Klingen[um]form[en]

Daniel

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Klingenform

Hallo,

nachdem ich feststellen musste, dass ich mit meinem Applegate-Fairbairn Combat Folder keine Orange kleinschneiden kann, habe ich mir dieses Schwedenmesser selber gebaut

messer_.jpg


Das ganze war ein Bausatz:
Klinge von Karesuando Kniven aus 1770 Stahl,
Griff aus Maserbirke in Leinöl

Und jetzt meine Frage: Ist das eigentlich Frevelhaft, an fertigen Klingen rumzufeilen und die Form zu ändern?


Schönen Gruß,
Daniel

[HankEr: Titel erweitert]
 
Nö, denke nicht.
Ich selber hab aus nem alten Skinner ein Neck Knive, gefeilt. Ist viieel schöner als vorher und auch praktischer.

Gruß
 
eindeutig: jein! Es darf nicht heiß werden, sonst ist die Härte weg, und das bedeutet, daß schnell laufende Bandschleifer und ohne Kühlung arbeiten tabu ist, wenn man das absolut korrekt machen will. Und nur mit Feile (was auch nur bis zu einer gewissen Härte geht) und Schleifpapier arbeiten, ist ganz schön aufwendig und lohnt oft nicht, weil es saulange dauert, zumal man auch da aufpassen muß, daß es nicht zu heiß wird. Wirklich sauber geht das meiner Meinung nach nur mit einem Schleifstein/-Scheibe, die langsam dreht und permanent gekühlt wird.
Ich habe es aber auch schon mit Feile bei einem alten Opinel gemacht, an dem die vordersten 1,5 cm Spitze abgebrochen waren. Da kam es auch nicht so drauf an, ich fand es zum Wegschmeissen zu schade, und es war auch nicht so viel Aufwand, da ich nur am Rücken gefeilt habe und nicht die Flanken des Messers.
Alles in allem: Nachschleifen von Fabrikklingen ist meist viel Aufwand für ein mäßiges Ergebnis, da kannst Du eigentlich gleich selber Klinge bauen und hast dann ein sehr gutes Ergebnis.
gruß,
xtorsten
 
ich schließe mich xtorsten an.Der zeitliche Aufwand ist schon erheblich,da Maschinenbearbeitung flachfällt.
Ich mache es aber immer wieder einfach weil ich meine Freude dran habe und ausserdem erspar ich mir das Härten.
Schau doch mal auf meine Website.
Viele Grüße
Hansi
 
Jetzt nicht lachen:
Flexen :D - sollte man aber vorher üben, wird, wenn man es richtig macht, nicht so heiss, wie mit Bandschleifer.
jaja, jetzt lacht Ihr doch, probiert es erstmal selber, mit billigen Messern, um die es nicht schade ist ! ;)

Gruß Andreas
 
@luftauge
Echt?
Wieso?

MfG, Tierlieb
*vollkommen verwirrt und im Zweifel an seinem Verständnis von Naturgesetzen*
 
Man kann da schon vorsichtig mit dem Bandschleifer ran gehn, nicht zu stark drücken, scharfe Bänder und gut kühlen.

Schließlich gibt es auch manche Macher die ihre Klingen nur im gehärteten Zustand schleifen.

freagle
 
@ Tierlieb:
Ich gehe davon aus, dass die Frage sich ausschließlich auf die Klingenform/-kontur bezieht.
Erwarte keine technische Begründung ;)

Ich habe es an einem Baumscherenmesser (t ~4,5) ausprobiert - Fingermulden erst mit Bandschleifer (BD 209) begonnen und weil es zu lang dauerte und zu heiss wurde, mit einem Einhandwinkelschleifer fortgesetzt.

Wenn die Abschnitte mit dem Umfang herausgetrennt werden, ist die Kontaktfläche sehr klein - also wenig Fläche, die sich erhitzt.
Senkrecht zur Klinge (Klingenrücken) in eine Abeitsrichtung "schrupp-schneiden" jeweils mit Leerhub, also immer neu ansetzen und die Eingriffszeiten kurz halten.
edit:
Um Missverständnisse zu vermeiden:
Senkrecht heisst Klinge flach aufspannen, dann von oben nach unten durch den Rücken schneiden.

Dadurch lies sich die Temperatur recht gut kontrollieren, zwischendurch hab ich zur Sicherheit mit Wasser gekühlt.
Selbst Markierungen mit Folienschreiber haben sich nicht verfärbt, da die Klinge schon hart war, ging nix mit anreissen.

Während der Arbeit mit dem "Fingerthermometer" gemessen.
Üben, weils auch nicht ganz ungefährlich ist, also gut aufspannen und alle Schritte vorher im "Trockenanschlag" simulieren.
Den Rest kann man dann mit dem Dremel/Proxxon/Aldi-Schleifer schlichten.
Ich würde es jetzt auch bei jeder anderen Klinge so machen.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
@luftauge Intressanter Tipp,probiere ich selbst auch mal aus.
Habe ich bis jetzt eigentlich aus Gründen der Hitzeentwicklung gar nicht erst versucht.
Meine Erfahrung werde ich hier posten.

Viele Grüße
Hansi
 
Danke für die wertvollen Tips!

Ich brauche nämlich eine Klinge, wie für ein schwedisches Schnitzmesser (hauptsächlich 3-Eckig, mit geraden Kanten). Aber alles, was ich so an Fertigklingen gefunden habe ist an der Schneideseite irgendwie Bauchig. Das werde ich wohl wegfeilen.

Einen bandschleifer oder Flex habe ich sowiso nicht, da droht mir von der Hitze her schonmal keine Gefahr :-/

Trotzdem habe ich richtig Bock bekommen, mal eine Klinge selber zuzuschneiden/-feilen und dann härten zu lassen. Das mache ich aber erst, wenn das Messer einen Flacherl haben soll.

Viele Grüße,
Daniel
 
Frag doch mal einen Messermacher/Messerschmied hier im forum.
Da soll es welche geben :cool: die dir eine Klinge schmieden und härten und schhärfen wenns sein muss, so das du nur noch den Griff dranbauen musst.


gruß

Peter
 
Hallo so jetzt ist es soweit !!!!!
Ich habe das mit der Flex ausprobiert.
Ergebniss: Hat einwandfrei funktioniert.Ich habe auf die Temperatur geachtet,war überhaupt kein Problem.
Mit den Fingern überprüft und ab und zu mit Wasser gekühlt.
Echt Klasse gegangen,werde das jetzt öfter machen.
Danke für diesen Tipp (-;

Scharfe Grüße
Hansi
 
Daniel!



Hast du die Klingen von Frosts schweden gesehen?
Die machen erstklassige klingen für Handwerker aus laminat und C-Stahl,und sehr billig. Natürlich kann man die auch gleich mit Griff kaufen, wie zb. bei Dick (Moramesser), einzeln geht aber auch.
Um Klingen einzeln zu bekommen Musst du In D. auf Berox Handels Gmbh zurückgreifen, die sind aber sehr freundlich.
Tel: 09183/3555
Gruß Christoph
 
@luftauge
Es handelte sich um ein Messer dessen Stahl ich nicht kenne,jedenfalls sauhart.
Ich hab 1 Stunde mit der Eisensäge rumgemacht und nur einen besseren Kratzer reingekriegt.Der Klingenrücken war 4mm dick.
Ich wollte die Klinge etwas kürzen und die Form etwas abändern.
Ich werde jetzt mit Sicherheit öfters auf die Flex zurückgreifen.
Nochmals Danke für den Tipp.

Scharfe Grüße
Hansi
 
@hansi:
kleiner tipp.. gehärteter stahl lässt sich nichtmehr sägen (höchstens noch mit hartmetall, aber das ist ne andere geschichte)
 
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