kleines Messer für Featherstick schneiden gesucht

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BuschKraft

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Hallo,

ich suche ein kleines Messer (ca 5-8cm mit mögl. langem Griff, notfalls bis 280€) zum Featherstick schneiden.

Vorgeschichte:
Vor kurzem habe ich mein erstes Messer gekauft. Das Tops Knives B.O.B. Fieldcraft (12cm x 5mm Klinge, Scandi Schliff, 154CM) sollte mein Universalmesser für Bushcrafting werden.
Hacken und spalten geht super aber für feinere Arbeiten, wie zB dünne Feathersticks, ist es nicht geeignet.

Ich habe noch das TOPS Knives Mini Scandi (7,5cm x 3,5mm Scandi) getestet, es war fast genauso schlecht geeignet.

Natürlich muss man das üben aber mit einem kleinerem, konvex geschliffenen Fällkniven eines Freundes habe ich das zufriedenstellend geschafft.

Das neue Messer:
Das neue Zusatzmesser möchte ich an der Kydexscheide des Tops BOB dauerhaft befestigen.
Falls keine passende Kydexscheide mitgeliefert wird, würde ich eine bauen (oder anfertigen lassen).
Ich vermute, dass ich eine dünnere Klinge (2mm) und einen anderen Schliff als Scandi brauche.

Als potenzielle Kandidaten habe ich folgende Modelle herausgefiltert:


  • Benchmade Flyway 15700 (7cm, 2mm, Flachschliff/Europäischer Messerschliff, CPM154)
  • Ohta OFB SS 65 (6,5cm, 2mm Flachschliff/Europäischer Messerschliff, D2)
  • Bark River irgendwas kleines (schwer zu bekommen) (6-8cm, 3mm, Konvexschliff)
messer.jpg


Welche Erfahrung habt ihr bezüglich Schliff & Klingenstärke bei o.g. feinen Schneidarbeiten gemacht?

___
* Hast Du Dich über die aktuelle Gesetzgebung zu Messern informiert?
ja

* Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?
feststehend

* Wofür soll das Messer verwendet werden?
feine Holzbearbeitung, speziell Feathersticks schnitzen

* Von welcher Preisspanne reden wir?
da nur Zweitmesser ungern mehr als 180€. Notfalls bis 280€.

* Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)
ca 5-8cm

* Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?
eher unwichtig

*Bei feststehenden Messern stellt sich hier auch die Frage nach der Scheide: Leder, Kydex oder ein anderes Material?
Idealfall Kydex aber auch anderes, Messer steht im Vordergrund

* Welcher Stahl darf es sein?
rostbeständigkeit ist egal. Hauptsache scharf.

* Klinge und Schliff?
kein Scandi (schlechte Erfahrung, s.o.). Vielleicht konvex (wenig Angebote) oder Flachschliff?

* Linkshänder?
Rechtshänder

* Bezugsquelle?
egal/weltweit



>>> Lösung in Post: #13 <<<
 
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Welche Erfahrung habt ihr bezüglich Schliff & Klingenstärke bei o.g. feinen schneidarbeiten gemacht?
Bei präzisen Holzarbeiten funktionieren für mich konvexe und rhombische Klingen am besten. Wichtig ist allerdings, dass der Winkel der Schneidkante nicht zu groß und die Materialstärke der Klinge – insbesondere im Bereich über der Schneidkante – nicht zu hoch ist.

Flachschliffe haben den Nachteil, dass sie einer Sekundärfase in größerem Winkel bedürfen um ausreichend stabil zu sein. Damit muss sich gleichermaßen der Eindringwinkel ins Schnittgut erhöhen, was sich beim präzisen Featherstick-Schneiden negativ bemerkbar macht.

Spontan fällt mir das Fällkniven WM1 ein. Es ist klein, leicht, flach – bei einem doch handfüllenden Griff – und hat eine konvexe Klinge mit 3,5mm Stärke.

Kydex-Scheiden sind für das Modell gut verfügbar.

Insgesamt wärst du im Budget von ~180€.

Das von dir gezeigte Bark River Mini Candian funktioniert – so wie viele andere Modelle von Bark River – für den genannten Zweck allerdings auch hervorragend. Wie du schreibst, sind Verfügbarkeit und Preis hier aber evtl. die Krux.

DSC04109-01.jpeg
 
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Ich würde den Einfluss des Griffes bei ebendieser Aufgabe nicht unterschätzen.
Ich besitze ein BRKT ULB, das voll konvex geschanzt ist und damit auf dem Papier perfekt geeignet ist. Ich liebe es als kleinen, leichten Kompromiss für immer dabei. Bei längerer Arbeit fehlt mir aber Griffvolumen.
Feathersticks etc. fällt mir mit dem BRKT Gunny deutlich leichter, da ich mehr Kontrolle habe. Und auch mit dem BHK GNS fällt es mir leichter.
Fazit, volle Zustimmung zu den von @Bukowski gezeigten Messern. Ich hinterfrage aber, ob Feathersticks ein Anwendungsfall für das kleine Beimesser ist.
 
Danke, das hilft mit schon mal etwas weiter.

Ich hinterfrage aber, ob Feathersticks ein Anwendungsfall für das kleine Beimesser ist.
Meinst du, dass ein größeres Messer (9+cm Klinge) für Feathersticks besser geeignet ist?
Dann könnte ich ja mein TOPS Knives BOB ersetzen.ZB mit einem BRKT Bravo 1 (oder größer). Vorausgesetzt, man kann damit auch gut hacken/batonen.
 
Meinst du, dass ein größeres Messer (9+cm Klinge) für Feathersticks besser geeignet ist?
Grundsätzlich JA, aber ob 8 oder 9+ cm ist dann nicht mehr wesentlich, sondern der Schliff (s. Bukowski). Andererseits, auch zum Thema Griff und Handbelastung, wieviel Feathers braucht es für ein Feuer? Dafür genügt ein kleines Messerchen, wenn man schon ein großes für grobe Arbeiten hat. Und man hat was zum Schnitzen, wenn das auch gewollt ist - und da spürt man die Handbelastung richtig!

Die Barkies wie Bravo oder Gunny erfüllen „grundsätzlich“ beide Anforderungen batoning und Feathersticks. Aber ich würde batoning damit nur mal als Ausnahme bei ausgesuchtem Holz machen.

Abu
 
Übrigens: Wenn es dir nur um Feathersticks als Backup zu deinem TOPS geht, hier wäre eine perfekte und preiswerte Ergänzung, schau dir das Video ab Minute 10 an.
K4 Bush / Urban Backup Messer in N690 (https://ueberlebenskunst.at/survivalshop/shop/k4-backup-messer/)
Ich habe das Hawkbill auch für Haus und Garten im Einsatz: 💪. Feathers könnten auch mit dem Bush-Backup gehen. Aber sind nichts bzw. bedingt fürs Schnitzen und Dauereinsatz, zu schmaler und kantiger Griff - halt Backup-Messer.

Abu
 
Meinst du, dass ein größeres Messer (9+cm Klinge) für Feathersticks besser geeignet ist?
Da bin ich bei @Abu. Für mich kommt es nicht so sehr auf die Klingenlänge an, sondern dass das Messer in Summe geeignet ist.
Dann könnte ich ja mein TOPS Knives BOB ersetzen.ZB mit einem BRKT Bravo 1 (oder größer). Vorausgesetzt, man kann damit auch gut hacken/batonen.
Das wäre mein Ansatz. Aber mehr, weil ich nicht noch ein weiteres mitschleppen wollen würde. Andererseits ist das eine ja schon da…
Die Barkies wie Bravo oder Gunny erfüllen „grundsätzlich“ beide Anforderungen batoning und Feathersticks. Aber ich würde batoning damit nur mal als Ausnahme bei ausgesuchtem Holz machen.
Sowohl mit dem Gunny als auch mit dem ausgedünnten BHK GNS spalte ich regelmäßig eher unbedarft. Nach 12 Jahren Nutzung habe ich mir im letzten Winter im Gunny aber auch einen heftigen Ausbruch gefangen, sodass Herr Schanz mal wieder ran muss. Ich bin da eher bei „gebrauchen unter Verschleiß“, aber man muss sich der Risiken eben bewusst sein…

Edit: ein kleineres als Ergänzung wie die Brisa hätte natürlich den Vorteil, dass das große auch mal zu Hause bleiben könnte. Wenn es mal leichter bleiben soll. Ins Atlas Gebirge hat mich damals nur das ULB begleitet, da Feuermachen eh auf den Hobo Stove begrenzt war.
 
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Und man hat was zum Schnitzen
Und natürlich Foodprep im Camp usw. Da macht ein schlankes leichtes Messer auch eine bessere Figur als ein Klopper mit 5mm Klingenstärke.

Ein schlankes Fixed unter 10cm Klingenlänge wiegt um die 100g und würde ich in Kombination mit einem stabilen Klopper oder einem Beil immer dem Kompromiss einer "One-Tool-Option" vorziehen, wenn es um gewöhnliches Campen geht bei dem man Holz machen will/muss.
 
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Ich werfe noch das Nordic Knife Design Lizard 75 in den Raum, tolle Verarbeitung, Stahl 12C27 gut fein ausgeschliffen, finde ich schneidfreudiger als das Brisa Necker oder Bobtail, einzig die mitgelieferte Scheide ist viel zu üppig, dafür verliert man das Teil sicher nicht. Für um die 70 Euro ne gute Alternative. Für Feathersticks nehm ich auch gern einen Scandi, habe das LT Wright Pronghorn und Condor Woods Wise, beißen beide schon aber schon seh aggressiv ins Holz.
 
Ich glaub, ich hätte da noch was: Real Steel CVX 80
  • Gesamtlänge: 182 mm
  • Klingenlänge 77 mm
  • Klingenstärke: 3,5 mm
  • Klingenmaterial: Böhler N690
  • Griffmaterial: Micarta
  • Klingenschliff: Konvex
  • Gewicht: 113 g
Habs mal schnell mit meinem Tops BOB verglichen, die Kydexe passen bei beiden aneinander, wo beim Tops der Feuerstahl sitzt. Die Kydex für das CVX habe ich separat bestellt, die original Lederscheide finde ich total unpassend. Selten so eine gut gemachte Originalkydex gesehen, sitzt perfekt, kompakt gebaut. Der Anschliff beim Real Steel ist ebenfalls sehenswert, sehr fein ausgeführt, war für mich der Ersteinstieg in konvex geschliffene Messer. Den Griff finde ich ebenfalls super, habe Handschuhgröße 9, füllt meine Hand komplett, für Holzbearbeitung auch längere Zeit super geeignet. Den Griff vom Tops finde ich im Gegensatz dazu sogar weniger ,,handfüllend".

 
Das Thema ist nun erledigt:

Ich habe mich für das Bark River Mini Canadian entschieden.
Vielen Dank an alle, die sich beteiligt haben, insbesondere @Bukowski und @Abu , deren Hinweise mich zu Bark River gebracht haben.

Das Mini Canadian erfüllt genau die o.g. Anforderungen. Featherstick schnitzen ist ein Traum und man kann sehr fein damit arbeiten. Ich war überrascht, wie groß der Unterschied zu den o.g. Scandi Messern (TOPS Fieldcraft B.O.B & Mini Scandi) ist.

Damit ist es für mich eine sehr gute Ergänzung zu einem größeren Bushcraft Messer!
 
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