov/environment/...232823/toc.htm
oder hier zu den entsprechenden Beiträge runterscrollen:
http://www.oldjimbo.com/survival/

Grüße Willy
 
Ich habe noch mal ein Foto vom Stiel des Jägerbeils gemacht, ich finde
die Fasern verlaufen ausgezeichnet längs des Stiels

Gr_nsfors1-kleiner.jpg


Gr_nsfors2-kleiner.jpg


Grüße
 
Von Material- und Herstellungsfehlern abgesehen. Gerade die eher grobschlächtig-billig wirkenden Stiele der Baumarktäxte dürften einige Reserven haben, da sie oft gnadenlos überdimensioniert sind.
Interessanterweise bin ich gerade dabei eine große (2000gr, 80cm) Spaltaxt neu einzustielen. Original wurde nur ein Plastikkeil verwendet! Das ist so fahrlässig, das der 100% horizontale Faserverlauf des Stieles schon zu vernachlässigen ist.
Ich habe übrigens berufsbedingt bisher 7 kleine Spaltäxte von GB in der Hand gehabt. Nur eine hatte einen Stiel aus 100% Splint, die anderen bestanden zu 40-100% aus Kernholz. Bei allen verlief die Maserung gerade mal im Winkel von 30-45 Grad, was meiner Beobachtung nach bei 80% aller GB und Wetterlings der Fall ist.
Wenn ich eine Quelle für gutes abgelagertes Eschenholz hätte, würde ich mir ein ziehmesser kaufen und meine Stiele selber schnitzen.
 
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