Klingelnberg, Hückeswagen, Perlmutt

fshamburg

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Klingelnberg, W. Ferd. Söhne

Hauptklinge: 6cm
Heftlänge: 8cm
 

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Diesmal etwas aus Hückeswagen.

Meine Internetsuche ergab Folgendes:

W. Ferd. Klingelnberg Söhne

Gegründet 1814 in Remscheid
1863 Eintragung ins Register
1916 Verlagerung der Werkzeugfertigung nach Hückeswagen. Gründung der Anker Munition- und Werkzeugfabrik mit Anker als Waren und Fabrikzeichen.
Zwischen 1900 und 1933 Entwicklung des stilisierten Globus.
Bild 1: Anmeldung 1894
Bilder 2+3: Fabrikzeichen ca. 1900
Bild 4: Anmeldung 1919
 

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1978 wurde eine Wort-Bildmarke eingetragen.
Angesichts des Zustandes und der "Rostfreiheit" würde ich mein Messer dieser Zeit zuordnen. Die Klingenwurzel ist ohnehin verdeckt.
Bitte um Korrekturen oder Ergänzungen.
 

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Hallo Frank,

Da kennt man schon soooo viele, aber vmtl. ist die Liste mir unbekannter Hersteller noch viel länger. Da hast Du wohl einen der selteneren ausgegraben, Glückwunsch zum edlen Messerchen. Klingelnberg steht nicht einmal in der "Bibel" der "German knife and sword makers", die bis 1945 eigentlich alle erfasst haben sollte.

Gruß
Burghard
 
Diesmal etwas aus Hückeswagen. Meine Internetsuche ergab Folgendes: W. Ferd. Klingelnberg Söhne

Gegründet 1814 in Remscheid
1863 Eintragung ins Register
1916 Verlagerung der Werkzeugfertigung nach Hückeswagen. Gründung der Anker Munition- und Werkzeugfabrik mit Anker als Waren und Fabrikzeichen.
Zwischen 1900 und 1933 Entwicklung des stilisierten Globus.
Bild 1: Anmeldung 1894
Bilder 2+3: Fabrikzeichen ca. 1900
Bild 4: Anmeldung 1919

Kompliment zur Vorstellung Deines Messers mit ungewöhnlicher „Globus“-“Klingelnberg“ Marke, allerbesten Dank fshamburg!

...
Die Klingenwurzel ist ohnehin verdeckt.
Bitte um Korrekturen oder Ergänzungen.

Gerne ergänze ich die von Dir beschriebenen Klingelnberg-Informationen. Ich kenne einige ergänzende / klärende Details.

Deine Recherche („Internetsuche“) bezieht sich offenbar auf die von der Firma Klingelberg unter diesem Link veröffentlichte Historie http://www.klingelnberg.com/de/unternehmen/historie.html

Leider ist diese Quelle wenig hilfreich, um zur Historie des in diesem post vorgestellten Messers folgende Schlußfolgerung zu treffen:
1978 wurde eine Wort-Bildmarke eingetragen.
Angesichts des Zustandes und der "Rostfreiheit" würde ich mein Messer dieser Zeit zuordnen.

Welche "Wort- Bildmarke" wurde von der Firma Klingelnberg 1978 beim Patent- & Markenamt eingetragen, die das in diesem post von Dir vorgestellten gentleman-knife diesem recht jungen Herstellungsjahr zuordnen läßt?

Grüße
cut
 
Ich bin tatsächlich zuerst auf der von Dir verlinkten Seite gelandet. Dort meinte ich auch, den Globus auf meinem Messer gefunden zu haben (Bild 3 in meinem 2. Posting).
Leider erlaubt die Seite keine zeitliche Einordnung der Marken. Dann habe ich den 5. Globus auf der Seite www.hueckeswagen.de entdeckt. Unter Kultur, Geschichtliches findet man die
pdf "Hückeswagener Fabrikmarken und Firmenzeichen" von Siegfried Berg. Ab Seite 7 folgen die Informationen über Klingelnberg.
Wenn man nun die Globen 3 + 5 vergleicht, bemerkt man, der spätere ist quasi "dicker" und scheint mir mehr mit dem auf meinem Messer übereinzustimmen.
Das Wort "Fabrik-Marke" wurde wohl nicht gestempelt. Bei genauerem Hinsehen, meine ich, würde die Schale das Wort zumindest nicht vollständig abdecken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, das stimmt. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Jetzt stehe ich mit meiner Patent-Nr. 281711 ziemlich einsam da.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Einsteiger-Suche beim DPMAregister unter "Klingelnberg" ergab als ältesten Eintrag die Nr. 711472
Anmeldung 1957, Eintragung 1958.
Klingelnberg 711472.jpeg
Der Globus entspricht dem auf meinem Messer, wir sind in den 50iger/60iger Jahren, dazu passt das Messer.
 
Danke blackfox für Dein Coaching in Sachen DMPA-Suche.
Bin jetzt mal den umgekehrten Weg gegangen und habe den jüngsten Eintrag gesucht.
Ergebnis:
IMG_1975.jpg
 
Leider bin ich an die Grenzen meiner PC-Kenntnisse gestoßen und habe einfach Bildschirm-Fotos gemacht. IMG_1974.jpg
 
Das ist richtig. Ich weiß ja noch nicht mal, ob der Gedanke den Globus im Fünfeck zu verfolgen, überhaupt Sinn macht.
Mein Messer ist nur mit dem Globus gemarkt, den Du frühestens in 1948 gefunden hast.
Es scheint keine Literatur zu geben, also versuche ich gesicherte Dokumente oder Marken zu finden. Und da fand ich bislang den Briefkopf mit Fünfeck vom 5.2.1968 als jüngstes Dokument.
Werde das auch für den "nur Globus" versuchen.
 
Es freut mich, dass sich auch andere Teilnehmer beteiligen und blackfox einen der eindeutig fehlerhaften Rückschlüsse aufgezeigt hat.

... Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Jetzt stehe ich mit meiner Patent-Nr. 281711 ziemlich einsam da.

Die von Dir als Quelle benannte pdf-Datei von Siegfried Berg ( www.hueckeswagen.de ) ist ohne Zweifel eine nicht zu vernachlässigende Referenz. Leider vermischt der Autor in unzulässiger Weise Patente und Marken. Darüber hinaus hat er offenbar in vielen Details nur oberflächlich recherchiert.

Bei der von Dir angegebenen "Patent-Nr. 281711" übernimmst Du beispielsweise vorurteilsfrei einen der Fehler von Siegfried Berg.
Tatsächlich handelt es sich bei dieser Registrier-Nr. des Reichspatentamtes nicht um ein Patent sondern um eine "Fabrik-Marke" von "W. Ferd. Klingelnberg, Remscheid": die auf Deinem Messer verwendete erste stilisierte Globus-Marke.
Die Registrierung erfolgte 1922 und benennt interessanterweise das Fertigungsprogamm von Klingelnberg: "Genauigkeits-Werkzeuge (Fräser, Reibahlen, Gewindebohrer u.s.w.), Maschinenmesser für alle Zwecke".



Die aktuelle Homepage von Kligelnberg erläutert leider nur sehr unvollständig und diffus die Historie:
"1863 Das Klingelnberg-Unternehmen wurde 1863 in einem schieferbeschlagenen, typisch bergischen Haus gegründet."
"1908 Beginn der Produktion von Werkzeugen und Maschinenmessern mit eigener Fertigungsstätte in Remscheid."

Es gibt keinen einzigen Hinweis auf eine klassische "Messerfertigung" dieser Firma, offenbar sind dort "Messer" nur in Form von "Maschinenmessern" gefertigt worden. Dieser Rückschluss ergibt sich auch aus der beim DRPA registrierten Wortmarke "Globus" # 302 413: sie wurde von Kligelnberg beantragt für die Warengruppen 9f „sonstige Metallwaren“ sowie 23 „Maschinen, Maschinenteile & Geräte“, nicht jedoch für 9b „Messerschmiedewaren & Werkzeuge“.

Mein Fazit: das vorliegende Messer war ein von Klingelnberg eigesetzter Werbeartikel, der bei einem Solinger Hersteller als Auftragsfertigung mit eigener Marke hergestellt worden ist.
Derartig aufwendig mit Perlmutt-Griffschalen gefertigte Messer dürften bereits nach dem zweiten Weltkrieg als sehr selten und besonders exklusiv einzustufen sein ... und von Solinger Herstellern als Auftragsfertigung mit kundeneigener Marke eher den 1920/1930er Jahren zuzuordnen sein. Dies auch, da zu einem späteren Zeitpunkt sicherlich die dann aktuelle, stärker stilisierte Globus-Marke von Klingelnberg verwendet worden wäre.

Grüße
cut
 
Vielen Dank cut für Deinen aufschlussreichen Beitrag.

Zu meiner Entschuldigung: Ich habe meine Aktivitäten hier bewusst als Internet-Suche und nicht als Recherche bezeichnet. Ich verfüge über keinerlei Literatur und habe zum 1.x eine Suche beim DPMA versucht.
Da habe ich noch viel zu lernen. Wie beispielsweise, die von Dir erwähnte Einordnung nach Warengruppen.

Ich habe noch oft gesucht und ebenfalls keinerlei Hinweise auf eine Taschenmesser-Produktion gefunden. Was mich gerade bei den luxuriösen Schalen noch mehr verwunderte.
Dein Fazit, es handele sich um einen Werbeartikel, klingt für mich überzeugend. Es ist aber, wie auch ein Solinger Hersteller, eine Vermutung?
Zweifel bleiben mir bei Deiner zeitlichen Einordnung. Stimmst Du mit mir überein, dass die Globen
"Fabrikmarke 281711" (Dein Bild #18, mein Bild Nr. 3 #2) IMG_1959.jpg
und Bild #3 fullsizeoutput_426.jpeg
unterschiedlich sind und letzterer mehr dem auf meinem Messer gleicht?
Anhand der von blackfox und mir gefundenen Briefköpfe scheint mir der Zeitraum 1948 - 1960 plausibler.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ fshamburg

Ich konnte zwischenzeitlich einige ergänzende Informationen zusammentragen, die mich zusammen mit den in diesem thread bereits veröffentlichten DPMA Recherchen zu einer Korrektur meiner zeitlichen Einschätzung „Auftragsfertigung mit kundeneigener Marke eher den 1920/1930er Jahren zuzuordnen“ (post # 18) veranlassen.

… Leider erlaubt die Seite keine zeitliche Einordnung der Marken. …

Die in post # 2 abgebildeten Globus-Bildmarken sind vom Kaiserlichen Marken- und Patentamt wie folgt für W. Ferd. Klingelnberg Söhne registriert worden, von links nach rechts:
1895 # 3 409, Klasse 9b, 9a und 23
1922 # 278 373, Klasse 9b
1922 # 280 158, Klasse 9b
1920 # 250 581, Klasse 9b

Die in der Korrespondenz ab 1948 verwendete Marke „Globus im Fünfeck“ mit dem Zusatz „KLINGELNBERG Remscheid“

erscheint nun auch mir überzeugend für Deine zeitliche Zuordnung.

… Anhand der von blackfox und mir gefundenen Briefköpfe scheint mir der Zeitraum 1948 - 1960 plausibler.
Dies insbesondere, da die Firma offenbar erst ab ca. 1948 prägnant den Namen „Klingelnberg“ (ohne Zusatz „F.W. … Söhne“ verwendet, und mit diesem solo Namen dein Messer markiert ist. Die Umrandung mit Fünfeck würde ich vernachlässigen, sie wäre alleine aus Platzgründen auf dem Klingenansatz kaum unterzubringen.

… es handele sich um einen Werbeartikel, klingt für mich überzeugend. Es ist aber, wie auch ein Solinger Hersteller, eine Vermutung? …
Ja, andernfalls hätte ich Dir gerne den Hersteller benannt.
Grüße
cut
 
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