Klinge nachbearbeiten

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Würde man einer Klinge einen Schaden zufügen, wenn man, z.B. mit einem Dremel, die Klinge etwas nachbearbeiten würde. Ich frage, denn ich erinnere mich an Posts über das Schärfen, bei denen manche die Meinung vertraten, dass die Hitze die dabei entsteht schädlich für die Schnitthaltigkeit ist (IIRC).

Danke,

Alan
 
Ich weiß ja nicht, was Du mit etwas nachbearbeiten meinst. Und vor allen Dingen wo Du nachbearbeiten willst.
An der Schneide benutze ich auf jeden Fall keine Maschinen. Wegen der Hitzeentwicklung eben.
 
Ich hab zum rumprobieren mit dem Proxxon mal ein altes Messer mit Rostfrass poliert - bzw. bin immer noch dabei. So ein uraltes Camillus hatte auch schon harten Stahl ;-)

Anyway, den Proxxon mit niedriger Drehzahl (5000U/min), Filzscheibe und Paste und druff. Die Klinge wird nach Sekunden so heiss, dass Du dir die Finger verbrennst. Auf der Fläche. Der Klinge möchte ich das nicht antun.
Ich weiss ja nicht genau wo bei den Stählen die Anlasstemperaturen liegen. Aber wenn man das mit bestimmten Stählen im Backofen oder Toaster machen kann, kanns nicht weit ueber 300 Grad sein. Und das erreicht man mit einem Dremel an der Klinge IMO schnell - ohne dass man es merkt. Und dann ist das ja keine starre Grenze, auch bei niedrigeren Temperaturen wird sich das Gefuege schon ändern - und Schwupps ist die Klinge hinueber.

Ich wuerde die Finger von lassen. Auch das Schleifen/Polieren, so wie ich das mache, ist ne Tortur für den Stahl. Allerdings ist mir das bei meiner alten Gurke wurscht - ein Messer braucht man fuer Versuchszwecke <IMG SRC="smilies/cwm40.gif" border="0">

Gruesse
Pitter
 
Na gut, Finger weg...danke!
 

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@pitter: genau, die Anlaßtemperaturen liegen für die Werkzeugstähle oft nur wenig über 180°C. Und das ist durch starke Reibung schnell erreicht, zumal man an der Schneide nur wenig Material hat, das die Wärme aufnehmen kann, und das Restmaterial der Klinge kann die Wärme auch nicht schnell genug abführen, zumal die Wärmeleitfähigkeit der hochlegierten Stähle relativ schlecht ist.
Darum: genau, Finger weg, wie Charon sagte.
 

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ich habe mit meinem bosch minibandschleifer schon die eine oder andere klinge gekürzt, abgebrochene spitzen repariert, klingenrampen entfernt etc.
ich benutze halt frisches schleifband und habe die klinge so in der hand, dass ich eine übermäßige erhitzung sofort spüre. dann wird die klinge eben zwischendurch in wasser gekühlt. sollte so keinerlei problem geben.
 
eins vielleicht noch.

mit einem Dremel/Bandschleifer etc. kurz. mit allen schnell, und trocken laufenden 'Elektrischen Schleifgeräten' sollte man es nicht versuchen.
Nichts spricht jedoch dagegen es mit japanischen Wassersteinen zu versuchen.
Mit verschiedenen Körnungen, grob zum schruppen, mittel und fein zum Schleifen und finish sollte es gehen.

gruß
 
Beim Schärfen mit einem Schleifpapier VON HAND Körnung 9 my, können, ohne Zugabe von Kühlflüssigkeiten und abhänig vom Druck, im Mikrobereich temperaturen von nahezu 1000°C
entstehen. Wenn man sich nun vorstellt dass
eine scharfe Schneide etwa 5 my gross ist und eine sehr scharfe etwa 1 my, dann kan man sich vorstellen, weshalb bei manchen Messern die Standzeit nicht unbedingt hoch ist, obwohl der Stahl gut gehärtet ist.
Gruss Peter
 
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