Klinge bohren womit?

ClimberWÜ

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Hallo Zusammen,

heute habe ich versucht Nietlöcher in eine Mora 098 Klinge zu bohren.
Klinge siehe auch http://www.moraofsweden.se/adventure/fishing-classic-54 bzw. Suche nach "Mora Fishing comfort Scaler 098". FYI: das fertige Mora Kunststoffgriff Messer 098 verbirgt etwa 1,5 cm Klingenklänge auf die 115mm Schlifflänge.
Es soll ein Sandvik Stahl (12C27 ?) sein. Offensichtlich blieb die gesamte Klinge durchgehärtet.

Versuche mit einem HSS Kobaltbohrer in 3,2mm benötigten viele Schleifdurchgänge beim Bohrer da die Bohrerschneide häufig ausbrach - langsam laufend von 240-600 U/min, Schneidöl, Standbohrmaschine. Das ergibt wegen des hohen Zeit- und Materialaufwands für zwei Bohrungen keinen Sinn!
Auch Hartmetallfräser und "Diamant" beschichteter Fräskopf für Kleinmaschinen erzeugten nur kurzfristig Vorschub im Loch bevor sie aufgaben.

Gibt es alternatives Bohrermaterial in einem zum Preis der Klinge korrespondierenden Preisgefüge das die Härte des Klingenstahls (?HRC 58/59) abkann? Oder Tipps zu verbesserter Vorgehensweise?

Grüße
 
AW: Klinge Bohren womit?

Versuch nen Widia-Bohrer.
Alternativ dazu, mit dem Dremel und einem Schleifkopf den Anfang machen und dann versuchen, "sauber" nach zu bohren.
Oder wenn Du hast, einen Vollhartmetall - Zentrierbohrer und dann mit einem Vollhartmetallbohrer, stufenweise aufbohren

HSS kannst Du gänzlich vergessen, das Zeug bricht bereits bei 1.4841 gerne mal schnell weg.

Kühlen nicht mit Schneidöl, sondern mit sowas, wie ner VIMAX, oder auch ARIANA Kaltluftdüse, wüde ich vorschlagen,
da bekommst Du ne Kühlung, tiefer als im Kühlhaus mit (bis -50°C)
 
AW: Klinge Bohren womit?

Moin,

eine günstige Lösung, die bei mir zumindest, "recht" gut funktioniert hat: Schleife einen Steinbohrer so an, als wäre es ein Metallbohrer. Dann mit wenig Drehzahl und wenig Druck bohren. Kühlen mit WD40/Caramba usw.

War ein Tipp hier aus dem Forum und es klappt "recht" gut und man braucht nicht unbedingt wegen 2-3 Löchern teure Bohrer kaufen.

Gruß
Olli

PS: Bei mir war es eine Küchenmesser-Klinge mit ca. 55-57 HRC
 
AW: Klinge Bohren womit?

Wenn du nicht aufs letzte 1/100 aus bist und eine Diamantfeile hast, kannst du probieren, einem Steinbohrer die Schneidkanten anzuschärfen. Ich habe mir für einige Bohrungen einen 5mm und 8mm so hergrichtet und damit kann man erstaunlich gut in gehärtetes Material bohren. Meinen 5er Bohrer fahre ich mit ca. 400U/min und reichlich Schmierung. Wenn du aufpasst halten sie schon ein paar Löcher durch bis zum Nachschärfen.

LG, Oliver
 
AW: Klinge Bohren womit?

OK, Steinbohrer sollte ich mal versuchen. Dazu sollte ich vorher an der Nassschleifmaschine eine scharfe Schneide anbringen. Da die Bohrungen nicht sichtbar bleiben geht eine grobe Form des Bohrlochs in Ordnung.

Hartmetall Bohrer und Fräser habe ich leider nur im Kleinformat für Proxxon/Dremel & Co. Damit wollte ich wegen ihrer Sprödigkeit und des Kleinformats nicht ran mit Ausnahme zweier günstigerer Teile die nicht durchhielten.
 
An einer normalen Nassschleifmaschine wird sich aber nicht viel tun beim HM-Bohrkopf. Lieber wirklich gleich mit Diamantwerkzeugen versuchen ;)

PS: Die Schneide muss auch nicht perfekt scharf sein, aber die "große" Rundung eines Steinbohrers muss weg.
 
An einer normalen Nassschleifmaschine wird sich aber nicht viel tun beim HM-Bohrkopf. Lieber wirklich gleich mit Diamantwerkzeugen versuchen ;)

PS: Die Schneide muss auch nicht perfekt scharf sein, aber die "große" Rundung eines Steinbohrers muss weg.
OK! Hatte ich schon ein wenig auf der Rechnung. "Diamant" Schleifplatten liegen noch rum... :hmpf: mal schauen ob "Diamant" Diamant ist...

Wobei grad nachgelesen Mohs-Härte 9,5 gegeben sein soll... das schränkt schon sakrisch ein :teuflisch:
 
Wieso so kompliziert?
Es gibt Betonbohrer die auch zum Bohren von Stahl (Armierungseisen) geeignet sind.
Das ist dann auf der Verpackung angegeben, und kann auch am asymetrischen Schliff des Hartmetallplättchens erkannt werden.

Alternativ dazu kann man auch die zu bohrende Stelle mit Autogenbrenner oder Hartlötbrenner weichglühen.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Klinge kühlen, und den Earl mit der Lötflämme erhitzen bis es glüht, langsam abkühlen lassen und mit normalem Bohrer bohren .. voila ;-)
 
Ein Loch sitzt sehr nahe an der Klinge. Um Verfärbungen an der Klinge, zu weit gehende Enthärtung etc. auszuschließen war ich mit meiner wenigen Erfahrung vorsichtig.
Einen Erl in einen Holzgriff habe ich mit Hilfe einer Lötlampe bereits mehrfach eingebrannt.

Kräftig teure Universalbohrer für Beton bis Stahl habe ich heute in einem weiteren Baumarkt gesehen. Es waren nur wenige Durchmesser vorrätig. Der Schliff war erkennbar schnittig gehalten. Diese werde ich im eigentlichen Fachhandel weiter suchen und dann ausprobieren.

Mit HSS-Cobalt Bohrer habe ich zumindest zwei Löcher einbringen können - völlig ineffizient aber immerhin.

PS
es lohnt sich Neues anzueignen.
 
Wie so, so kompliziert? Mit VHM (Vollhartmetall) Bohrern kommt man problemlos durch gehärtete Klingen durch.
In kleinen Dimensionen wie für Nietlöcher, kosten die nicht die Welt und sind immer wieder nutzbar.
 
Ich hatte dieses Problem auch und kaufte dafür im lokalen DiY Markt einige Glasbohrer. Das waren so dreieckige Hartmetallschneiden in einen weicheren Schaft eingelötet.
Langsam (Akkuschrauber) und mit Wasserkühlung gebohrt. Ging recht gut bis zum Durchbruch, hier bröselte die Schneide regelmässig weg. Beim Versuch, den Rest des Loches von der Rückseite her aufzubohren, zerstörte ich mehrere Bohrer.

Die finale Methode war dann: Durchbohren bis die Schneide wegbröckelt, dann von der Rückseite her mit dem Diamantstift des Dremel das Loch zylindrisch bohren.

Bilanz: Für 5 Löcher 8 Glasbohrer und einen Diamantstift im Wert von ca. EUR 40 zerstört. Aber immerhin: Es geht so.

Seither habe ich mir dann eine einigermassen vernünftige Ständerbohrmaschine angeschafft. Den nächsten Flacherl werde ich dann mit einem anständigen HM-Bohrer lochen.
 
Das Kästchen Universalbohrer aus Fernost erworben bei einer 20 Prozent Baumarktaktion vor Ort tat das gewünschte!
Ging wie durch Butter :)

Allerdings mit eine wenig Toleranz beim Durchmesser (Anm.: an dieser Stelle unkritisch)

Dank an Alle Beitragenden
 
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